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Opinion Paper
Future Retail
Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
Future Retail – Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
Inhaltsverzeichnis
1
Executive Summary............................................................................................ 3
2
Übersicht ............................................................................................................ 4
3
2.1
Trendart ...................................................................................................... 4
2.2
Reifegrad .................................................................................................... 4
2.3
Wertschöpfungsstufe .................................................................................. 4
2.4
Das Future Retail Trendradar 2017 ............................................................ 5
Megatrends im Handel 2017 .............................................................................. 6
3.1
Conversational Commerce ......................................................................... 6
3.2
Vernetzte Filiale .......................................................................................... 7
3.3
Proximity Marketing .................................................................................... 9
3.4
E-Food & Last Mile Delivery ..................................................................... 10
3.5
Neue Bezahlverfahren .............................................................................. 12
4
Der Handel steht vor einer Welle der Digitalisierung ........................................ 14
5
Ansprechpartner ............................................................................................... 15
Opinion Paper
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Detecon International GmbH
Future Retail – Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
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Executive Summary
Die Digitale Transformation war das Thema der vergangen Jahre und wird auch in 2017 eines
der Top-Themen bleiben. Während durch die Digitalisierung bisweilen zunehmend die Finanzund Gesundheitsindustrie unter Druck gerieten, erwarten wir für das Jahr 2017 eine
Ausweitung der Digitalisierungswelle auf Retail- und Consumer-Unternehmen. Aktuelle
Schlagzeilen wie die kassenlosen Supermärkte von Amazon (Amazon Go) oder die
Automatisierung der Kundenberatung durch intelligente Computerprogramme (Chatbots)
bestätigen diese Vermutung und fordern den Handel zum Umdenken auf. Retailer werden sich
künftig mit dem Eintritt neuer Wettbewerber und einer Veränderung des
Konsumentenverhaltens auseinandersetzen müssen. Eine Strategie zur Begegnung dieser
Herausforderungen sollte daher auf jeder Unternehmensagenda für 2017 stehen.
Detecon hat hierzu die neuesten Entwicklungen im Einzelhandel untersucht und zu einem
Trendradar zusammengefasst. Wie bei einem Flugradar können damit Innovationen erkannt
und die Distanz bis zu deren Eintreffen abgeschätzt werden. So erhalten Einzelhändler einen
wertvollen Überblick zu aktuellen und zukünftigen Trends die für das eigene Geschäftsmodell
relevant werden können. Darüber hinaus enthält dieses Dokument Informationen zu
Entwicklungen, welche den Einzelhandel nach unserer Meinung nachhaltig verändern
werden.
Opinion Paper
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Detecon International GmbH
Future Retail – Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
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Übersicht
Das Future Retail Trendradar 2017 beschreibt besonders tiefgreifende Entwicklungen
(Trends) die dem deutschen Einzelhandel bevorstehen. Diese lassen sich auf drei
Dimensionen verorten:

Die Art des Trends beschreibt den transformativen Auslöser, der die jeweilige Entwicklung hervorruft.

Der Reifegrad des Trends hilft dabei die Zeit zu bestimmen bis eine Veränderung in die
dominante Logik des Marktes übergeht.

Die Zuordnung zu Wertschöpfungsstufen erlaubt eine Abschätzung, welche
Wertschöpfungsbereiche voraussichtlich vom Trend betroffenen sein werden.
2.1
Trendart
Das Trendradar unterscheidet zwei verschiedene Arten von Trends: Technology Trends und
Business Trends. Technology Trends stellen technologische Veränderungen dar, die dem
Markt neue Möglichkeiten bieten und ihn dadurch transformieren. Bei Business Trends
handelt es sich hingegen um Innovationen, die bestehende Technologien auf eine neue Art
und Weise gewinnbringend einsetzen.
Vor diesem Hintergrund wurden mehrere Trends durch einen Rahmen zu Trend-Cluster
zusammengefasst, sofern eine inhaltliche Beziehung zwischen ihnen besteht. Solche Trends
werden im Rahmen des Trendradars auch als Megatrends bezeichnet.
2.2
Reifegrad
Der Reifegrad eines Trends beschreibt dessen Nähe zur Serienreife und damit, wie weit der
Trend von einer flächendeckenden Marktdurchdringung entfernt ist. Das Future Retail
Trendradar ordnet die Trends einem von drei möglichen Reifegraden zu:

Niedrig: Die Trends konnten erst vereinzelt gesichtet werden, befinden sich noch in
Entwicklung oder in der Forschung.

Mittel: Die Trends befinden sich auf dem Vormarsch und werden bereits 2017 relevant.

Hoch: Die Trends sind bereits nahezu flächendeckend verbreitet und entwickeln sich
zunehmend zu einem neuen Standard.
