stauferforum Magazin für Patienten, Mitarbeiter, Besucher und Freunde des Stauferklinikums 1/2012 Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis Neuartiger Computertomograph am Standort Stauferklinikum Kleine Drüse – große Bedeutung „Pfleger“ mit dem grünen Daumen Berufseinstieg leicht gemacht Keime dürfen nicht rein Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen Thomas Kucher sorgt für das Wohl der Pflanzen Gesundheits- und Krankenpflege Bekämpfung von MRSA-Erregern ...eine Frage der Zeit Info-Telefon 0711 7007-2211 www.drf-luftrettung.de Ihre Hilfe kommt an – bei den Menschen in Osteuropa! Spendenkonto 94 / LIGA Bank eG/ BLZ 750 903 00 www.renovabis.de 3 stauferforum 1/2012 Schwerpunktthema 4 Kleine Drüse – große Bedeutung Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen Walter Hees Krankenhausdirektor Stauferklinikum Liebe Leserinnen und Leser, die aktuelle Ausgabe des Stauferforums beschäftigt sich vorrangig mit dem Thema „Schilddrüse“. Unsere Spezialisten aus den Bereichen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Radiologie und Innere Medizin informieren Sie über Erkrankungen der Schilddrüse, Diagnostik, Therapie und Prävention. Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Abteilungen des Stauferklinikums mit der an unserem Hause angesiedelten Gemeinschaftspraxis für Diagnostische Radiologie ist auch Grundlage des Berichts über die Vorstellung des neuen Computertomographen. Gekauft hat das Gerät die Praxis Dres. med. Görner/Nierhoff/Wagner/ Amann. Nutzen ziehen daraus auch die stationären und ambulanten Patienten des Stauferklinikums, denn seit 2008 hat die Praxis die Gesamtverantwortung für die Radiologie am Stauferklinikum übernommen. Die Ausbildung der jungen Menschen in der Region liegt uns besonders am Herzen. Unsere Fachschule für Gesundheits- und Krankenpflege ist bestens bekannt und berichtet in diesem Heft über die Neukonzeption der praktischen Ausbildung. In der letzten Ausgabe des Stauferforums haben wir über die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten informiert. Ferner bildet das Stauferklinikum zur/zum Bürokauffrau/mann und zur/zum Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten aus. In Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden Württemberg in Stuttgart bietet das Stauferklinikum ein Studium Bachelor of Arts Gesundheitswirtschaft an. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre. Ihr 6 Das vergessene Organ Mit Strahlen untersuchen: Nuklearmedizinische Diagnostik der Schilddrüse 8 Schilddrüse und Ernährung Was haben Ernährung und Schilddrüse miteinander zu tun? Weitere Themen 9 Im Notfall ans Stauferklinikum Zentrale Ärztliche Bereitschaftspraxis erleichtert Patienten den Weg zum Notfalldienst 10 „Pfleger“ mit dem grünen Daumen Thomas Kucher ist für das Wohl der Pflanzen am Stauferklinikum zuständig 12 Berufseinstieg leicht gemacht Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege am Stauferklinikum 14 Die Bibel – Ein medizinischer Ratgeber? Welche medizinischen Erkenntnisse finden sich in der Bibel? 15 Kunst sorgt für die Balance Skulpturenpfad und Gemälde am Stauferklinikum gehören zum alltäglichen Bild 18 Keime dürfen nicht rein Flächendeckende Untersuchung zur Bekämpfung von MRSA-Erregern 20 Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis Neuartiger Computertomograph am Standort Stauferklinikum 22 Wunderwerk zum Luftholen Lungentag am Stauferklinikum Walter Hees Krankenhausdirektor 24 Namen und Nachrichten 4 stauferforum 1/2012 Kleine Drüse – große Bedeutung Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen Die Schilddrüse und ihre Erkrankungen werden oft unterschätzt – dabei kann die moderne Medizin und nicht zuletzt