Unsere Fernrohre - Schule Schwarzenburg

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Vergrösserung = Objektivbrennweite geteilt
durch Okularbrennweite
Spiegelteleskop (Reflektor)
Objektivbrennweite = 1800 mm
Vergrösserung
50
90
140
200
375
Reflektor
Das Objektiv ist
ein Spiegel, der
das Licht reflektiert.
Linsenteleskop (Refraktor)
Objektivbrennweite = 900 mm
Okularbrennweite
26 mm
18 mm
7,5 mm
4,8 mm
A
Vergrösserung
35
50
120
188
Unsere Fernrohre
Informationen über Spiegel, Linsen
und Vergrösserungen
B
Montierung mit elektronischer Steuerung
Spiegel- und Linsenfernrohr werden mit Hilfe der
stabilen Montierung der scheinbaren Himmelsbewegung nachgeführt.
Seit Herbst 2002 wird diese Montierung durch
zwei Schrittmotoren bewegt, die elektronisch
gesteuert werden.
In der Steuerung sind die Koordinaten von 168
hellen Sternen und von 3622 weiteren Objekten
(Sternhaufen, Galaxien, Nebeln) gespeichert. Die
Positionen der Planeten und der Sonne werden
für einen gewählten Beobachtungszeitpunkt von
der Elektronik berechnet.
Auf Knopfdruck bringt die Steuerung das gewünschte Objekt automatisch mitten ins Gesichtsfeld des Beobachters am Okular.
B
A
A = Brennpunkt B = Brennweite
05. 2014 – flyer 2
Okularbrennweite
35 mm
20 mm
13 mm
9 mm
4,8 mm
Refraktor
Das Objektiv ist eine
Linse, die das Licht
bricht.
Die Sternwarte besitzt als Hauptinstrument ein fest
montiertes Spiegelteleskop mit 30 cm Öffnung
(Spiegeldurchmesser) und 180 cm Brennweite, ein
sogenanntes «Newton-Teleskop». Das transportable Linsenfernrohr hat 10,2 cm Öffnung (Linsendurchmesser) und 90 cm Brennweite.
Wie oft mal vergrössert das Fernrohr?
Diese Frage wird immer wieder als erste gestellt,
wenn Leute sich über die Leistungsfähigkeit eines
Fernrohrs erkundigen. Eigentlich ist das verständlich. Man denkt sich doch, ein Fernrohr sei in erster
Linie da, um die Dinge zu vergrössern. Dies stimmt
zwar, ist aber – wie wir gleich sehen werden – nur
die halbe Wahrheit.
Trotzdem sei die Frage nach der Vergrösserung
vorab beantwortet.
Spiegelteleskop:
von 56-facher bis 375-facher Vergrösserung.
Linsenfernrohr:
35-fache, 50-fache und 120-fache Vergrösserung.
Die jeweils sinnvolle Vergrösserung hängt vom
beobachteten Objekt und von den herrschenden
Luftverhältnissen ab.
Linse oder Spiegel als Objektiv
Brenngläser sind Linsen, die Licht sammeln und
dieses in einem Punkt – eben dem Brennpunkt –
vereinigen.
Der Abstand des Brennpunktes von der Linsenmitte oder von der reflektierenden Spiegelfläche
heisst Brennweite (siehe Figuren dazu auf der
Rückseite).
Ein Hohlspiegel (ähnlich einem Rasierspiegel) kann
ebenfalls Licht sammeln und in einem Brennpunkt
vereinigen. Für Fernrohre kann man demnach
entweder Hohlspiegel oder Linsen als Objektive
verwenden.
Beobachtungsinstrumente mit 30 cm Spiegelteleskop als Hauptinstrument und parallel montiertem 10,2 cm Linsenfernrohr.
Für Objektive mit vielen Zentimetern Durchmesser
sind Spiegel einfacher und preisgünstiger anzufertigen als Linsen gleicher Grösse. Man kann dies mit
genügend Ausdauer und den nötigen Kenntnissen
sogar selber tun. Herr Wenger hat seinerzeit mehrere
Spiegel geschliffen. Der grösste hat 30 cm Durchmesser, er ist das Objektiv des grossen Fernrohrs unserer
Sternwarte.
Ein grosser Durchmesser bringt mehr Licht
Unsere Augenpupille hat einige Millimeter Durchmesser. Je nach Helligkeit der Umgebung wird sie grösser
oder kleiner. Bei jungen Leuten hat sie in der Dunkelheit maximal etwa 8 mm Durchmesser. Durch diese
kleine Öffnung fällt etwas Licht in unser Auge und wir
können unsere Umgebung wahrnehmen, wir sehen.
Damit schwache Himmelsobjekte für uns sichtbar
werden, muss ihr Licht gesammelt und dadurch sozusagen verstärkt werden. Dies besorgt der Fernrohrspiegel oder die Linse.
Bei 30 cm Spiegeldurchmesser ist die Fläche, die das
Licht sammelt, gegenüber der maximalen Pupillenöffnung 1400 mal grösser, beim Linsenfernrohr mit
102 mm Durchmesser ist es das 160-fache. Wir können
somit durch die Instrumente Sterne erkennen, die 160
oder 1400 mal schwächer sind als die schwächsten,
die man von blossen Auge gerade noch sehen kann.
Je grösser der Durchmesser des Objektivs ist, umso
besser ist auch das Auflösungsvermögen.
Zu starke Vergrösserungen sind wertlos
Bei einem Fernrohr können wir die Vergrösserung
verändern, indem wir ein anderes Okular einsetzen.
Das Okular ist die Linse beim Auge also die Linse,
bei der wir ins Fernrohr hineinblicken.
Je kleiner die Okularbrennweite, desto stärker
vergrös­sert das Fernrohr (Berechnungsformel dazu
auf der Rückseite.)
Man könnte sich nun denken, dass die Vergrösserung – durch die Wahl einer immer kleineren Okularbrennweite – beliebig gesteigert werden kann.
Dies ist im Prinzip richtig. In der Praxis bringen aber
unvernünftig starke Vergrösserungen nur Nachteile.
Weshalb?
1. Das Gesichtsfeld wird immer kleiner, d.h. man sieht
vom Himmel (oder etwa vom Mond) nur noch einen
ganz kleinen Ausschnitt.
2. Die Luft ist nie ganz ruhig. Luftunruhen werden auch
vergrössert. Bei zunehmender Vergrösserung verschwimmt das Bild in der flimmernden Luft immer
stärker. Eine starke Vergrösserung zeigt bei mässig
guten Luftverhältnissen nicht mehr Einzelheiten als
eine mittlere Vergrösserung.
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