wertorientierte kunden-gewinnung

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EFFECTIVE ACQUISITION
WERTORIENTIERTE
KUNDEN-GEWINNUNG
CLOUDSPACE ANALYTICS | 1
Wir machen aus Daten
Wachstumsperspektiven
und Wettbewerbsvorteile.
Mit ihren oft traditionellen Instrumentarien und
Ansätzen fällt es Unternehmen immer schwerer,
profitable Angebote zu kreieren, zu kommunizieren und an lohnende Zielgruppen zu vertreiben.
Unternehmen analysieren hierzu Daten – nicht
immer produktiv und nicht immer relevant für
das Management. Berater unterstützen Entscheidungsträger – nicht immer durch Analysen abgesichert, da hierzu oft spezifische Fähigkeiten fehlen.
Agenturen erstellen ansprechende Kampagnen –
nicht immer leisten diese jedoch einen entscheidenden Beitrag für die profitable Entwicklung des
Unternehmens. Erfolgreiche, marktorientierte
Unternehmensführung beginnt aber mit dem Tiefenverständnis von Zusammenhängen in Kombination mit dem Verständnis der Branchendynamik
und der Umsetzung operativer Best Practices.
Cloudspace Analytics unterstützt Unternehmen
mit seiner Expertise, aus Daten Erkenntnisse zu
gewinnen, die aus Kunden einzigartige, nachhaltig
profitable Erlösquellen machen. Wir bieten Beratungsleistungen rund um marktorientierte Unternehmensführung. Abgesichert durch fortgeschrittene Analysen. Unser Leistungsspektrum reicht
von der Analyse und Strategieentwicklung bis zur
Umsetzung und Management des Wirkbetriebs.
Dabei vereinen wir das Wissen von Nutzen und
Nutzung von Datenmodellierung, Marketingwerkzeugen, -maßnahmen und -medien. Unsere Lösungen werden fortdauernd genutzt und entwickeln
auf Basis eines reibungslosen Betriebs nachhaltige
Relevanz und profitables Wachstum.
2 || CLOUDSPACE
Cloudspace Analytics
ANALYTICS
Vorwort
H
ändler machen mit den besten 1% ihrer Kunden oft 30 mal
mehr Gewinn als ihre Kunden im Durchschnitt bringen. Es
ist daher Ziel jeder Neukundenkampagne, den Anteil wertvoller
Kunden zu erhöhen. Konsumenten mit hohem Customer Lifetime
Value zu akquirieren. Viele Unternehmen betrachten daher die
Neukundengewinnung zu Recht als „Kauf profitabler Kunden zu
einem guten Preis“.
Profitables Wachstum und ein gesunder Kundenstamm werden
heute Order für Order mit einer mehrstufigen, effektiven Direct-Response-Werbung erzielt. Sie kann genau gemessen und optimiert
werden. Für viele Händler ist jedoch das genaue Verständnis der
akquirierten Kundenwerte eine unüberwindbare Hürde. Mit Big
Data und Predictive Analytics sind längst erprobte Ansätze vorhanden, Neukundengewinnung im Handel wesentlich effektiver
zu gestalten. Sie bieten Möglichkeiten für besseres Targeting oder
passendere Ansprachen und Angebote und unterstützen Händler insgesamt, die richtigen Interessenten schneller zu dauerhaft
wertvollen Kunden zu machen.
Aber auch ohne eine große Organisation, den ungewissen Umbau
der Agenturbeziehungen oder den Aufbau teurer Demand-Side
Platforms können Händler ihr Online-Targeting mit Insights aus
Kauf- und Besucherdaten wesentlich verbessern. Sie können Predictive Analytics gezielt nutzen, um mit richtigem Budgeteinsatz
die richtigen Interessenten mit passenderen Angeboten anzusprechen, die Wahrscheinlichkeit eines Sofortkaufs zu erhöhen und
möglichst viele Folgekäufe zu initiieren. Im stationären Geschäft
sind diese Methoden hilfreich, um den Rückstand zu den Personalisierungstechniken, Ad-Targeting und anderen Vorteilen der Online-Händler entscheidend zu verkürzen.
