Medienmitteilung Unternehmensspiegel

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Medienmitteilung, 26. März 2015
„Als KMU kann man in der Nische die
Besten der Welt sein“
Die Unternehmensstrategie, in einem Bereich hervorragend
anstelle von überall Mittelmass zu sein, ist eine
erfolgsversprechende Nische. Diese Erkenntnis wurde am 6.
Unternehmensspiegel Ostschweiz des Instituts für
Unternehmensführung an der FHS St.Gallen in Teufen anhand
von regionalen Beispielen untermauert.
In Zeiten der Krise sei es naheliegend Kosten einzusparen. Wie die
Sanierungsforschung aber zeige, reduzieren erfolgreiche Unternehmen nicht nur
die Kosten, sondern investieren auch in Wachstumsmassnahmen. Mit diesen
eröffnenden Ausführungen betonte Marianne Koller-Bohl, Frau Landammann von
Appenzell Ausserrhoden, die Bedeutung von strategischen Massnahmen. Eine
mögliche Massnahme sei zum Beispiel eine Markt-, Produkt- oder Kundennische
zu identifizieren und das Unternehmen in dieser zu positionieren. Beispiele von
regionalen Nischenstrategien waren das Thema des 6. Unternehmensspiegels
Ostschweiz am 25. März 2015 in Teufen.
Die Beispiele präsentierte Prof. Dr. Roland Waibel vom Institut für
Unternehmensführung an der Fachhochschule St.Gallen (IFU-FHS). Die
Ausdifferenzierung und Besetzung von ökologischen Nischen finde man auch in
der Natur, welche tatsächlich den Wettbewerb scheue und stattdessen mit
Spezialisierung die Nischen besetze. Auch die Open Airs in der Schweiz hätten
sich ausdifferenziert: Dasjenige in Frauenfeld für die Anhänger von Rap, das
OpenAir St.Gallen für die Jungen und das Sommerdays Festival in Arbon für die
UHUs, die „Unter Hundert“. Damit zeige sich auch gleich ein Vorteil: Die
Differenzierung sei glaubwürdiger als der Generalist. Ein spezialisiertes Festival
biete einen vertieften Nutzen für eine identifizierbare Zielgruppe und der Anbieter
habe dadurch mehr Flexibilität bei der Preisgestaltung. Ebenso erreichen
Spezialisten eine andere Qualität als Generalisten: Der Zehnkämpfer wird in keiner
Disziplin mit dem Spezialisten mithalten können.
Weltbester sein
Es gebe viele Schweizer Unternehmen, welche die Weltmarktführerschaft
innehaben, erklärt Roland Waibel. Dazu gehören grosse Unternehmen wie
Givaudan oder Barry Callebaut. Aber auch in beiden Appenzell gebe es
sogenannte „Hidden Champions“, welche oftmals im Verborgenen blieben, weil sie
im Business to Business Segment tätig seien. Er zählte Unternehmen auf, wie die
Holzofenbäckerei Jakober in Appenzell, deren Biobrot zum Beispiel in den
Kantinen von SwissRe oder der ETH in Zürich verkauft wird, den
Kreuzfahrtspezialisten e-hoi aus Herisau oder auch Zwyer Caviar aus Teufen. Im
Gespräch mit Michael Koller von Brädäx in Appenzell und Dr. Jörg Müller, CEO
von Arcolor in Waldstatt, wurde weiter herausgearbeitet, was die Vorteile einer
Spezialisierung seien. Eine Nische verschwinde bei einem Grosskonzern sehr oft
in der Masse der Geschäftsfelder, so Jörg Müller. Was für den Konzern ein
unbedeutendes Feld sei und entsprechend wenig Beachtung finde, biete für einen
Spezialisten eine grosse Marktchance. Entsprechend ist sich Jörg Müller sicher:
„Als KMU kann man in der Nische die Besten auf der Welt sein.“
Passende Strategie für Unternehmen und Unternehmer
Für den Weg in die Nische stellt Roland Waibel ein paar Fragen zur Verfügung,
welche sich ein Unternehmen stellen könne. Zum Beispiel, wie man der Zielgruppe
einen zwingenden Nutzen bieten könne. Dabei sei es wichtig zu unterscheiden
zwischen dem Bedürfnis und dem Produkt. Roland Waibel erinnerte an eine
Feststellung vom letztjährigen Unternehmensspiegel: Der Kunde wolle keinen
Bohrer sondern ein Loch in der Wand, keinen iPod sondern mobil Musik hören zu
können. Zudem erlaube eine Spezialisierung auch eine grössere Wertschöpfung.
Das sehe man auch bei den Anwälten, Ärzten oder Wirtschaftsprüfer, welche
andere Preise als Generalisten verlangen können, so Roland Waibel.
Während das Konzept der Nische manchmal eines Umdenkens bedarf, könne zum
Beispiel ein Generalist eine Kundennische besetzen, wenn er für ein
Kundensegment alles aus einer Hand anbiete. Tatsächlich besetze, so Albert
Manser, Präsident des Gewerbeverbandes Appenzell Innerrhoden, sein
Unternehmen keine Nische. Diese habe er auch nie gesucht, sondern er erachte
die Vielfältigkeit der Arbeiten und Mitarbeitenden als wertvoll. Diese Ergänzung
zum Thema des Abends bekräftigte Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Rektor der FHS
St.Gallen, in der Podiumsdiskussion mit Albert Manser sowie Adrian Künzli,
Präsident des Gewerbeverbandes Appenzell Ausserrhoden, und Ueli Manser,
Direktor der Appenzeller Kantonalbank. Sebastian Wörwag stellte fest, dass die
Unternehmensstrategie nicht nur zum Unternehmen passen müsse, sondern auch
zum Unternehmer.
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Bildlegenden:
• FHS_Unternehmensspiegel_01: Prof. Dr. Roland Waibel präsentiert
Unternehmen mit Nischenstrategien am Unternehmensspiegel Ostschweiz der
FHS St.Gallen in Teufen
• FHS_Unternehmensspiegel_02: Prof. Podiumsdiskussion am
Unternehmensspiegel Ostschweiz der FHS St.Gallen in Teufen
• FHS_Unternehmensspiegel_03: Marianne Koller-Bohl eröffnet den 6.
Unternehmensspiegel Ostschweiz der FHS St.Gallen in Teufen.
Medienkontakt
Christian Jauslin
Kommunikationsbeauftragter
FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Rosenbergstrasse 59
9001 St.Gallen
Tel. +41 71 226 12 97
E-Mail [email protected]
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