OTDR Messtechnik

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OTDR Messtechnik
September 2009
Jörg Latzel
Online Training
Optische Meßtechnik
OTDR Grundlagen
Wir beschäftigen uns mit:
 OTDR – Quellen und Empfänger
 Intereferenzen und Störeffekte
 Dämpfungsmessungen mit Testsets
 OTDR Messungen und Marker
 Totzonen und Mittelungsmethoden
 Live Demonstrationen


Auflösung/Totzone in Abhängigkeit von der Pulsbreite
Auflösung in Abhängigkeit der Messpunkte
OTDR Grundlagen
Meßverfahrenentstehung
 Aus Kupfer Technik bekannte Verfahren mussten
abgewandelt werden
 Statt Generatoren kommen optische Quellen
zum Einsatz (LASER (OTDR) und LED
(DÄMPFUNGSTESTER)
 Statt Empfängern Rezeptoren (InGaAs für
1310/1550; Si oder Ge für 850nm; auch da
immer häufiger InGaAs)
OTDR Grundlagen
Optische Messtechnik
Messverfahren

Durchlichtverfahren



Abschneideverfahren
Einfügeverfahren
Reflektometerverfahren
OTDR Grundlagen
Durchlichtmethode nach dem Abschneideverfahren
Referenzfaser
Schritt 1
FUT
Schnittstelle
Referenzfaser
P1 dBm
FUT
Referenzfaser
Schritt 2
P2 dBm
Dämpfung = (P2- P1) dB
OTDR Grundlagen
Durchlichtmethode nach dem Einfügeverfahren
St.2
Schritt 1
St.5
St.6
St.1
P 1 dBm
Schritt 2
St.2
St.3
FUT
St.4
S t.5
St.6
St.1
P2 dBm
Dämpfung = (P1- P2) dB
OTDR Grundlagen
OTDR Optische Rückstreumessung
OTDR Grundlagen
OTDR – Die Messung
Eine OTDR Messung gibt Auskunft über:

Faserlänge in


Gesamtdämpfung der Faser in


km, m
dB, dB/km (Dämpfungsbelag)
Stecker- / Spleissdämpfung in


dB Dämpfung (Stecker und Spleiss)
dB Return Loss (Stecker)
Wie erarbeitet ein OTDR diese Werte? ->
OTDR Grundlagen
Prinzipaufbau eines AQ7275
Direktionaler Koppler
z.B.: halbdurchlässiger Spiegel
LD
Laserdiode
Testfaser
Puls generator
Fotodiode
Elektr.
Verstärker
Rechner
OTDR Grundlagen
OTDR das Meßverfahren
Bei der optischen Rückstreumessung wird ein Lichtimpuls mit bekannter Impulslänge (10ns bis 20
µs) und der Wellenlänge L (in der Regel eine Wellenlänge aus den drei optischen Fenstern 850,
1300 oder 1550nm), in die Faser eingekoppelt. Zeitgleich startet eine „Uhr“, welche die Zeit mißt,
die der Impuls bis zu einem sogenannten Ereignis (Spleiß, Stecker, Faserende) und zurück zum
Meßgerät benötigt. Größe und Form des Ereignisse geben Auskunft über die Art. Der Zeitpunkt t
kann bei bekannter Brechzahl n in den Ort umgerechnet werden nach der Formel:
L = t*c/2n
(c = Lichtgeschwindigkeit)
Tritt beispielsweise der Bruch einer Glasfaser nach 100 µs auf, so heißt das, die Faser ist nach
10 km gebrochen. Spleiße oder Stecker treten in Form von zusätzlicher Dämpfung auf.





Pulslänge
Pulslänge
Pulslänge
Pulslänge
Pulslänge
OTDR Grundlagen
10µs = 2000m (in Faser) -> Totzone 1000m
1µs = 200m -> Totzone 100m
100ns = 20m -> Totzone 10m
10ns = 2m -> theoretische Totzone 1m
3ns = 0,6m -> theoretische Totzone 0,3m
Dämpfungsverlauf anhand des reflektierten Lichts
Fusionsspleiß
Konnektor
100%
96%
4%
max. 4% ( 14dB )
Spleißdämpfung
Konnektordämpfung
OTDR Grundlagen
Beurteilung der Messung (1/4)

Dämpfungsmessung

Steht keine Vorlauffaser zur Verfügung, sind wie in der
Abbildung Marker zu setzen. Die Dämpfung kann dann
an der Skalierung abgelesen werden. Der Anfangs- und
Endstecker können so nicht beurteilt werden!
Dämpfung in dB ohne
Anfangs- und
Endstecker
OTDR Grundlagen
Beurteilung der Messung (2/4)