CLOUDSPACE ANALYTICS | MAI 2015
Inhalt
5
Zusammenfassung
6
Wertgenerierung in der Kundengewinnung
8
Die maximalen Ausgaben für Neukunden
10
Die genauen Kanalvorgaben
11
Targeting der richtigen Audiences
Cloudspace Analytics Predicitve Modelling Fundamentals
14
Die passenden Angebote
15
Die optimale Budgetaufteilung zwischen Kundengewinnung und -bindung
17
Fazit
19Smart|Acquisition
4 | CLOUDSPACE ANALYTICS
Zusammenfassung
D
as erfolgreiche Ansprechen der richtigen Zielgruppe mit einem
überzeugenden Angebot ist eine wichtige Grundlage für den
Erfolg im Einzelhandel. Dieses Cloudspace Analytics Whitepaper
zeigt auf, wie Händler die Effektivität ihrer Kundenakquisitionsstrategien mit erweiterten Analysen auf die nächste Stufe bringen
können.
Die richtigen Kunden
Bereits bei der Neukundengenerierung wird die Grundlage für einen profitablen Kundenbestand gelegt. Das Verständnis wertvoller
Kunden und der Vorhersage ihres Lebenswertes ist für alle weiteren marktorientierten Entscheidungen die zentrale Größe.
Die richtigen Ausgaben je Kanal
Die Abschätzung der maximalen Ausgaben für jeden Akquisitionskanal ist entscheidende Richtschnur bei der Optimierung der Allokation von Neukundenbudgets.
Die richtigen Audiences
Besseres Targeting und die Optimierung der Maßnahmen in jedem
Akquisitionskanal mit fortgeschrittenen predictive Modelling verbessert Performance entscheidend und hilft, den gesamten Multi-Channel-Mix besser zu orchestrieren.
Die passenden Angebote
Mit „next-best-offer“- und „next-best-action“-Modellen können
Quantensprünge bei Personalisierung der Ansprache erzielt werden.
Die optimale Aufteilung von Neu-/Bestandskundenbudgets
Simulationen können schon vor der endgültigen Zuordnung von
Marketingbudgets ermitteln, mit welchen Marketingplänen die
größten Gewinne erzielt werden können und womit das profitable
Kundenportfolio am besten aufrechterhalten werden kann: Akquisition oder Bindung.
CLOUDSPACE ANALYTICS | 5
Wertgenerierung in
der Kundengewinnung
D
as Ziel jedes Einzelhändlers ist, die richtigen
Kunden in ausreichender Menge möglichst
günstig zu akquirieren sowie einen möglichst
großen profitablen Kundenstamm aufrecht zu
erhalten. Dieser muss dann so gepflegt werden,
dass das profitable Wachstum des Geschäfts
nachhaltig unterstützt wird. Ohne Kunden, die
ausreichend große Kundenlebenswerte (Customer Lifetime Value - CLV) generieren, kann das
nicht gelingen.
Viele Händler sehen sich bei der Investition signifikanter Budgets in die Neukundengewinnung
mit zwei wesentlichen Herausforderungen konfrontiert:
Kampagne die profitabelsten Kunden gebracht
hat.
Erst durch Einbeziehung des CLV in die ROI-Berechnungen, findet man die beste Kombination
effektiver Kampagnen, die helfen, profitable
Kunden zu gewinnen.
Neukunden-ROI auf Erstkaufbasis
ROI =
Erstumsatz
- 1
Akquisitionsausgaben
CLV-gesteuerter Neukunden-ROI
ROI =
CLV
- 1
Akquisitionsausgaben
Zum einen ist die Akquisition neuer Kunden kein
einfacher Job, bei dem es nur darum geht, neue
Käufer in ausreichender Menge zu erwerben.
Die Qualität zählt mindestens ebenso. Denn Investitionen in Einmalkunden oder „schlechte“
Kunden, welche die in sie investierten Budgets
nicht erwirtschaften, sind ungesund für das Geschäft.
Dies ermöglicht, alle weiteren Maßnahmen zur
Conversion Rate Optimization (CRO) und Kundenwertsteigerung zu priorisieren. Hier gibt es
zwei verschiedene Ansätze:
Die zweite Herausforderung liegt darin, dass der
CLV über sämtliche Quellen variiert. Die traditionelle Berechnung des Return on Investment
liefert hierfür kein ausreichend genaues Bild,
weil es die Einnahmen allein auf Basis der ersten
Transaktion bildet und eben nicht das gesamte
Wertpotenzial des Kunden berücksichtigt. Das
macht es auch unmöglich zu bestimmen, welche
Predictive
Den Akquisitionsdaten werden statistisch errechnete Schätzwerte für den künftigen Lebenswert zugeordnet. Dies erlaubt eine unmittelbare
Kanalbewertung, ohne Folgekäufe abwarten zu
müssen.