2.3
Wertschöpfungsstufe
Mit Blick auf ihre Einordnung können Trends verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette
des Handels zugeordnet werden: Dem Bereich verstehen, beziehen + führen (links) wurden
Trends zugeordnet, die im Backend des Retailers einzuordnen sind. Dazu zählen Business
Intelligence, Logistik im Sourcing-Bereich sowie die Filial- und Personalverwaltung. Dies sind
Themen, die der Kunde nicht unmittelbar bemerkt, jedoch das Einkaufserlebnis indirekt
beeinflussen. Der Abschnitt anziehen, anbieten + bedienen (Mitte) umfasst Entwicklungen,
die sich unmittelbar auf den Kunden auswirken. Hierunter fallen Trends im Bereich Marketing,
insbesondere die In-Store-Vermarktung sowie die Beratungsleistung vor Ort. Trends, die unter
verkaufen, liefern + kümmern (rechts) eingeordnet wurden, betreffen den Kauf- und
Bezahlvorgang, die Lieferung und alle Aktivitäten nach dem Kauf.
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Future Retail – Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
2.4
Das Future Retail Trendradar 2017
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Megatrends im Handel 2017
Die nachfolgenden Megatrends stellen unseres Erachtens nach die wichtigsten für das Jahr
2017 dar und sollten daher auf keiner digitalen Agenda fehlen:

Conversational Commerce beschäftigt sich mit einem konstant an Bedeutung
gewinnenden Kanal der Kundenkommunikation.

Vernetzte Filiale beschreibt den bevorstehenden Wandel der technischen Infrastruktur
und die dadurch geschaffenen neuen Potenziale.

Proximity Marketing erklärt, wie die technologiegetriebene Nutzung von Kundendaten
die Ansprache der Kunden im Handel verändern wird.

E-Food & Last Mile Delivery beschäftigt sich mit dem Onlinevertrieb von Lebensmitteln
und der Integration von Logistikketten in die Wertschöpfung des Handels.

Neue Bezahlverfahren sind bereits auf dem Vormarsch und werden zu einem
bedeutenden Differenzierungs- und Kundenbindungsmerkmal heranwachsen.
3.1
Conversational Commerce
Die Verbreitung von Smartphones und die flächendeckende Versorgung mit mobilem Internet
leitete das Ende der Textnachrichten (SMS) ein. Mittlerweile nutzen knapp 70% der
Internetnutzer in Deutschland Messenger-Dienste. Besonders verbreitete Dienste wie der
Messenger „WhatsApp“ oder das Netzwerk „Facebook“ werden dadurch potentiell zu einem
omnipräsenten Tor für mobile Kundschaft.
Während die Kontaktaufnahme zum Kunden über Kurznachrichtendienste noch vor wenigen
Jahren häufig als Spam angesehen wurde, werden solche Dienste heute von vielen Kunden
als effizienter Kommunikationskanal geschätzt. Grund dafür ist vor allem der technologische
Fortschritt, der es Unternehmen erlaubt, anstelle von einseitigem Direktmarketing mit dem
Kunden in den Dialog zu gehen. Ermöglicht wird dies einerseits durch die Integration der
Messenger-Dienste in die Kommunikationsinfrastruktur der Unternehmen, als auch mittels
Automatisierung geeigneter Dialoge durch den Einsatz kognitiver Technologien.
3.1.1
Messenger im Kundenservice
Inzwischen kann eine Vielzahl an Messenger-Diensten mit Unternehmensanwendungen im
Customer Relationship Management und Kundenservice verbunden werden. Dadurch können
Unternehmen direkt in Kontakt mit ihren Kunden treten und die Bindung mit ihnen stärken.
Dass die Beratung des Kunden gerade im E-Commerce von hoher Bedeutung ist, zeigt eine
Studie von iAdvize, nach der 55% der Onlineshopper einen Kauf in einem Onlineshop nicht
abgebrochen hätten, wären sie adäquat beraten worden. Insbesondere im Kundensupport,
sowie in Branchen mit beratungsintensiven Produkten bietet die Integration von Messenger
daher ein großes Potenzial und eine Option zur Differenzierung durch zusätzliche Serviceund Verkaufskanäle.
Der Onlinehändler „Cyberport“ nutzt diese Tatsache und ist mit seinem Kundenservice per
WhatsApp erreichbar. Der Kunde muss seine Frage dazu lediglich an eine auf der Webseite
hinterlegte Handynummer senden. Die Supportabteilung des Unternehmens erhält dann eine
Nachricht im Supportsystem und kann einen persönlichen Dialog mit dem Kunden starten. Die
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Genossenschaft Taxi Deutschland geht sogar einen Schritt weiter. Per Facebook Messenger
können Smartphonebesitzer ihren Standort übermitteln, worauf umgehend eine
Taxibestellung ausgelöst und ein Taxi zum Standort des Absenders geordert wird. Der Gast
spart sich den Telefonanruf und kann auch an für ihn unbekannten Orten schnell und präzise
eine Taxifahrt organisieren.
3.1.2
AI Chatbots
Noch mehr Vorteile bietet die Kombination eines Messenger-Services mit künstlicher
Intelligenz. In diesem Fall kommen Lösungen zur Verarbeitung von Sprache zum Einsatz.
