Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis

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stauferforum
Magazin für Patienten, Mitarbeiter, Besucher
und Freunde des Stauferklinikums 1/2012
Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis
Neuartiger Computertomograph am Standort Stauferklinikum
Kleine Drüse – große Bedeutung
„Pfleger“ mit dem grünen Daumen
Berufseinstieg leicht gemacht
Keime dürfen nicht rein
Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen
Thomas Kucher sorgt für das Wohl der Pflanzen
Gesundheits- und Krankenpflege
Bekämpfung von MRSA-Erregern
...eine Frage der Zeit
Info-Telefon 0711 7007-2211
www.drf-luftrettung.de
Ihre Hilfe kommt an –
bei den Menschen in Osteuropa!
Spendenkonto 94 / LIGA Bank eG/ BLZ 750 903 00
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3
stauferforum 1/2012
Schwerpunktthema
4 Kleine Drüse – große Bedeutung
Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen
Walter Hees
Krankenhausdirektor
Stauferklinikum
Liebe Leserinnen
und Leser,
die aktuelle Ausgabe des Stauferforums beschäftigt sich
vorrangig mit dem Thema „Schilddrüse“. Unsere Spezialisten aus den Bereichen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Radiologie und Innere Medizin informieren Sie über
Erkrankungen der Schilddrüse, Diagnostik, Therapie und
Prävention.
Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Abteilungen des Stauferklinikums mit der an unserem Hause
angesiedelten Gemeinschaftspraxis für Diagnostische
Radiologie ist auch Grundlage des Berichts über die Vorstellung des neuen Computertomographen. Gekauft hat
das Gerät die Praxis Dres. med. Görner/Nierhoff/Wagner/
Amann. Nutzen ziehen daraus auch die stationären und
ambulanten Patienten des Stauferklinikums, denn seit
2008 hat die Praxis die Gesamtverantwortung für die
Radiologie am Stauferklinikum übernommen.
Die Ausbildung der jungen Menschen in der Region liegt
uns besonders am Herzen. Unsere Fachschule für Gesundheits- und Krankenpflege ist bestens bekannt und berichtet in diesem Heft über die Neukonzeption der praktischen
Ausbildung. In der letzten Ausgabe des Stauferforums
haben wir über die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten informiert.
Ferner bildet das Stauferklinikum zur/zum Bürokauffrau/mann und zur/zum Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten aus. In Kooperation mit der Dualen Hochschule
Baden Württemberg in Stuttgart bietet das Stauferklinikum
ein Studium Bachelor of Arts Gesundheitswirtschaft an.
Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre.
Ihr
6 Das vergessene Organ
Mit Strahlen untersuchen: Nuklearmedizinische Diagnostik der Schilddrüse
8 Schilddrüse und Ernährung
Was haben Ernährung und Schilddrüse
miteinander zu tun?
Weitere Themen
9 Im Notfall ans Stauferklinikum
Zentrale Ärztliche Bereitschaftspraxis
erleichtert Patienten den Weg zum Notfalldienst
10 „Pfleger“ mit dem grünen Daumen
Thomas Kucher ist für das Wohl der
Pflanzen am Stauferklinikum zuständig
12 Berufseinstieg leicht gemacht
Ausbildung zur Gesundheits- und
Krankenpflege am Stauferklinikum
14 Die Bibel – Ein medizinischer Ratgeber?
Welche medizinischen Erkenntnisse finden
sich in der Bibel?
15 Kunst sorgt für die Balance
Skulpturenpfad und Gemälde am Stauferklinikum gehören zum alltäglichen Bild
18 Keime dürfen nicht rein
Flächendeckende Untersuchung zur
Bekämpfung von MRSA-Erregern
20 Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis
Neuartiger Computertomograph
am Standort Stauferklinikum
22 Wunderwerk zum Luftholen
Lungentag am Stauferklinikum
Walter Hees
Krankenhausdirektor
24 Namen und Nachrichten
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stauferforum 1/2012
Kleine Drüse – große Bedeutung
Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen
Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen
werden oft unterschätzt – dabei kann die
moderne Medizin und nicht zuletzt die Chirurgie viel helfen.
Ich erinnere mich gut an meine erste berufliche Begegnung mit der Schilddrüse im
Studium. Bereits im klinischen Abschnitt der
Ausbildung zum Arzt, haben wir uns eine
lange Zeit nur mit der Untersuchung der
Schilddrüse beschäftigt. Mein Frust, kaum
je wirklich eine Schilddrüse ertasten zu können, hat mich zur intensiveren Beschäftigung mit diesem Organ gebracht:
Häufigste gutartige Erkrankung:
Struma oder „der Kropf“
Der Kropf bezeichnet wissenschaftlich
korrekt eigentlich eine sackförmige Ausstülpung im Eingang der Speiseröhre von
Vögeln. Dort dient er als Nahrungsspeicher,
sozusagen als Magen vor dem Magen. Der
umgangssprachliche Kropf, medizinisch
Struma genannt, hat ebenfalls etwas mit
Nahrungsaufnahme und Schlucken zu tun:
Meist sind es Schluckstörungen oder ein Drücken im Hals, die dem Betroffenen bei einer
Schilddrüsenvergrößerung zuerst auffallen.
Das Gefühl, dass einem der Bissen im Hals
Die Schilddrüse ist eigentlich eine maximal stecken bleibt, wird als Globus- Gefühl be50 Gramm schwere, 7 bis 10 Zentimeter zeichnet und ist fast immer durch den Druck
breite, schmetterlingsförmige Drüse unter- der vergrößerten Schilddrüse auf die Speisehalb des Kehlkopfes. Sie ist normalerweise röhre verursacht. Dabei ist die Struma, wie
weich und von gleichförmiger Struktur. So man im Schwäbischen sprichwörtlich sagt,
klein die Schilddrüse ist, so groß ist ihre „Kropf ohnaidig“ – unnötig wie ein Kropf.
Bedeutung für den menschlichen Körper: Die gutartige Vergrößerung der Schilddrüse
Sie produziert Hormone, die unerlässlich ist in unserer Region häufig - mindestens 30
für den Energiestoffwechsel, das Wachstum Prozent der Bevölkerung haben eine fasseinzelner Zellen und des Gesamtorganis- bare Vergrößerung der Schilddrüse - und fast
mus sowie den Knochenstoffwechsel sind. immer durch zu geringe Aufnahme von Jod
Wichtiger Bestandteil einzelner Hormone bedingt Mehr dazu auf Seite 8. Außerdem
ist dabei das Jod. Die Schilddrüse ist häufig können einige Medikamente wie Lithium
verändert, oft - aber nicht immer - krankhaft oder Substanzen wie Nitrate die Entstehung
und behandlungsbedürftig. Etwa ein Drit- eins Kropfes fördern.
tel aller in unserer Region Lebenden haben Die meisten Menschen mit einer solchen
eine fassbare Vergrößerung der Schilddrüse, gutartigen Jodmangelstruma haben eine
hiervon haben wiederum ein Drittel eine normale Stoffwechsellage, eine sogenannte
Unter- oder Überfunktion. Tumore der Euthyreose: Die Schilddrüse wächst als
Schilddrüse sind relativ häufig – in manchen Folge des Fehlens von ausreichend aktivem
Studien zeigen sich bei bis zu 30 Prozent Schilddrüsenhormon. Eine Struma kann aber
aller Menschen winzige Tumore. Die mei- auch von einer Hypothyreose, also einem
sten lassen sich gut behandeln – wenn sie relativen Mangel an Schilddrüsenhormonen
rechtzeitig erkannt worden sind. Aber über begleitet sein. Abgeschlagenheit, Antriebs3500 Menschen sterben an einem bösar- losigkeit, ständiges Frieren und sogar Detigen Tumor jedes Jahr allein in Deutschland. pressionen können die Folge sein. Dieses
Mit den Jahren habe ich gelernt, auf diese so Krankheitsbild kann relativ einfach durch die
unscheinbare Drüse zu achten, und der prü- Gabe von Jod und Schilddrüsenhormonen
fende Blick zusammen mit dem kundigen gebessert werden. Schwerwiegender ist
Abtasten sagt mir innerhalb von Minuten die Überfunktion, also die Hyperthyreose.
viel über ihren Zustand.
Die Krankheitszeichen sind unter anderem
Nervosität, Zittern, starkes
Schwitzen und erhöhter
Herzschlag. Bei Menschen
mit einer Schilddrüsenüberfunktion kann eine Jodzufuhr, zum Beispiel durch
Kontrastmittel bei einer
Röntgenuntersuchung, zu
dieser Überfunktion führen.
In akuten Fällen kann eine
Blutwäsche und die sofortige Operation notwendig
werden. Trotz aller mediziPD Dr. med. Jens Mayer beim Abtasten der Schilddrüse.
nischen Fortschritte bleibt
Eine Schilddrüsen-Operation am Stauferklinikum.
die Sterblichkeit an einem schweren, akuten
Krankheitsverlauf aber hoch.
Wie aber behandle ich nun eine Schilddrüsenvergrößerung? Am Einfachsten ist: Gar
nicht erst entstehen lassen. Das geht durch
eine ausreichende Zufuhr von Jod durch
Nahrungsmittel und eventuell noch Jodid
als Tablette. Das Risiko, einen bösartigen
Schilddrüsentumor zu entwickeln ist bei
Menschen mit Schilddrüsenvergrößerung
etwa dreifach erhöht gegenüber Menschen
mit normal großer Schilddrüse. Ist eine bedeutsame Schilddrüsenüberfunktion aber
erst eingetreten, muss daher regelmäßig
untersucht werden, ob sich nicht vielleicht
ein bösartiger Tumor in der veränderten
Schilddrüse entwickelt. Sollte dies der Fall
sein oder kommt es zu Problemen wie der
oben erwähnten Schluckstörung, ferner
Atemproblemen oder von außen deutlich
sichtbarer Schilddrüsenvergrößerung, bleibt
in der Regel nur noch die Operation. Sollte
eine übergroße Furcht vor der Operation
nicht überwunden werden können, ist eine
Behandlung mit radioaktivem Jod in einzelnen Fällen auch möglich.
Chronische Entzündungen – Thyreoiditis
Durch einen Gendefekt oder eine Autoimmunerkrankung kann es zu einer über
Jahre hinweg schleichend verlaufenden
Zerstörung von Schilddrüsengewebe kommen. Diese oft unbemerkt verlaufenden
Erkrankungen führen zu einem kompletten
Funktionsverlust der Schilddrüse. Bei manchen Verlaufsformen kann es zu einer vorübergehenden Überfunktion, Herzrasen
und sogar trockenen, vorstehenden Augen
kommen. Neben der frühzeitigen Gabe
von Schilddrüsenhormonen kann in einer
Phase der Überfunktion eine Behandlung
mit funktionshemmenden Medikamenten
notwendig werden. Letztlich ist in vielen
Fällen die operative Entfernung der Schilddrüse notwendig und kann die Erkrankung
vollständig heilen.
Bösartiger Schilddrüsenkrebs
Jedes Jahr erkranken etwa 3500 Menschen
in Deutschland neu an einem bösartigen
Tumor der Schilddrüse. Frauen sind davon
etwa dreimal häufiger betroffen. Etwa einer
von 6000 Patienten mit einer vergrößerten
Schilddrüse erleidet einen Schilddrüsenkrebs. Eine unerklärliche, länger anhaltende Heiserkeit ist oft für die Diagnose
wegweisend. Weiterhin führt der Nachweis
typischer Veränderungen in der Diagnostik
mit schwach radioaktivem Jod, die Szinthigraphie (siehe Seite 6), zur Diagnose.
Bei Schilddrüsenkrebs unterscheidet man
vier verschiedene Hauptformen, die jeweils
unterschiedlich behandelt werden. Die in
unserer Region weitaus häufigste Krebsart
kommt meist bei Frauen in der mittleren
Lebensdekade auf und kann durch die komplette chirurgische Entfernung - inklusive
der Halslymphknoten - mit anschließender
Radiojodtherapie recht erfolgreich behandelt werden. Die meisten anderen Formen
des Schilddrüsenkrebses lassen sich ebenfalls durch eine komplette operative Entfernung beherrschen, sind aber von ihrer Heilungsaussicht schlechter bis sehr schlecht.
Die rechtzeitige chirurgische Entfernung ist
bei diesen Tumoren oft der Schlüssel zum
Langzeitüberleben.
Was kann an der Schilddrüse
operiert werden?
Operation! Das ist die Furcht vieler Patienten, die an einer Veränderung der Schild-
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stauferforum 1/2012
drüse leiden: Große Schnitte mit breiten
Narben – und das am Hals! Atemnot und
Stimmverlust nach der Operation! Dabei ist,
wie oben ausgeführt, oft eine Operation die
beste Möglichkeit, die Erkrankung zu heilen.
Was aber wird an der Schilddrüse operiert?
Man unterscheidet bei diesen Operationen
zwischen der simplen Entfernung eines
einzelnen Schilddrüsenknotens, einer teilweisen, ein- oder beidseitigen Entfernung
eines Schilddrüsenlappens, der kompletten
Entfernung eines Schilddrüsenlappens und
der kompletten Entfernung der Schilddrüse.
Bei kleineren Veränderungen an der Schilddrüse, einzelnen Knoten zum Beispiel, ist
es nach entsprechender Diagnostik manchmal möglich, nur die betroffenen Knoten zu
entfernen. Der Vorteil hiervon ist, dass ein
kleinerer Schnitt möglich wird und die Operationsrisiken minimal sind. Dieser Eingriff
lässt sich auch minimalinvasiv operieren,
wie wir es im Stauferklinikum anbieten.
Dabei wird über einen kleinen Schnitt unter
Sichtkontrolle mittels Videoausrüstungen
mit feinen Instrumenten das betroffene
Schilddrüsenareal entfernt. Leider reicht
dieser Eingriff nur in sehr wenigen, ausgewählten Fällen aus. Meistens ist, insbesondere in unserer Jodmangelregion, ein etwas
größerer Eingriff notwendig.
Als Standardeingriff an der Schilddrüse muss
nach wie vor die so genannte subtotale
Schilddrüsenentfernung betrachtet werden.
