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10.11.2009
Die Schilddrüse: Kleines Organ mit großer Wirkung
Chefarztvortrag im HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Sie ist nicht viel größer als ein Schmetterling und doch trägt sie maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei: Die Schilddrüse. Sie
produziert Hormone und regelt so die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Wenn die Schilddrüse Probleme bereitet, schlägt sich
dies auf den gesamten Organismus nieder.
Starkes Schwitzen, drastische Gewichtszu- oder Abnahme, Schwindelattacken, Nervosität bis hin zu Depressionen: So vielfältig können mögliche
Symptome sein, wenn die Funktion der Schilddrüse gestört ist. Ein Drittel der deutschen Frauen und Männer leiden unter einer Fehlfunktion der
Schilddrüse ? und die meisten wissen es nicht einmal.
?Eine starke, sprunghafte Gewichtszunahme kann ein Hinweis auf einen Mangel an Schilddrüsenhormonen sein. Meist fühlen sich die Betroffenen
zusätzlich schlapp und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren?, erklärt Professor Dr. med. Stefan Dresel, Chefarzt der Klinik für
Nuklearmedizin im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann problemlos mit Medikamenten behandelt werden.
Bei der Schilddrüsenüberfunktion werden mehr Schilddrüsenhormone produziert, als der Körper benötigt. Ist dies der Fall, kann es zu
Gewichtsverlust kommen, zu Nervosität und Schlafstörungen. Auch bei der Überfunktion können Medikamente helfen. Daneben gibt es die
Möglichkeit einer sogenannten Radiojodtherapie. ?Hierbei wird das Schilddrüsengewebe mit radioaktivem Jod bestrahlt. Die überaktiven Zellen
nehmen das Jod auf und sterben ab - das gesunde Gewebe bleibt erhalten?, sagt Professor Dresel. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die
Schilddrüse operativ zu verkleinern. ?Bei einer Operation achten wir besonders auf den Erhalt der Funktion des Stimmbandnervs und die
Kosmetik?, erläutert Professor Dr. med. Martin Strik, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie ? Robert Rössle
Klinik.
?Es gibt mittlerweile verschiedene Methoden, mit denen eine störende Narbe am Hals sogar ganz vermieden werden kann.?
Ein häufiges Symptom der Erkrankung sind knotenartige Veränderungen im Schilddrüsengewebe, wobei man zwischen sogenannten ?heißen? und
?kalten? Knoten unterscheidet. Aufschluss gibt eine Szintigrafie: hierbei werden radioaktiv markierte Stoffe in den Körper eingebracht. Reichert sich
die Substanz in den Knoten an, spricht man von ?heißen? Knoten. Diese produzieren meist unkontrolliert Schilddrüsenhormone und können so zu
einer Überfunktion der Schilddrüse führen. Die ?kalten? Knoten haben einen geringeren Stoffwechsel und nehmen deswegen weniger von der
markierten Substanz auf. Hier kommt es zwar nicht zwangsläufig zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, die Unterscheidung ist aber dennoch
wichtig: In seltenen Fällen kann sich hinter den kalten Knoten Schilddrüsenkrebs verbergen.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 4.000 Menschen an Schilddrüsenkrebs. Hier ist eine Operation unumgänglich. Finden sich im Gewebe
veränderte Zellen, werden die gesamte Schilddrüse und zusätzlich oft auch die umliegenden Lymphknoten entfernt. Im Anschluss folgt die
Radiojodtherapie, um alle im Körper verbliebenen Schilddrüsenzellen restlos zu entfernen. Wird der Schilddrüsenkrebs früh erkannt, erreicht man
Heilungsraten von bis zu 100 Prozent.
Zum Thema ?Schilddrüse ? kleines Organ mit großer Wirkung? informieren Professor Dr. med. Stefan Dresel, Chefarzt der Klinik für
Nuklearmedizin, und Professor Dr. med. Martin Strik, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie, am 24.
November 2009, um 18 Uhr im Konferenzraum C.W. Hufeland im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Schwanebecker Chaussee 50, 13125
Berlin-Buch.
Der Eintritt ist kostenfrei und eine Anmeldung nicht erforderlich.
Pressekontakt:
Alexandra Lethgau
Referentin PR/Marketing
Telefon:
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