Dadurch müssen Fragestellungen zu vordefinierten Themen nicht mehr von Mitarbeitern,
sondern können, ähnlich wie bei Apple’s Assistent Siri, von einer künstlichen Intelligenz (AI)
beantwortet werden. Kunden erhalten auf diese Weise umgehend eine Antwort und müssen
nicht erst auf einen verfügbaren Mitarbeiter warten.
eBay testet diese Technologie derzeit um einen personalisierten Shopping-Assistenten zu
entwickeln. Der Assistent ist hier über den Facebook-Messenger erreichbar und ermöglicht es
dem Kunden so Produkte zu finden und Fragen zu stellen. Neben dem Auktionshaus setzt
auch der Online-Lebensmittelhändler „allyouneedfresh“ auf einen AI-Chatbot. Per WhatsAppNachricht teilt der Kunde dem Onlineshop mit, welche Produkte er gerne geliefert hätte. Die
Software des Webshops wertet die Nachricht aus und stellt eine individuelle Einkaufsliste
zusammen, die dann direkt im Messenger bestellt werden kann.
3.2
Vernetzte Filiale
Die Digitalisierung des Handels bringt nicht nur effizientere Systeme für Buchhaltung und
Warenwirtschaft mit sich, sondern schafft auch Potenzial für Innovationen in den Filialen. Um
die Vorteile moderner Prozesse und Anwendungen freizusetzen und die Digitalisierungshebel
vor Ort auszunutzen ist eine Anbindung der Märkte an die technische Infrastruktur des
Unternehmens erforderlich. So ist es kaum verwunderlich, dass laut einer Studie des EHI
Retail Institutes bereits im letzten Jahr mehr als 30% der IT-Verantwortlichen im Handel die
Cloud auch im Jahr 2017 für einen wichtigen technologischen Trend halten.
3.2.1
Cloud Computing
Cloud Computing wird künftig bei der Vernetzung von Filialen nach unserer Einschätzung
einen wachsenden Stellenwert einnehmen. Das liegt unter anderem daran, dass die dadurch
ermöglichte flexible und bedarfsorientierte Nutzung der IT-Infrastruktur eine Vielzahl neuer
Anwendungsfelder überhaupt erst möglich macht.
Der dänische Handelskonzern Dansk Supermarked konnte beispielsweise dank Cloud
Computing eine Lösung zur Zeiterfassung und Personal-Einsatz-Planung für rund 47.000
Mitarbeiter in zwei Geschäftsbereichen des Unternehmens einführen und standardisieren.
Durch die Cloud wurde die Lösung in jedem der rund 1400 Märkte verfügbar.
3.2.2
Smartes Kühlketten & Haltbarkeitsmanagement
Mit vernetzten Filialen und dem Einsatz neuer Technologien wie der Cloud oder dem Internet
of Things (IoT) können für Händler auch neue Möglichkeiten im Qualitätsmanagement
entstehen. So kann die Vernetzung der Filialen auch die Überwachung und Steuerung von
Kühltruhen und -aggregaten ermöglichen. Unternehmen sind so in der Lage Ausfälle frühzeitig
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Future Retail – Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
zu erkennen und den durch verdorbene Ware entstandenen Schaden zu minimieren. Durch
die Vernetzung mit Transportfahrzeugen und Lieferanten wird diese Überwachung der
Produktqualität künftig auch für die gesamte Kühlkette möglich. Händler sind dadurch jederzeit
in der Lage sich einen Überblick über die Einhaltung von Kühlketten zu verschaffen und
werden alarmiert, sollte einmal etwas misslingen. So profitieren sie von einer gesteigerten
Produktqualität, sicheren Produkten und zufriedenen Kunden.
3.2.3
Smarte Kassensysteme
Ein weiteres Potenzial, das durch die Vernetzung von Filialen freigesetzt wird, ist die
Möglichkeit der Anbindung von Kassensystemen in Echtzeit. Stationäre Einzelhändler können
sich damit Informationen verschaffen, die sonst nur im eCommerce verfügbar sind. Durch
vernetzte Kassensysteme können Händler die Abverkäufe einzelner Produktgruppen, sowie
den Anteil bestimmter Kundensegmente in Echtzeit über alle Filialen auswerten. Auch ein
Einblick in die letzten Warenkörbe der Kunden ist in Echtzeit möglich und verschafft dem
Händler entscheidende Zeitvorteile und Informationen für bessere Geschäftsentscheidungen.
Ein Unternehmen, welches bereits weltweit 500 seiner Filialen mit Cloud-Kassensystemen
ausgestattet hat, ist Villeroy & Boch. Der Keramikwarenhersteller setzt damit einen Grundstein
für die Digitalisierung seines Filialgeschäfts. Neben der direkten Anbindung an das
firmeninterne SAP-System bringt die Kassenlösung auch die Vorteile einer hohen
Skalierbarkeit und einer zügigen Installation mit sich. Der Rollout in weitere Filialen wird
dadurch enorm vereinfacht. Das smarte Kassensystem wird Villeroy & Boch künftig neben
kundenindividuellen Mobile-Couponing-Aktionen auch die Möglichkeit zur Kombination aus
einer digitalen Angebotserstellung in der Filiale und dem späteren Kauf der Ware im
Onlineshop erlauben. Dadurch profitiert der Kunde von der individuellen Beratung im Handel
und das Unternehmen von einer Kundenbindung trotz Onlinekauf. Eine Win-Win-Situation, die
sich mit Sicherheit auszahlen wird.