Dabei wird ein Schilddrüsenlappen größtenteils entfernt. Insbesondere bei vergrößerten
Schilddrüsen eignet sich dieser Eingriff, da
ein kleiner Schilddrüsenrest verbleibt, das
Risiko einer Stimmbandnerven-Verletzung
gering ist und der Eingriff technisch etwas
einfacher als die komplette Entfernung der
Schilddrüse ist. Ohne großen zusätzlichen
Aufwand lassen sich auch beide Schilddrüsenlappen so operieren. Nicht möglich
ist dieser Eingriff, wenn der hochgradige
Verdacht auf einen bösartigen Tumor besteht, auch bei Schilddrüsenerkrankungen
aufgrund einer Autoimmunerkrankung ist
dieser Eingriff nicht immer möglich. In diesen Fällen muss die Schilddrüse komplett
entfernt werden, im Fachbegriff wird dies als
Thyreoidektomie bezeichnet. Die komplette
Entfernung der Schilddrüse ist technisch
anspruchsvoller als die bisher genannten
Eingriffe, hat aber den großen Vorteil einer
definitiven Therapie der Schilddrüsenerkrankungen. Da kein Schilddrüsenrest verbleibt,
besteht keine Gefahr der wiederkehrenden
Schilddrüsenvergrößerung oder die Möglichkeit, dass bösartige Schilddrüsenzellen
verblieben sind.
Eine Sonderform nimmt die Operation bösartiger Tumore an der Schilddrüse ein. Diese
Eingriffe sind hochkomplex und erfordern
vom Operateur eine breite Kenntnis der
speziellen Anatomie des Halses sowie viel
Übung in der Schilddrüsenchirurgie. Neben
der radikalen Entfernung der Schilddrüse
unter Belassen der Nebenschilddrüsen
müssen bei diesem Eingriff die Lymphknoten
um die Schilddrüse, aber auch entlang der
großen Halsgefäße, komplett entfernt werden. Nur so besteht eine Chance auf Heilung.
Insbesondere die Entfernung der Lymphknoten ist dabei am besten in der Hand des erfahrenen Operateurs aufgehoben.
Die Angst vor der Operation
Was hat es nun mit den eingangs erwähnten
Ängsten vor der Operation auf sich? Die
Schilddrüsenoperation hat ihre spezifischen
Risiken, wie jeder chirurgische Eingriff. Zu
ihnen ist die überschießende Narbenbildung
am Hals zu zählen. Die Halsregion ist, insbesondere bei ohnehin empfindlichen Patienten, eine Region, in der überschießende
Narbenbildungen vorkommen. Zudem
sind die Narben im Halsbereich besonders
sichtbar und damit störend. Durch die Verwendung spezieller Fäden, dem früheren
Ziehen von Hautfäden und der sorgfältigen
Blutstillung kann aber dieses Risiko auf ein
sehr geringes Maß gedrückt werden. Wir
sehen überschießende Narbenbildungen
mit dieser Technik ausgesprochen selten.
Eine für das soziale Miteinander und das
Wohlbefinden des Patienten nach der
Operation ausgesprochen störende Operationsfolge kann die vorübergehende oder
dauerhafte Veränderung der Stimme bis hin
zur dauerhaften Heiserkeit oder gar Stimmverlust sein. Als typische Ursache wird die
Verletzung der Stimmbandnerven bei der
Ein spezielles Gerät kommt zum Einsatz, das das
Gewebe sowohl durchtrennt als auch die Gefäße
verödet. Das macht den Eingriff schneller, sicherer
und für den Patienten schonender.
Operation genannt. Der Stimmbandnerv
verläuft typischerweise von unten zurück
zum Kehlkopf und unterkreuzt dabei eine
der Hauptarterien der Schilddrüse. Dieser
Verlauf ist aber sehr variabel und oft untypisch. Insbesondere bei entzündeten oder
vergrößerten Schilddrüsen ist es mit dem
Auge oft nicht möglich, ihn sicher zu erkennen. Dies ist aber zu seiner Schonung
notwendig. Daher verwenden wir bei jedem
Eingriff ein so genanntes Neuromonitoring.
Dabei wird mit einem speziellen Gerät der
Hauptnerv am Hals, der Nervus vagus,
mit einer speziellen Sonde elektrisch stimuliert und mit einer weiteren Sonde am
Stimmbandnerv wird überprüft, ob dieses
elektrische Signal durchkommt. Das ist der
Beweis für den Erhalt des Stimmbandnervs.
Mit dieser Technik kann auch der Verlauf
des Stimmbandnervs dargestellt werden.
Durch die konsequente Verwendung des
Neuromonitoring ist es deutschlandweit
gelungen, die Rate der StimmbandnervVerletzungen von über 10 auf unter 2 Prozent zu senken. Glücklicherweise sind die
meisten Stimmbandnerv-Störungen nach
der Operation nur vorübergehend und bessern sich mit der Zeit wieder. Die dauerhafte
Stimmbandverletzung ist sehr selten und
kommt meist nur bei ausgeprägten Tumoroperationen vor.
Eine weitere spezifische Komplikation nach
einem Schilddrüseneingriff ist der Mangel
von Kalzium im Blut. Dies hängt mit der Störung der Nebenschilddrüsenfunktion oder
gar der Entfernung der Nebenschilddrüse
im Rahmen von Schilddrüseneingriffen zusammen. Die Nebenschilddrüse sorgt mit
ihrer Hormonbildung für einen geregelten
Kalziumhaushalt im Blut. Klinisch äußert
sich dies in einem nach etwa ein bis zwei
Tagen nach der Operation beginnenden Kribbeln an den Fingern und manchmal auch
um den Mund herum. Dieses Kribbeln kann
durch die Gabe von Kalzium, zum Beispiel
als Brausetablette, schnell und nebenwirkungsarm behoben werden. Ganz selten,
meist im Zusammenhang mit einer Tumoroperation, kann es vorkommen, dass nicht
ausreichend funktionierendes Nebenschilddrüsengewebe verbleibt. Dann ist die Gabe
Durch eine sorgfältige, speziell den anatomischen
Verhältnissen am Hals angepasste Art des Wundverschlusses kann das Risiko einer überschießenden
Narbenbildung erheblich gesenkt werden.
des Nebenschilddrüsenhormons notwendig.
Durch die am Stauferklinikum eingesetzte,
sorgfältige und anatomische Präparation
kommt dieses Problem, das laut der internationalen Erfahrung bei etwa jedem 10.
Patienten auftritt, ausgesprochen selten vor.
Wenn man bedenkt, welche Beeinträchtigungen und gar Bedrohungen die ursprünglichen Schilddrüsenerkrankungen für den
Patienten darstellen, sind die oben genannten Risiken völlig vertretbar und sollten für
keinen Patienten ein Grund sein, auf die
mögliche Heilung durch die Operation zu
verzichten.
Schilddrüsenchirurgie am
Stauferklinikum
Die Schilddrüsenchirurgie ist, vom kleinsten
bis zum größten Eingriff, vom minimalinvasiven Eingriff bis zur radikalen Operation bei Tumoren, am Stauferklinikum
ein Schwerpunkt in der Allgemein- und
Viszeralchirurgie. Als Besonderheit setzen
wir spezielle Geräte ein, die das Gewebe
sowohl durchtrennen als auch die Blutgefäße gleichzeitig versiegeln. Dadurch wird
es möglich, in den meisten Fällen komplett
auf das Unterbinden von Blutgefäßen mit
Fäden zu verzichten. Dies hat neben einer
geringeren Blutungswahrscheinlichkeit
auch eine deutliche Verkürzung der Operationszeit zur Folge. Kürzere Operationszeiten bedeuten aber auch eine schnellere
Genesung für den Patienten. Insbesondere
radikale Schilddrüsenoperationen sind
durch diesen technischen Fortschritt für den
Operateur deutlich vereinfacht und für den
Patienten schonender als bisher. Durch die
sorgfältige und anatomische Präparation
und den konsequenten Einsatz des Neuromonitorings haben wir neben einem guten
Operationsergebnis auch eine sehr geringe
Komplikationsrate. Letztlich ist Schilddrüsenchirurgie ja auch eine Vertrauenssache dessen sind wir uns bewusst.
PD Dr. med. Jens Mayer
Chefarzt der Allgemeinund Viszeralchirurgie
Bei einem bösartigen Tumor wurden Schilddrüse und
Halslymphknoten radikal entfernt, es ist kein Tumorrest
mehr zu sehen.
(Fotos: Stauferklinikum)
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stauferforum 1/2012
Das vergessene Organ
Mit Strahlen untersuchen: Nuklearmedizinische Diagnostik der Schilddrüse
cheldrüsen und in die Magenschleimhaut
aufgenommen. Etwa 0,5 bis 2 Prozent des
verabreichten Technetiums werden normalerweise in die Schilddrüse aufgenommen.
Ein global erhöhter Uptake findet sich bei
Jodmangel, unter Therapie mit Thyreostatika
sowie beim Morbus Basedow; ein regional
erhöhter Uptake bei autonomen Adenomen.
Ein global verminderter Uptake lässt sich
nach Jodexposition (zum Beispiel Kontrastmittel oder Amiodaron) nachweisen,
unter der Einnahme von Natriumperchlorat
(Irenat) oder Schilddrüsenhormonen, sowie
bei Autoimmunthyreoiditis, Thyreoiditis de
Quervain und bei sekundären Hypothyreosen. Ein regional verminderter Uptake findet
sich bei der Thyreoiditis de Quervain und bei
kalten Knoten. Heute wird für die Diagnostik
fast ausschließlich radioaktives Technetium
(99mTc) verwendet. Es wird gleich wie radioaktives Jod gespeichert, die Strahlenbelastung für den Patienten ist aber wesentlich
geringer, weil die Halbwertszeit nur sechs
Stunden beträgt.
Dr. Josef Amann untersucht einen Patienten.
Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingsförmiges Organ, das an der Vorderseite
des Halses unterhalb des Kehlkopfes liegt.
Sie ist ein sehr wichtiges Stoffwechselorgan
und stellt aus Jod und Eiweißbausteinen
Hormone her, die sie speichert und bei Bedarf an die Blutbahn abgibt. Die Schilddrüsenhormone regeln alle lebensnotwendigen
Stoffwechselvorgänge. Funktionsstörungen
können vielfältige Symptome verursachen.
Eine gesunde Schilddrüse ist wichtig für die
optimale Funktion des gesamten Organismus. Schilddrüsenerkrankungen sind sehr
verbreitet und treten nicht nur gehäuft im
Alter, sondern auch schon im Kindes- und
Jugendalter auf. Jeder dritte Bundesbürger
lebt mit krankhaften Veränderungen der
Schilddrüse.
Viele Menschen wissen nicht, dass ihre
Schilddrüse zu groß ist, Knoten hat oder
nicht richtig arbeitet. Die Untersuchung der
Schilddrüse des Menschen umfasst je nach
Anlass und Fragestellung sowie je nach
durchführender Fachdisziplin (Allgemeinmediziner, Internist, Endokrinologe, Radiologe oder Nuklearmediziner) verschiedene
medizinische Untersuchungsmethoden der
Schilddrüse. Schilddrüsenvergrößerungen
(Foto: Stauferklinikum)
mit Knoten (Struma nodosa) sollten auf
jeden Fall weiter abgeklärt werden. Zur
Schilddrüsendiagnostik zählen Laboruntersuchungen, die Schilddrüsensonographie
und die Schilddrüsenszintigraphie.
J123) über die Nahrung oder intravenös
zuführt, wird dieses in den funktionstüchtigen Schilddrüsenzellen aufgenommen und
gespeichert. Dieses radioaktive Jod sendet
Strahlung aus (Gammastrahlung).
Was sind eine Schilddrüsenszintigraphie und ein Uptake ?
Bei der Schilddrüsenszintigraphie handelt
es sich um eine nuklearmedizinsche Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Radiopharmaka die Stoffwechselaktivität der
Schilddrüse dargestellt wird. Es wird dabei
ein wichtiger Schritt des Jodstoffwechsels
der Schilddrüse dargestellt und gemessen.
Die Schilddrüsenszintigraphie liefert ein
Funktionsbild der Schilddrüse und ist als
einziges bildgebendes Verfahren in der
Lage, Knoten hinsichtlich ihres Funktionsverhaltens zu charakterisieren.
Üblicherweise werden etwa 20 Minuten nach
Gabe von 99m Tc-Pertechnetat oder 3 bis 4
Stunden nach J123 Injektion mit einer Gammakamera Aufnahmen der Schilddrüse im
Sitzen oder Liegen angefertigt. Die Aufnahmen dauern mit 99mTc rund zehn Minuten.
Mit einem geeigneten Messsystem (Gammakamera) kann der Nuklearmediziner die
Verteilung dieses radioaktiven Jods bildhaft
darstellen und über die Funktion einzelner
Knoten Auskunft geben. Man unterscheidet
„heiße“ und „kalte“ Knoten. Die heißen
Knoten speichern verstärkt das verabreichte
radioaktive Arzneimittel, während die sogenannten kühlen oder kalten Knoten im Vergleich zum normalen Schilddrüsengewebe
deutlich weniger oder keine Radioaktivität
einlagern. Nicht funktionierende Knoten
werden somit als „kalt“ und zu viel funktionierende Knoten als „heiß“ bezeichnet.
Die Aufnahme des Technetium in die Schilddrüse (Uptake) ist proportional zur Aufnahme
von Jodid. Technetium wird auch in die Spei-
Es wird hierbei eine intravenöse Injektion
von 99m Tc-Pertechnetat oder selten bei
besonderen Fragestellungen auch J123
oder J131 verabreicht. Das sind radioaktive
Stoffe, die von der Schilddrüse aufgenommen werden. Die Schilddrüse benötigt für
die Produktion der Schilddrüsenhormone
Jod. Wenn man radioaktives Jod (J131,
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Eine Szintigraphie und der hierbei gemessene Uptake können durch viele Medikamente beeinflusst werden, beispielsweise
durch Schilddrüsenhormone, Thyreostatika
(bei Schilddrüsenüberfunktion), jodhaltige
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, jodhaltige Kontrastmittel (CT, Coronarangiographie). Die Gabe jodhaltiger
Kontrastmittel, zum Beispiel im CT oder in
der Herzkranzgefäßdarstellung und -therapie (Coronarangiographie) beeinträchtigt
eine nuklearmedizinische Schilddrüsendiagnostik und auch -therapie über 2 bis 3
Monate. Das bei Kernspin (MR)- Untersuchungen gelegentlich verabreichte Kontrastmittel enthält kein Jod und hat somit
keine Auswirkung auf die Schilddrüsenfunktion und -untersuchung.
