Welche Voraussetzungen gibt es für das Lernen – Blatt 1

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Welche Voraussetzungen gibt es für das Lernen – Blatt 1
Aufmerksamkeit
Definition
Unter Aufmerksamkeit verstehen wir den Zustand des Lernenden, mit dem er
sich bewusst auf den Lerngegenstand ausrichtet und gleichzeitig andere
Bewusstseinsinhalte absichtlich hemmt.
Verschiedene Arten der Aufmerksamkeit
• die fixierende Aufmerksamkeit richtet sich auf das Detail
• die fluktuierende Aufmerksamkeit überschaut vom Detail ausgehend das
Ganze
• unwillkürliche/passive Aufmerksamkeit
Umfang und Dauer der Aufmerksamkeit
sind abhängig von:
• Lebensalter des Lernenden
• Bekanntheitsgrad des Lernstoffs
• Persönlichkeit des Lernenden
• Strukturiertheit des Lerngegenstands
• Organisation des Arbeitsplatzes
Abwechslungen dagegen führen zu einer späteren und geringeren Ermüdung.
Unbewusste Weiterbeschäftigung
Wird das Gelesene vor dem Zubettgehen noch einmal durchdacht, so arbeitet das
Unterbewusstsein im Schlaf weiter.
Mögliche Folgen der „Arbeit“ über Nacht:
• Lösungen werden gefunden
• ein strukturiertes Prinzip wird durchschaut
• neue Gedanken sind gekommen
• bisher furchterregend verworren scheinende Zusammenhänge sind auf einmal
klar
Voraussetzung
Eine konzentrierte Beschäftigung mit dem Thema.
Assoziation & Konditionierung
Konzentration
Definition
Von Assoziieren sprechen wir beim einfachen Aneinanderreihen von Reizen und
Reaktionen und von Konditionieren, wenn durch mehrfache Übung bewirkt
wird, dass eine Reaktion auch dann auftritt, wenn anstelle des ursprünglichen
Reizes ein anderer Reiz auftriff.
Definition
Konzentration ist die willkürliche Steigerung und Fokussierung der
Aufmerksamkeit.
Assoziation:
• Ampel: rot -> Assoziation -> Anhalten
Der Erfolg ist abhängig von der Fähigkeit, sich mindestens für kurze Zeit ganz
auf eine Sache zu konzentrieren.
Konditionierung
• natürlicher Reiz: Kauen -> Reaktion: Speichelabsonderung
• erlernter Reiz: Tellerklappern -> Reaktion: Speichelabsonderung
Konzentriertes Arbeiten ist effektives Arbeiten
Erfolg -> Freude am Erfolg -> Konzentriertes Arbeiten -> Erfolg -> ...
Monotonie der Lernformen verringert die Konzentrationsfähigkeit.
Markus Lorenz, 11.05.2006
Wissenschaftliches Arbeiten
Welche Voraussetzungen gibt es für das Lernen – Blatt 2
Das Gedächtnis
Verschiedene Gedächtnisformen
• Momentgedächtnis
• arbeitet mit visuell-mentalen Nachbildern
• speichert die Informationen bis zu eine Sekunde lang
• Kurzzeitgedächtnis
• arbeitet akustisch-verbal
• speichert die Informationen für Sekunden bis Minuten
• Langzeitgedächtnis
• speichert in erster Linie begriffliche Bedeutungen, die aus dem
Kurzzeitgedächtnis übernommen werden für längere Zeit
Bedeutung der Gedächtnisformen
Beim Lernen wollen wir Eindrücke des Moment- und Kurzzeitgedächtnisses in
das Langzeitgedächtnis übernehmen.
• Vom Moment- zum Kurzzeitgedächtnis: Eindrücke verbalisieren. Dies muss
sofort geschehen.
• Vom Kurz- zum Langzeitgedächtnis: hierfür gibt es drei Voraussetzungen:
1. Wiederholung hilft dauerhafte Erinnerungen zu bilden.
2. Strukturierung des Lernstoffs. Aus Worten werden Begriffe mit
zunehmender Bedeutung.
3. Persönliche Wertschätzung und Bedeutungsgehalt spielen eine
entscheidende Rolle
Informationen gleichzeitig (Simultangedächtnis). Daher ist es sinnvoll die
Informationen zu kodieren, um sie zu vereinfachen und zu verkleinern.
Wenn man Informationen geeignet kodiert lassen sie sich leichter merken.
Man sucht die kürzere Spielregel, nach der eine kompliziertere und
umfangreichere Information aufgebaut ist.
Beispiele
Sind Worte zu lang, so werden sie abgekürzt:
• TÜV (Technischer Überwachungsverein)
• H2O (die chemische Bezeichnung für Wasser, eine Verbindung aus
Wasserstoffatomen [H] und einem Sauerstoffatom [O])
• 10-6 (mathematische Bezeichnung für 0,000001)
Achtung
Vor der Erarbeitung von Konzepten muss entschieden werden, ob sich der
intellektuelle Aufwand für einen Konzeptbildung des jeweiligen
Lerngegenstands lohnt.
Behalten und Vergessen
Wie man das Vergessen meistern kann
Man vergisst bei der Reproduktion des Gelernten weit weniger, wenn man dafür
dieselben Organisationshilfen (Codesysteme) einsetzt, die man für das Lernen
verwendet hat.
Kodierung von Informationen
Quellen
Progressive Abstraktion
Je weiter unser Lernprozess auf einem bestimmten Gebiet fortschreitet, desto
mehr Informationen fassen wir unter bestimmten Oberbegriffen zusammen.
Dieser Vorgang heißt „progressive Abstraktion“.
•
Regula Schräder-Naef: Rationeller Lernen lernen. 21. Auflage. Beltz,
Weinheim 2003.
• Hella und Jürgen Dahmer: Effektives Lernen. 4. Auflage. Schattauer,
Stuttgart 1998.
Grund der Kodierung
Das Kurzzeitgedächtnis speichert nur sieben überschaubare und merkbare
Markus Lorenz, 11.05.2006
Wissenschaftliches Arbeiten
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