3.2.4
Electronic Shelf Labels
Während die bisher genannten Entwicklungen beim Kunden überwiegend unbemerkt bleiben,
stellen Electronic Shelf Labels einen bedeutsamen Kontaktpunkt zwischen Händlern und
Kunden dar. So werden digitale Preisschilder bezeichnet, die mit der IT-Infrastruktur des
Einzelhändlers verbunden sind. Die Preisauszeichnung von Produkten erfolgt damit nicht
mehr auf Papier sondern auf einem Display. Händler ersparen sich damit das manuelle
Tauschen der Schilder bei einer Preisveränderung. Während diese Tatsache insbesondere
beim Verkauf von Artikeln mit starken Preisschwankungen bereits hohe Einsparpotenziale mit
sich bringt, haben Electronic Shelf Labels noch wesentlich mehr zu bieten.
So kann die Technologie dazu genutzt werden, dynamisch auf Preisveränderungen am Markt
zu reagieren und eine Preisanpassung in Echtzeit durchzuführen. In Verbindung mit
verfügbaren Kundendaten könnten technisch bereits kundenspezifische Rabatte angeboten
und auf dem Preisschild angezeigt werden. Darüber hinaus ermöglichen digitale Preisschilder
die Anzeige von Zusatzinformationen, die über den Preis hinausgehen. Je nach eingesetzter
Technologie ist es denkbar, dass der Kunde mit einem Preisschild interagieren kann.
Der Händler Coop Denmark hat solche Preisschilder bereits in mehr als 100 seiner Filialen im
Einsatz und berichtet neben den bereits genannten Einsparpotenzialen über eine geringere
Fehlerquote bei der Preisauszeichnung. Darüber hinaus werden bei Coop Produkte wie Obst,
Gemüse oder andere Produkte mit geringer Haltbarkeit vor Ablauf ihres Mindesthaltbar-
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keitsdatums automatisiert reduziert. Eine Aufgabe, die im klassischen Einzelhandel ebenfalls
vom Filialpersonal übernommen werden muss. Die Vernetzung der Filiale kann daher zu
einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden – nicht nur im Hinblick auf die
Personalkosten.
3.3
Proximity Marketing
Der zuvor beschriebene Megatrend zur Vernetzung der Filialen steht ganz besonders im
Zeichen einer vielversprechenden Steigerung der operativen Effektivität. Dem Kunden wird
dies – wenn überhaupt – durch eine wahrscheinlich kaum wahrnehmbare Verbesserung
seines Einkaufserlebnisses zu teil. Ganz anders verhält es sich hier jedoch bei der
Digitalisierung der Instore-Vermarktung; d.h. der Transformation des klassischen Verkaufskanals und dem sogenannten Point-of-Sale – dem Ort, an dem ca. 60-70% aller Kaufentscheidungen getroffen werden. Im Vordergrund steht hierbei die Schaffung und
Vernetzung von digitalen Touchpoints, denn nur durch die immerwährende Erfassung und
Integration von Daten lassen sich nachhaltig Multikanalerlebnisse erschaffen.
Damit der Einkauf zum Erlebnis wird und Kunden bereit sind, Informationen von sich zu geben,
müssen allerdings Mehrwerte geschaffen werden. Ein solcher Mehrwert kann etwa im
Angebot von Shoppingbegleitern mit Mobile Couponing und Instore Navigation für
Smartphones liegen. Eine wahre Win-Win-Situation für Kunde und Handel liegt jedoch in der
kontextsensitiven, standortabhängigen und personalisierten Anzeige von Produkten,
Angeboten und Rabatten in einer solchen Mobilapplikation und/oder auf Werbeflächen
außerhalb und innerhalb des digitalen Brick&Mortar-Stores der Zukunft.
3.3.1
Digital Signage & Instore Media
Solche Use Cases sind mindestens genauso lange bekannt, wie Trendradare von einem Jahr
aufs Neue die hierfür notwendigen Technologien als Trends der Zukunft identifizieren. Dabei
ist die Technologie häufig schon lange verfügbar – es mangelt lediglich an einer erfolgreichen
Umsetzung. Ein Beispiel sind hier die digitalen Werbeflächen, wie etwa in Form von Displays,
die über eine eigene Infrastruktur mit anpassbaren, animierten und ggf. sogar interaktiven
Inhalten bespielt werden können. Die Herausforderung liegt hier besonders in der
redaktionellen Erstellung und Bereitstellung von Inhalten. Im Gegenzug erhält der
Einzelhandel eine Möglichkeit, seine Werbeflächen im Laden, seine Schaufenster oder gar
externe Werbeplakate im Sekundentakt schnell und günstig zu verändern.