die Chirurgie viel helfen. Ich erinnere mich gut an meine erste berufliche Begegnung mit der Schilddrüse im Studium. Bereits im klinischen Abschnitt der Ausbildung zum Arzt, haben wir uns eine lange Zeit nur mit der Untersuchung der Schilddrüse beschäftigt. Mein Frust, kaum je wirklich eine Schilddrüse ertasten zu können, hat mich zur intensiveren Beschäftigung mit diesem Organ gebracht: Häufigste gutartige Erkrankung: Struma oder „der Kropf“ Der Kropf bezeichnet wissenschaftlich korrekt eigentlich eine sackförmige Ausstülpung im Eingang der Speiseröhre von Vögeln. Dort dient er als Nahrungsspeicher, sozusagen als Magen vor dem Magen. Der umgangssprachliche Kropf, medizinisch Struma genannt, hat ebenfalls etwas mit Nahrungsaufnahme und Schlucken zu tun: Meist sind es Schluckstörungen oder ein Drücken im Hals, die dem Betroffenen bei einer Schilddrüsenvergrößerung zuerst auffallen. Das Gefühl, dass einem der Bissen im Hals Die Schilddrüse ist eigentlich eine maximal stecken bleibt, wird als Globus- Gefühl be50 Gramm schwere, 7 bis 10 Zentimeter zeichnet und ist fast immer durch den Druck breite, schmetterlingsförmige Drüse unter- der vergrößerten Schilddrüse auf die Speisehalb des Kehlkopfes. Sie ist normalerweise röhre verursacht. Dabei ist die Struma, wie weich und von gleichförmiger Struktur. So man im Schwäbischen sprichwörtlich sagt, klein die Schilddrüse ist, so groß ist ihre „Kropf ohnaidig“ – unnötig wie ein Kropf. Bedeutung für den menschlichen Körper: Die gutartige Vergrößerung der Schilddrüse Sie produziert Hormone, die unerlässlich ist in unserer Region häufig - mindestens 30 für den Energiestoffwechsel, das Wachstum Prozent der Bevölkerung haben eine fasseinzelner Zellen und des Gesamtorganis- bare Vergrößerung der Schilddrüse - und fast mus sowie den Knochenstoffwechsel sind. immer durch zu geringe Aufnahme von Jod Wichtiger Bestandteil einzelner Hormone bedingt Mehr dazu auf Seite 8. Außerdem ist dabei das Jod. Die Schilddrüse ist häufig können einige Medikamente wie Lithium verändert, oft - aber nicht immer - krankhaft oder Substanzen wie Nitrate die Entstehung und behandlungsbedürftig. Etwa ein Drit- eins Kropfes fördern. tel aller in unserer Region Lebenden haben Die meisten Menschen mit einer solchen eine fassbare Vergrößerung der Schilddrüse, gutartigen Jodmangelstruma haben eine hiervon haben wiederum ein Drittel eine normale Stoffwechsellage, eine sogenannte Unter- oder Überfunktion. Tumore der Euthyreose: Die Schilddrüse wächst als Schilddrüse sind relativ häufig – in manchen Folge des Fehlens von ausreichend aktivem Studien zeigen sich bei bis zu 30 Prozent Schilddrüsenhormon. Eine Struma kann aber aller Menschen winzige Tumore. Die mei- auch von einer Hypothyreose, also einem sten lassen sich gut behandeln – wenn sie relativen Mangel an Schilddrüsenhormonen rechtzeitig erkannt worden sind. Aber über begleitet sein. Abgeschlagenheit, Antriebs3500 Menschen sterben an einem bösar- losigkeit, ständiges Frieren und sogar Detigen Tumor jedes Jahr allein in Deutschland. pressionen können die Folge sein. Dieses Mit den Jahren habe ich gelernt, auf diese so Krankheitsbild kann relativ einfach durch die unscheinbare Drüse zu achten, und der prü- Gabe von Jod und Schilddrüsenhormonen fende Blick zusammen mit dem kundigen gebessert werden. Schwerwiegender ist Abtasten sagt mir innerhalb von Minuten die Überfunktion, also die Hyperthyreose. viel über ihren Zustand. Die Krankheitszeichen sind unter anderem Nervosität, Zittern, starkes Schwitzen und erhöhter Herzschlag. Bei Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion kann eine Jodzufuhr, zum Beispiel durch Kontrastmittel bei einer Röntgenuntersuchung, zu dieser Überfunktion