Patientenvorbereitung
Es ist generell keine besondere Vorbereitung erforderlich, lediglich Schilddrüsenmedikamente sollten vor der geplanten
Szintigraphie abgesetzt werden. Bei dringlichen Untersuchungen kann dieser Abstand
auch verkürzt werden. Jodpräparate müssen
nicht abgesetzt werden.
Manchmal wird bei szintigraphisch unklarem Befund bei Verdacht auf einen
heißen Knoten (autonomes Adenom ) eine
Suppressionszintigraphie erforderlich. Hierbei müssen bestimmte Schilddrüsenmedikamente über einen Zeitraum von 10 Tagen
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stauferforum 1/2012
bis zu 4 Wochen eingenommen werden,
abhängig von dem verwendeten Schilddrüsenhormon.
Risiken der Szintigraphie
Der Körper verträgt sowohl 99m Tc-Pertechnetat als auch Jodid 123 sehr gut. Nebenwirkungen treten nicht auf, auch nicht bei
Jodallergie. Das Reaktionsvermögen und
die Verkehrstauglichkeit werden nicht beeinträchtigt. Die Strahlenbelastung ist sehr
gering und dauert Aufgrund der kurzen
Halbwertszeit und der verwendeten geringen Dosis auch nur wenige Stunden. In der
Schwangerschaft und bei stillenden Frauen
wird in der Regel allerdings keine Szintigraphie durchgeführt. Sowohl 99m Tc als auch
Jodid reichern sich in der Muttermilch an.
Wenn hier eine Untersuchung unabdingbar
ist, soll das Stillen für etwa 24 Stunden ausgesetzt werden.
Die Szintigraphie darf nur von entsprechend
ausgebildeten Ärzten (Nuklearmediziner, in
Deutschland und einigen anderen Ländern
auch von Röntgenfachärzten mit Fachkunde
Nuklearmedizin) durchgeführt werden.
Beurteilung einer Szintigraphie sind auch
möglichst umfassende Informationen erforderlich über Anamnese, Laborparameter, Sonographie, Medikamenteneinnahme, Voruntersuchungen, eventuelle Voroperationen.
Die Schilddrüsenszintigraphie wird unter
anderem empfohlen bei folgenden Erkrankungen
· Schilddrüsenknoten (ab einer Größe von
1 cm)
· Verdacht auf eine Hyperthyreose; (Schilddrüsenüberfunktion), auch bei normalem
TSH (einer von mehreren Schilddrüsenwerten);
· Therapiekontrolle nach Schilddrüsen OP
oder Radiojodtherapie.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
von Radiojod (Jod 131)
Bei Überfunktion (Hyperthyreose, Morbus
Basedow) ist neben einer Operation eine
Radiojodbehandlung eine Alternative.
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, eine
Schilddrüsenvergrößerung (Struma) mit
einer Radiojodbehandlung zu beseitigen.
Bei differenzierten Schilddrüsencarcinomen
ist nach erfolgter Thyreoidektomie im Anschluss fast immer eine ergänzende Radiojodtherapie erforderlich zur Ausschaltung
möglicherweise noch verbliebener kleiner
Schilddrüsenreste oder jodspeichernder
Metastasen. Gleichzeitig wird im Anschluss
Die Schilddrüsenszintigraphie ergänzt die
Ultraschalluntersuchung und soll mit dieser gemeinsam beurteilt werden. Für die
an die Therapie ein diagnostisches Ganzkörperszintigramm durchgeführt zum Ausschluss jodspeichernder Fernmetastasen.
Im Rahmen einer Tumornachsorge nach
differenzierten Schilddrüsenkarzinom ist
in der Regel nach etwa einem Jahr ein diagnostisches Jodganzkörperszintigramm
nach Gabe von J131 vorgesehen. In jedem
Fall ist bei Radiojodtherapie und dem J131
Ganzkörperszintigramm ein stationärer
Aufenthalt erforderlich (Minimum 48 Stunden nach Strahlenschutzverordnung). Diese
Therapie kann aufgrund der erforderlichen
Strahlenschutzmaßnahmen nur in speziellen, dafür baulich ausgerichteten Zentren
durchgeführt werden.
Dr. med. Josef Amann
Radiologische Gemeinschaftspraxis
Heißer Knoten.
Morbus Basedow.
Die Ultraschalldarstellung eines „kalten Knotens“.
FACHAUSDRÜCKE ERKLÄRT
Technetium – chemisches radioaktives Element
Thyreostatika – Medikament, das die Schilddrüsenfunktion hemmt
Morbus Basedow – Autoimmunkrankheit der Schilddrüse
autonomes Adenom – heißer Knoten
Amiodaron – Arzneistoff zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Normale Schilddrüse.
Kalter Knoten.
8
stauferforum 1/2012
Schilddrüse und Ernährung
Was haben Ernährung und Schilddrüse miteinander zu tun …?
… fragten wir Dr. Hans Wolfgang Schienle,
Leitender Arzt an der Stauferklinik, Internist – Gastroenterologe – Diabetologe. Seit
einer dreijährigen Mitarbeit in einer großen
Stuttgarter Schilddrüsenambulanz während
seiner Ausbildung zum Internisten befasst
er sich auch immer wieder mit dem Thema
Schilddrüsenerkrankungen.
Es gibt 3 Ernährungsanteile
die zu besprechen sind:
· Jod:
Deutschland ist schon immer Jodmangelgebiet: die natürlichen Vorkommen von
Jod im Trinkwasser und der Ernährung
(hauptsächliches Jodvorkommen in Milch
und Eiern) sind zu gering für eine ausreichende Jodversorgung. Seefisch (vor allem
Kabeljau, Seelachs, Schellfisch, Scholle) als
gute natürliche Jodquelle ist in der erforderlichen Menge für die Allgemeinbevölkerung nicht ausreichend vorhanden. Die
Folge des Jodmangels war und ist das gehäufte Auftreten von Schilddrüsenvergrößerungen mit und ohne Knoten und von
Unterfunktionen der Schilddrüse. Somit
musste in den vergangenen Jahrzehnten
für die Allgemeinheit eine andere Lösung
gefunden werden: sie bestand in der Zugabe von Jod in das Speisesalz und darin,
dass die Verwendung von jodiertem Salz
für die Herstellung von Fertignahrungsmitteln, Wurstherstellung, Konservenherstellung, Brot freigegeben wurde und
seit geraumer Zeit Routine ist. Die heute
Heranwachsenden haben deshalb eine
deutlich geringere Rate an Schilddrüsenvergrößerungen und Knotenbildungen.
Laut Bundesgesundheitsministerium ist
Regelmäßige Besuche auf dem Fischmarkt können helfen, die Schilddrüse gesund zu halten.
(Foto: CHEck/pixelio.de)
in Deutschland die Jodaufnahme jetzt im
unteren Bereich des von den Fachgesellschaften als notwendig erachteten Nahrungsjods. Leider nimmt die Verwendung
von jodiertem Speisesalz in der Nahrungsmittelindustrie aber zwischenzeitlich bedingt durch die Internationalisierung des
Marktes wieder ab.
· Selen:
in der jüngsten Zeit erscheinen vermehrt
wissenschaftliche Publikationen, in denen
berichtet wird, dass bei der Entstehung
der Autoimmunthyreoiditis Hashimoto
ein Selenmangel mit eine Rolle spielt und
dass bei der Augenbeteiligung der Immunhyperthyreose vom Typ des Morbus
Basedow durch die Gabe von Selen die
Rückbildung des Exophthalmus verbessert
werden kann. Vegetarisch lebende Men-
Die Jodzugabe bei Speisesalz
hat die Jodversorgung der
Bevölkerung verbessert.
(Foto: günther gumhold/pixelio.de)
schen haben eher einen Selenmangel als
Mischköstler.
· Vitamin D:
Außerdem erscheinen wissenschaftliche
Arbeiten mit Hinweisen darauf, dass
Vitamin-D-Mangel sich häufiger bei der
Autoimmunthyreoiditis Hashimoto findet.
Die Gabe des Vitamins kann die entzündliche Aktivität vermindern. Da nördlich des
40. Breitengrades eine ganzjährige ausreichende Vitamin-D-Versorgung der Bevölkerung nicht möglich ist wegen der zu
geringen Sonneneinstrahlung und damit
unzureichender Bildung des Hormons
durch die Haut, erscheint die Beseitigung
des Vitamin-D-Mangels durch Einnahme
von Vitamin D3 sinnvoll. In den USA sind
zum Beispiel Milch und Orangensaft häufig
durch Vitamin D angereichert.
Seefisch (im Bild eine Rotbarbe) ist reich an Jod.
(Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)
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stauferforum 1/2012
Im Notfall ans Stauferklinikum
Zentrale Ärztliche Bereitschaftspraxis erleichtert Patienten den Weg zum Notfalldienst
Die Suche in Zeitungen und Gemeindeblättern nach dem diensthabenden
Arzt an Wochenenden und Feiertagen
hat für Patienten im Raum Schwäbisch
Gmünd ein Ende: Seit Februar 2012 ist
der ärztliche Notfalldienst zentral am
Stauferklinikum angesiedelt.
Der hausärztliche Notdienst fand bisher in
den verschiedenen Arztpraxen in der Region
Schwäbisch Gmünd statt und rotierte durch
die etwa 140 teilnehmenden Arztpraxen.
Hilfesuchende Patienten mussten entsprechend den jeweils diensthabenden Arzt in
der Tageszeitung nachschlagen oder vom
Anrufbeantworter des Hausarztes erfragen.
Wahrhaftig keine Tätigkeiten, denen man
sich gerne widmet, wenn man selbst oder
ein Angehöriger erkrankt ist und rasch Hilfe
benötigt.
Seit Februar 2012 läuft der hausärztliche
Notdienst an Wochenenden und Feiertagen nicht mehr über die verschiedenen
Arztpraxen im Raum Schwäbisch Gmünd,
sondern findet zentral am Stauferklinikum
statt. Kein neues Modell in der Klinik, ist
doch der Notdienst der niedergelassenen
Kinderärzte bereits seit Jahren fest an der
Klinik verankert.
Die Vorteile für Patienten liegen auf der
Hand: Die Suche nach dem Bereitschaftsdienst entfällt künftig. Ebenso stellt das
Auffinden der diensthabenden Praxis, das
in der Nervosität schon mal zu Verunsicherung führen kann, kein Problem mehr dar.
Auch die mögliche Parkplatzsuche gehört
der Vergangenheit an.
Entscheidender Vorteil für schwer kranke
Patienten ist weiterhin, dass bei weitergehenden Untersuchungen Fahrten in die
Klinik nicht mehr notwendig sind. Sollten
zusätzliche Diagnostiken, eine stationäre
Einweisung oder gar ein operativer Eingriff
notwendig sein, ist alles auf kurzem Wege
verfügbar.
Zur Einrichtung der zentralen Bereitschaftspraxis stellte das Stauferklinikum den niedergelassenen Ärzten fünf nebeneinander
liegende Räume im Erdgeschoss der Klinik
zur Verfügung. Zur organisatorischen Abwicklung hat die Kreisärzteschaft eigens
den „Verein Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Region Schwäbisch Gmünd“ gegründet. Bei
diesem sind auch die zehn Arzthelferinnen
der Praxis angestellt, weiterhin wird die
Abrechnung der ärztlichen Leistungen über
den Verein abgewickelt. Unterstützung für
das Projekt bekam die Ärzteschaft vor allem
vom Landkreis, der über einen zinslosen Kredit die Anschubfinanzierung sicherstellte.
Die Bereitschaftspraxis ist jeweils mittwochnachmittags, samstags, sonntags und an
Feiertagen geöffnet. Insbesondere an den
Wochenenden sind zwei oder drei Ärzte am
Standort Stauferklinikum im Einsatz. Ein
oder zwei weitere Ärzte sind im Fahrdienst
unterwegs und versorgen Notfallpatienten
auch zu Hause. Die niedergelassenen Ärzte
erhoffen sich von der Zentralisierung vor
allem eine Entlastung der Wochenenddienste.
Dabei war die Umsetzung dieses Projektes
lange Zeit im Gespräch. „Die ersten Pla-
Der Empfangsbereich der Ärztlichen Bereitschaftspraxis.
nungen liegen bereits mehr als 13 Jahre
zurück“, weiß Krankenhausdirektor Walter
Hees und erinnert daran, dass die Zentralisierung des Notdienstes nicht nur Befürworter hatte. Letztlich sei die Umsetzung aber
ein Verdienst langer Vorarbeit, die sich nun
vor allem für die Patienten auszahlt.
Bei der offiziellen Eröffnung der Bereitschaftspraxis Ende Januar im Stauferklinikum erhoffte sich Landrat Klaus Pavel in
seinem Grußwort trotz des Ärztemangels
auf dem Land eine flächendeckende medizinisch gute Versorgung der Bevölkerung.
Auch der Vorsitzende der Kreisärzteschaft,
Dr. Erhard Bode, und der Vorsitzende des Vereins Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Dr. Peter
Krubasik, freuten sich, dass gemeinsam mit
dem Klinikum neue Versorgungsstrukturen
aufgebaut werden konnten. Sie erinnerten
bei der Eröffnungsfeier jedoch auch daran,
dass mancher Arzt sich zunächst daran gewöhnen müsse, die gewohnten Strukturen
der eigenen Praxis zu verlassen und die
Entscheidung zur Zentralisierung des Notfalldienstes keinesfalls einstimmig ausgefallen war. Krankenhausdirektor Hees hob das
gute Verhältnis zwischen niedergelassenen
Ärzten und dem Stauferklinikum hervor.
Einig sind sich die Verantwortlichen letztlich darüber, dass die stärkere Vernetzung
zwischen hausärztlicher Versorgung und
stationärem Klinikbetrieb, vor allem für die
Patienten, der Weg in die Zukunft ist. Die
Zentrale Ärztliche Bereitschaftspraxis ist
hierzu ein erster wichtiger Schritt.
Andreas Franzmann
Assistent des Krankenhausdirektors
INFOBOX
Öffnungszeiten der
Ärztlichen Bereitschaftspraxis:
Mittwoch:
13.00 Uhr – 22.00 Uhr
Samstag, Sonntag,
Feiertage, Brückentage:
8.00 Uhr – 22.00 Uhr
Erreichbarkeit während
der Dienstzeiten:
Am ersten Tag empfängt Krankenhausdirektor Walter Hees die diensthabenden Ärzte und Arzthelferinnen der Bereitschaftspraxis. Links im
Bild der Vorsitzende des Vereins Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Dr. Peter Krubasik, und der Berater der Ärzteschaft Wasmut Fiedler (rechts).