Bessere Kanalbewertung mit
CLV-Betrachtung
6 | CLOUDSPACE ANALYTICS
Histrorisch
Hierfür müssen alle zurechenbaren Marketingkosten erfasst werden. Diesen Marketingdaten
müssen die Bestell- und Kundendaten eindeutig
zugeordnet werden.
Primäre Marketing-Ziele im Einzelhandel
Kostengünstige
Akquisition neuer
Kunden, die hohe Wertbeiträge erwirtschaften
(CLV)
Kostengünstige
Reaktivierung
alter Kunden
Erzielung hoher
Profite durch effektives
Marketing mit
profitablen Kunden
Wenn der Händler diese Ziele erreicht,
verfügt er über einen gesunden Kun.denstamm.
Nur möglich, wenn Ziele 1 und 2
erreicht wurden
Werden diese zwei Ziele nicht erreicht,
wird der Händler ums Überleben kämpfen, produziert mittelmäßige Ergebnisse oder scheitert.
Profite sind dann am höchsten, wenn
den richtigen Kunden die richtigen Angebote zur richtigen Zeit richtig angeboten werden .
Die echte Optimierung der Neukundengewinnungsbudgets gelingt also durch ein Optimum
beider Bestandteile von Neukunden-Akquisitionskosten:
• Maximal zulässige Akquisitionskosten (Fokus
auf schnellen ROI)
• Zusätzliche, investive Kundenakquisitionskosten, die der Händler erst im Laufe weiterer Wiederholungskäufe des Kunden wieder
einbringt.
Welche Vorgaben bezüglich Amortisationszeit
oder Verzinsung der Akquisitionsausgaben auch
immer angestrebt werden, diese haben direkte betriebswirtschaftliche Auswirkungen. Denn
wählt der Einzelhändler eine zu kurze Amortisationszeit, erfordert dies zum einen hohen
ROI beim Erstkauf durch hochmargige Produkte
oder viele, schnell folgende Wiederholungskäufe bis zum Ende der kurzen Amortisationszeit.
Diese Vorgabe deckelt das Wachstumspotenzial
aber beträchtlich. Wird auf der anderen Seite
eine lange Amortisationszeit gewählt, geht das
Wachstum zu Lasten kurzfristiger Gewinne.
Was bedeutet dann also ein „guter“ CLV? Die
Antwort ergibt sich aus der ROI-Berechnung:
„Gut“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
eine Reihe von neu akquirierten Kunden mindestens X% ROI in einem bestimmten Zeitraum
produzieren müssen. Der Prozentwert kann variieren, sollte aber nie weniger als die Summe
aus den kundenindividuellen Gewinnungs- und
Overheadkosten plus Mindestgewinn betragen.
Denn Neukunden, die ihren fairen Anteil an
zurechenbaren Gewinnungskosten, anteiligen
Gemeinkosten und Mindestgewinn nie erwirtschaften, sollten unter dem Strich besser nicht
generiert worden sein.
CLOUDSPACE ANALYTICS | 7
Die maximalen Ausgaben für Neukunden
E
in absolutes Muss für Händler ist es, die Akquisitionskosten für jeden Kunden zu erheben
und zuzuordnen. Gut dabei ist, wer die Investitionen in die Zuführungskanäle ex post mit den
abhängigen CLV bewertet. Exzellent ist, wer für
jeden Kunden bereits zum Bestellzeitpunkt den
Kundenlebenswert abschätzen kann.
Hier kommen Predictive CLV-Modelle auf Kundenebene ins Spiel. Sie versuchen, auf der Basis der
Analyse der Transaktionsverläufe und Verhaltensindikatoren von bestehenden Kunden Ähnlichkeiten zu finden, um so für jeden neuen Kunden
pro Kanal einen wahrscheinlichen CLV vorauszusagen. Mit ihnen werden wertvolle Kunden früh
erkannt und rechtfertigen höhere Invetitionen
bei deren Gewinnung. Die Ergebnisse der Predictive CLV können ohne großen technischen Aufwand in vorhandene Kanalmanagement-Strukturen integriert werden und bei Bedarf später
automatisiert oder in das Real Time Advertising
eingebaut werden.