führen. In akuten Fällen kann eine Blutwäsche und die sofortige Operation notwendig werden. Trotz aller mediziPD Dr. med. Jens Mayer beim Abtasten der Schilddrüse. nischen Fortschritte bleibt Eine Schilddrüsen-Operation am Stauferklinikum. die Sterblichkeit an einem schweren, akuten Krankheitsverlauf aber hoch. Wie aber behandle ich nun eine Schilddrüsenvergrößerung? Am Einfachsten ist: Gar nicht erst entstehen lassen. Das geht durch eine ausreichende Zufuhr von Jod durch Nahrungsmittel und eventuell noch Jodid als Tablette. Das Risiko, einen bösartigen Schilddrüsentumor zu entwickeln ist bei Menschen mit Schilddrüsenvergrößerung etwa dreifach erhöht gegenüber Menschen mit normal großer Schilddrüse. Ist eine bedeutsame Schilddrüsenüberfunktion aber erst eingetreten, muss daher regelmäßig untersucht werden, ob sich nicht vielleicht ein bösartiger Tumor in der veränderten Schilddrüse entwickelt. Sollte dies der Fall sein oder kommt es zu Problemen wie der oben erwähnten Schluckstörung, ferner Atemproblemen oder von außen deutlich sichtbarer Schilddrüsenvergrößerung, bleibt in der Regel nur noch die Operation. Sollte eine übergroße Furcht vor der Operation nicht überwunden werden können, ist eine Behandlung mit radioaktivem Jod in einzelnen Fällen auch möglich. Chronische Entzündungen – Thyreoiditis Durch einen Gendefekt oder eine Autoimmunerkrankung kann es zu einer über Jahre hinweg schleichend verlaufenden Zerstörung von Schilddrüsengewebe kommen. Diese oft unbemerkt verlaufenden Erkrankungen führen zu einem kompletten Funktionsverlust der Schilddrüse. Bei manchen Verlaufsformen kann es zu einer vorübergehenden Überfunktion, Herzrasen und sogar trockenen, vorstehenden Augen kommen. Neben der frühzeitigen Gabe von Schilddrüsenhormonen kann in einer Phase der Überfunktion eine Behandlung mit funktionshemmenden Medikamenten notwendig werden. Letztlich ist in vielen Fällen die operative Entfernung der Schilddrüse notwendig und kann die Erkrankung vollständig heilen. Bösartiger Schilddrüsenkrebs Jedes Jahr erkranken etwa 3500 Menschen in Deutschland neu an einem bösartigen Tumor der Schilddrüse. Frauen sind davon etwa dreimal häufiger betroffen. Etwa einer von 6000 Patienten mit einer vergrößerten Schilddrüse erleidet einen Schilddrüsenkrebs. Eine unerklärliche, länger anhaltende Heiserkeit ist oft für die Diagnose wegweisend. Weiterhin führt der Nachweis typischer Veränderungen in der Diagnostik mit schwach radioaktivem Jod, die Szinthigraphie (siehe Seite 6), zur Diagnose. Bei Schilddrüsenkrebs unterscheidet man vier verschiedene Hauptformen, die jeweils unterschiedlich behandelt werden. Die in unserer Region weitaus häufigste Krebsart kommt meist bei Frauen in der mittleren Lebensdekade auf und kann durch die komplette chirurgische Entfernung - inklusive der Halslymphknoten - mit anschließender Radiojodtherapie recht erfolgreich behandelt werden. Die meisten anderen Formen des Schilddrüsenkrebses lassen sich ebenfalls durch eine komplette operative Entfernung beherrschen, sind aber von ihrer Heilungsaussicht schlechter bis sehr schlecht. Die rechtzeitige chirurgische Entfernung ist bei diesen Tumoren oft der Schlüssel zum Langzeitüberleben. Was kann an der Schilddrüse operiert werden? Operation! Das ist die Furcht vieler Patienten, die an einer Veränderung der Schild- 5 stauferforum 1/2012 drüse leiden: Große Schnitte mit breiten Narben – und das am Hals! Atemnot und Stimmverlust nach der Operation! Dabei ist, wie oben ausgeführt, oft eine Operation die beste Möglichkeit, die Erkrankung zu heilen. Was aber wird an der Schilddrüse operiert? Man unterscheidet bei diesen Operationen zwischen der simplen Entfernung eines einzelnen Schilddrüsenknotens, einer