Dadurch ist die Werbung nicht nur situations- und im Falle einer Personalisierung sogar
zielgruppengerecht, sondern erzielt auch schon grundsätzlich eine besondere Wahrnehmung
beim Konsumenten. Wenig überraschend ist, dass besonders „Millenials“ mit über 80% auf
die sogenannte „Digital Signage“ aufmerksam werden. Laut einer Studie von InfoTrends lässt
sich der Umsatz dadurch in manchen Fällen um mehr als 30% steigern. Kein Wunder also,
dass der Markt für Digital-Signage-Lösungen bis 2022 mit einem zweistelligen Wachstum auf
27,34 Mrd. US-Dollar steigen soll. Dennoch lässt sich im deutschsprachigen Einzelhandel für
den Endkunden bislang kaum eine spürbare Marktdurchdringung beobachten. Besonders auf
dem Vormarsch ist die Anwendung bei Fast-Food-Ketten wie McDonalds. Der Weltmarktführer
passt die vordergründig beworbenen Produktgruppen auf seinen digitalen Menü-Displays
mittlerweile automatisch an das aktuelle Wetter an. In ausgewählten Märkten lässt sich die
Bestellung sogar via Touchscreen zusammenstellen und bezahlen.
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3.3.2
Instore Lokalisation & Identifikation
Damit eine standortabhängige oder gar kundenindividuelle Vermarktung erfolgen kann, bedarf
es zunächst einer Technologie zur Lokalisation und/oder Identifikation des einzelnen Kunden.
Dies kann unlängst mithilfe sog. Beacons erfolgen, die via Bluetooth eine eindeutige Verortung
von Smartphones innerhalb des Geschäftes ermöglichen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es
können nicht nur Bewegungsprofile zur nachträglichen Analyse erstellt werden; die
Informationen können darüber hinaus in Echtzeit zur persönlichen Ansprache über digitale
Werbeflächen und/oder individuelle Angebote in der Smartphone-Applikation genutzt werden.
Eine solche Applikation ist allerdings inklusive einer eingeschalteten Bluetooth-Funktion und
der ausdrücklichen Zustimmung des Kunden erforderlich.
Diese Voraussetzungen mögen der Grund dafür sein, weshalb laut KPMG nur 15% der
Einzelhändler eine entsprechende Anwendung im Einsatz haben. Zwar äußern 70% der
deutschsprachigen Kunden bereits Bedenken bei der Überwachung durch Kameras, jedoch
sind zumindest 55% offen für neue Technologien sofern sie dafür Rabatte erhalten. Im
beidseitigen Interesse wird es hier der richtige Weg sein, mit dem Trend zu gehen und
Beacons als Option anzubieten. Das haben Esprit, H&M, Karstadt, Kaufhof, Media Markt,
Netto, Penny, OBI, Saturn und Zara hierzulande über die Smartphone App „Shopkick“
getestet. Dadurch konnten Kunden je nach Verhalten im Laden Bonuspunkte sammeln.
3.3.3
Datenbasiertes Marketing
Ganz anders verhält es sich dagegen im US-amerikanischen Markt. Hier setzt bspw. die
Warenhauskette Macy’s auch weiterhin auf Shopkick – und zwar in einer sehr stark
ausgeprägten Form. Kunden erhalten hier personalisierte Angebote, Belohnungen und
Empfehlungen, je nachdem wo sie sich im Laden aufhalten. Ein weiteres Anwendungsfeld ist
die Integration mit dem IoT zur Schaffung eines einzigartigen Einkauferlebnisses. So wie etwa
im Flagship-Store der Luxusmarke Burberry an der Regent Street in London. Dieser wurde
mit über 100 Bildschirmen, 500 Lautsprechern, etlichen Sensoren und RFID-Technik vernetzt.
Gerade im Zusammenspiel mit der vernetzten Filiale, Smart Devices ergeben sich völlig neue
Möglichkeiten zur Interaktion mit dem Kunden.
Das ist der eigentliche Trend, den wir an dieser Stelle hervorheben möchten: Die ganzheitliche
Integration, Individualisierung und Personalisierung des Shoppingerlebnisses. Hierzu bedarf
es nicht nur der Erstellung von Kundenprofilen oder grobgranularer Zielgruppenanalysen im
Hinterzimmer, sondern einer kanal-übergreifenden Verknüpfung aller Touchpoints mit dem
Kunden unter dem spürbaren Angebot entscheidender Mehrwerte. Digitale Werbeflächen, die
Instore-Lokalisation und -Identifikation bilden hierfür die Grundlage; Datenmanagement und
Analytics, ein digitales Customer Relationship Management sowie flexible Angebots- und
Preissysteme sind dagegen der Schlüssel zum Erfolg.
3.4
E-Food & Last Mile Delivery
Digitalisierung steht vor allem für eines: Wandel. Und genau in diesem Zusammenhang
fürchtet der stationäre Einzelhandel schon seit Jahrzehnten die wachsende Bedeutung des ECommerce. Schließlich ist Deutschland mit einem Gesamtumsatz von ca. 50 Mrd. Euro hier
weltweit der fünftgrößte Markt. Im Jahr 2021 rechnet man mit 73 Mrd. Euro; und das bei einem
Anstieg der Nutzerzahlen (2016: 53,6 Mio) um weniger als 5 Mio. Das bedeutet, dass sich das
Geschäft zunehmend zu Gunsten des Onlineshopping verlagern wird.
