CAMPUS WU – EIN BESONDERER ORT FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG Die WU mit derzeit ca. 23.000 Studierende platzt aus allen Nähten und macht es nicht leicht, zu studieren, zu arbeiten und zu forschen. Das wird sich 2013 ändern. Es wird Platz für alle Studierende, alle ProfessorInnen und alle AssistentInnen geben. Es wird Platz zum Kommunizieren, zum Diskutieren, zum Austauschen, zum Lernen, zum Lehren, zum Forschen, zum Entdecken, zum Relaxen und zum Abhängen geben. Der neue Standort zwischen Messe und Prater bietet mit rund 90.000 m2 viel Platz und die Möglichkeit einen Campus mit mehreren Gebäuden zu errichten. Er ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und hat einen direkten Zugang zum Naherholungsgebiet Prater. Ein guter Ort in bester Umgebung entsteht. Das Organisationskonzept der WU legt den Fokus auf die Departments. Die „alten“ Institute werden in räumlich größere Departments zusammengefasst. Jedes dieser Departments soll durch einen zentralen Eingangsbereich mit persönlicher Betreuungsmöglichkeit gekennzeichnet sein. Es soll einerseits Kontaktzonen für Besprechungen und Diskussionen, andererseits aber auch Rückzugsmöglichkeiten, vor allem für das wissenschaftliche Personal geben. Eine ideale Forschungsumgebung entsteht. Ein Library & Learning Center (LLC) soll Beratung und Bibliothek verbinden und ermöglicht so ein Lernen in all seinen Funktionen. Eine Universität ohne Bücher, ohne klassische Bibliothek ist nicht denkbar, aber auch eine Universität ohne modernste Technologie ist nicht State-of-the-Art. Im LLC treffen beide aufeinander und ergänzen sich ideal. Das LLC steht den Studenten und Mitarbeitern 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang offen. Eine optimale Arbeitssituation entsteht. Universitäten brauchen Hörsäle, nicht große, sondern kleine und mittlere, in denen man einen guten Kommunikationsstil pflegen kann. Es sind auch Break-out-Zonen für Kleingruppenarbeit notwendig, die dann wieder im Plenum zusammen geführt werden können. Ein idealer Lernort entsteht. Die Aula bildet das Kommunikationszentrum, das das studentische Leben anregt. Die Universität braucht aber auch die Verbindung zur Umgebung und zur Gesellschaft. Sie ist ein sozialer Raum, wo man sich trifft, kommuniziert, lernt, arbeitet und auch entspannt. Attraktionen auf dem Areal und außerhalb des Unibetriebs garantieren urbanes Leben am Campus, ein kulturelles und geistiges Zentrum für politische Debatten und Kulturveranstaltungen zum fairen Preis kann sich entwickeln. Ein neuer Aktionsraum wird geschaffen. Der Campus WU ist ein besonderer Ort der Forschung und Bildung mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Dieses Besondere soll sich auch in der Bildsprache der Architektur niederschlagen. Der Gebäudekomplex soll eine Landmark sein, soll über die Grenzen der Stadt hinaus strahlen. Ein architektonischer Faszinationsraum soll geschaffen werden. Der neue Campus WU will auch ökonomisches und ökologisches Vorbild sein und geht darüber hinaus auch sorgsam mit den Themen Gender-Mainstreaming und Barrierefreiheit um. DEFINITION DER ZIELSETZUNG DER MASTERPLANUNG CAMPUS WU STÄDTEBAULICHE ASPEKTE DER RAUM DES UNI CAMPUS IST EINE EINHEIT Der Bauplatz für die WU bildet eine versteckte Restfläche zwischen Prater und Messegelände in der Stadtstruktur mit ausreichenden Freiräumen, um das Konzept eines urbanen Campus entwickeln zu lassen. Folgedessen soll der Neubau nicht einfach eine moderne Universität anbieten, sondern viel mehr die Optionen einer aktiven