teilweisen, ein- oder beidseitigen Entfernung eines Schilddrüsenlappens, der kompletten Entfernung eines Schilddrüsenlappens und der kompletten Entfernung der Schilddrüse. Bei kleineren Veränderungen an der Schilddrüse, einzelnen Knoten zum Beispiel, ist es nach entsprechender Diagnostik manchmal möglich, nur die betroffenen Knoten zu entfernen. Der Vorteil hiervon ist, dass ein kleinerer Schnitt möglich wird und die Operationsrisiken minimal sind. Dieser Eingriff lässt sich auch minimalinvasiv operieren, wie wir es im Stauferklinikum anbieten. Dabei wird über einen kleinen Schnitt unter Sichtkontrolle mittels Videoausrüstungen mit feinen Instrumenten das betroffene Schilddrüsenareal entfernt. Leider reicht dieser Eingriff nur in sehr wenigen, ausgewählten Fällen aus. Meistens ist, insbesondere in unserer Jodmangelregion, ein etwas größerer Eingriff notwendig. Als Standardeingriff an der Schilddrüse muss nach wie vor die so genannte subtotale Schilddrüsenentfernung betrachtet werden. Dabei wird ein Schilddrüsenlappen größtenteils entfernt. Insbesondere bei vergrößerten Schilddrüsen eignet sich dieser Eingriff, da ein kleiner Schilddrüsenrest verbleibt, das Risiko einer Stimmbandnerven-Verletzung gering ist und der Eingriff technisch etwas einfacher als die komplette Entfernung der Schilddrüse ist. Ohne großen zusätzlichen Aufwand lassen sich auch beide Schilddrüsenlappen so operieren. Nicht möglich ist dieser Eingriff, wenn der hochgradige Verdacht auf einen bösartigen Tumor besteht, auch bei Schilddrüsenerkrankungen aufgrund einer Autoimmunerkrankung ist dieser Eingriff nicht immer möglich. In diesen Fällen muss die Schilddrüse komplett entfernt werden, im Fachbegriff wird dies als Thyreoidektomie bezeichnet. Die komplette Entfernung der Schilddrüse ist technisch anspruchsvoller als die bisher genannten Eingriffe, hat aber den großen Vorteil einer definitiven Therapie der Schilddrüsenerkrankungen. Da kein Schilddrüsenrest verbleibt, besteht keine Gefahr der wiederkehrenden Schilddrüsenvergrößerung oder die Möglichkeit, dass bösartige Schilddrüsenzellen verblieben sind. Eine Sonderform nimmt die Operation bösartiger Tumore an der Schilddrüse ein. Diese Eingriffe sind hochkomplex und erfordern vom Operateur eine breite Kenntnis der speziellen Anatomie des Halses sowie viel Übung in der Schilddrüsenchirurgie. Neben der radikalen Entfernung der Schilddrüse unter Belassen der Nebenschilddrüsen müssen bei diesem Eingriff die Lymphknoten um die Schilddrüse, aber auch entlang der großen Halsgefäße, komplett entfernt werden. Nur so besteht eine Chance auf Heilung. Insbesondere die Entfernung der Lymphknoten ist dabei am besten in der Hand des erfahrenen Operateurs aufgehoben. Die Angst vor der Operation Was hat es nun mit den eingangs erwähnten Ängsten vor der Operation auf sich? Die Schilddrüsenoperation hat ihre spezifischen Risiken, wie jeder chirurgische Eingriff. Zu ihnen ist die überschießende Narbenbildung am Hals zu zählen. Die Halsregion ist, insbesondere bei ohnehin empfindlichen Patienten, eine Region, in der überschießende Narbenbildungen vorkommen. Zudem sind die Narben im Halsbereich besonders sichtbar und damit störend. Durch die Verwendung spezieller Fäden, dem früheren Ziehen von Hautfäden und der sorgfältigen Blutstillung kann aber dieses Risiko auf ein sehr geringes Maß gedrückt werden. Wir sehen überschießende Narbenbildungen mit dieser Technik ausgesprochen selten. Eine für das soziale Miteinander und das Wohlbefinden des Patienten nach der Operation ausgesprochen störende Operationsfolge kann die vorübergehende oder dauerhafte Veränderung der Stimme bis hin zur dauerhaften Heiserkeit oder gar Stimmverlust sein. Als typische