2.3 Interferenz

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2.3
Interferenz
2.3.1 Überlagerung elektromagnetischer Wellen
Aus der Linearität der Maxwellgleichungen folgt, dass eine Summe und jede beliebige Linearkombination von Lösungen ebenfalls eine Lösung ist. Das heißt, elektromagnetische
Wellen können beliebig überlagert werden.
G
G
Für das gesamte Wellenfeld E gesamt r,t müssen alle sich überlagernden Teilwellen
G
G G
G
addiert werden (Superpositionsprinzip). E gesamt r,t E i r,t ¦
i
Aus einer kohärenten Lichtquelle (ebene Welle
oder Kugelwelle aus Punktquelle) können durch
Teilung der Wellenfront oder der Amplitude kohärente Teilwellen erzeugt werden, die dann interferieren können.
Eine phasenstarre Kopplung zweier Sender ist
z.B. bei Schallwellen (Lautsprecher) möglich. Für
Laserlichtquellen ist dies mit "extrem" hohen
Aufwand inzwischen auch möglich.
Konventionelle Lichtquellen bestehen aus extrem vielen einzelnen Punktquellen (Atome,
Moleküle, etc.), die nicht phasengekoppelt sind, sie sind daher inkohärent.
Die Überlagerung der Teilwellen heißt Interferenz. Das Ergebnis hängt sowohl von den
Amplituden als auch ganz stark vom Phasenunterschied 'M zwischen den Teilwellen ab.
Für einfache Experimente in der Optik
kann nur das Feld einer Quelle geteilt
werden. Überlagert man zwei Teilwellen, so spricht man von ZweistrahlInterferenz, bei der Überlagerung vieler
Teilwellen von Vielstrahl-Interferenz.
'M 0, 2S, 4S, ... konstruktive Interferenz, Erhöhung der Intensität
'M S, 3S, 5S, ... destruktive Interferenz, weitest gehende Auslöschung
'M z n ˜ S ; n  ` teilweise Erhöhung oder Auslöschung, Phasenverschiebung
Interferenz tritt nur für kohärente Wellen auf, also nur wenn feste Phasenbeziehungen zwischen den Teilwellen gelten. Ansonsten fluktuieren die Interferenzterme sehr stark mit der
Zeit und mitteln sich zu Null.
EP III, WS 04/05
S. Lochbrunner
LMU
Physik
2.3.2 Experimentelle Realisierung der Zweistrahl-Interferenz
EP III, WS 04/05
S. Lochbrunner
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Die optischen Weglängen L-S1-P(x,y,z=0) und L-S2-P(x,y,z=0) sind gleich L1-P(x,y) und L2P(x,y). Die Wegdifferenz 's ist gleich
Fresnelscher Spiegelversuch
's
x d 2 y 2 zo2 x d 2 y 2 zo2
Alle Punkte mit 's konstant liegen auf einer Hyperbel.
Für 's m < O m 0,1,2,... sind die Teilwellen in Phase und verstärken sich. Für
's 2m 1 < O / 2 sind die Teilwellen gegenphasig und die Intensität wird minimal.
Youngscher Doppelspaltversuch
zZwei
Spalte werden durch eine ausgedehnte Lichtquelle beleuchtet.
zZur
Bestimmung der Intensitätsverteilung auf einem Schirm hinter den Spalten werden
diese als neue Lichtquellen (Huygenssches Prinzip) mit fester Phasenbeziehung betrachtet.
zDas
Das Licht einer punktförmigen Lichtquelle wird an zwei ebenen Spiegeln S1 und S2 mit einem kleinen Winkel H reflektiert. Damit lässt sich die Interferenz als Überlagerung des
Lichts von zwei virtuellen Lichtquellen L1 und L2 bei x r d, y 0, z zo beschreiben.
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Interferogramm wird durch die Wegunterschiede / Phasendifferenzen Quelle-SpaltSchirm bestimmt.
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Michelson-Interferometer
Youngs Doppelspalt-Experiment
Das Lichtbündel wird am Strahlteiler ST in zwei Teilbündel aufgespalten, die unterschiedliche Wege
durchlaufen. Anschließend werden sie am ST wieder
zusammengeführt und die E-Felder überlagern sich.
z
D
Die resultierende Gesamtintensität I T , die am
1
d
α
α
Schirm / Detektor B ankommt, ist abhängig von der
Wegdifferenz 's s 2 s 1.
JG
JG
Mit E I A I sin kz Zt und dem Reflexions- bzw. Transmissionsvermögen R und T des
Strahlteilers ergibt sich:
x
2
Sch
∆12
IT
c H 0 E1 t E 2 t 2
IT
I(x)
∆12 = 2πd sin α =~ 2π dx
λ
Aus: Optik, Licht und Laser, D. Meschede, Kap.5
1999
c H 0 R T A I2
c H 0 R T A I2 ˜ 1 cos 'M > sin M 1 Zt sin M 2 Zt @ 2
mit
'M
2S
s 2 s1 O
Abhängig von der Phasendifferenz / Wegdifferenz variiert die transmittierte Intensität zwischen einfallender Intensität II und Null. Das nicht transmittierte Licht wird am Strahlteiler
reflektiert. Bei festem 's wird das Licht in Abhängigkeit von seiner Wellenlänge reflektiert
bzw. transmittiert.
λz
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B.G. Teubner Stuttgart Leipzig
S. Lochbrunner
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Interferenz an einer planparallelen Platte
Newtonsche Ringe
Für eine ebene Welle, die unter dem Einfallswinkel D auf eine
planparallele durchsichtige Platte fällt, ergibt sich in Reflexion
eine Interferenz der Teilwellen, die an der Vorder- und Rückseite entstehen. In Transmission interferieren die direkt
tranmittierte Teilwelle und die schwache zweifach reflektierte
Teilwelle. Höhere Reflexionen können vernachlässigt werden.
Eine konvexe Linsenoberfläche, die auf einer ebenen Fläche liegt, führt insbesondere in
Reflexion durch die unterschiedlichen Abstände Linsenoberfläche-Fläche zu konzentrischen Interferenzbildern. Für weißes Licht ergeben sich unterschiedliches Radien für die
verschiedenen Wellenllängen. Dieses Phänomen kann immer beobachtet werden, wenn
zwei transparente, nicht vollständig ebene Körper aufeinandergelegt werden.
Der Gangunterschied 's ist für eine Dicke d der Glasplatte
gegeben durch:
's
n AB BC AD
2 d n2 sin2 D
Bei der Reflexion tritt entweder an der oberen oder an der unteren Grenzfläche ein Phasensprung um S auf. Damit gilt
'M
2S O ˜ 's S
Licht mit O
m < 2S
für konstruktive Interferenz
2 d m ˜ n2 sin2 D wird maximal transmittiert.
Verkippen der Platte verschiebt also die Transmissionswellenlänge ins Blaue!
Beleuchtung der Platte (Seifenblase, Ölfilm) mit divergentem Licht führt in Reflexion zu
Ringen mit maximaler Intensität für alle Werte von D mit
EP III, WS 04/05
2 d n2 sin2 D
m 1 2 O
S. Lochbrunner
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Physik
EP III, WS 04/05
S. Lochbrunner
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