Modellierungen des Predictive-CLV sind ein wenig komplexer und gelingen nicht mit Web-Analyse-Tools, wie Google Analytics oder Coremetrics. Auch wenn dort Kennzahlen, wie Lifetime
Individual Visitor Experience (LIVE) angeboten
werden, fehlen doch wichtige Daten zur Berechnung des CLV, wie etwa der Marge und wichtige
Erkenntnisse aus dem Kundenportfolio.
Akquisitionsrate
Kundenwert im
ersten Jahr
Der prognostizierte Kundenwert gibt die
optimalen Akqisitionskosten vor
8 | CLOUDSPACE ANALYTICS
Kosten der Neukundengewinnung/CAC
Customer Lifetime Value in der
Neukundenakquisition
Versteht man Kunden als Betriebsvermögen sind die Akquisitionskosten wichtiger Teil des dynamischen Investitionsmodells des Handelsunternehmens. Die Kunden-Cash-Flows entwickeln sich in verschiedenen Kundengruppen stark
unterschiedlich. Effektive Neukundenakquisition muss all diese Aspekte berücksichtigen.
Frühzeitiges Abschätzen des Customer Lifetime Value für ...
CLV =
Marge x
Retention Rate
– CAC
1 + ( Discount Rate - Retention Rate)
Customer
Akquisition
Costs
Höhere wahrscheinliche CLV
rechtfertigen
höhere CAC
Kürzere Amortisationszeiten und kleinere CAC-Budgets für
schlechtere Kunden
CAC
Payback
Profit
... bessere kanalspezifische Vorgaben
Profit
... bessere Chancen
beim bidding
Churn
CAC
Churn
CAC
CAC
Payback
Das hier gezeigte vereinfachte CLV-Modell impliziert pro Periode konstante Margen, konstante Retention-Rates und eine konstante
Discount Rate sowie einige hier nicht vertiefte Annahmen.
Marge: Ergebnis nach Abzug der variablen Kosten einschließlich Retention
Discount Rate: gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz (WACC)
CLOUDSPACE ANALYTICS | 9
Die genauen
Kanalvorgaben
U
m die „richtigen“ neuen Kunden zu gewinnen
muss „richtig“ erst einmal definiert werden.
Hierzu dient eine Aufteilung des Kundenstamms
nach Einkaufsfreude, Wert und Preisempfindlichkeit in einfach handhabbare Segmente. Diese
Methode ist auf die langfristige Wertschöpfung
ausgerichtet.
Händler sollten die Ziele ihrer
Neukundengewinnung klar formulieren
“Der Schwerpunkt unserer Neukundenstrategie ist es, wünschenswerte, neue
Kunden, deren anhaltende Kaufaktivitäten Profite zur Deckung der ursprünglichen Akquisitionskosten zuzüglich eines
Wertbeitrages von mindestens X% der
Akquisitionskosten generieren, und
für Erreichen von kundenspezifischen
break-even höchstens y Monate benötigen. Wir beseitigen gleichzeitig Akquisitionsausgaben, die unerwünschte neue
Kunden generieren.”
Um solche strategischen Vorgaben zur Neukundengewinnung umzusetzen, sind einige Detaillierungen nötig. Hier liefern die Liquiditätsrahmenbedingungen gute Entscheidungshilfen:
• Amortisationszeit = 0
Ausschließlich akute Liquiditätssorgen des
Händlers rechtfertigen auch Vorgaben zur
Erzielung sofortiger Gewinne aus der Neukundenakquisition.
10 | CLOUDSPACE ANALYTICS
• Amortisationszeit < 1 Jahr
Sollten Händler hingegen ausreichend kapitalisiert sein, ist eine Amortisationszeit von
maximal einem Jahr besser.
• Amortisationszeit = 1-3 Jahre
Für Unternehmen, die auf profitables
Wachstum und langfristige Überlebensfähigkeit abzielen, sollten die Akquisitionskosten
bei ausreichender Liquidität innerhalb der
ersten drei Jahre erwirtschaftet werden.