Ursache wird die Verletzung der Stimmbandnerven bei der Ein spezielles Gerät kommt zum Einsatz, das das Gewebe sowohl durchtrennt als auch die Gefäße verödet. Das macht den Eingriff schneller, sicherer und für den Patienten schonender. Operation genannt. Der Stimmbandnerv verläuft typischerweise von unten zurück zum Kehlkopf und unterkreuzt dabei eine der Hauptarterien der Schilddrüse. Dieser Verlauf ist aber sehr variabel und oft untypisch. Insbesondere bei entzündeten oder vergrößerten Schilddrüsen ist es mit dem Auge oft nicht möglich, ihn sicher zu erkennen. Dies ist aber zu seiner Schonung notwendig. Daher verwenden wir bei jedem Eingriff ein so genanntes Neuromonitoring. Dabei wird mit einem speziellen Gerät der Hauptnerv am Hals, der Nervus vagus, mit einer speziellen Sonde elektrisch stimuliert und mit einer weiteren Sonde am Stimmbandnerv wird überprüft, ob dieses elektrische Signal durchkommt. Das ist der Beweis für den Erhalt des Stimmbandnervs. Mit dieser Technik kann auch der Verlauf des Stimmbandnervs dargestellt werden. Durch die konsequente Verwendung des Neuromonitoring ist es deutschlandweit gelungen, die Rate der StimmbandnervVerletzungen von über 10 auf unter 2 Prozent zu senken. Glücklicherweise sind die meisten Stimmbandnerv-Störungen nach der Operation nur vorübergehend und bessern sich mit der Zeit wieder. Die dauerhafte Stimmbandverletzung ist sehr selten und kommt meist nur bei ausgeprägten Tumoroperationen vor. Eine weitere spezifische Komplikation nach einem Schilddrüseneingriff ist der Mangel von Kalzium im Blut. Dies hängt mit der Störung der Nebenschilddrüsenfunktion oder gar der Entfernung der Nebenschilddrüse im Rahmen von Schilddrüseneingriffen zusammen. Die Nebenschilddrüse sorgt mit ihrer Hormonbildung für einen geregelten Kalziumhaushalt im Blut. Klinisch äußert sich dies in einem nach etwa ein bis zwei Tagen nach der Operation beginnenden Kribbeln an den Fingern und manchmal auch um den Mund herum. Dieses Kribbeln kann durch die Gabe von Kalzium, zum Beispiel als Brausetablette, schnell und nebenwirkungsarm behoben werden. Ganz selten, meist im Zusammenhang mit einer Tumoroperation, kann es vorkommen, dass nicht ausreichend funktionierendes Nebenschilddrüsengewebe verbleibt. Dann ist die Gabe Durch eine sorgfältige, speziell den anatomischen Verhältnissen am Hals angepasste Art des Wundverschlusses kann das Risiko einer überschießenden Narbenbildung erheblich gesenkt werden. des Nebenschilddrüsenhormons notwendig. Durch die am Stauferklinikum eingesetzte, sorgfältige und anatomische Präparation kommt dieses Problem, das laut der internationalen Erfahrung bei etwa jedem 10. Patienten auftritt, ausgesprochen selten vor. Wenn man bedenkt, welche Beeinträchtigungen und gar Bedrohungen die ursprünglichen Schilddrüsenerkrankungen für den Patienten darstellen, sind die oben genannten Risiken völlig vertretbar und sollten für keinen Patienten ein Grund sein, auf die mögliche Heilung durch die Operation zu verzichten. Schilddrüsenchirurgie am Stauferklinikum Die Schilddrüsenchirurgie ist, vom kleinsten bis zum größten Eingriff, vom minimalinvasiven Eingriff bis zur radikalen Operation bei Tumoren, am Stauferklinikum ein Schwerpunkt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Als Besonderheit setzen wir spezielle Geräte ein, die das Gewebe sowohl durchtrennen als auch die Blutgefäße gleichzeitig versiegeln. Dadurch wird es möglich, in den meisten Fällen komplett auf das Unterbinden von Blutgefäßen mit Fäden zu verzichten. Dies hat neben einer geringeren Blutungswahrscheinlichkeit auch eine deutliche Verkürzung der Operationszeit zur Folge. Kürzere Operationszeiten bedeuten aber auch eine schnellere Genesung