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Während das Urgestein Otto und die deutschen Wunderkinder rund um Zalando ihre Ware
vornehmlich im Internet vertreiben, haben die meisten Handelsketten wie bspw. Douglas,
Kaufhof und Peek & Cloppenbourg ebenso einen Onlineshop. Umgekehrt eröffnen viele ECommerce-Händler zunehmend auch stationäre Läden: Amazon hat vor kurzem bekannt
gegeben, in Seattle einen Buchladen eröffnen zu wollen. Auch MyMuesli hat bereits 50
Filialen in ganz Europa aufgebaut und Zalando bietet in einem Outlet-Store seine
Restbestände an. Wir sind uns sicher: Die Zukunft heißt nicht Online statt Offline, sondern
Online und Offline. Faktisch wächst das Multikanalgeschäft seit Jahren: Für 2015 wurde im
Non-Food-Bereich mit einem Anteil von 16,9% gerechnet. Indessen hatte der MultikanalVersand einen Anteil am Onlinehandel von 36% - eine Steigerung von 66%.
Trotz des zunehmenden Erfolges verkennen viele Einzelhändler jedoch die eigentliche
Herausforderung des Multikanalgeschäftes. Dabei handelt es sich nicht etwa um den Aufbau
eines Onlinestores, sondern um die nahtlose Integration aller Vertriebs- und Kommunikationskanäle. Nur wer das Thema „Omnichannel“ ernst nimmt, wird nachhaltig erfolgreich bleiben.
Denn Kunden werden wenig Verständnis dafür haben, dass sie ihre Online bestellte Ware
nicht im Laden zurückgeben können. Vorbild ist hier die Media-Saturn-Gruppe, die ihr Onlineund Offline-Geschäft so gut integriert, dass der Kanal für den Kunden keinen Unterschied
macht und der Wechsel zwischen den Kanälen kaum mehr spürbar ist.
Im Multikanalgeschäft mit Lebensmitteln nimmt dieser Umstand einen elementaren Stellenwert ein; etwa wenn Kunden ihre Ware online bestellen und im Laden abholen möchten.
Letzteres ist nur ein Anwendungsfall im Bereich „E-Food“ – einem der Megatrends der
kommenden Jahre. Aktuell wächst der Markt hierzulande mit 14% noch recht langsam. In 2015
hatte der Onlinehandel einen Anteil am Gesamtumsatz mit Lebensmitteln von nur 0,8%. Bis
2021 rechnet man jedoch mit einem Volumen von ca. 5 Mrd. Euro und einem jährlichen
Wachstum von mehr als 10%.
Vorreiter und Angstgegner ist hier erneut Amazon. Bereits 2007 hat der Marktführer im
Onlineversandhandel ein Pilotprojekt in Seattle mit eigenem Lieferdienst gestartet. Seither
wurde das Angebot auf weitere US-Metropolregionen und zuletzt auch in London ausgerollt.
In Deutschland haben sich inzwischen einige innovative Startups wie etwa HelloFresh dem
Versand von Lebensmitteln gewidmet. Im Gegensatz zum Versand von Kochboxen möchte
dagegen Allyouneed Fresh – eine Tochter der DPDHL Group – der Supermarkt im Internet
werden. Hier ziehen größere Lebensmittelhändler schon seit einigen Jahren nach. So haben
bspw. Edeka, Globus, Lidl und REWE bereits einen Onlinestore für Lebensmittel eröffnet. Dem
Vorbild Amazon Fresh eifert bisher jedoch nur REWE erfolgreich nach. In ausgewählten
Großstädten liefert der Lebensmittelhändler seine Waren am gleichen Tag bis zur Haustür.
3.4.1
Same Day Delivery
Dem Anspruch, dem REWE hierbei besonders gut gerecht wird, ist die grundlegende
Herausforderung beim Lebensmittelversand: Eine schnelle Logistik unter Einhaltung der
Kühlkette. Nicht jeder Einzelhändler muss dazu jedoch End-to-End-Logistiker werden.
Allerdings ist es ein klarer Wettbewerbsvorteil, wenn sich der stationäre Lebensmittelhandel
bestehende Logistik- und Filialnetzwerke zu Nutze machen kann. Denn durch die Einbindung
des lokalen Ladengeschäftes wird eine schnelle und kostengünstige Lieferung frischer
Lebensmittel am gleichen Tag („Same Day Delivery“) erst möglich. Das erfordert
selbstverständlich eine Umstellung von Prozessen und Systemen innerhalb der Filialen
und/oder lokaler Logistikzentren. Sofern die Lieferung nicht selbst durchgeführt wird, bedarf
es außerdem einer Kooperation und Integration mit einem ausgewählten Dienstleister.
Opinion Paper
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In diesem Zusammenhang ist es eine weitere Herausforderung, die Ware genau zu dem
Zeitpunkt zu liefern, zu dem es der Kunde wünscht („Delivery on Demand“). Logistikunternehmen haben sich darauf ebenso wie auf den Expressversand schon lange spezialisiert. Der Fokus liegt hier jedoch auf nichtgekühlten Waren und langen Wegstrecken, wodurch
der Versand oftmals recht teuer wird. Auch hier können Lebensmittelhändler von ihrem
Strukturvorteil profitieren. Selbst bei eigener Lieferung bleiben die Kosten für die Logistik über
Kurzstrecken jedoch ein Problem: für REWE wird ein Einkauf erst ab 100 Euro profitabel.
