3.1.1. Zeitliche (bzw. longitudinale) Kohärenz atomare Übergänge ⇒ Aussendung von Licht­Wellenpaketen ( Photonen ) E ∆ E1 e− E1 angeregter Zustand: Lebensdauer τ Photon, ω = 2 π ν E0 Energieniveaus der Hüllenelektronen E=E1−E0 =h =ℏ , ℏ= h 2 Grundzustand: Lebensdauer ∞ ℏ 1 = E= E1= Quantenmechanik ⇒ Energieunschärfe ⇒ Frequenzunschärfe Unschärferelation: E⋅ t ≥ℏ ⋅ t ≥1 t = unendlich scharfe Frequenzlinie ⇔ unendlich langer Wellenzug unendlich kurzer Lichtpuls ⇔ unendlich breites Frequenzspektrum I =2 = 1 1 t K= =2 “Strahl 2” “Strahl 1” Kohärenzlänge ∆ℓK ist der Gangunterschied (Abstand phasengleicher Punkte) zwischen Strahl 1 und 2, der während der Kohärenzzeit auftritt: 0− 2 0 0 2 1 2 2 c 1 ℓ K =c t K = = = ≈ 1 Andere Interpretation (siehe nächste Folie): Frequenzspektrum => Bereiche, die aussehen wie Ausschnitte einer Sinuswelle (dazwischen “unvorhersagbarer” Phasensprung): Wellenzüge Kohärenzlänge ≃ endliche Länge von Wellenzügen Bsp.: Überlagerung von 6 Sinuswellen gleicher Richtung und Amplitude Wellenlängenbereich ∆λ 400 nm bis 410 nm Kohärenzlänge (in Wellenlängen) Etwa 30 ( λ2 /∆λ = λ 400/10) Wellenzug etwa 11 400 nm bis 430 nm 400 nm bis 500 nm etwa 5 Spalte Welle in zwei Teilwellen auf und bringe sie am Ort P zur Überlagerung. Identische Wellenzüge beider Teilwellen überlagern sich nur, wenn sich Laufwege beider Teil­ wellen nicht mehr als die Länge der Wellenzüge unterscheiden ­­> nur dann Interferenz möglich Teilwelle, die um mehr als ∆ℓK verschoben wurde Aus: Kohärenz von Licht, Der Karlsruher Physikkurs, Gerhardt Anzt Beispiele: 1) Mittlere Lebensdauer eines angeregten Atoms τ=O(10­9­10­8 s) => ∆ℓK= c τ ≈O(m) a) Atome in Dampflampe: thermische Bewegung => Doppler­Effekt => Frequenz/Dopplerverbreiterung b) Große Dampfdichte: Erzwungene Emission angeregter Atome durch Stöße mit tStoß< τ (Stoß­Verbreiterung) => ∆ℓK≈ O(cm) Falls Gangunterschied von Wellenzügen zweier aufgespaltener Teilwellen > ∆ℓK: an Wellenzügen verschiedene Atome beteiligt, deren Emission keine feste Phasenbeziehungen haben => zeitliche Inkohärenz < > 2 2) Taschenlampe: λ ≈ 400 … 700 nm ℓ K= =O m 〈λ〉 ≈ 550 nm 3) Laser ( Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation ) E E1 E0 e−metastabiler Zust.: τ → ∞ e− Grundzustand: τ = ∞ Spontane Emission Induzierte Emission CO2­Laser: λ ≈ 10,6 µ m, ∆ λ ≈ 10−5 nm ⇒ ∆ ℓK ≈ 11 km 3.1.2. Räumliche (bzw. laterale) Kohärenz Definition: Ändert sich die räumliche Differenz ∆ Definition: rϕ = ϕm(r1) – ϕm(r2) der Phase ϕm einer beliebigen Teilwelle Em während Beobachtungszeit ∆t um weniger als 2π, dann heißt das Wellenfeld räumlich kohärent. Definition: Kohärenzfläche = Fläche senkrecht zur Ausbreitungsrichtung mit relativen Phasenmischungen ∆ ϕ < 2 π bzgl. Interferenzpunkt. Kohärenzvolumen = Volumen mit lateraler und longitudinaler Phasenmischung ∆ ϕ < 2 π bzgl. Interferenzpunkt. Nur innerhalb des Kohärenzvolumens können Interferenzstrukturen beobachtet werden ! 3.1.2. Räumliche (bzw. laterale) Kohärenz Monochromatische Lichtquelle mit unterschiedlichen Ausbreitungsrichtungen: Senkrecht zur Referenzausbreitungsrichtung laufen die zeitlich kohärenten Wellen in der Phase auseinander. Laserlicht hat neben einer hohen zeitlichen auch eine hohe räumliche Kohärenz: ∞ Kohärenzflächen (mit ∆ ϕ=0) ideale ebene Welle Kohärenz­ fläche 4 π r2 reale Quelle ideale Kugelwelle Beispiel: Sonne, Beteigeuze ( Orion ) 3.1.3. Erzeugung kohärenter Wellen a) Phasenstarre Sender: b) Strahlteilung: ∼ möglich mit akustischen Wellen c) Virtuelle Mehrfachbilder einer Quelle: Inter­ ferenz L1 L L2 2 2 2 E0 cos r 2 3.2.1. Zweistrahlinterferenz z0 3.2. Interferenz Voraussetzung: Interferenz von Strahlen aus einem Kohärenzvolumen 3.2.1. Zweistrahlinterferenz z0 Beispiel 1: Der Fresnel­Spiegel Punktlichtquelle L (y=0) bestrahle Spiegel S1 und S2, die den Winkel ε miteinander bilden. Licht auf Schirm im Punkt P(x,y,z=0) scheint von den punktförmigen virtuellen Lichtquellen L1,2 zu kommen. 2 2 2 Weglängen: LS1 P=L1 P= x d y z0 LS2 P=L2 P= x −d 2 y 2 z20 s = x d2 y2 z20 − x −d 2 y 2 z20 Alle Punkte P(x,y,z=0) mit ∆s=const. liegen auf Hyperbel (ohne Beweis) 3.2.1. Zweistrahlinterferenz s =m⋅ m=0,±1,±2, ... Beide Teilwellen in Phase für Imax =c 0 E1 E2 2 => Maximale Intensität: (schwarze Punkte) 2m1⋅ s= Beide Teilwellen gegenphasig für 2 2 => Minimale Intensität: Imin = c 0 E1 −E2 z0 => Räumliches Intensitätsmuster in x­y­Ebene aus hellen und dunklen Hyperbeln Räumliche Ausdehnung des Interferenzmusters auf Schirm durch Kohärenzlänge bestimmt: a) ∆ν: spektrale Bandbreite der Lichtquelle b) Abstand zu den virtuellen Lichtquellen L1 und L2 3.2.1. Zweistrahlinterferenz Bemerkungen: 1) Nichtchromatisches Licht: Nebenmaxima zeigen Farbsäume a) Warum? b) Wie ist die Farbfolge von Innen nach Aussen? 2) Ausmessung der Maxima(Minima) erlaubt Bestimmung von λ monochromatischen Lichts 3) Einfluss der Ausdehnung der Lichtquelle auf Kohärenz anhand des nächsten Beispieles