für den Patienten. Insbesondere radikale Schilddrüsenoperationen sind durch diesen technischen Fortschritt für den Operateur deutlich vereinfacht und für den Patienten schonender als bisher. Durch die sorgfältige und anatomische Präparation und den konsequenten Einsatz des Neuromonitorings haben wir neben einem guten Operationsergebnis auch eine sehr geringe Komplikationsrate. Letztlich ist Schilddrüsenchirurgie ja auch eine Vertrauenssache dessen sind wir uns bewusst. PD Dr. med. Jens Mayer Chefarzt der Allgemeinund Viszeralchirurgie Bei einem bösartigen Tumor wurden Schilddrüse und Halslymphknoten radikal entfernt, es ist kein Tumorrest mehr zu sehen. (Fotos: Stauferklinikum) 6 stauferforum 1/2012 Das vergessene Organ Mit Strahlen untersuchen: Nuklearmedizinische Diagnostik der Schilddrüse cheldrüsen und in die Magenschleimhaut aufgenommen. Etwa 0,5 bis 2 Prozent des verabreichten Technetiums werden normalerweise in die Schilddrüse aufgenommen. Ein global erhöhter Uptake findet sich bei Jodmangel, unter Therapie mit Thyreostatika sowie beim Morbus Basedow; ein regional erhöhter Uptake bei autonomen Adenomen. Ein global verminderter Uptake lässt sich nach Jodexposition (zum Beispiel Kontrastmittel oder Amiodaron) nachweisen, unter der Einnahme von Natriumperchlorat (Irenat) oder Schilddrüsenhormonen, sowie bei Autoimmunthyreoiditis, Thyreoiditis de Quervain und bei sekundären Hypothyreosen. Ein regional verminderter Uptake findet sich bei der Thyreoiditis de Quervain und bei kalten Knoten. Heute wird für die Diagnostik fast ausschließlich radioaktives Technetium (99mTc) verwendet. Es wird gleich wie radioaktives Jod gespeichert, die Strahlenbelastung für den Patienten ist aber wesentlich geringer, weil die Halbwertszeit nur sechs Stunden beträgt. Dr. Josef Amann untersucht einen Patienten. Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingsförmiges Organ, das an der Vorderseite des Halses unterhalb des Kehlkopfes liegt. Sie ist ein sehr wichtiges Stoffwechselorgan und stellt aus Jod und Eiweißbausteinen Hormone her, die sie speichert und bei Bedarf an die Blutbahn abgibt. Die Schilddrüsenhormone regeln alle lebensnotwendigen Stoffwechselvorgänge. Funktionsstörungen können vielfältige Symptome verursachen. Eine gesunde Schilddrüse ist wichtig für die optimale Funktion des gesamten Organismus. Schilddrüsenerkrankungen sind sehr verbreitet und treten nicht nur gehäuft im Alter, sondern auch schon im Kindes- und Jugendalter auf. Jeder dritte Bundesbürger lebt mit krankhaften Veränderungen der Schilddrüse. Viele Menschen wissen nicht, dass ihre Schilddrüse zu groß ist, Knoten hat oder nicht richtig arbeitet. Die Untersuchung der Schilddrüse des Menschen umfasst je nach Anlass und Fragestellung sowie je nach durchführender Fachdisziplin (Allgemeinmediziner, Internist, Endokrinologe, Radiologe oder Nuklearmediziner) verschiedene medizinische Untersuchungsmethoden der Schilddrüse. Schilddrüsenvergrößerungen (Foto: Stauferklinikum) mit Knoten (Struma nodosa) sollten auf jeden Fall weiter abgeklärt werden. Zur Schilddrüsendiagnostik zählen Laboruntersuchungen, die Schilddrüsensonographie und die Schilddrüsenszintigraphie. J123) über die Nahrung oder intravenös zuführt, wird dieses in den funktionstüchtigen Schilddrüsenzellen aufgenommen und gespeichert. Dieses radioaktive Jod sendet Strahlung aus (Gammastrahlung). Was sind eine Schilddrüsenszintigraphie und ein Uptake ? Bei der Schilddrüsenszintigraphie handelt es sich um eine nuklearmedizinsche Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Radiopharmaka die Stoffwechselaktivität der Schilddrüse dargestellt wird. Es wird dabei ein wichtiger Schritt des Jodstoffwechsels der Schilddrüse