Wie beim Branchenriesen Walmart und dem Vorbild Amazon Fresh kann der Kunde hier einen
Zeitraum wählen, zu dem er noch am gleichen Tag seine Online bestellte Ware erhält.
Kaufland pilotiert aktuell ein solches Modell in Berlin. In anderen Branchen ist das bereits
gelebter Alltag, häufig jedoch zu Lasten der Kunden. Einen Ansatz zur Umsetzung mithilfe
eines Drittanbieters lebt Media-Saturn in der Elektronikbranche vor, die hierfür mit dem eher
kleinen Logistikdienstleister Tiramizoo kooperieren.
3.4.2
Click&Collect
Gerade die Kooperation mit kleineren Firmen steht derzeit hoch im Kurs. Walmart und andere
Handelsketten in Nordamerika kooperieren beispielsweise mit Instacart und Postmates. Zwar
legte gerade das letztgenannte Start-Up bislang seinen Fokus auf Restaurants, jedoch ist es
für Kunden auch zunehmend möglich, sich Waren von Supermärkten liefern zu lassen. Die
Plattform beauftragt freie Selbstständige über eine Mobilapplikation, den Einkauf zu tätigen
und die Ware an den Kunden zu übergeben. Das gleiche auf der Shareconomy beruhende
Modell bietet Instacart nur etwas mehr fokussiert auf Lebensmittel an. Durch die Win-WinSituation kooperieren Handelsketten bereitwillig mit den Plattformen und zahlen sogar die
Vermittlungs- und Versandkosten, wodurch der Kunde den gleichen Preis wie beim eigenen
Einkauf im Supermarkt zahlt.
Eine weitere beliebte Alternative zum Direktversand durch den Händler ist das Click&CollectModell. Hierbei können Kunden ihre Ware online bestellen und anschließend lokal abholen.
Auch hier ist Walmart Vorreiter: An über 30 Standorten gibt es Abholstationen mit DriveThrough-Charakter. Der Vorteil: Bestellen, abholen und bezahlen geht schnell und einfach.
Diesem Vorbild folgt Globus nach einem ersten Piloten sukzessive nun auch in der gesamten
Heimartregion im Saarland. Lidl hat vor kurzem bekannt gegeben, einen Express-Store mit
kleinem Sortiment, Backstation und Kühlabteilung in Berlin-Schöneberg testen zu wollen. Es
bleibt daher festzuhalten: E-Food ist ein Megatrend und Omnichannel bleibt insbesondere im
Lebensmittelhandel der allesentscheidende Erfolgsfaktor.
3.5
Neue Bezahlverfahren
Das Bezahlen von Waren am Point-of-Sale (POS) ist eine der Funktionen des Einzelhandels,
die noch immer ein hohes Potenzial für die Umsetzung effizienzsteigernder Maßnahmen birgt.
Neben den Kosten für das Kassenpersonal tragen Händler zudem auch die Ausgaben für die
Versorgung mit und den Abtransport von Bargeld. Diese Tatsache ist einer der Gründe, warum
bereits heute 49,5% der großen Händler NFC entweder eingeführt oder pilotiert haben. Bis
zum Ende des Jahres 2016 soll die Zahl sogar auf 60% gestiegen sein.
3.5.1
Contactless & Mobile Payment
Dass neue Bezahlverfahren nicht nur bei Einzelhändlern, sondern auch beim Kunden beliebt
sind, zeigt die Vielzahl neuer Verfahren, die sich derzeit am Markt zu behaupten versuchen.
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Neben der kontaktlosen Kartenzahlung per NFC (Near Field Communication), die
insbesondere zu einem beschleunigten Checkout an der Kasse führt, verbreiten sich
zunehmend mobile kartenlose Bezahlprozesse.
Das Kundenbindungssystem Payback bietet beispielsweise ein App-gestütztes
Bezahlverfahren, welches bei teilnehmenden Payback-Partnern die Bezahlung und
gleichzeitiges Punktesammeln direkt aus der Payback-App ermöglicht. Für Payback und den
Handel erlaubt ein solches Verfahren völlig neue Möglichkeiten hinsichtlich der Kombination
von Zahlungsströmen und Artikelstammdaten. Doch auch die Pioniere der mobilen
Bezahlverfahren sind dabei sich im deutschsprachigen Raum auszubreiten. So ist es Kunden
in der Schweiz bereits möglich, per iPhone und Fingerabdruck die Dienstleistungen von Apple
Pay zu benutzen.
3.5.2
Smart Shopping Bag
Noch effizienter könnte der Bezahlvorgang künftig mit intelligenten Einkaufstaschen ablaufen.
Per RFID-Technologie könnten Einkaufstaschen bald in der Lage sein, ihren Inhalt zu
registrieren und den Wert des Warenkorbs zu berechnen. Der Kassiervorgang erfolgt bereits,
wenn die Ware in die Tasche gelegt wird. Die Tätigkeit des Kassierers beschränkt sich
dadurch lediglich auf den Bezahlvorgang der Summe, die von der Tasche an die Kasse
übertragen wird.