• Amortisationszeit = 3-5 Jahre
Ein drei- bis fünf-Jahres-Investitionshorizont
rechnet sich hingegen ausschließlich für
marktführende, große Händler.
Eine bessere Umsetzung der Kundenwertstrategie gelingt duch Vorgaben zur Amortisationszeit
auf Kundensegmentbasis:
• Amortisationszeit = 0
Probierkunden
• Amortisationszeit < 1 Jahr
Selektive Kunden
• Amortisationszeit = 3 Jahre
Power Shopper
Nach Ablaufen der Amortisationszeit sollte der
Händler weitere CLV-bezogene Entscheidungen
im Bestandskundenmanagement treffen. Nur
auf diese Art werden Kunden mit einer gesamthaft erfolgreichen CLV-Strategie behandelt.
Targeting der richtigen
Audiences
V
iele Händler wollen wissen, wer kaufen wird
und wer nicht. Responsiveness – also die
Neigung auf eine Kampagne zu reagieren, ist
sicher eine wichtige Planungsgröße. Aber Marketing nur auf kaufbereite Konsumenten zu fokussieren ist weniger gut als auf Konsumenten
zu zielen, die genug Geld ausgeben werden, um
angemessenen Profit innerhalb eines angemessenen Zeitraums zu erwirtschaften.
Akquisitionsquellen mit vergleichsweise niedrigeren Response-Raten, die aber gleichzeitig
höhere Gesamtumsätze erzielen, können besser
sein, als Kanäle mit höheren Response-Raten
und niedrigeren Umsätzen: Denn erstens bedeuten höhere Umsätze meist niedrigere Marketingkosten als Anteil des Umsatzes und somit
eine bessere kurzfristige Profitabilität. Zweitens
bedeuten höhere durchschnittliche Bestellwerte meist auch höhere Kundenqualitäten, die mit
einiger Wahrscheinlichkeit mehr künftigen Wert
erzielen.
Viele Händler performen jedoch unter ihren
Möglichkeiten, weil ihr gesamter Marketing-Ansatz ausschließlich auf der Verfolgung eines Ziels
ausgelegt ist: Die Response-Raten zu maximieren. Eine einfache aber wirksame Verbesserung
liegt in der Hinzunahme von Modellen, die helfen, den Erfolg einzelner Faktoren in der Neukundengewinnung vorherzusagen.
jeden Kanal spezifischen Modelle können dann
zu einem Aggregat – auch ökonometrisches Modell genannt – zusammengefasst werden, bei
dem verschiedene Kanal-Mixe simuliert werden
können. Anschließende Simulationen zeigen die
höchsten Cross-Channel-Effekte (Spillover) auf.
Im Ergebnis ergeben sich konkrete Vorgaben für
die Optimierung der Marketingausgaben, basierend auf den besten Ergebnissen aus der Vergangenheit. Diese Vorhersagemodelle funktionieren schon auf Basis einfacher Datenauszüge aus
der Transaktions- und Kundendatenbank.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten
von Optimierungsmodellen die im Folgenden
näher beschrieben werden. Die Kurzerklärung
lautet:
• Response-Modelle
sagen voraus, welche Konsumenten wahrscheinlich auf eine Kampagne oder Werbemittel reagieren
• Profilmodelle
helfen vielversprechende Audiences zu finden, die ertragreichen bestehenden Kunden
ähneln („Look Alike Targeting“).
Vorhersagemodelle sind für erfolgreiche Händler
ein probates Mittel, unabhängig von beteiligten
Agenturprozessen in jedem Vertriebskanal maximale Erträge zu erreichen. Diese zunächst für
CLOUDSPACE ANALYTICS | 11
Cloudspace Analytics
Predicitve Modelling Fundamentals
Response-Modelle
Response-Modelle identifizieren Audiences, die Respondern aus vergangenen Akquisitions-Kampagnen
ähneln. Um ein Modell zu entwerfen, das vorhersagt, welche Kunden wahrscheinlich auf ein ähnliches Angebot oder Promotion reagieren, werden sowohl Responder- als auch Non-Responder-Daten herangezogen. Response-Modelle eignen sich für Offline- und digitale Kampagnen (z.B. Display-Ads). Sie übertreffen
häufig Profil-Modelle, weil sie spezifischer potenzielle Käufer identifizieren. Vor allem dann, wenn potenzielle Käufer über den gleichen Marketingkanal mit einem ähnlichen Angebot beworben werden sollen.
