Berufsbeschreibung von Hörgeräteakustiker

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Kurz-Beschreibung
1. Hörgeräteakustiker/Hörgeräteakustikerin
1.1. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)
Worum geht es?
Hörgeräteakustiker/innen stellen Hörgeräte für Kunden her und passen sie ihnen individuell an. Zudem helfen
sie den Kunden dabei, sich an das Hörgerät zu gewöhnen bzw. es zu bedienen.
Diagnose Hörgerät
Wenden sich Kunden an sie, weil ihr Hörvermögen in Mitleidenschaft gezogen ist, führen
Hörgeräteakustiker/innen erst einmal einen Hörtest durch. Ist das Gehör beeinträchtigt, vermitteln sie die
Kunden an Fachärzte und -ärztinnen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde () weiter. Erst diese klären ab, wo die
Ursache der verminderten Hörleistung liegt: ob im Gehörgang, im Mittel- bzw. Innenohr oder im Hörzentrum
des Gehirns. Sie entscheiden auch, wie sich das Hörvermögen wiederherstellen oder zumindest verbessern
lässt. Bei einer Schädigung des Innenohrs kann ein Hörgerät die richtige Maßnahme sein.
Auf der Grundlage der ärztlichen Diagnose loten Hörgeräteakustiker/innen mit Mess- und Prüfgeräten (z.B.
mit dem ) aus, ab welcher Lautstärke ihre Kunden Töne noch wahrnehmen bzw. als laut empfinden. Danach
entscheiden sie in einem ausführlichen Gespräch mit den Kunden , welches Hörgerät für sie in Frage kommt.
Dieses soll schließlich allen Anforderungen der Kunden genügen. Zudem spielt der kosmetische Aspekt eine
Rolle: Es gibt neutral gestaltete Hörsysteme ebenso wie Geräte in Schmuckform.
Richtig angepasst
Ob oder digital, Hörgeräteakustiker/innen kennen sämtliche Gerätetypen: Beim so genannten Im-Ohr-Gerät
beispielsweise trägt man das Gerät direkt im Ohr. Ein Hinter-dem-Ohr-Gerät hingegen besteht aus zwei
Teilen: dem Gehäuse, das hinter dem Ohr angebracht ist, und dem Ohrpassstück, über das der Schall ins
Ohr geleitet wird. Benötigt ein Kunde ein solches Gerät, nehmen Hörgeräteakustiker/innen hierfür einen
Abdruck seiner Ohrmuschel und seines Gehörgangs. Das verlangt handwerkliches Geschick und Präzision,
denn das Hörgerät muss später optimal sitzen. Fertigen sie das Ohrpassstück (die so genannte ) selbst,
stellen sie in der Werkstatt aus dem Abdruck einen Rohling aus Kunststoff oder Metall her, den sie mit Bohrund Fräswerkzeugen sorgfältig weiterverarbeiten.
Digitale Klänge
Anschließend widmen sie sich dem dazugehörigen Gehäuse. Hier ist ihr technisches Verständnis gefragt:
Moderne Hörgeräte berechnen Klänge und Geräusche ständig neu. Sie verwandeln Schall in elektronische
Daten und geben diese als akustische Signale an das Gehör weiter. Die digitalen Geräte haben den Vorteil,
dass sie genau auf die Hörschädigung abgestimmt werden können. Hörgeräteakustiker/innen nutzen
Computerprogramme oder komplexe Programmiergeräte, um das Hörgerät individuell anzupassen.
Auszug BERUFENET vom: 03.09.2008
Hörgeräteakustiker/in
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Kurz-Beschreibung
Hören lernen
Sie helfen ihren Kunden außerdem, sich an das wiedergewonnene Gehör langsam zu gewöhnen. Bei einer
Hörschädigung verlernt das Hörzentrum des Gehirns, Geräusche und Laute einzuordnen. Deshalb passen
Hörgeräteakustiker/innen die Lautstärke dem optimalen Wert schrittweise an. Mit Geduld und
Einfühlungsvermögen berücksichtigen sie das individuelle Klangempfinden des Kunden.
Was sonst noch zum Beruf gehört
Hörgeräteakustiker/innen betreuen ihre Kunden, nachdem sie sich an ihre Hörgeräte gewöhnt haben, weiter:
um das Gerät beispielsweise regelmäßig zu kontrollieren und nachträglich oder neu anzupassen, falls die
Hörleistung des Kunden nachlässt. Ist ein Hörgerät defekt, reparieren und reinigen sie es. Sie versorgen ihre
Kunden darüber hinaus mit anderen Hilfsmitteln, z.B. mit Hörverstärkern oder , die das störende TinnitusGeräusch mit einem Grundrauschen dämpfen.
In ihrem Beruf haben sie jedoch nicht nur intensiven Kundenkontakt. Sie tauschen sich ebenso mit HNOÄrzten und -Ärztinnen, Krankenkassen und Versicherungen aus. Nicht zuletzt gestalten sie ihren
Verkaufsraum werbewirksam oder erledigen kaufmännische Arbeiten wie die und die Rechnungsstellung.
1.2. Die Ausbildung im Überblick
Hörgeräteakustiker/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO).
Diese bundesweit geregelte 3-jährige Ausbildung wird im Handwerk angeboten.
1.3. Schulische Vorbildung - praktiziert
Im Jahr 2006 begannen 510 zukünftige Hörgeräteakustiker/innen ihre Ausbildung. 47 Prozent von ihnen
verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 39 Prozent besaßen die Hochschulreife. Den
Hauptschulabschluss brachten acht Prozent mit, während ein Prozent keinen Schulabschluss hatte.
Auszug BERUFENET vom: 03.09.2008
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Tipp: Weitere Informationen zu diesem Beruf (z.B. Ausbildungsvergütung bzw. Verdienst), enthält
die Datenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit.
Auszug BERUFENET vom: 03.09.2008
Hörgeräteakustiker/in
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