Bildungslandschaft prägen. Der Campus soll eine in sich schlüssige Oase mit Pavillons im Uni-Garten sein. Alle Ränder sind als begrünte Freiräume konzipiert. Das Innenleben dieses besonderen Ortes muss entdeckt werden. Beide Kontaktpunkte zur Stadt sind Teil dieses Uni-Park. Man betritt das akademische Ensemble über einen Skulpturengarten beim Messeplatz bzw. über einen Lichtgarten bei der Trabrennstrasse. DER FLIESSENDE RAUM LÄSST „ATMEN“ Der Campus ist als `Walk Along Park` konzipiert und bildet in den verschiedenen Stationen Platzsequenzen, die zu den spezifischen Bereichen über Gassen im Grünen führen. Die Sequenzen sind so gestaltet, dass jeder Bildungsweg ein Erlebnisweg wird. Vom Skulpturengarten an der Executive Academy zwischen den Departments zum Verwaltungsgebäude und den Spezialbibliotheken. Vom Lichtgarten zwischen dem Hörsaalzentrum und den Externen Dienstleistern, den Instituten und dem Hörsaalzentrum entlang zum Gastronomiebereich sowie zur Plaza des Library & Learning Centers.……….und immer wieder der Blick in den Wiener Prater !!! REGELWERK DER MASTERPLANUNG FÜR DAS GESAMTE AREAL Die Typologie Campus wurde in der Moderne als komplexe urbane Form entwickelt. Ursprung war die griechische Agora und die Tradition des Uni-Campus. Das System Campus baut auf folgenden kompositiven Prinzipien auf: Ausgeglichene Proportionen und Balance zwischen den isolierten Baumassen. Charakterisierung und Vielfalt der eigenständigen Teile mit eigener Identität. Der dazwischen liegende Freiraum wird durch Plattformen, Parks, Wasserteiche und Promenaden organisiert. Die Form eines Campus ist offen und integriert die Natur. Die Verbindung der Baukörper entsteht durch Distanz und Proportionen. Die Komposition dieser Räume und Bezüge wird im Handbuch Regelwerke für die Baufelder definiert. Sowohl die balancierte Kubaturaufteilung in den fünf Baufeldern, wie auch die ähnliche Intensität der Bewegungsströme sind eine Grundvoraussetzung für den Campus. Die unterschiedlichen Architekturen treten nicht in Konkurrenz, sondern sind Komplementäre in der Bildungslandschaft . Die Sonderfunktionen sind Fremdkörper im System und definieren den Charakter des Baufeldes und der Plätze. Die Departments sind Variationen im System und begrenzen den Freiraum in der Längsrichtung. Die Fußgängerwege sind frei und multioptional in jedem Punkt des Campus. Die im Masterplan vorgeschlagene Meanderstruktur lädt zur Entdeckung und zum Flanieren im Campus ein. Der Masterplan ist als Definition einer Bildungsgalerie zu verstehen, in der der Freiraum der verbindende Protagonist ist. Dieser starke Kontext rückt die verschiedenen Architekturen, Platzgestaltungen und Kunstaktionen ins richtige Rampenlicht. Vielleicht ergibt sich danach das von Siegfried Giedion und Le Corbusier im CIAM 6 präsentierte Konzept, dass ein Campus ein Ort für die Synthese der Künste ist. Der Masterplan geht davon aus, dass die Ergebnisse der verschiedenen Architekten das Leitbild des Campus WU Wien positiv unterstützen und zu nachhaltigen Lösungen führen. Es gilt dazu neben der Prüfung von physischen und räumlichen Aspekten der Gebäude auch sozialräumliche und identitätsstiftende Faktoren wie Campusstruktur und Ensembleimage zu harmonisieren. Unterschiedliche Handschriften der Gebäude und der Elemente der Platzgestaltung (verschiedene LandschaftsplanerInnen und KünstlerInnen) müssen für alle Betroffenen einen nachhaltigen Mehrwert bedeuten. BUSarchitektur & BOA büro für offensive aleatorik, Wien in Kooperation mit Experten für eine integrale Masterplanung