Core-Response-Modelle
Core-Response-Modelle identifizieren Audiences, die den bereits erfolgreich umgesetzten Aktionen ähneln. Diese
Methode benötigt nur die Transaktionsdaten. Sie ist also eine gute Wahl für Händler mit stark begrenzter Kampagnenhistorie.
Saisonale-Response-Modelle
Saisonale Response-Modelle sind eine spezielle Version eines Core-Response-Modells. Sie identifizieren Verbraucher, die Respondern zu saisonalen Kampagnen ähneln. Dieses Modell eignet sich für Händler, deren Nachfrage
oder Produktmix von Saison zu Saison schwankt.
Acquisition-Response-Modelle
Acquisition-Response-Modelle maximieren Response-Raten und identifizieren potenzielle Responder mit hohen
Response-Raten als Schlüsselvariable und Click-Through-Umsatz als wichtige, aber untergeordnete Größe. Dieses
Modell wird Händlern empfohlen, die schnell hohe Response-Raten und Kundenwachstum erreichen wollen.
CLV-Response-Modelle
CLV-Response-Modelle bestimmen potenzielle Käufer, die den höchstwertigen Käufern des Händlers am ähnlichsten sind. Dies geschieht auf der Basis der Analyse von Respondern und Non-Respondern aus vergangenen Aktionen. Dieses Modell liefert Audiences, die wahrscheinlich reagieren und wieder kaufen.
Predictive-Activation-Modelle
Predictive Activation Modelle bestimmen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Besucher zum Kunde wird (Conversion).
Produkt-Response-Modelle
Produkt-Response-Modelle identifizieren Interessenten, die Kunden ähneln, die in der Vergangenheit ein bestimmtes Produkt oder eine Gruppe von Produkten gekauft haben. Dieses Modell wird für spezifische Angebote eines
bestimmten Produkts oder einer bestimmten Produktlinie empfohlen.
Wiederholungskäufer-Response-Modelle
Wiederholungskäufer-Response-Modelle konzentrieren sich auf Personen, die in Folge einer Neukundengewinnungskampagne gekauft und mindestens einen späteren, zusätzlichen Kauf in einem bestimmten Zeitraum getätigt
haben. Dieses Modell eignet sich zur fühen Identifikation von Shoppern, die schnell zu wertvollen Kunden werden
können.
12 | CLOUDSPACE ANALYTICS
Profil-Modelle
Profil-Modelle helfen Einzelhändlern, potenzielle Käufer zu finden, die wünschenswerten Segmenten mit hohen
CLV-Werten in der Kundendatenbank ähneln. „Wünschenswert“ sind Kundensegmente dann, wenn sie folgende
Merkmale aufweisen:
•
•
•
•
hohe Bestellwerte
überproportionaler Anteil an Premium-Produkten mit höheren Margen im Warenkorb
hohe Loyalität (häufigere Wiederholungskäufe, längere Bindung)
geringe Preissensibilität
Best-Customer-Modelle identifizieren Verbraucher, die den besten Kunden des Einzelhändlers am ähnlichsten sind.
Dieses Modell nutzt zahlreiche Variablen und identifiziert Zielgruppen, die tansaktionalen, demographischen und
Lifestyle-Merkmalen der Kernklientel des Händlers ähneln. Sämtliche Modelle können für unterschiedlichste Kampagnen im Display-Bereich oder Listmanagement eingesetzt werden:
Zwillings-Audience-Kampagnen
Durchführen von Zwillings-Audience-Kampagnen zur Gewinnung neuer Leads, die ähnliche Profile wie profitable
Kunden aufweisen.
Surpression
Erhöhen der Effektivität der Audience- oder Retargeting-Kampagnen durch Surpression/Unterdrücken, indem qualitativ schlechtere Audiences von den Neukundenangeboten ausgenommen werden.
Behavioral-Kampagnen
Nutzen von spezifischen Segmentierungen (Verhaltens-, Marken- oder Produktbasiert) für Verhaltensbasierte-Kampagnen.