(Fotos: Stauferklinikum)
Tel: 07171 / 701 – 3885
Fax: 07171 / 701 - 3889
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stauferforum 1/2012
„Pfleger“ mit dem grünen Daumen
Thomas Kucher ist für das Wohl der Pflanzen am Stauferklinikum zuständig
Morgens um sieben Uhr beginnt Thomas
Kucher mit seiner Arbeit. Auch schon mal
„auf Station“. Allerdings kümmert er sich
nicht um das Wohl der Patienten, sondern
ist mit der Gießkanne unterwegs. Denn
rund 200 Grünpflanzen auf den Gängen
und Plätzen im Gebäude haben viel Durst.
Darunter auch die rund 80 Pflanzen, die er
vor drei Jahren vom Margaritenhospital,
wo er bereits seit 12 Jahren als Gärtner
tätig war, mit hinauf an seine neue Arbeitsstätte, dem Stauferklinikum, umzog. Er ist
aber als ausgebildeter Landschaftsgärtner
natürlich nicht nur für die Grünpflanzen
im Gebäude zuständig. Nein, sein Arbeitsplatz umfasst etwa 25 Hektar. Denn
er kümmert sich um die Außenanlagen,
sorgt dafür, dass die Bodendecker auf den
Parkplätzen nicht zu raumgreifend werden,
säubert die öffentlichen Flächen, schneidet
Hecken, mäht den Rasen und, und, und.
Kurz, er ist ein echter Allrounder, der mit
den Jahreszeiten lebt, die ihm quasi die
Arbeit vorgeben.
Im Winter setzt er sich auf seinen „besten
Freund“, den „ISEKI“. Ein multifunktionales Gerät, das durch kleine Umbauarbeiten schnell zum Schneeräumer wird, im
Sommer als Rasenmäher im Einsatz ist und
unter anderem auch als Kehrmaschine auf
den Wegen genutzt wird. Wenn Thomas Kucher von diesem kleinen Einsatzfahrzeug
spricht, leuchten seine Augen. „Ohne ihn
wäre das nicht machbar“, blickt er stolz
auf das Gefährt. Nicht nur im Winter ist
das Fahrzeug Gold wert. Schließlich darf
für die Mitarbeiter, Patienten und Besucher
der Gang über die Wege zum Krankenhaus
nicht zur gefährlichen Rutschpartie werden.
„Da wird im Bereitschaftsdienst gearbeitet,
denn wenn Schnee fällt, wird ab vier Uhr
morgens geräumt“, beschreibt der Landschaftsgärtner die Anforderung.
Drei Kollegen vom technischen Dienst
verrichten gemeinsam mit ihm diesen
Winterdienst rund ums Gelände des Klinikums. Dazu gehören auch der Bereich
rund um die Krankenpflegeschule sowie
der große Parkplatz gegenüber der Wetzgauer Straße.
Sein kleiner Fuhrpark mit Gerätschaften
umfasst den „ISEKI“, die Kehrmaschine,
zwei kleine Rasenmäher, Heckenschere und
Motorsäge. Kucher ist dafür verantwortlich,
dass die Hecken in Form sind, die Sträucher
einen schönen Wuchs haben und die Anlage
rund ums Klinikum sauber ist. Dazu gehören auch der neu angelegte Therapieweg
und etwa der neue Spielplatz. „Angelegt
haben beides allerdings Gärtner“, betont er.
Er sammelt Müll, den Zeitgenossen achtlos
wegwerfen, ebenso auf wie etwa Zigarettenstummel, die den Weg in den Aschenbecher nicht gefunden haben.
Im Margaritenhospital machte er als Gärtner auch Botengänge. „Da war die zu bearbeitende Fläche nicht so groß“, schildert er.
Als der Umzug ins Stauferklinikum erfolgte,
arbeitete er noch ein Jahr mit Ludwig Höfer
zusammen. „Der hat mir hier alles gezeigt
und viel beigebracht“, redet Thomas Kucher
voller Hochachtung über den Kollegen, der
mittlerweile in Altersteilzeit ist.
(Fotos: Stauferklinikum)
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stauferforum 1/2012
Auch die Bäume sind sein Einsatzgebiet.
Während die zahlreichen Erlen, Eschen und
Ahorn in Richtung Mutlanger Straße keinen
Schnitt brauchen, kümmert er sich umso
lieber um Birnbäume. Im Sommer kommt
wieder sein „ISEKI“ zum Einsatz. Dann
jedoch mit einem Anhänger auf dem sich
ein 1000-Liter-Tank befindet. Gießen ist bei
heißer Witterung angesagt. Und zwar nicht
nur Blumen, sondern auch frischgepflanzte
Bäume. Und momentan legt er die extensive
Dachbegrünung auf einem Teil des Neubaus
an. Wiederum im Herbst sorgt er dafür, dass
das Laub gerecht und entsorgt wird. Der
zweifache Vater und Personalrat aus Mögglingen, der seit vielen Jahren mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zur Arbeit anreist, stellte
fest: „Es ist ein schöner Beruf. Ich bin fast
den ganzen Tag an der frischen Luft“.
Was er am Feierabend so macht? Auch wieder an der frischen Luft sein. Entweder im
Normannia-Stadium in Schwäbisch Gmünd
oder aber er spielt Boule in Heubach. Um
Weihnachten kümmert sich aber nicht nur
um den heimischen Weihnachtsbaum, sondern besorgt gleich 15 Stück. „Das gibt eine
schöne Atmosphäre“ beschriebt er, warum
er an den Hauptachsen und Plätzen im Klinikum die Weihnachtsbäume aufstellt - und
nach dem Fest auch wieder entsorgt.
Gemeinsam mit Bärbel Haag vom Reinigungsdienst, die gelernte Floristin ist,
steckte er im vergangenen Jahr einen Adventskranz mit einem 70-Zentimeter-Durchmesser für die Kapelle. „Das hab‘ ich vorher
noch nie getan. Das hat Spaß gemacht“,
kommt er ins Schwärmen. Vor allem freute
es ihn, dass der Kranz von den Mitarbeitern,
Patienten und den Besuchern bewundert
wurde. „Schön, wenn man anderen so eine
Freude machen kann“, lächelt der 50-Jährige zufrieden.
Anja Jantschik
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stauferforum 1/2012
Berufseinstieg leicht gemacht
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege am Stauferklinikum
Der Startschuss für die Neukonzeption der
Praktischen Ausbildung am Stauferklinikum
Schwäbisch Gmünd ist im September 2010
gefallen. Seitdem hat das Team der Fachschule für Gesundheit und Krankenpflege
in Kooperation mit dem Pflegedienst viele
Pläne entwickelt und erfolgreich umgesetzt.
So auch das Konzept „Einführung in die
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin“
Die demographische Entwicklung stellt für
die Pflege eine große Herausforderung dar.
Es ist zu erwarten, dass sich die Anzahl der
pflegebedürftigen Menschen und insbesondere der an Demenz leidenden Menschen in
den nächsten zehn Jahren verdoppeln wird.
Demgegenüber wird die Pflegeausbildung
mit Nachwuchsproblemen zu tun haben,
denn zum einen ist der Pflegeberuf kein
„Trendberuf“, und zum anderen müssen
die Ausbildungsstätten die wenigen Bewerber aus den zu erwartenden geburtenschwachen Jahrgängen für sich gewinnen.
Somit klafft die Schere zwischen der Anzahl
der Pflegeempfänger und der Pflegenden
immer weiter auseinander. Es bleibt die
Frage zu klären, wie der Problematik Fachkräftemangel entgegen gesteuert werden
kann.
Darüber hinaus steckt die Pflegeausbildung
derzeit in einem tiefgreifenden Umbruch.
Einerseits hat sich die Pflegeausbildung den
veränderten Bedingungen des Pflegealltags wie kurze Verweildauer der Patienten
in Akutkliniken oder Umstrukturierungen
von Institutionen anzupassen, andererseits
stellt die Etablierung der Pflegewissenschaft
besondere Anforderungen an die Schulen.
Die gesetzliche Bestimmung zielt auf einen
fachlichen, personalen, sozialen und methodischen Kompetenzerwerb.
Diese Zielformulierung hat wesentliche
didaktische und pädagogische Veränderungen zur Folge. Insbesondere sollen sich
die Auswirkungen nicht in Form der Überforderung der jungen Menschen auswirken,
so dass sie im schlechtesten Fall dem Ausbildungsbetrieb den Rücken kehren. Dieser
Situation muss sich eine Ausbildungsstätte
stellen und um Lösungsansätze ringen.
Aus der organisationspsychologischen Forschung ist bekannt, dass sich Mitarbeiter innerhalb der ersten sechs Wochen entscheiden, in einem Unternehmen weiterzuarbeiten. Somit, das war den Verantwortlichen
des Ausbildungsgangs klar, „ müssen alle
unsere Anstrengungen in die Richtung zielen, den neuen Auszubildenden einen guten
Start in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Parallel dazu wird die Pflegequalität in unserem
Klinikum gesichert und ausgebaut.“
Sie haben sich des Einstellungskonzeptes
des Commitments bedient, und dieses
den Überlegungen zur Einführung in die
Ausbildung zu Grunde gelegt. Unter Commitment wird die Identifikation mit der
Organisation verstanden. Insbesondere
spricht man in der Literatur von Verpflichtung, Einsatz und Engagement für ein
Unternehmen. „Wir versprechen uns darüber hinaus, dass das Commitment einen
großen Einfluss auf die Motivation zur Zielereichung
Gesundheits- und Krankenpflegeexamen, und im Anschluss daran, das Bleiben
als Mitarbeiter hat.“
Einführung in die
Ausbildung
Die Ausbildung an der
Pflegefachschule beginnt
mit einem zehnwöchigen
Theorieblock. Zur Anbahnung des Commitments
sieht das Ausbildungskonzept insgesamt drei Tage
zum Kennenlernen und zur Reflexionsrunde über erste Erfahrungen in der Praxis.
Einführung in das Schulund Klinikleben vor. Die neuen Lernenden sentliche Bausteine für das Erlernen pflesollen sich zuerst mit der neuen Umgebung getechnischer Elemente sind „Trockenüund den Menschen vertraut machen. Dazu bungen“ im Skillslab. Die Idee des Skillslab
gibt es Kennenlernrunden mit Schülerinnen / stammt aus England und den Niederlanden.
Schülern der höheren Semester, und mit den Das Skillslab („Labor für Fertigkeiten“) ist
Lehrenden. Neben einer Führung durch das ein „Trainingsraum“, der ähnlich einem
Schul- und Klinikgebäude werden auch Ori- Patientenzimmer der Klinik konzipiert ist.
entierungshilfen zum Schulalltag gegeben, Hier findet man Möbel wie Patientenbett,
sowie Regeln zum Miteinander erläutert und Nachttisch, Patientenglocke, Betten- und
vereinbart.
Visitenwagen, sowie alle weiteren UtensiIn der ersten Phase der theoretischen lien. Situationen aus der Pflegepraxis werAusbildung steht die Vorbereitung auf die den simuliert und Pflegetechniken in Form
ersten Praxisschritte im Mittelpunkt. Im Un- von Handlungsketten eingeübt. Typische
terricht werden Themen wie Beobachtung Themen dafür sind die Durchführung der
des Pulses und des Blutdrucks, Anatomie Körper- und der Mundpflege, aber auch
und Physiologie des Herzkreislaufsystems, Verbandswechsel, Verabreichen von Sonsowie der Haut vermittelt. Psychologische denernährung, sowie später auch das EinüInhalte, wie die Aufnahmesituation eines ben von Injektionstechniken. Ziel ist es, den
Patienten, kommen ergänzend hinzu. We- Pflegeschülerinnen Sicherheit in der Durchführung von Pflegetechniken zu geben. Viele
einzelne Handlungsschritte werden, ähnlich
wie in einem Trainingslager, sooft geübt, bis
sie beherrscht werden.
Die Einführung in die Praktische Ausbildung
stellt eine besondere Herausforderung dar,
da Mitarbeiter aus verschiednen Berufen
wie Pflege, Medizin, Physiotherapie, Radiologie daran beteiligt sind. Alle gemeinsam
wirken sie als das „Therapeutische Team“.
Begrüßung auf der Pflegestation durch die Praxisanleiterin.
(Fotos: Stauferklinikum)
Die Klärung nachfolgender Leitfragen hat
die Schulleitung bei der Erarbeitung und
Gestaltung der Einführungsphase begleitet:
· Womit kann man jungen Menschen im
Berufseinstieg Sicherheit vermitteln?
· Welche Inhalte sind in den ersten Tagen
des Berufseinstiegs wichtig?
· Welche Faktoren unterstützen und fördern
die Entwicklung einer Bindung bzw. eines
Commitments?
13
stauferforum 1/2012
Schülerinnen der Gesundheits- und Krankenpflege.
Trockenübungen“ im Skillslab.
· Wie können Überforderung oder Unterforderung vermieden werden?
· Welche Aspekte sind beim ersten Patientenkontakt zu beachten?
für sie neue Tutorenrolle schlüpfen konnten. Es gab Unterrichtseinheiten zum Thema
„Formen des Lernens“ und „Anleitung in
der Pflegepraxis“. Darüber hinaus fühlten
sich die Tutoren dazu angeregt ihr Wissen
zu speziellen Pflegethemen aufzufrischen.
Dies war sehr erkenntnisreich.
Nach einer mehrmonatigen Entwicklungszeit wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen,
gemeinsam mit Auszubildenden, Praxisanleitern, Pflegepädagogen und ähnlichen
ein Leitfaden erstellt, der die wesentlichen
Inhalte der Einführungswoche festschreibt.
Zielsetzung dieser Woche ist im Kern:
· Der Aufbau von Vertrauen für die Neulinge
· Das Einfinden in die neue Rolle als Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
· Das Üben und Umsetzen von Kernaufgaben in der Pflegepraxis.
In der Einführungswoche
Im Dezember 2011 wurde die Konzeption
der Einführungswoche erstmals umgesetzt.
Die Auszubildenden des 5. Semesters waren
als Tutoren für die ersten beiden Tage eingeplant. In den verbleibenden drei Tagen
haben die Praxisanleiterinnen der jeweiligen Stationen die Neulinge bei den ersten
Schritten in der Praxis begleitet. Den Auszubildenden des 1. Semesters wurde mit
speziellen Lernangeboten und Ablaufplänen
geholfen. Ebenso den Auszubildenden des
5. Semesters, damit sie zwei Tage lang in die
Das Konzept „Einführung in die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin“ ist das Ergebnis eines kontinuierlichen
Dialoges zwischen Auszubildenden, Praxisanleiterinnen, Führungspersonen des Pflegedienstes und Pflegepädagogen. Alle Beteiligten ließen die jeweils anderen an ihren
Fragen, Problemen und Wünschen teilhaben.