Dass ein solches Bezahlverfahren schon bald möglich sein kann, zeigt Adobe Smart Bag. In
einer Kooperation zwischen Adobe und dem Startup Twist wird derzeit eine solche Tasche
entwickelt. Nach dem Einkauf entnimmt der Kunde seine Innentasche und erhält eine
Rechnung per E-Mail. Der Händler stellt dem Kunden die Außentasche, die mit der
notwendigen Technologie ausgestattet und wiederverwendbar ist.
3.5.3
Cognitive Payment
Derzeit häufig diskutiert ist ein Konzept des Online-Riesen Amazon. Mittels kognitiver
Technologien erprobt das US-Unternehmen aktuell in der ersten Filiale seiner Art in Seattle,
den Einkauf eines Kunden völlig automatisiert zu erkennen und abzurechnen. Dazu kommen
Kameras, verschiedenste Sensoren und Machine-Learning-Techniken zum Einsatz, die es
dem Unternehmen ermöglichen, den Bezahlprozess völlig ohne Kassierer und Schlangen an
den Kassen zu gestalten. Das System führt während des Ladenbesuchs einen virtuellen
Warenkorb auf Basis der im Einkaufswagen des Kunden erkannten Produkte. Verlässt der
Kunde die Filiale, wird der virtuelle Warenkorb gegen das Kundenkonto abgerechnet. Amazon
bezeichnet dieses Prinzip als „Just Walk Out Shopping Experience“.
Wenn auch dieses Konzept ein großes Potenzial aufweist, so wird es vermutlich noch lange
dauern, bis ein solches Konzept Einzug in den deutschen Einzelhandel hält. Zu groß sind
derzeit technische und datenschutzrechtliche Hürden. Sollte es einem Unternehmen gelingen,
diese„Just Walk Out Shopping Experience“ auch in Deutschland zu etablieren, so ist eine
einmalige Marktstellung nahezu garantiert. Geschäftsleute und Personen mit wenig Zeit
könnten solche Händler bevorzugen, da kein Warten an der Kasse erforderlich ist. Der
Einzelhändler erhält gleichzeitig Zugang zu einer zahlungsbereiten Kundschaft. Einmal
etabliert, könnte Cognitive Payment daher mit hoher Wahrscheinlichkeit den Einzelhandel und
seine bekannten Prozesse nachhaltig verändern.
Opinion Paper
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Der Handel steht vor einer Welle der Digitalisierung
Das Future Retail Trendradar lässt für die nächsten Jahre starke Turbulenzen im Einzelhandel
vermuten. Neben disruptiven technologischen Entwicklungen müssen Händler auch mit
Prozessinnovationen rechnen, die langjährig bewährte Verfahren in Frage stellen. Mithilfe von
Cloud Computing setzen bereits erste Wettbewerber fundamentale Bausteine für ihre
zukünftige Marktposition. Wer auf intelligente Kassensysteme vertraut, wird nicht nur tiefere
Einblicke in das Verhalten seiner Kunden erhalten, sondern auch von entscheidenden
Effizienzgewinnen und Einsparpotenzialen profitieren. Dabei wird der technologische Wandel
weiter an Fahrt aufnehmen und den Handel auf breiter Front treffen. Eine ähnliche Entwicklung
wie im Bereich der Bezahlverfahren ist auch für weitere Wertschöpfungsbereiche zu erwarten.
Für Retailer, die die bevorstehende Welle der Digitalisierung zu Ihren Gunsten nutzen wollen
bedeutet dies, die eigenen Digitalisierungspotenziale zu evaluieren und eine individuelle
Agenda für die digitale Transformation zu entwickeln. Als Ausgangspunkt empfiehlt sich die
Überprüfung des eigenen Geschäftsmodells. Dabei dürfen eine Infragestellung veralteter
Prozesse und eine Analyse der technologischen Ausgangssituation nicht ausbleiben. Für eine
erfolgreiche Festlegung und Umsetzung erster Maßnahmen für die digitale Agenda im eigenen
Unternehmen ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnerunternehmen unerlässlich.
Als starker Partner mit langjähriger Branchenkenntnis und Digitalisierungsexpertise stehen wir
Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Opinion Paper
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Detecon International GmbH
Future Retail – Diese Trends werden den Handel in 2017 prägen
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Ansprechpartner
Unsere Experten stehen Ihnen gerne für weitere Fragen rund um Retail-Trends und die
Digitalisierung des Handels zur Verfügung:
Dr. Christian Kleinhans
Phone +49 221 91611850
Mobile +49 151 11741264
Email [email protected]
Ivo Leonhardt
Phone +49 69 951559100
Mobile +49 151 61714264
Email [email protected]
Nora Felizitas Metzger
Phone +49 221 91611235
Mobile +49 151 26664460
Email [email protected]
Caroline Sturm
Phone +49 221 91611560
Mobile +49 171 1707209
Email [email protected]
Benjamin Weis
Phone +49 221 91611129
Mobile +49 175 9700113
Email [email protected]
Christian Zeller
Phone +49 89 54636502
Mobile +49 151 41446157
Email [email protected]
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