Reactivation-Kampagnen
Reaktivieren von wertvollen aber inaktiven Newsletterempfängern über Display-Ads.
CLOUDSPACE ANALYTICS | 13
Die passenden
Angebote
P
ersonalisiertes Marketing hat sich im Onlinehandel als wesentlicher Wettbewerbsfaktor
etabliert. Unternehmen, die die Interessen ihrer
Besucher und Kunden verfolgen, zielgerichtet
analysieren und sofort passende Angebote formulieren können, haben die Nase vorn. Hierfür
werden Recommendation Engines, also Analyse- und Datenbank-Technologien zum besseren
Targeting von gezielten Produkten, Anzeigen und
Diensten für bestimmte Nutzer mit bestimmten
Profilattributen genutzt.
Denn jedem Händler stellen sich zwei Fragen,
wenn Kunden über die vielen Touchpoints mit
ihnen in Kontakt treten:
• Was ist die beste Maßnahme oder Aktion?
• Was ist das passende Angebot?
Analytisch geht es zum einen um die Bereitstellung konkreter Aktionsvorgaben – für jeden
Kundenkanal im Batchbetrieb oder Echtzeit auf
Basis einer Kombination positiver Response und
hoher Rendite-Wahrscheinlichkeit. Dies kann
beispielsweise in aktivierenden Ansprachen von
Kunden im Umfeld von stationären Geschäften
14 | CLOUDSPACE ANALYTICS
(location based offers) erfolgen. Im E-Commerce
geht es darum, basierend auf Warenkorbanalysen sowie Assoziationsregeln, häufig zusammen
erworbene/angesehene Artikel und Inhalte zu
identifizieren. Sie dienen zur Personalisierung
auf Basis von Produkt- und Content-Empfehlungen für effektivere Produktseiten, Landing Pages,
Content-Artikel oder E-Mail-Ansprachen.
Diese „next best action“- bzw. „next best offer“-Modelle berbessern das kundenorientierte
Marketing, indem sie wie „Tante Emma“ für jeden Kunden einschätzen, was für ihn das „Beste“ ist. In der Praxis reicht die Anwendung in
Form von Content-Vorgaben oder dem Aufbau
einer einfachen Open Source Recommendation
Engine für das CMS, bis zum teilautomatisierten
E-Mail-Management.
Budgetaufteilung
Kundengewinnung
und -bindung
D
ie Maximierung der Kundenrentabilität verlangt, dass bei der Ressourcenallokation,
sowohl Vorteile als auch Kosten für Marketing,
Vertrieb und Kundeninteraktionen in Betracht
gezogen werden. Für viele Unternehmen stellt
sich bei der Entwicklung der Marketingpläne die
Frage, wie viel für Kundengewinnung und -bindung ausgegeben und wie und wie diese Ausgaben eingesetzt werden sollen. Die optimale
Marketingressourcenallokation beantwortet die
Fragen:
• Wie viel soll investiert werden?
• In was?
• Was ist hinsichtlich der Gewinnoptimierung
die optimale Aufteilung zwischen Kundenakquisition und -bindung?
Anspruchsvoll dabei ist, die langfristige Marketing-Effizienz zu beurteilen und die gesamten
Marketing-Budgets in die wichtigsten wertgenerierenden Aktivitäten zu investieren. Je nach
Ausprägung verschiedener Parameter stellt sich
ein optimales Niveau der Kundengewinnung und
Kundenbindung ein.
Grundlage für ein entsprechendes Vorhersagemodell ist, dass die aufgewendeten Ressourcen
zwischen Kundengewinnung und -bindung, möglichst genau zugeordnet werden können. Durch
eine Simulation, wie Variationen bestimmter
Parameter Akquisitionsraten, Retention-Raten,
Kundenrentabilität und ROI beeinflussen, kann
die optimale Balance gefunden werden.
Bei der Suche nach einem guten Kompromiss
zwischen Ausgaben für Akquisition und Bindung
kann eine suboptimale Verteilung zu Gunsten
der Neukundenakuisition einen größeren Einfluss auf die langfristige Kundenprofitabilität haben, als viele Händler denken. Die Entwicklung
einer Kommunikationsstrategie, die auf eine
langfristige Kundenrentabilität abzielt, erfordert
in der Regel aber auch eine langfristige und ganzheitliche Perspektive auf die Kundenbeziehung.