Zeigen
Sie Herz…
Ob bei Hochzeiten, Jubiläen,
Geburtstagen oder Betriebsfesten:
Zeigen Sie Herz und bitten Sie
Ihre Gäste statt Blumen und
Geschenke um Spenden für die
SOS-Kinderdörfer.
Tel.: 0800/50 30 600 (gebührenfrei)
Spendenkonto: 69 12 000
BLZ: 700 700 10, Deutsche Bank
www.sos-kinderdoerfer.de
Resumée
Einschneidende emotionale Ereignisse bestimmen oftmals den Verbleib von Personal
in einem Unternehmen. Aus diesem Grund
hat die Pflegefachschule am Stauferklinikum einen Schwerpunkt des pädagogischen
Gesamtkonzeptes auf die Entwicklung eines
Commitments bei den neuen Auszubildenden gelegt.
In einer großen Reflexionsrunde wurde von
allen Beteiligten einhellig betont, das das
Konzept ein voller Erfolg war.
Ulrike Schleich
Dipl. Pflegepädagogin (FH),
Cand. MA, stellv. Schulleitung
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stauferforum 1/2012
Die Bibel – Ein medizinischer Ratgeber?
Welche medizinischen Erkenntnisse finden sich in der Bibel?
Im Magazin „Stauferforum“ finden Sie vor
allem Artikel, die medizinische Themen behandeln, wie zum Beispiel in der aktuellen
Ausgabe Krankheitsbilder der Schilddrüse.
Das hat mich, den Theologen, der viel mit
der Bibel arbeitet, angeregt, einmal ein
bisschen der Frage nachzuspüren, ob und
welche medizinische Erkenntnis in der Bibel
eigentlich auftaucht.
Eine „medizinische Erkenntnis“ wird sehr
häufig in der Bibel thematisiert: die Vergänglichkeit des Menschen, das heißt die Einsicht,
dass sich die körperliche Kräfte von uns
Menschen mit den Jahren immer mehr abbauen und dann ganz zum Erliegen kommen.
„Unser Leben währte siebzig Jahre, und
wenn es hoch kommt, so sind’s achtzig
Jahre“ (Psalm 90,10).
Diese Hinfälligkeit des Menschen haben die
Männer, die in der Bibel reden, auch vor
Augen, wenn sie von den inneren Organen
sprechen. Sie hatten natürlich noch nicht die
anatomischen Kenntnisse eines Arztes unserer Zeit, weshalb sie die Innenräume des
Körpers, alles zusammenfassend „Dunkelkammer“ genannt haben (Sprüche 20,27).
Aber einige Organe kannte man recht gut.
Von der Leber wusste man, dass sie schwer
ist und so nannte man sie „kabed“, was
im Hebräischen „schwer sein“ heißt. Auch
war die Leber als lebenswichtiges und hochempfindliches Organ bekannt. Sie wird erwähnt, wenn maßloser seelischer Schmerz
beschrieben wird: „Ich habe schier meine
Augen ausgeweint, dass mir mein Leib
davon weh tut; meine Leber ist auf die Erde
ausgeschüttet“ (Klagelieder 2,11). In der
Leber sah man das Organ des seelischen,
nicht des leiblichen Schmerzes, denn die
Leber hat keine Nerven, die Schmerz vermitteln können. Der Mann, den eine Frau
verführt, wird mit dem Hirsch verglichen,
der sich in einer Schlinge verfängt, „bis sie
(die Verführerin) ihm mit dem Pfeil die Leber
spaltet“ (Sprüche 7,23).
Die Nieren sind im Alten Testament neben
dem Herzen das wichtigste Organ. Der Beter
des 139. Psalms sagt an Gott gewendet: „Du
hast meine Nieren geschaffen.“. Prüft Gott
einen Menschen, schießt er seine Pfeile in
dessen Nieren: „Er hat mich umgeben mit
seinen Schützen; er hat meine Nieren gespaltet und nicht verschont; er hat meine
Galle auf die Erde geschüttet“ (Hiob 16,13).
Im Alten Testament gilt die Niere als
Schmerzzentrum, und das nicht ohne Grund:
äußerst schmerzhafte Nierenkoliken hat es
schon damals gegeben. Man hat in der Niere
aber auch den Sitz des Gewissens gesehen.
Ein Psalmbeter spricht vom Wachwerden des
Gewissens, wenn er sagt: „Meine Nieren
züchtigen mich des Nachts“ (Psalm 16,7).
Fünfmal heißt es in der Bibel, dass Gott
einen Menschen „auf Herz und Nieren
prüft“. Diese Redewendung ist auch in der
modernen Medizin gebräuchlich.
Dieser kleine medizinische Exkurs macht
deutlich, dass die Bibel schon immer gewusst hat, dass „seelische“ Faktoren und
Ereignisse (das Worte „Seele“ wird in der
Bibel mit am meisten genannt), wie Angst,
Trauer, Liebeskummer, Trennungsschmerz,
Stress, aber auch Gier, Neid, sich körperlich
auswirken können.
Die Bibel dividiert nicht das Zusammenspiel
von Leib und Seele auseinander und be-
trachtet auch nicht den
Körper als eine „Maschine“, die es gilt regelmäßig zu warten, ähnlich
wie wir regelmäßig ein
Auto zur Inspektion bringen, „durchzuchecken“,
damit seine „Organe“
reibungslos funktionieren. Wenn sie vom Leib
des Menschen spricht,
hat sie immer auch die
seelischen Einwirkungen
im Blick. Kurz gesagt: Die
Bibel kennt auch, was
heutzutage auch eine
Fachrichtung innerhalb der Medizin ist: die
Psychosomatik. So finden wir in der Bibel
etliche Heilungsgeschichten Jesu (zum
Beispiel Markus 2,1-12), in denen deutlich
wird, dass das körperliche Gebrechen des
Kranken auch seelische Ursachen hat.
Empfehlungen – für einen Klinikseelsorger
natürlich besonders interessant – gibt es
viele, wie sich die seelischen Kräfte stärken
lassen, was ja gerade in den Tagen einer
Erkrankung ganz wichtig sein kann.
Ich denke zum Beispiel an die biblische
Empfehlung, dass es einem Menschen, der
eine Krise bewältigen muss, nicht geholfen ist, wenn er sich in das sprichwörtliche
Schneckenhaus zurückzieht und beharrlich
schweigt:
„Da ich’s verschweigen wollte, verschmachteten meine Gebeine“ (Psalm 32,2).
Deutlich wird davon gesprochen, wie sich
seelisches Leid auf den Leib auswirken kann.
„Verschmachten“ die Gebeine, das heißt,
(Foto: Stauferklinikum)
der Mensch fühlt sich insgesamt elend und
schwach.
Wenn wir schon beim Reden und dessen
heilsamer Wirkung sind, dann möchte ich
in einem letzten Gedanken auf das Gebet
kommen. Das Gebet ist eine heilsame „Methode“, etwas von dem, was mich gerade
umtreibt und belastet „los“ zu werden. „Alle
eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für
euch“ ((1.Petrus 5,7). Das bloße Reden über
seine Sorgen ist immer gut. Noch besser
allerdings ist, jemand seine Sorgen „hinzuwerfen“ und anzuvertrauen. Gerade dieses
will das Beten zu Gott sein. Das kann man
auch üben. Es tut gut. Die Angst wird kleiner
und die Hoffnung wächst. Diese Stärkung
spürt auch der Leib, etwa daran, das der
Druck in der Magengegend nachlässt und
man wieder etwas freier durchatmen kann.
Michael Gseller
Evangelischer Klinikseelsorger
stauferforum 1/2012
KUNST GIBT KRAFT
Skulpturenpfad und Gemälde am Stauferklinikum gehören
zum alltäglichen Bild
In kaum einem Krankenhaus begegnet Patienten, Besuchern und Beschäftigten so
viel Kunst wie am Stauferklinikum. Mehr zu dieser ungewöhnlichen Galerie und
dem Sinn dahinter auf den folgenden Seiten.
15
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stauferforum 1/2012
Kunst sorgt für die Balance
Skulpturenpfad und Gemälde am Stauferklinikum gehören zum alltäglichen Bild
Was für Worte gehen einem Menschen
durch den Kopf wenn er das Wort Klinik
hört? Ärzte? Krankheit? Diagnosen? Operationen? Wenn allerdings die Rede auf das
Stauferklinikum kommt, gesellt sich ein weiteres Wort dazu: Kunst. Denn sowohl die
Patienten als auch die Besucher und das
Klinikpersonal kommen tagtäglich in den
Genuss, Bilder oder auch Skulpturen im und
am Klinikum zu begegnen. Im Oktober 2009
wurde ein Skulpturenpfad am Klinikum eröffnet, der seinesgleichen sucht. „Vielleicht
schöpfen alle ein bisschen Kraft daraus“,
wünschte sich Landrat Klaus Pavel einst bei
dessen Eröffnung. Und sein Wunsch ging
offensichtlich in Erfüllung. Denn heute ist
es ein alltägliches Bild, wenn Menschen
vor den Skulpturen stehen und scheinbar
in Gedanken versunken sind. Für einen wertvollen Augenblick scheinen sie der Welt,
Diagnosen, Krankenbesuchen oder dem
Beruf am Klinikum entrückt. Lassen sich in
die Welt der Kunst fallen. Und eben dies
war die Intention von Chefarzt Dr. Manfred
Wiedemann, ärztlicher Direktor am Stauferklinikum. Er ist der Motor für alles, was mit
Kunst, seien es nun Skulpturen oder auch
Bilder, am Klinikum zu tun hat.
„Für mich bietet Kunst eine Balance, ist
Ausgleich zum Beruf“, erläutert er sein
Ansinnen. Wenn man wie er eine 60- bis
70-Arbeitsstunden- Woche hat, „muss die
Kraft irgendwo herkommen“, beschreibt
Als Chefarzt und ärztlicher Direktor sieht Dr. Manfred Wiedemann die Kunst als wichtige Balance zum Alltag. Er initiierte
den Skulpturenpfad.
(Fotos: jan/tom)
der Chefarzt. Zum einen komme für ihn
die Kraft aus der Familie, den Kindern und
der Natur. Aber eben auch aus der Kunst.
Und dasselbe wünscht er sich für die 1100
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stauferklinikum. „Kunst gehört für mich zum
Leben. Man kann seinen Blick an einem
Werk festmachen. Im und am Klinikum findet der Mitarbeiter, aber eben auch der Patient und der Besucher etwas Schönes“, so
Wiedemann. Natürlich, räumt er ein, zeichne
ein freundliches Personal und kompetente
medizinische Versorgung eine Klinik aus.
Aber die Kunst eröffne Türen zu einer neuen
Welt. „Und bringt beispielsweise den Patienten raus aus den engen Räumen, in die
ihn die Krankheit bringt“.
Selbstverständlich Kunst
Vor zweieinhalb Jahren ergab sich für
Chefarzt Dr. Wiedemann die Möglichkeit,
die Weichen für einen Skulpturenpfad am
Klinikum zu stellen. Eine Ausstellung im Kloster Lorch brachte ihm die Initialzündung.
Nach langen Gesprächen mit den Künstlern
gelang es ihm, diese Ausstellung ans Klinikum zu holen.
Es handelt sich dabei um Leihgaben, die von
Künstlern mit Bezug zu Gmünd geschaffen
worden waren: Hans Nübold, Fritz Nuss, Karl
Ulrich Nuss, Jakob Wilhelm Fehrle, Max Seiz,
Josef Baumhauer und Eckhart Dietz. Der
Skulpturenpfad war geboren. Auf dem Campus, aber auch in den Räumen und Gängen
des Stauferklinikums selbst erwarten die
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stauferforum 1/2012
Skulpturen seither die Vorübergehenden.
Animieren zum kurzen Verweilen, zum
Durchatmen.
Mittlerweile sehen die Mitarbeiter, Patienten und die Besucher diesen Skulpturenpfad schon fast als etwas Selbstverständliches an. Obwohl es ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Stauferklinikums ist.
„Bislang gab es nur positive Resonanz. Das
Ziel ist erreicht, Kunst wird als Selbstverständlichkeit angenommen“, freut sich der
Ärztliche Direktor über diese Entwicklung.
Immer wieder werden die Skulpturen ausgetauscht, Neue „Hingucker“ aufgestellt.
Wieder als Leihgaben. Wobei Dr. Wiedmann
stets die Hoffnung hat, „dass was bleibt“.
Wie beispielsweise „Iphigenie“, die als
Dauerleihgabe gewonnen werden konnte.
Gut aufgestellt
Seiner Ansicht nach sind die Skulpturen am
und im Klinikum gut aufgestellt. „Wenn die
Künstler das nicht erkennen würden, würden sie diese nicht umsonst aufstellen“,
argumentiert der Chefarzt. „So werden
Glanzpunkte gesetzt – und man kann sich
auch schon mal verlieren in der Kunst.“ Wiedemanns Ansicht nach „ist die Kunst am
Stauferklinikum angekommen“. Das Klinikum werde mit der Kunst assoziiert – „mehr
kann man nicht erreichen“, ist er sich sicher.
Die Kunst sorge für ein Wohlfühlambiente.
Hauptsächlich wünsche sich ein Patient
natürlich gute medizinische Versorgung
und freundliches Personal. Aber die Kunst
sorge für die gelungene Abrundung des
Angebots am Klinikum. „Das Gesamtpaket
muss stimmen.“
verwaltung ihr Herz für die Kunst ausgedehnt“. Das zeichnet das Krankenhaus aus,
zeigt es doch, dass nicht nur die Medizin
eine Rolle spielt. Die Bilder finden sich wie
auch die Skulpturen an den Hauptachsen
im Klinikum. Und werden tagtäglich von
rund 400 stationären und weiteren 1000
Tagespatienten wahrgenommen. Nicht zu
vergessen natürlich die 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Und für viele ist die
Kunst wirklich zu Selbstverständlichkeit geworden.“ Dass dieses „Wohlfühlambiente“
am Klinikum auch weiterhin Bestand hat,
dafür will sich Chefarzt und Ärztlicher Direktor Manfred Wiedemann einsetzen: „Das
werde ich weiterpflegen“, verspricht er.
