Nutzenanalyse der klinischen Pharmazie

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Univ. Prof. Mag. Dr. PhDr. Wilhelm Frank MLS
Österreichische Krankenhausapotheker/innen
1.4. – 2.4. 2016
Übersicht
 Nutzen allgemein
 Wissenschaftliche Grundlagen und Verständnis
 Klinische Pharmazie
 Einflussfaktoren
 Schlussfolgerungen
Nutzen allgemein
 Gesundheitsökonomisch eine monetäre Größe
 Nutzen ein vager Begriff
 Rechnet sich eine Maßnahme oder Leistung?
 GÖ hat Perspektivenkonzept (Nutzen für wen?)
 Patienten, Dienstgeber, Leistungsfinanzier, Volkswirtschaft,…
 Klassische Theorie
 Gesundheitsökonomie (Kosten-Nutzen-Analyse),
 Investitionstheorie: Entscheidung für ja/nein
Ökonomisierung von Gesundheit
 Nutzen = Einsparungen?
 „Zahlt sich etwas aus“?
 Verwechslung von (kosten)-günstig mit wirtschaftlich
 Kostenanalysen
Nutzen und Gesundheit
 Investitionen im GW gsl. nicht monetär zu bewerten
 Gesundheit hat keinen Geldwert
 Vergleichende Untersuchungen (Kosten-Wirksamkeit,
Kosten-Nutzwert)
 Vergleichsrechnungen (Basis?)
 Spekulative Investition
Nutzentypisierung
 Direkter Nutzen (z. B. Kosteneinsparungen, monetär,
variable Kostenreduktionen)
 Indirekter Nutzen (z. B. monetär, Verbesserung der
Gesundheit, Umfeldkosten, Leistungsfähigkeit, frühere
Entlassung?)
 Intangibler Nutzen (Angst, Schmerz, Stress, Freude, Glück,
Veränderung der Compliance oder Lebensqualität, QALY).
„Investition“ in klinische Pharmazie
 Nutzen im Sinne von Vorteile jeglicher Art
 Nutzen benötigt Nutzenperspektive (!)
 Im GW üblich, dass Nutzen ≠ Zahler
 Krankenhausbetriebswirtschaftlicher Ansatz greift zu kurz,
da:
 Nur direkte Kosten
 Nur Perspektive Krankenhaus (LKF! – Pharmazie keine LKF-Relevanz)
 Nur monetär bewertbare Effekte (Patientenrolle?)
 Weiteres (Wissenschaft, Versorgung, Management…)
Nutzen einer Disziplin/Berufsgruppe
 Nutzen abhängig vom Berufsbild
 Klinische Pharmazie hat (noch) kein Berufsbild!
 Berufsbild regelt die gesetzlich zugestandenen
Tätigkeitsbereiche
 Innerorganisatorische Weisungen, soweit vom Berufsbild
erfasst
Krankenhausbereiche für klinische Pharmazie
 2 Domänen:
 Aufnahme – Entlassungsmanagement (BQL –
Bundesqualitätsleitlinie)
 Visite
 Sonstiges Maßnahmen (Aufbereitung, Zubereitung,…)
Kompetenzstruktur der klinischen Pharmazie
 Einsatz der Kompetenz sinnvoll aber nicht verpflichtend
 Personalkosten weitestgehend Fixkosten
 Nutzen je nach Einsatzgebiet stark variabel (sogar nach
Arzneimittelklasse)
 Kompetenz eine Holschuld oder Bringschuld?
 Beispiel Arzneimittelsicherheit, Patientensicherheit
 Compliancemanagement
Maßstab der Beurteilung
 Beitrag der klinischen Pharmazie zur Erfüllung des
Behandlungsvertrages
 BV Träger – Patient(in)
 Träger sorgt für maximale Kompetenznutzung (Rolle der Würdigung)
 Möglichst billige Medikation ist nicht BV-verträglich
 Preis und Wirksamkeit ist nicht generell koppelungsfähig !!!!!
Zusatz-Nutzen
 Nutzen der klinischen Pharmazie =
 Nutzen der über die Arzneimittelversorgung hinausgehenden
Aspekte der Krankenbehandlung, die durch den direkten oder
indirekten Patientenkontakt entstehen
 - Patient
 - Träger, Krankenanstalt formal (Krankenanstaltenkostenrechnung)
 - Ärzteschaft
 - Organisation (Logistik, Lagerhaltung, Dosierungsregime, Wissenschaft...)
Herausforderungen
 Pharmakoökonomie aus Perspektive Krankenhaus (Preise ? !)
 LKF setzt finanzielle Anreize, die irritierend sind (zu geringe
Differenzierung, zu träge, keine Arzneimittel, Ausnahme
Onkologieschema, Beurteilungsmaßstab gelegentlich
verzerrend ? )
 LKF – Diagnose – MEL (Scoring)
 MEL nur Leistungskomponente
 Punktezahl * Punktewert vergleichen mit Einstandspreis
Spezielle Bereiche der klinischen Pharmazie
 Onkologie, Antibiotika, Ernährung, Intensivbereich
 Polypharmazie
 Analyse des Arzneimitteleinsatzes am Pat.
 Innerorganisatorische Kommissionen (AMK, Tumorboard …)
 Zusammenspiel mit niedergelassenem Bereich (15a-B-VG,
Gesundheitszielsteuerung, Chef- und kontrollärztlicher Dienst)
 Viele weitere, rund 20 sind existent
Einflussfaktoren auf das Kosten-NutzenVerhältnis der klinischen Pharmazie
 Krankheitsspezifisch
 Krankenhaustypus-abhängig (Uni, Schwerpunkt, Standard)
 Versorgungsauftragsabhängig
 Einzelfallberechnungen, Sinn jedoch limitiert
 Kompetenznutzung bei Anwendung des Berufsbildes und
der geregelten Tätigkeitsbereiche
Erfordernisse
 Zahlreiche Klarstellungen
 Bewusstseinsbildung, Nutzen ist nicht gleich Einsparung
 „Zahlt sich das aus“ ist ein nicht zielführender Ansatz
 Verwaltungdirektionen sensibilisieren
 Ansatz für „Intangibles“
 Einige wenige Beispielrechnungen durchführen
 Tätigkeitsbereich und Berufsbild definieren!
 Apothekerinnengesetz
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