Test: SM Pro Audio OC-8

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Test: SM Pro Audio OC-8
Test:
SM Pro Audio OC-8
Von Sönke Lundt
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Ein 8-Kanal-Kompressor für schlappe 200 Euro? Das klingt erst einmal verführerisch. Die australische Firma
SM Pro Audio ist seit längerem als Preisbrecher auf dem Markt der Musikelektronik bekannt. Mit dem OC-8
bietet sie auf zwei Höheneinheiten einen optischen Mehrkanal-Kompressor, der so manches Musiker-Herz
höher schlagen lassen dürfte. Doch ob das schicke Gerät auch hält, was es verspricht?
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OC-8
Hersteller: SM Pro Audio
Web: www.smproaudio.de
Vertrieb: www.ttaudio.de
Preis: 349 Euro
(im Handel ab 200 Euro)
einfach zu bedienen
schnelle, „musikalische“
Ansprache
geringes Eigenrauschen
sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
solide Verarbeitung
geringer Platzverbrauch
(nur 2 HE)
professionelles 19"-Format
konstruktionsbedingt wenig Regelmöglichkeiten
Bewertung
Überblick
SM Pro Audio bietet mit dem OC-8 einen
preisgünstigen Mehrkanal-Kompressor an.
Satte acht Kanäle stehen zur Verfügung –
und das zu einem Preis, für den man sonst
nur mit Mühe und Not einen Stereo-Kompressor bekommt. Grund genug, den schicken Dynamikprozessor einmal genauer
unter die Lupe zu nehmen.
Beim OC8 handelt es sich um einen optischen Mehrkanal-Kompressor im 19-ZollGehäuse. Auf zwei Höheneinheiten bietet er
acht diskret aufgebaute optische Kompressoren. Im Gegensatz zum VCA-Kompressor
arbeitet ein optischer Kompressor vollautomatisch – Attack- und Release-Zeiten werden
also automatisch geregelt. Hartes Limiting
ist naturgemäß so nur schwer realisierbar.
Die Stärke des OC-8 liegt dagegen in weicheren, transparent klingenden Kompressionen.
Das Gerät arbeitet zudem mit einer so
genannten Soft-Knee-Schaltung. Diese
erzeugt einen weicheren Übergang von
der Nicht-Begrenzung in die volle Begrenzung. Kompressoren mit Hard-Knee-Schaltung arbeiten so, dass das Signal erst genau
bei Erreichen von 0 dB linear wird, es wird
also sofort und absolut begrenzt. Beim OC-8
dagegen ist der Übergang in die Begrenzung
weicher. Das Signal geht bereits vor Erreichen von 0 dB in die Begrenzung. Der Vorteil:
Verzerrungs-Artefakte, die bei starker Abregelung ohne Soft-Knee auftreten können,
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werden so vermieden. Der Nachteil: Der OC8 „pumpt“ nicht. Doch so viel sei jetzt schon
verraten: Druckvolle, saubere Kompressionen bekommt man mit dem OC-8 dennoch
gut hin.
Das Konzept des OC-8 passt perfekt zu SM
Pro Audios Mikrofon-Preamps PR-8 und PR8mkII. In Kombination mit dem PR-8 steht
so auf nur drei Höheneinheiten ein vollwertiges 8-Kanal-Preamp-/Kompressorsystem
zur Verfügung. Eine Class-A-Schaltung sorgt
beim OC-8 für einen übertragerlosen Signalfluss.
Aufbau und Äußeres
Rein äußerlich macht der OC-8 einen ebenso
edlen wie stabilen Eindruck. Alle Drehregler
lassen sich gut und ruckelfrei bedienen, auch
die Schalter und Druckknöpfe machen einen
soliden Eindruck. An der Rückseite befinden
sich die acht Eingangs- und Ausgangsbuchsen, ausgelegt als 6,3-Millimeter-Klinke. Hier
befindet sich auch der Spannungsumschalter (115 bzw. 230 V).
Dreifarbige LED-Anzeigen für jeden Kanal
zeigen in acht Schritten von -25 bis +18 dB
die Eingangspegel an. Ausgesteuert werden
muss das Eingangssignal jedoch über einen
vorgeschalteten Pre-amp oder ein Mischpult.
Bei eingeschalteter Kompression kann die
Kompressionsrate über einen Drehregler eingestellt werden. Je höher sie eingestellt ist,
desto schmaler wird der Dynamik-Bereich.
Genaue Einstellungen der Ratio lassen sich
nicht vornehmen. Mit dem Output-Regler
lässt sich der Grad der Verstärkung festlegen
– oft erfordert eine Verringerung der Dynamik ein Anheben des Ausgangs-Pegels.
Da das Konzept des OC-8 vollautomatisch ist, lassen sich Attack- und Release-Zeiten nicht stufenlos einstellen. Es gibt aber
jeweils einen Umschalter für eine schnelle
beziehungsweise kurze Einstellung. Kurze
Release-Zeiten erzeugen einen ausgeprägteren Sound, längere Release-Zeiten einen
natürlicheren Sound. Der Regelbereich beim
OC-8 liegt zwischen 500 und 1500 ms.
Der Attack-Schalter regelt, wie schnell
der Kompressor auf das eingehende Signal reagiert. Der OC-8 bietet Attack-Zeiten
von 1 bis 5 ms. Kurze Attack-Zeiten regeln
laute, schnelle Signalspitzen im Audio-Signal schnell herunter; lange Attack-Zeiten
dagegen lassen mehr Sound durch, bevor der
Kompressor anfängt zu arbeiten.
Praxis
Beim OC-8 klappt die automatische Kompression sehr gut. Das Gerät verfügt über ein
nur geringes Eigenrauschen (laut Hersteller >93 dB Rauschabstand), die Kompression
arbeitet schnell und klingt aufgrund ihres
offenen Sounds äußerst „musikalisch“. Aufgrund seiner acht Kanäle ist der OC-8 hervorragend für Mehrkanalanwendungen wie
Schlagzeug-, Chor- oder Keyboard-Aufnahmen geeignet. Der Vorteil der Voll-Automatik: Ohne langes Herumhantieren lassen
sich bereits gute Ergebnisse erzielen. Damit
ist der OC-8 ein idealer Partner für alle, die
in erster Linie Musik machen und sich nicht
lange mit dem Lesen von Bedienungsanleitungen herumschlagen möchten.
Fazit
Der OC-8 ist ein robustes, sauber verarbeitetes Arbeitstier für alle MehrkanalAnwendungen. Wer’s schnell, einfach und
unkompliziert mag und weiche, transparent klingende Kompressionen bevorzugt, ist
mit dem optischen Kompressor von SM Pro
Audio bestens bedient. In der Preisklasse bis
400 Euro gibt es nichts Vergleichbares.
beat 02 | 2006
19.12.2005 13:39:19 Uhr
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