Was ihm nicht minder am Herzen liegt, ist
die Musik. Seit nunmehr zehn Jahren gibt
es daher „MIK“ Musik im Klinikum. In Kooperation mit der städtischen Musikschule
werden in regelmäßigen Abständen Konzerte gegeben. Gern sind hierbei begabte
Musikschüler zu Gast am Stauferklinikum.
Diese Veranstaltungen erfreuen sich großer
Beliebtheit.
Anja Jantschik
Wobei sich der Chefarzt außerordentlich
über den architektonisch gelungenen
Neubau des Frauen- und Kinderklinikums
freut. Helle, freundliche Räume wurden geschaffen. Eben auch ein Mosaikstein fürs
„Gesamtpaket“. Zudem, so Wiedemann, sei
dieses „Wohlfühlambiente“ auch wichtig
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die tagtäglich um das Wohl der Patienten
bemüht sind. Zumal jeder von ihnen das
Ziel habe, „wenn es irgend geht, raus aus
der bloßen Behandlung von Menschen,
und rein in eine echte Beziehung zum Gegenüber zu kommen“. Pro Jahr gibt es am
Stauferklinikum 70.000 Patienten. Und die
Zahl ist steigend. Sie alle profitieren vom
künstlerischen Engagement, das Chefarzt
Dr. Wiedemann einbringt.
Durch seine Beziehungen zu Künstlern ist
ihm wieder ein Coup gelungen: Zu den aktuell aufgestellten 30 Skulpturen werden momentan großformatige Bilder des Münchner
Künstlers Artur Jost Pfleghar ausgestellt.
Bereits in New York präsentiert, verführen
die 20 Bilder die Betrachter zum näheren
Hinschauen. „Gott sei Dank hat die Klinik-
„Iphigenie“
18
stauferforum 1/2012
Keime dürfen nicht rein
Flächendeckende Untersuchung zur Bekämpfung von MRSA-Erregern
gesellschaftlichen Anspruch und Auftrag.
Die meisten dieser Infektionen mit mulitresistenten Keimen werden verursacht durch
Patienten, die die Keime mit in das Krankenhaus bringen, wodurch es zu Ansteckungen
kommen kann. So ist das erste Ziel, Patienten bereits bei Aufnahme zu untersuchen
und, wenn bei ihnen Keime nachgewiesen
werden, im Krankenhaus zu isolieren.
Im Labor des Stauferklinikums: Ärztlicher Direktor Dr. Manfred Wiedemann, Laborleiterin Sybille Kurz und der stellvertretende
Laborleiter Martin Maier.
(Fotos: Stauferklinikum)
Die Qualität der Medizin in westlichen
Ländern, vor allem in Deutschland, ist auf
so hohem Stand, wie noch nie in der Geschichte. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, zum Beispiel die ständige Verbesserung
von Techniken, Materialien, Medikamenten,
aber auch Taktiken in den Behandlungswegen von kranken und verletzten Menschen.
Über allem steht die Hygiene, nur hygienisch einwandfreies und extrem sauberes
Arbeiten bzw. Operieren am Patienten minimiert die Gefahr für kranke Menschen.
Trotz der großen Fortschritte in der Medizin
bleibt, ja wächst sogar ein Infektionsproblem, besonders in den Krankenhäusern.
Dies findet seine Ursache vor allem darin,
dass immer ältere und kränkere Menschen
zu behandlen sind und an diesen immer
umfangreichere Behandlungen oder Operationen durchgeführt werden. Damit steigt
das Risiko, dass geschwächte Patienten mit
Keimen infiziert werden, die vor allem in
Krankenhäusern heimisch sind aufgrund
der dortigen Konzentration von schwer-
kranken und auch infizierten Patienten. Eine
zusätzliche Rolle neben der geschwächten
Abwehrlage von Patienten, spielt auch die
zunehmende Resistenz von Bakterien gegen
die gängigen Antibiotika. Ein übermäßiger
und allzu kritikloser Umgang mit Antibiotika
in den letzten Jahrzenten erzeugt durch Mutation resistente Bakterien, die plötzlich auf
keines der üblichen Penicilline oder andere
Stoffe mehr ansprechen.
Es ist bekannt, dass in Deutschland jährlich etwa 500.000 Krankenhausinfektionen
auftreten, dies bedeutet im Krankenhaus erworbene Infektionen bei meist Patienten mit
geschwächter Abwehrlage (nosokomiale
Infekte). Viele dieser Infekte gehen auf den
Erreger – Methicillin resistenter Staphylococcus aureus -, kurz „MRSA“ zurück. Diese
Bakterien haben für gesunde Menschen zunächst keine nachhaltigen Auswirkungen
auf ihre Gesundheit. Statistisch gesehen ist
in Deutschland sogar jeder Fünfte Träger
des Erregers, ohne es zu wissen. Die Bakte-
Dieser Aufgabe hat sich das Stauferklinikum
mit Nachdruck gestellt und ist als eines der
ersten Krankenhäuser in der Region in der
Lage, bei Patienten aus einem definierten
Risikopotential bereits bei Aufnahme in das
Krankenhaus Screening-Untersuchungen
durchzuführen, so dass innerhalb einer
Stunde bekannt ist, ob der Patient von
MRSA besiedelt ist oder nicht. Untersucht
werden seit Oktober 2011 alle Patienten,
die im Verlauf der letzten Jahre über längere
Zeiträume Anitbiotika eingenommen haben.
Untersucht werden natürlich auch Angehörige von Patienten, bei denen bereits eine
Besiedelung mit MRSA bekannt ist. Entnommen werden Nasen- und Rachenabstriche,
auch Abstriche von eventuell vorhandenen
Wunden.
Die Proben werden mit einem neuartigen
Gerät im hausinternen Labor untersucht
und aus einem positiven Ergebnis sofort
Konsequenzen gezogen. Müssen die solange in der Ambulanz wartenden Patienten
stationär aufgenommen werden, werden
sie isoliert, um weitere Patienten nicht
zu gefährden. Für die Behandlung dieser
Patienten gelten dann besonders strenge
Hygienestandards. Kann ein Patient auch
ambulant betreut werden, wird dieser Weg
favorisiert, natürlich unter entsprechender
rien können sich jedoch bei Patienten mit
geschwächtem Immunsystem im Körper
ausbreiten und neben Haut- und Weichteilinfektionen auch schwere Allgemeinerkrankungen hervorrufen. Für Krankenhäuser, die
per se viele Tausende von
Patienten mit geschwächter Abwehrlage und oft
mitgbrachten Infektionen
behandeln, ist es deshalb
höchstes Gebot, sich dieser Problematik zu stellen:
hygienische Maßnahmen
auf Stationen, Ambulanzen oder in Operationssälen, das ständige Training des Personals, bei
Bedarf Isolierung von Patienten, aber auch die Entwicklung von Standards,
für deren Umsetzung Hygienefachärzte oder Hy- MRSA-Erreger unter dem Mikroskop. Durch ein
gienebeauftragte sorgen. flächendeckendes Screening wird im Stauferklinikum
Es gibt dafür einen hohen die Verbreitung des Erregers verhindert.
19
stauferforum 1/2012
Behandlung mit Antibiotika. Innerhalb
eines Monats wird bei etwa 18 Patienten
ein Befall mit MRSA-Erregern festgestellt.
Diese Besiedelung oder Infektion wäre bis
dato nicht festgestellt worden und hätte zu
potentiellen Infektionen geschwächter Patienten geführt. Dank des Screenings kann
die Verbreitung der Bakterien verhindert
werden.
Auch wenn die Kosten für die Laboruntersuchung pro Patient rund 30 Euro be-
tragen, wird dieses Screening fortgeführt
und dauerhaft sicher ausgeweitet. „Die
Klinikhygiene hat in unserem Krankenhaus allerhöchste Priorität“, berichtet der
Ärztliche Direktor des Stauferklinikums Dr.
Manfred Wiedemann. „Operation an Patienten, die mit MRSA befallen sind, könnten
Wundheilungsstörungen oder Knochenentzündungen auslösen. Im schlimmsten Fall
kann die Erkrankung sogar lebensbedrohlich werden. Umso wichtiger ist die frühe
Erkennung und Isolation der Erreger“.
Die Übertragung des MRSA erfolgt größtenteils über die Hände. Um eine Ausbreitung
des Erregers erfolgreich zu verhindern, sind
für Klinikpersonal und Besucher einfache
aber wirksame Hygienemaßnahmen wie
regelmäßiges Waschen und Desinfizieren
der Hände und Tragen von Schutzkleidung
notwendig.
Führend im Bereich Klinikhygiene sind in Europa vor allem die skandinavischen Länder,
aber auch die Benelux-Staaten. Ziel ist für
das Stauferklinikum, durch das Screening-
Verfahren das Gefährdungsrisiko auf die
niedrigen Werte dieser Länder zu senken.
„Dank der Einführung des Screenings geht
das Verbreitungsrisiko von MRSA-Bakterien
in unserem Klinikum nun gegen Null“, so
Wiedemann.
Dr. med. Manfred Wiedemann
Ärztlicher Direktor
Andreas Franzmann
Assistent des Krankenhausdirektors
Impressum
Herausgeber:
Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd
Wetzgauer Straße 85
73557 Mutlangen
Das Stauferklinikum ist ein
Eigenbetrieb des Ostalbkreises.
Vorsitzender des Krankenhausausschusses ist Landrat Klaus Pavel
Verantwortlich für Anzeigen
Falko Pütz
Verantwortliche Redakteurin
(V.i.S.d.P)
Dipl.-Kffr. Gabriele Büchner-Olbers
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stauferforum 1/2012
Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis
Neuartiger Computertomograph am Standort Stauferklinikum
2011 wurde der Somatom Perspective,
ein neuer Computertomograph der
Firma Siemens Healthcare, auf dem
Kongress der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas in Chicago vorgestellt. Im April wurde das fünfte Gerät
dieser neuesten Baureihe der Öffentlichkeit am Standort Stauferklinikum
präsentiert. Die vier anderen bisher
ausgelieferten Maschinen stehen in Peking und Shanghai, Paris und Hamburg.
Erworben hat den neuen Computertomographen (CT) die Gemeinschaftspraxis für Diagnostische Radiologie und
Nuklearmedizin Dres. med. Görner/
Nierhoff/Wagner/Amann.
Am Stauferklinikum werden seit 2006 zwei
Computertomographen betrieben, um das
umfangreiche diagnostische und interventionelle (therapeutische Eingriffe mit Bildsteuerung) Leistungsspektrum abdecken zu
können.
Das älteste der beiden CTs war seit rund
zehn Jahren in Betrieb und zeigte altersbedingte Ermüdungserscheinungen. Die Einzeilen-Technik dieser Maschine entsprach
außerdem nicht mehr den aktuellen technischen Anforderungen bezüglich DosisEffizienz, Geschwindigkeit und Bildqualität.
Nach etwa einjähriger Markbeobachtung
und –analyse hat sich die Praxis für den Kauf
eines CTs aus dem Hause Siemens entschieden. Der wurde im Februar 2012 installiert.
Mit diesem CT der neuesten Generation
können alle Körperregionen einschließlich
des Herzens dargestellt werden.
Um Betriebseffizienz, Strahlendosis und
Bildqualität des Scanners optimal aufeinander abzustimmen, lässt sich über das
Bedienfeld die neue Softwarelösung eMode
(e steht für efficiency) auswählen. Sie ermittelt die für die jeweilige Untersuchung
optimalen Scan-Parameter und stellt sie
automatisch so ein, dass der CT mit einer
möglichst geringen Belastung betrieben
wird, was die Abnutzung minimiert und die
Lebensdauer des Geräts erhöht. Komponenten müssen seltener ausgewechselt werden,
die Betriebsdauer steigt und Wartungskosten sinken. „Weltweit wächst der Kostendruck im Gesundheitswesen und damit der
Bedarf an bildgebenden Systemen, die sich
durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
auszeichnen. Für Kliniken und Praxen, die
in besonderem Maße gezwungen sind, auf
den Kostendruck zu reagieren, ihre Geräte
aber gleichzeitig vielseitig einsetzen möchten, haben wir den Computertomografen
Somatom Perspective entwickelt“, sagt
Walter Märzendorfer, CEO Computed Tomography & Radiation Oncology bei Siemens
Healthcare.
Betriebskosten senken
Die Scannerkonstruktion ist hinsichtlich
der Wirtschaftlichkeit ebenfalls ein zentraler Aspekt. Mit seiner schmalen Gantry
(Ringtunnel) und geringen Gesamtgröße
benötigt der Somatom Perspective nur rund
18 Quadratmeter Stellfläche. Er verbraucht
durchschnittlich nur 71 Kilovoltampere
Strom und strahlt mit circa 7 Kilowatt wenig
Wärme ab. Damit werden auch Strom- und
Klimatisierungskosten niedrig gehalten. Um
den Einsatz im Alltag zu erleichtern und die
Untersuchungszeiten zu minimieren, ist der
CT mit den modernen „Fully Assisting Scanner Technologies“ (FAST) ausgestattet. Sie
vereinfachen und automatisieren zeitintensive, komplexe Prozeduren und unterstützen
so das Bedienpersonal während der kompletten CT-Untersuchung.
Für eine qualitativ hochwertige Bildgebung sorgt die „Interleaved Volume
Reconstruction“-Methode. Sie verwendet
Informationen aus 128 CT-Schichten, wodurch selbst sehr kleine diagnostische Details zu erkennen sind. In Kombination mit
einem 38 Millimeter breiten Detektor kann
Dr. Corinna Nierhoff erklärt Landrat Klaus Pavel (Mitte) und Krankenhausdirektor Walter Hees (rechts) den neuen Computertomograph.
Im Hintergrund (v.l.n.r.): Uwe Schmid, Regionalleiter Firma Siemens und Jan Chudzik, Business Manager Firma Siemens.
(Fotos: Tom)
der CT selbst größere Abschnitte (etwa bei
Thorax-Untersuchungen) in kurzer Zeit abtasten („scannen“). Ein Bereich von fünfzig
Zentimetern lässt sich in 5,2 Sekunden in
hoher Bildqualität erfassen. Daher kann mit
dem Somatom Perspective die komplette
Bandbreite an Körperregionen bei neurologischen oder onkologischen Fragestellungen dargestellt werden.
