Am Montag, den 20.3.2017 kamen Schauspieler der "Wilden Bühne" Stuttgart nach Waiblingen und lieferten allen Gymnasiasten der Klasse 8 ein Mitmachtheater über Gewalt und Sucht. Zuerst kommt in jede Klasse einer der Schauspieler und macht mit den Schülern ein "Aufwärmtraining": Die ganze Klasse lernt, Gefühle und Situationen schauspielerisch darzustellen. Nach dem kurzen Marsch mit dem Schauspieler ins Jakob-Andreä-Haus, wo sich alle Klassen treffen, geht es auch schon mit der ersten Szene los: Drei Freunde sitzen auf einer Bank im Wald und zwei von ihnen fangen an, einen Joint zu rauchen, und obwohl der dritte nicht mitmacht, bekommt er gehörig Ärger, als die Drei von der Lehrerin erwischt werden; er kann sich nicht herausreden. Doch an dieser Stelle wird die Szene angehalten und die Moderatorin fragt das Publikum, was der dritte Schauspieler hätte anders machen sollen. Dann darf eine Schülerin sogar an dessen Stelle mitspielen und die Sache zum Guten wenden. Die zweite Szene läuft ähnlich: Es geht darum, dass zwei Jugendliche ein Mädchen mit Gewalt dazu bringen, ihnen Geld zu geben, und sie dann beim Versuch des Stehlens dieses Geldes erwischt wird. Hier dürfen für drei verschiedene Lösungsansätze drei Schüler mitspielen. Außerdem sprechen die Schauspieler, alles ehemalige Drogenabhängige, über eigene Erfahrungen mit Drogen und Gewalt. Ich finde das Konzept dieses Mitmach-Theaters sehr gut und gelungen, da es nicht nur Gewalt und Drogenprobleme anschaulich darstellt, sondern einen auch selbst Lösungswege ausprobieren lässt und man so deren Vor- und Nachteile selbst gut erleben kann. Einer der besten Aspekte war aber auch, dass die Schauspieler als ehemalige Drogenabhängige die Problematik nicht nur als Außenstehender, sondern auch persönlich erlebt haben und so gute Beispiele des eigenen Lebens einbringen konnten. Alle Schauspieler spielten außerdem sehr gut, improvisierten gekonnt, als die Schüler die Szenen veränderten und behielten ihre Rollen auch in Besprechungsphasen ein. Ein einzelner Minuspunkt der Veranstaltung war das "Aufwärmtraining". Man konnte aufgrund von Zeitdruck kaum etwas besprechen, außerdem spielten sowieso nur vier Schüler mit, was das Aufwärmen für alle anderen überflüssig machte. Aber insgesamt war die Vorführung gut und die Veranstaltung gelungen; auch der Preis von vier Euro war angemessen. Sven Maser, 8a