Dämpfungsmessung


Optimal ist die Messung unter Verwendung von Vorund Nachlauf. Zur Dämpfungsbeurteilung wird ein
Marker vor den Reflex des ersten Steckers und der
Endmarker nach der letzten Steckung gesetzt
Die Gesamtdämpfung beinhaltet somit sowohl die
Steckung am Anfang, als auch am Ende der Faser
Dämpfung in dB
Vorlauf
OTDR Grundlagen
Zu testende Faser mit Steckern
Nachlauf
Beurteilung der Messung (3/4)

Spleiss-Dämpfungsmessung

Es werden 4 Marker verwendet: M1 ist soweit wie
möglich im linearen Bereich vor den Spleiss zu setzen,
M2 auf den Spleiss, M3 dicht nach dem Spleiss und M4
soweit wie möglich nach dem Spleiss; M3 und M4
werden dann zur Interpolation verwendet, so dass die
Dämpfung unmittelbar am Spleiss beurteilt wird (ein
Spleiss hat „keine“ Länge)
M1
M2
M3
OTDR Grundlagen
M4
Beurteilung der Messung (4/4)
Spleiss-Dämpfungsmessung
Es
werden 5 Marker verwendet: Für M1-M4 gilt gleiches wie bei der
Spleissdämpfung. M3 und M4 werden wieder zur Interpolation
verwendet, so dass die Dämpfung unmittelbar am Stecker beurteilt
wird (ein Stecker hat „keine“ Länge)
Der Delta Marker dient der Rückflussdämpfungsbeurteilubg von
Reflektionen; je niedriger die Reflektion, desto höher der Betrag der
Rückflussdämpfung, z.B.: - 60dB; der RL hat immer ein negatives
Vorzeichen
M1
meist autom.
gesetzter DELTA
Marker
M2
M3
OTDR Grundlagen
M4
Bedingungen der Messung
Unter welchen Voraussetzungen kann die Faser mit OTDR
Messungen beurteilt werden?
Als gegeben gelten auf der
Glasfaserübertragungsstrecke:


Fresnel Reflexionen
Rayleigh Backscatter ( Rückstreuung )
Was ist das? ->
OTDR Grundlagen
FRESNEL REFLEXION

Fresnelreflex


Am Übergang unterschiedlicher Medien wird Licht zum
Teil reflektiert. Dadurch ist es möglich, Stecker zu
lokalisieren und die Stärke des Reflexes zu beurteilen
(Prinzip wie bei Reflex an Wasseroberfläche)
OTDR Grundlagen
RAYLEIGH-RÜCKSTREUUNG

Rayleigh Rückstreuung

Durch Inhomogenitäten im Glas kommt es an jeder Stelle in der
Faser zu Streuungen. Diese Streuung fällt teils als Rückstreuung
aus und wird somit zum Sender (OTDR) zurück gestreut. Dieses
Licht verwendet das OTDR um eine Aussage zur Dämpfung zu
machen:
 Je höher die Rückstreuung umso größer die Dämpfung
Kern
LD- Quelle
ankommendes Licht
OTDR Grundlagen
gestreutes Licht (teils rückgestreut)
OTDR - Messtechnische Spezifikation
Für die Qualität der OTDR Messungen von
Bedeutung sind:
 Definitionen des Dynamikbereiches
 Pulslängen
 aus beiden vorgenannten Punkten entstehende
gegenseitige Abhängigkeiten
OTDR Grundlagen
DEFINITION DES DYNAMIK-BEREICHS (1/3)

Beispiel nach IEC: 98% Rauschen
Beginn der Rückstreukurve
Dynamik-Bereich
98% Rauschen
Umrechnungsfaktor von SNR=1 zu 98% Rauschen: -1.8dB
OTDR Grundlagen
PULSBREITE
Die Pulsbreitenauswahl wirkt sich
unmittelbar auf die Qualität der Ergebnisse
aus:
 Größere Pulsbreite:


Mehr Energie, größerer Dynamik-Bereich
Kleinere Pulsbreite:

Bessere Auflösung, Dynamik-Bereich wird dadurch reduziert,
mehr Mittelungen notwendig
LIVE DEMO AUFLÖSUNG!
OTDR Grundlagen
OTDR Messung zur Pulsbreite (LIVE DEMO)
 Messung mit
geringer
Ortsauflösung
 Messung mit
hoher Auflösung,
aber ohne
Mittelung
 Mittelung über
6000
Messungen mit
hoher
Auflösung
OTDR Grundlagen
Pulsbreite: Eine kleine Berechnung
 Eine Pulsbreite von 10 ns hat eine berechnete Länge
von:


10 x 10-9 x (c/IOR) = 2 m -> Wegen 2 Wegemessung ->/2!!!

c=3 x 108 ; IOR = 1,50
bei 1 µs ergibt das eine Länge von 200 m -OTDR 100m

OTDR Grundlagen
OTDR - wichtige Einstellungen




LSA/2PA; Welche Unterschiede
ergeben sich ?
Genauigkeit / Linearität
IOR/EIOR
Totzone
OTDR Grundlagen
LSA/2PA (1/7)

2PA - Eine einfache Gerade verbindet zwei Punkte
miteinander
OTDR Grundlagen
LSA/2PA (2/7)

LSA- Gerade, die die geringste Abweichung zu allen
Punkten zwischen zwei Markern besitzt
OTDR Grundlagen
LSA/2PA (3/7)

Gesamtdämpfung 2PA
Korrekte Messung
OTDR Grundlagen
LSA/2PA (4/7)

Gesamtdämpfung LSA

Spleiße und Fresnel-Reflexionen führen zu Fehlern
Fehlerhafte Messung
OTDR Grundlagen
LSA/2PA (5/7)

Spleißdämpfung, 2 Markers
Fehlerhafte Messung
Fehler
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LSA/2PA (6/7)

Spleißdämpfung , 2PA

Markerposition verändert das Ergebnis
Fehlerhafte Messung
OTDR Grundlagen
LSA/2PA (7/7)

Spleißdämpfung, LSA - Korrekt
Korrekte Messung
OTDR Grundlagen
Grenzen der Physik


Totzone
Auflösung
OTDR Grundlagen
Messpunktanzahl / Anzeigeauflösung LIVE DEMO
 Messung 1 zeigt eine Messauflösung von 2m (50.000
Messpunkte im 100km Distanzbereich)
 Messung 2 zeigt eine Messauflösung von 4m (25.000
Messpunkte im 100km Distanzbereich) und die damit
einhergehende mögliche Positionsfehlbestimmung
Gemessene Spleißposition „hohe Auflösung)
1
2
OTDR Grundlagen
Totzone (1/3)
 Die Qualität der Reflexion hat einen entscheidenden Einfluss auf
die Totzone
 Wie gezeigt gilt, je höher der Reflex, umso höher die auf den
Detektor fallende Energie und umso länger die Zeit, die zur
Rückkehr in den linearen Bereich benötigt wird
OTDR Grundlagen
Totzone (2/3)
 Bei ca. L = 12,3 km tritt eine
zusätzliche Dämpfung auf, die von
einem Spleiß herrühren könnte; die
Dämpfung wird mit etwa 0,75 dB
gemessen
 Die „scheinbare“ Länge des
Ereignisses beträgt ca. 100 m. Da
ein Spleiß wirklich aber nur einige
µm Länge hat, nennt man diesen
Bereich Totzone.
OTDR Grundlagen
Totzone (3/3)

Zusammenfassen ist die Totzone abhängig von:


Pulsbreite / Schalter / Empfängerbandbreite
Return Loss des Konnektors
1,5dB
0,5dB
0,5dB
Rückstreukurve
Totzone (Ereignis)
Totzone (Dämpfung)
OTDR Grundlagen
OTDR - besondere Ereignisse



Ghosts
 aufgrund schlechter Stecker
 aufgrund falscher Einstellungen
Rauschen and Average (Mittelwert)
Spleißgewinn und Zwei-Wege-Messung
OTDR Grundlagen
GHOSTS (1/3)
7,25km
14,5km
7,25km
OTDR Grundlagen
GHOSTS (2/3)
7,25km
OTDR Grundlagen
14,5km
GHOSTS (3/3)
100km Distanz-Bereich
10km Distanz-Bereich
35km
35km
OTDR Grundlagen
RAUSCHEN UND AVERAGE
Distanzbereich jeweils 20 km
Smode Faser
Wellenlänge 1550nm
Pulslänge 20 ns
Mittelungszeit links 4 sec
Mittelungszeit rechts 60 sec
OTDR Grundlagen
SPLEIßGEWINN UND ZWEI-WEGE-MESSUNG
Faser 2
Faser 1
Faser 1
Faser 2
0,1dB
0,5dB
Tatsächliche Dämpfung = (-0.1+0.5)/2 = 0.2dB
OTDR Grundlagen
Wir haben diese Themen behandelt:
 OTDR – Quellen und Empfänger
 Intereferenzen und Störeffekte
 Dämpfungsmessungen mit Testsets
 OTDR Messungen und Marker
 Totzonen und Mittelungsmethoden
OTDR Grundlagen
Danke für die Aufmerksamkeit!
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