Patienten profitieren
Aus Sicht des Patienten ist neben einer
hohen Bildqualität die geringste mögliche
Strahlendosis entscheidend. Eine spezielle
Regeltechnik (Care Dose4D) passt den
Röntgenröhrenstrom in Echtzeit für den
gesamten Scan-Bereich an und stellt dadurch eine gleichmäßig hohe Bildqualität
bei möglichst niedriger Dosis für alle Organe
und jegliche Patientenanatomie sicher. Eine
weitere Technologie zur Dosisreduktion ist
die zusätzliche „Sinogram Affirmed Iterative
Reconstruction“ (Safire). Diese Methode zur
schrittweisen Rekonstruktion von CT-Bildern
basiert auf den Rohdaten. Sie erzielt eine
Dosisreduktion um bis zu sechzig Prozent
für ein breites Spektrum an Anwendungen.
Chronologie der Praxis an der Klinik
Die Radiologische Praxis am Klinikum wurde
zum 1. Januar 1998 von Dr. med. Claus Görner, Facharzt für Radiologische Diagnostik
und Innere Medizin und bis dahin Oberarzt
der Zentralen Radiologischen Abteilung,
gegründet. Hintergrund der Etablierung
der Praxis am Klinikum war die Idee einer
gemeinsamen und damit wirtschaftlichen
Nutzung der vorhandenen Geräte der Klinik
sowohl für ambulante als auch stationäre Patienten. Die Praxis investierte in die Beschaffung eines Kernspintomographen (MRT).
Nach guter Einführung dieses neuen kooperativen Modells zeigten sich zunehmend
organisatorische und räumliche Herausforderungen, vor allem auch durch den rasch
wachsenden Bedarf an Archivplatz für
die Röntgenfilme. Darauf investierte das
Klinikum 2005 in die Beschaffung eines
Radiologie-Informationssystems (RIS) und
eines Bildarchivierungssystems (PACS), die
der Dokumentation und der Speicherung
radiologischer Bilddaten dienen. Am Stauferklinikum hat damit die filmlose Radiologie Einzug gehalten. Röntgenbilder im
klassischen Sinne gibt es nicht mehr. Die Befundung (Auswertung der Bilder) geschieht
an speziellen diagnostischen Arbeitsplätzen
(work stations).
21
stauferforum 1/2012
Die Computertomographie bzw.
Computertomografie (von altgriechisch, tome, „Schnitt“ und
graphein, „schreiben“), Abkürzung
CT, ist ein bildgebendes Verfahren
in der Radiologie. Im Gegensatz zur
Röntgentomographie ist in der Computertomographie die Nutzung eines
Computers zwingend nötig, um aus
den Rohdaten Schnittbilder erzeugen
zu können – daher der Name. Durch
rechnerbasierte Auswertung einer
Vielzahl, aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenaufnahmen eines Objektes werden
Schnittbilder erzeugt. Alternative
Bezeichnungen sind CT-Scan oder
CAT-Scan (von computed axial tomography).
Quelle: Wikipedia
LEISTUNGEN IM ÜBERBLICK
Radiologische Diagnostik
Eine gelungene Überraschung: die Computertomograph-Torte.
V. l.: Jolanta Bak, Leitung MTR, Dr. Josef Amann, Dr. Corinna Nierhoff, Dr. Claus Görner, Wilhelm Rulffes,
Vertrieb Health Care Firma Siemens, Andreas Wagner.
In der Vorbereitungsphase für die Zertifizierung zum Brustzentrum wurde 2005 außerdem ein leistungsstarker Mammographiearbeitsplatz mit einer Biopsievorrichtung zur
Entnahme von Kleinstgewebemengen im
Brustbereich angeschafft.
2006 fusionierte die Praxis am Klinikum mit der Radiologischen Praxis von
Dr. med. Dorothea Kosin und integrierte
diese am Standort Stauferklinikum. Parallel dazu bewarb sich Dr. Görner bei der
KV Baden-Württemberg um die Funktion
als Programmverantwortlicher Arzt für das
Mammographie-Screening (PVA). Das Klinikum schuf bauliche Erweiterungen, um
diesen neuen Tätigkeitsbereich am Standort
zu ermöglichen. 2007 erhielt Dr. Görner die
Zulassung zum PVA für die Versorgungsregion 3 (Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis, Landkreis Göppingen, Landkreis Heidenheim),
da er die entsprechenden umfangreichen
Qualifikationsvoraussetzungen erfüllt, wie
langjährige Erfahrung im Bereich der Mammographie- und Sonographischen Diagnostik einschließlich sonographischer und stereotaktischer Diagnose. Mit der Etablierung
des Mammographie-Screenings investierte
die Praxis in die Beschaffung des modernsten volldigitalen Mammographie-Gerätes
und eines neuen speziellen SonographieGerätes.
Zum Anfang 2008 – nach Ausscheiden des
bisherigen Chefarztes Radiologie – übertrug der Krankenhausausschuss des Ostalbkreises die Aufgabe der radiologischen Ver-
sorgung der stationären und ambulanten
Patienten des Stauferklinikums der Gemeinschaftspraxis. Die Versorgung umfasst die
radiologische bildgebende Diagnostik sowie
die Nuklearmedizin.
2008 wurden Dr. med. Corinna Nierhoff,
Fachärztin für Diagnostische Radiologie
und Strahlentherapie, und Andreas Wagner, Facharzt für Diagnostische Radiologie,
neue Praxismitinhaber der Radiologischen
Gemeinschaftspraxis. 2011 komplettierte
Dr. med. Josef Amann, Spezialist für Nuklearmedizin, das Inhaberteam.
Ab dem 3. Quartal 2012 wird die Praxis zusätzlich ein MRT-Gerät am Kalten Markt in
Schwäbisch Gmünd betreiben.
Nach über 14-jähriger Zusammenarbeit
mit der Radiologischen Praxis ist diese Kooperation absolut als ein Erfolgsmodell zu
bezeichnen. Strukturen der Klinik und der
Praxis sind eng miteinander verzahnt und
geben gegenüber den Patienten aber auch
klinikintern ein geschlossenes Bild ab.
„In der gemeinsamen Nutzung von Personal, Räumen und Geräten ergeben sich
deutliche Synergieeffekte, die auch für den
zukünftigen Ausbau der radiolgischen Möglichkeiten unseres Klinikums von großer
Bedeutung sein werden“, betont Krankenhausdirektor Walter Hees.
Der neue Computertomograph.
(Quelle: Siemens)
Gabriele Büchner-Olbers
Öffentlichkeitsarbeit
Digitale Diagnostische Radiologie
Interventionelle Radiologie
Computertomographie
CT + DXA
Angiographie (DSA)
Digitale Mammographie
Mammographie-Screening
Vakuumstanzbiopsie und
sonographische Stanzbiopsie
Sonographie
Nuklearmedizin
Tumorszintigraphie (Octreotid)
Kernspintomographie
Teleradiologie
Therapien/Interventionen
Strahlentherapie (Orthovolt)
Interventionelle Radiologie/
Angiographie
CT-gesteuerte Schmerztherapie
Ultraschall- oder CT-gesteuerte
diagnostische Punktionen
Transarterielle Chemoembolisationen
Nuklearmedizinische
Tumorschmerztherapie
GERÄTEAUSSTATTUNG
Für die Diagnostik stehen alle Geräte
zur konventionellen und interventionellen Röntgendiagnostik, ein Angiographie-Arbeitsplatz (DSA), zwei
Computertomographen (64 Zeilen
Siemens und 6 Zeilen Philips), eine
Doppelkopf-Gamma-Kamera, eine
volldigitale Mammographieeinheit,
eine digitale Stereotaxie-Einheit für
Mamma-Diagnostik und ein 1,5 Tesla
MRT-Gerät, ein DXA-Gerät, ein Orthovolt Bestrahlungsgerät sowie zwei
Sonographie-Geräte zur Verfügung.
Die Bildarchivierung erfolgt in zwei
PACS-Systemen.
22
stauferforum 1/2012
Wunderwerk zum Luftholen
Lungentag am Stauferklinikum
Solange wir leben, atmen wir. Manchmal bewusst, zumeist aber unbewusst,
um den Sauerstoff in uns aufzunehmen,
den wir zum Leben brauchen. Wir atmen
täglich 15000 Liter Luft aus und ein und
nehmen dabei 600 Liter Sauerstoff in
uns auf und atmen 500 Liter Kohlendioxid ab. Ohne zu essen, können wir sechs
Wochen überleben, ohne zu trinken,
drei Tage. Ohne Sauerstoff überleben
wir gerade mal drei Minuten.
Der Sauerstoff kommt über die Lunge in unseren Körper. Er wird durch Nase oder Mund
eingeatmet, gelangt dann über den Kehlkopf und die Luftröhre in die beiden Hauptbronchien, die zu den beiden Lungenflügeln
führen. Hier zweigen sich die Bronchien
wie ein umgekehrter Baum immer weiter
auf, bis sie nach etwa 23 Aufteilungen in
den Lungenbläschen (Alveolen) enden. Die
Bronchialschleimhaut ist mit kleinen sich
Äußerst vielseitiges Organ: Die Lunge hilft sogar bei der Eigenproduktion von Seifenblasen.
bewegenden Flimmerhärchen ausgestattet, mit denen Schleim und Schmutz nach
oben transportiert wird. Räuspern und Husten fördern zusätzlich die Säuberung des
Bronchialsystems.
Wir haben etwa 300 000 000 Lungenbläschen mit einer Gesamtoberfläche von 80
bis 120 Quadratmetern. Das entspricht der
Größe eines Tennisplatzes. Die Lunge ist
somit bei weitem unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt und dementsprechend
empfindlich für Umwelteinflüsse.
Die Lungenbläschen sind netzförmig von
kleinen Blutgefäßen (Kapillaren) umgeben.
Der eingeatmete Sauerstoff tritt von den
Lungenbläschen in diese Blutgefäße über,
in der Gegenrichtung gelangt das Abfallprodukt Kohlendioxid von den Lungengefäßen
(Foto: Stauferklinikum)
23
stauferforum 1/2012
in die Lungenbläschen und wird abgeatmet.
Das mit Sauerstoff angereicherte Blut wird
dann vom Herzen in den gesamten Körper
gepumpt und von den unterschiedlichen
Geweben aufgenommen.
Faszinierend, aber auch verwundbar.
Lungenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen und Todesursachen.
Das Asthma bronchiale und die chronisch
obstruktive Lungenerkrankung gelten als
Volkskrankheiten. 5 Prozent der Erwachsenen und 10 Prozent der Kinder haben ein
Asthma bronchiale, 10 bis 15 Prozent der
erwachsenen Bevölkerung leiden an einer
chronisch obstruktiven Lungenerkrankung
(COPD). Das Rauchen mit seinen zahlreichen Giftstoffen gilt als Hauptursache
für die COPD und das Lungenkarzinom.
Des Weiteren spielt neben beruflichen Belastungen auch die allgemeine Umweltverschmutzung eine Rolle in der Entstehung
von Lungenerkrankungen. Nicht zu Unrecht
wird das Thema Tunnelfilter in Schwäbisch
Gmünd diskutiert.
fentliche Darstellung des Fachgebietes der
Atemwegs- und Lungenkrankheiten, die
Förderung der Selbsterkennung von Symptomen und Lungenerkrankungen sowie
die Stärkung von Forschung und Lehre im
Fachgebiet Pneumologie. In Rahmen des
Deutschen Lungentags werden wir dieses
Jahr auch am Stauferklinikum in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Lungenfachärzten und der Klinik Löwenstein
eine zweitägige Veranstaltung haben.
Deutschlandweit findet jährlich der Deutsche Lungentag statt. Die Ziele sind die öf-
Am 13. Juli findet eine Ärzteveranstaltung
zu aktuellen pneumologischen Themen
statt. Am 14. Juli sind alle Interessierten
zwischen 10 und 15 Uhr zu einem Tag der
offenen Tür eingeladen. Wir freuen uns auf
Ihr Kommen.
Dr. med.Siegbert Herb
Leitender Arzt Pneumologie/
Thoraxonkologie
LUNGENTAG AM
STAUFERKLINIKUM
LUNGE IM BLICK
Der Schwerpunkt Pneumologie/Thoraxonkologie
Seit 2011 verfügt das Stauferklinikum als einziges Krankenhaus im Ostalbkreis über einen Schwerpunkt für Lungenerkrankungen.
Das sind die Kernbereiche:
Pflegegruppe 3
Im vorderen Teil der Station werden schwerpunktmäßig Patienten mit Lungenerkrankungen durch ein kompetentes Team aus
Ärzten, Pflegekräften und Krankengymnasten betreut. Regelmäßige interne Fortbildungen und die Einführung von Standards
fördern eine hohe Qualität. Mit Unterstützung der Klinikapotheke werden Inhalationsschulungen durchgeführt. Der geriatrische
Schwerpunkt und der Sozialdienst unterstützen bei der Organisation von Rehabilitationsmaßnahmen als auch der häuslichen
Versorgung.
Lungenfunktionslabor
In unserem Lungenfunktionslabor ist eine komplette differenzierte Lungenfunktionsanalyse möglich (Blutgasanalyse, Ganzkörperplethysmographie, Diffusionskapazität, Untersuchung der Atemmuskelpumpe und –muskulaturstärke, unspezifische
Provokation). Hierdurch können die Ursachen von Atemnot differenziert und der Verlauf von Lungenerkrankungen beurteilt
werden.
Im Rahmen des
Deutschen Lungentags
„Lungenolympiade –
Join the race for healthy lungs“
14. Juli 2012, 10.00 bis 15.00 Uhr
· Kurzvorträge rund um die Lunge
· Kostenlose Lungenfunktionsprüfung
· Bronchienspiegelung am Modell
· Informationsstände
Alle Interessierten sind herzlich
willkommen!
Bronchoskopie (Bronchienspiegelung)
Insbesondere durch in diesem Jahr getätigte Anschaffungen stehen modernste Geräte zur breiten bronchologischen Diagnostik
und Therapie zur Verfügung (flexible Videobronchoskopie mit Probengewinnung für Mikrobiologie und feingeweblicher Untersuchung, auch unter Durchleuchtung, Fremdkörperentfernungen, Blutstillungsmaßnahmen, auch unter Einsatz der Argonplasmakoagulation, Rekanalisation von Bronchien bei Tumorwucherungen mithilfe einer speziellen Kältesonde).