CLOUDSPACE ANALYTICS | 15
Beispiel: Einsatz des Customer Lifetime Value
im Modeeinzelhandel
Einflussgrößen des CLV nach Kundensegment im Überblick
Probierkunden
Prognostizierte
Monatliche Marge
Selektive
Kunden
Stammkunden
50€
25€
0
Durchschnittliche
Retention Rate
100%
90%
CLV = Marge x
Retention Rate
– CAC
1 + ( Discount Rate - Retention Rate)
1%
Predicted Lifetime
Marge
ohne Marketingkosten
Basis-Vorgaben für
Customer Acquisition
Costs
3.000€
1.500€
0
Probierkunden
Quelle: Cloudspace Analytics, company disclosures
16 | CLOUDSPACE ANALYTICS
Selektive
Kunden
Stammkunden
Fazit
P
redictive Analytics ist ein nicht mehr wegzudenkendes Hilfsmittel zur marktorientierten Unternehmensführung im Einzelhandel geworden. Mit dem prognostizierten Kundenlebenswert wird
die wichtigste Grundlage für unternehmerischen Erfolg schon in
der Neukundengewinnung geschaffen. Dieser auch zur Beurteilung
von Audience-Qualitäten wichtige Wert liefert konkrete Vorgaben
bei der Budgetzuweisung für sämtliche Akquisitionskanäle und bildet neben anderen Parametern eine wichtige Grundlage für die
Kanalorchestrierung.
Beginnend mit Möglichkeiten zur verbesserten Kundenmikrosegmentierung und Targeting für mehr Abverkäufe durch Kenntnis der
Schlüsselkundensegmente, geeigneteren Ansprachen, passenderer Produkt- und Content- Empfehlungen bis hin zur analytisch abgesicherten Budgetallokation: Analytisch abgesichertes Vorgehen
ermöglicht mehr als zielgerichtetes, effizientes Marketing.
Vielleicht ist es nicht gleich notwendig, den Ansatz des Marketing-Trichters komplett zu begraben, der den Produktvertrieb in
den Betrachtungsmittelpunkt stellt. Will man jedoch heute die
Kunden in den Mittelpunkt des Unternehmens stellen, ändert sich
die Art und Weise, wie der Trichter gemanagt wird, fundamental.
Heute zeigt die Kundenanalyse profitable Strategien auf, wie Shopper und Kunden auf bestehende Angebote reagieren werden. Dies
versetzt Marketiers basierend auf den Kommunikationsvorlieben
ihrer Kunden und deren Resonanz auf verschiedene Botschaften in
die Lage, bessere Angebote und jede spezifische Kundengruppe zu
profitablen Erlösquellen zu machen.
CLOUDSPACE ANALYTICS | 17
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18 | CLOUDSPACE ANALYTICS
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Der digitale Weg, „Blickkontakt“ mit potenziellen Käufern aufzunehmen, sie zu verstehen und mit einem richtigen
Angebot zielgerichtet anzusprechen wird erst durch Predictive Analytics möglich. Diese Methoden erlauben bessere
Budgetplanungen sowie besseres Targeting bei der Akquisition profitabler, neuer Kunden.
Effektivere Kundengewinnung mit Data Insights
Mit Smart Acquisition haben Sie eine unmittelbar einsetzbare Information an der Hand, die jede Neukundenkampagne
profitabel macht und die die wichtigsten Erfolgstreiber für kontinuierliche Verbesserungen in Ihre Hände legt.
Kunden richtig segmentieren
Kunden nach Einkaufsfreude, Wert und Preisempfindlichkeit in
einfach handhabbare Segmente aufteilen
(Probierkunden, Selektive Kunden, Schnäppchenjäger,
Power Shopper)
Kundenwert berechnen
Hochpräzise Ausgangsschätzungen für jede Zielgruppe
(Predictive Customer Lifetime Value)
Kanal- und Audiencevorgaben umsetzen
Differenzierte Modelle für bessere Profilierung, Response und
Neukundenqualität bei optimierten Budgets
(Maximale Kanalausgaben, Profil-/Responsemodelle, Kanalbewertung, Budgetaufteilunf zwischen Akquisition und Retention)
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reibungslosen Betriebs nachhaltige Relevanz und profitables Wachstum.
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