Sonographie des Rippfellraums und der Lunge
Moderne Ultraschallgeräte ermöglichen die schonende und hochauflösende Untersuchung des Rippfells (Pleura). Wasseransammlungen im Rippfellraum können gezielt punktiert, entfernt und untersucht werden. Für Patienten mit nachlaufenden
Ergüssen besteht in Kooperation mit der Abteilung Thoraxchirurgie die Möglichkeit der Rippfellverklebung oder Anlage einer
Dauerdrainage.
Echokardiographie, Rechtsherzkatheterisation
Erkrankungen des Lungenkreislaufs können zu Atemnot führen. Der Schweregrad eines Bluthochdrucks im Lungenkreislauf und
mögliche Therapiestrategien können durch Echokardiographie (Herzultraschall) und Rechtsherzkatheteruntersuchung, die durch
die kardiologischen Kollegen durchgeführt werden, ermittelt werden.
Versorgung von Patienten mit Lungenkrebs
Untersuchungen und Behandlung geschehen ambulant und stationär. Ein Therapievorschlag wird nach umfangreicher
Diagnostik in der interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeitet und mit dem Patienten besprochen. Die vom Ausbreitungsstadium des Tumors abhängige Therapie (Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, eventuell auch kombiniert) kann vor Ort
im Stauferklinikum und der am Margaritenhospital befindlichen Strahlentherapie erfolgen. Es besteht eine enge Kooperation
mit anderen Bereichen des Zentrums für Innere Medizin (insbesondere mit der Onkologie und Kardiologie), der Abteilung
Thorax- und Gefäßchirurgie sowie der seit kurzen in Betrieb befindlichen Strahlentherapie am Margaritenhospital. Durch
die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird fast das gesamte Spektrum an Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen
abgedeckt. Durch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Lungenfachärzten im Ostalbkreis ist die weitere ambulante
Betreuung der Patienten sichergestellt.
Dr. med. Siegbert Herb
Die Grafik zeigt, wie der Gasaustausch in
der Lunge funktioniert.
(Quelle: Boehringer Ingelheim
Pharma GmbH & Co. KG)
So ist die Lunge aufgebaut.
(Quelle: Boehringer Ingelheim Pharma
GmbH & Co. KG)
24
stauferforum 1/2012
Namen und Nachrichten
Stauferklinikum unterstützt Klinik in Peru
Dr. med. Heike Lindacher machte ihre Facharztausbildung am Stauferklinikum. Schon während dieser Zeit war sie in mehrwöchigen Einsätzen in Latein- und Südamerika tätig und
leistete auch Hilfe in Krisengebieten wie in Darfur. Heike Lindacher ist auch Mitglied der
evangelischen Gemeinde Schönblick in Schwäbisch Gmünd. Seit ihrem Start vor inzwischen
zehn Jahren hat die Kirchengemeinde Gemeindemitglieder weltweit ausgesendet, um in
Notsituationen zu helfen und Verantwortung zu übernehmen. Die Helfer werden finanziell
unterstützt und besucht. Es besteht ein intensiver E-Mail Kontakt.
Dr. Heike Lindacher arbeitet jetzt im Krankenhaus „Diospi Suyana“ (Wir vertrauen auf
Gott) in Peru und versorgt die Quechua-Indianer. Diospi Suyana wurde 2007 von zwei
evangelischen Ärzten auf Spendenbasis erbaut und ist die modernste Klinik in der Region“,
berichtet Schönblick-Geschäftsführer Martin Scheuermann. Da Heike Lindacher die einzige
Fachärztin für Kinderheilkunde vor Ort ist, fehlt ihr bei schwierigen Fällen der Austausch
mit Kollegen. So hat sie sich per E-Mail an ihren alten Chef Dr. med. Jochen Riedel, Chefarzt
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, gewandt.
Spenden für Peru (von links): Walter Hees, Dr. Jochen Riedel und Martin Scheuermann.
Auf elektronischem Wege holt sie sich Rat und Dr. Riedel teilt gerne seine Erfahrungen mit
der jungen Kollegin. Im Kontakt mit Dr. Lindacher wurde ihm klar, „dass dort bei Material
und Geräten an vielem Mangel herrscht, das bei uns im Überfluss vorhanden ist.“ So kam
ihm die Idee eines Care-Paketes für Peru.
Krankenhausdirektor Walter Hees war sogleich mit im Boot. „Wir sind zwar keine konfessionell ausgerichtete Klinik, doch auch wir sehen uns in der Verantwortung für unsere
Mitmenschen.“ Eine Wunschliste dringend benötigter Gegenstände wurde von Dr. Lindacher
schnell erstellt. Entbehrliches wird vom Stauferklinikum auch bei den Partnerkliniken in
Aalen und Ellwangen abgefragt.
Jetzt übergab Walter Hees mit Dr. Riedel eine Wärmelampe und Sensoren für Neugeborene
an Martin Scheuermann, der für den Versand nach Peru sorgt. Ein Sauerstoffgerät ist bereits
wohlbehalten angekommen.
Die Kooperation mit dem Schönblick und Spenden von medizinischem Material wird seitens
des Stauferklinikum für die gesamte Einsatzzeit von Dr. Lindacher in Peru zugesichert.
Traumanetzwerk Ulm zertifiziert
Weltstillwoche 2011 am Stauferklinikum
Zwölf Kliniken im Osten Baden Württembergs, darunter das Stauferklinikum Schwäbisch
Gmünd, haben es sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht, die Versorgung Schwerverletzter
im Einzugsbereich der Universität Ulm weiter zu verbessern und im Sinne der Patienten
noch effizienter zusammen zu arbeiten.
Zur Weltstillwoche organisierte die Arbeitsgruppe „Babyfreundliches Krankenhaus“ am
Stauferklinikum gemeinsam mit Elke Heer, der Frauenbeauftragten der Stadt Schwäbisch
Gmünd, eine Vielzahl von Aktivitäten, um die Bedeutung des Stillens in den Blickpunkt
der Öffentlichkeit zu rücken.
Unter Federführung des Universitätsklinikums Ulm und des Bunderwehrkrankenhauses
Ulm haben sie sich zum Traumanetzwerk Ulm zusammengeschlossen, das im Dezember
2011 nach dreijähriger Vorbereitung nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für
Unfallchirurgie zertifiziert wurde.
Damit erfüllt das Traumanetzwerk Ulm mit dem Stauferklinikum und anderen Kliniken
nachweislich alle Kriterien für die bestmögliche Versorgung Schwerverletzter in der Region.
Die Übergabe der Zertifikate erfolgte unter starker politischer Beteiligung im Rahmen eines
Festaktes an der Universität Ulm.
Die Mütter konnten sich mit ihren Babys in gemütlicher Atmosphäre beim Familienfrühstück im Stauferklinikum austauschen. Die Mitarbeiterinnen der Abteilung für Geburtshilfe
genossen es sehr, sich um die Baby zu kümmern, so dass die Mütter in Ruhe frühstücken
und sich unterhalten konnten. Als nachhaltiges Resultat dieser Weltstillwoche werden in
Schwäbisch Gmünd in der Innenstadt Stillplätze angeboten, die stillenden Müttern die
Gelegenheit bieten sollen, auch während eines Aufenthalts in der Stadt in geschützter
Atmosphäre in Ruhe stillen zu können. Überall, wo der blaue Aufkleber mit dem Still-Logo
zu finden ist, sind stillende Mütter und ihre Kinder herzlich willkommen.
Übergabe der Zertifikate an der Uni Ulm durch Dr. Riepl (2. von rechts) und PD Dr. Kühne
von der Uniklinik Marburg (Diocert) an Dr. Manfred Wiedemann, Dr. Frank Mißler und
Sandra Himstedt.
Das Familienfrühstück zur Weltstillwoche kam gut an.
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stauferforum 1/2012
Namen und Nachrichten
Neuer Oberarzt in der Abteilung
für Anästhesie
Seit dem 1. Januar 2012 ist Dr. med. Oliver Betz neuer Oberarzt in der Abteilung für Anästhesie des Stauferklinikums.
Oliver Betz wurde in Backnang geboren und machte 1994 am Aufbaugymnasium Schwäbisch Gmünd sein Abitur. Von 1995 bis 2002 studierte er Humanmedizin an der Universität
Ulm. Im Oktober 2002 promovierte Dr. Betz dort zum Doktor der Medizin.
Dr. med. Oliver Betz.
Dr. Betz war ab Mai 2002 als Arzt im Praktikum und ab
November 2003 als Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie in der Klinik am Eichert in Göppingen tätig. Das
Regierungspräsidium Stuttgart erteilte ihm im November
2003 die Approbation als Arzt. Die Landesärztekammer
Nord-Württemberg erteilte Dr. Betz 2005 die Anerkennung
in der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, im Juli 2007
die Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie und im
Februar 2009 die Anerkennung der Zusatzbezeichnung
Intensivmedizin.
Dr. med. Manfred Wiedemann wieder
Ärztlicher Direktor
Der Kreistag des Ostalkreises hat einstimmig den bisherigen Amtsinhaber, Chefarzt Dr. med. Manfred Wiedemann, erneut zum Ärztlichen Direktor des Stauferklinikums
Schwäbisch Gmünd bestellt.
Die neue Amtszeit endet zum 31. Dezember 2017.
Chefarzt Dr. med. Manfred Wiedemann.
Klinik mit dem TK-Qualitätssiegel
ausgezeichnet
Seit März 2009 war Dr. Betz Leitender Notarzt des Landkreises Göppingen und war als
Notarzt unter anderem in Schorndorf, Bad Urach und Schwäbisch Gmünd tätig. Dr. Oliver
Betz wird am Stauferklinikum die Schmerzambulanz aufbauen. Die Schmerztherapie, die
Bekämpfung von Schmerzen nach operativen Eingriffen und auch die Bekämpfung von
chronischen Schmerzen, ist ein Schwerpunkt der Abteilung Anästhesie am Stauferklinikum.
Mützen und Herzen für das Stauferklinikum
Die Landfrauen der Ortsvereine Alfdorf, Pfahlbronn, Mittelbronn-Frickenhofen und Untergröningen sowie der Gruppe Schwungfeder 1 engagieren sich für Krebspatientinnen des
Stauferklinikums und übergaben dem Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr.
Erik Schlicht, über 100 selbst gestrickte und gehäkelte Mützen.
Die Damen des „Offenen Gesprächskreises für Frauen nach Krebs“ überbrachten zusätzlich
ihre bunten Herzkissen für Frauen nach einer Brust-OP. Mit der Mützen-Aktion möchten
die Landfrauen erkrankte Frauen unterstützen und ihnen Mut machen. Da die Patientinnen
bei einer Chemotherapie unter anderem komplett ihre Haare verlieren können, sollen die
Mützen hier symbolisch und tatsächlich Wärme schenken.
Bei der Auszeichnung durch die TK (v. l.): Ärztlicher Direktor Dr. Manfred Wiedemann,
Pflegedirektor Franz-Xaver Pretzel, Landrat Klaus Pavel, TK-Sprecher Klaus Föll und
Krankenhausdirektor Walter Hees.
Die rund 290 Krankenhäuser in Baden-Württemberg behandeln 2 Mio. Patienten jährlich.
Die Techniker Krankenkasse hat ihre Mitglieder in Baden-Württemberg aber auch deutschlandweit über ihre Erfahrungen in den Kliniken befragt in den Kategorien allgemeine
Zufriedenheit, Behandlungsergebnis, medizinisch-pflegerische Versorgung, Information
und Kommunikation, Organisation und Unterbringung.
Über 61 Prozent der Befragten antworteten. Da eine Mindestanforderung von 60 abgegebenen Fragebogen pro Klinik im Vorfeld der Untersuchung festgelegt wurde, konnten
in Baden-Württemberg 107 Krankenhäuser detailliert bewertet werden.
Über die teilnehmenden Kliniken in Deutschland wurde in allen fünf Kategorien ein Durchschnittswert ermittelt. Liegt eine Klinik fünfmal über diesem Durchschnittswert, wird sie
von der Techniker Krankenkasse ausgezeichnet.
TK-Sprecher Klaus Föll überreichte die Auszeichnung jetzt an Klaus Pavel, Landrat des
Ostalbkreises und an die Mitglieder der Klinikleitung des Stauferklinikums. „Unsere Mitarbeiter haben sich diesen Preis erarbeitet“ würdigte Krankenhausdirektor Walter Hees
den Einsatz aller, die sich um die Patienten bemühen.
Die Stärke des Stauferklinikums liegt in der medizinischen Kompetenz der Ärzte und der
guten Betreuung durch die Pflegekräfte.
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stauferforum 1/2012
Namen und Nachrichten
Bildungspartnerschaft mit
Agnes-von-Hohenstaufen Schule
Babyboom am 29. Februar
Um dem Fachkräftemangel in Pflegeberufen entgegenzuwirken und dem interessierten
Nachwuchs praxisnahe Berufsorientierung bieten zu können, schlossen das Stauferklinikum
Schwäbisch Gmünd und die Agnes-von-Hohenstaufen-Schule eine Kooperationsvereinbarung.
„Keine der Geburten war geplant, selbst die Zwillingsmädchen kamen spontan zur Welt“,
freute sich Chefarzt Dr. Erik Schlicht über den gesunden Nachwuchs und gratulierte den
Eltern zu dem besonderen Geburtstag ihrer Kleinen.
Gleich 10 Babys kamen am 29.02.2012 im Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd zur Welt.
Angeboten wird ein zweiwöchiges Pflegepraktikum mit dem Ziel der Förderung und Sicherung von Fachkräftenachwuchs sowie der Unterstützung der Schüler in ihrer Berufswahl.
Ärzteforum Schwäbisch Gmünd hilft
Förderverein Onkologie
Mit großer Freude und Dank konnten beim 5. Onkologischen Patientages Chefarzt a. D.
Dr. Martin Redenbacher und Prof. Dr. Holger Hebart, Chefarzt des Zentrums für Innere
Medizin, für den Förderverein Onkologie Schwäbisch Gmünd einen Betrag von 3000 Euro
als Spende entgegennehmen.
Das Ärzteforum Schwäbisch Gmünd unterstützt mit diesem Betrag die Arbeit des Fördervereins, der wesentliche Projekte wie die psychosoziale Krebsberatung seit Jahren trägt.
Aktuelles aus dem Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd.
WIR DRUCKEN FÜR SIE…
PERSONALISIERTE
KALENDER
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v. links: Prof. Dr. Holger Hebart, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin, Chefarzt (a. D.)
Dr. Martin Redenbacher und Dr. Erik Schlicht, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
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