dargestellt und gemessen. Die Schilddrüsenszintigraphie liefert ein Funktionsbild der Schilddrüse und ist als einziges bildgebendes Verfahren in der Lage, Knoten hinsichtlich ihres Funktionsverhaltens zu charakterisieren. Üblicherweise werden etwa 20 Minuten nach Gabe von 99m Tc-Pertechnetat oder 3 bis 4 Stunden nach J123 Injektion mit einer Gammakamera Aufnahmen der Schilddrüse im Sitzen oder Liegen angefertigt. Die Aufnahmen dauern mit 99mTc rund zehn Minuten. Mit einem geeigneten Messsystem (Gammakamera) kann der Nuklearmediziner die Verteilung dieses radioaktiven Jods bildhaft darstellen und über die Funktion einzelner Knoten Auskunft geben. Man unterscheidet „heiße“ und „kalte“ Knoten. Die heißen Knoten speichern verstärkt das verabreichte radioaktive Arzneimittel, während die sogenannten kühlen oder kalten Knoten im Vergleich zum normalen Schilddrüsengewebe deutlich weniger oder keine Radioaktivität einlagern. Nicht funktionierende Knoten werden somit als „kalt“ und zu viel funktionierende Knoten als „heiß“ bezeichnet. Die Aufnahme des Technetium in die Schilddrüse (Uptake) ist proportional zur Aufnahme von Jodid. Technetium wird auch in die Spei- Es wird hierbei eine intravenöse Injektion von 99m Tc-Pertechnetat oder selten bei besonderen Fragestellungen auch J123 oder J131 verabreicht. Das sind radioaktive Stoffe, die von der Schilddrüse aufgenommen werden. Die Schilddrüse benötigt für die Produktion der Schilddrüsenhormone Jod. Wenn man radioaktives Jod (J131, Wechselwirkungen mit Medikamenten Eine Szintigraphie und der hierbei gemessene Uptake können durch viele Medikamente beeinflusst werden, beispielsweise durch Schilddrüsenhormone, Thyreostatika (bei Schilddrüsenüberfunktion), jodhaltige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, jodhaltige Kontrastmittel (CT, Coronarangiographie). Die Gabe jodhaltiger Kontrastmittel, zum Beispiel im CT oder in der Herzkranzgefäßdarstellung und -therapie (Coronarangiographie) beeinträchtigt eine nuklearmedizinische Schilddrüsendiagnostik und auch -therapie über 2 bis 3 Monate. Das bei Kernspin (MR)- Untersuchungen gelegentlich verabreichte Kontrastmittel enthält kein Jod und hat somit keine Auswirkung auf die Schilddrüsenfunktion und -untersuchung. Patientenvorbereitung Es ist generell keine besondere Vorbereitung erforderlich, lediglich Schilddrüsenmedikamente sollten vor der geplanten Szintigraphie abgesetzt werden. Bei dringlichen Untersuchungen kann dieser Abstand auch verkürzt werden. Jodpräparate müssen nicht abgesetzt werden. Manchmal wird bei szintigraphisch unklarem Befund bei Verdacht auf einen heißen Knoten (autonomes Adenom ) eine Suppressionszintigraphie erforderlich. Hierbei müssen bestimmte Schilddrüsenmedikamente über einen Zeitraum von 10 Tagen 7 stauferforum 1/2012 bis zu 4 Wochen eingenommen werden, abhängig von dem verwendeten Schilddrüsenhormon. Risiken der Szintigraphie Der Körper verträgt sowohl 99m Tc-Pertechnetat als auch Jodid 123 sehr gut. Nebenwirkungen treten nicht auf, auch nicht bei Jodallergie. Das Reaktionsvermögen und die Verkehrstauglichkeit werden nicht beeinträchtigt. Die Strahlenbelastung ist sehr gering und dauert Aufgrund der kurzen Halbwertszeit und der verwendeten geringen Dosis auch nur wenige Stunden. In der Schwangerschaft und bei stillenden Frauen wird in der Regel allerdings keine Szintigraphie durchgeführt. Sowohl 99m Tc als auch Jodid reichern sich in der Muttermilch an. Wenn hier eine Untersuchung unabdingbar ist, soll das Stillen für etwa 24 Stunden ausgesetzt werden. Die Szintigraphie darf nur von entsprechend ausgebildeten Ärzten (Nuklearmediziner, in Deutschland und einigen anderen Ländern auch von Röntgenfachärzten mit Fachkunde Nuklearmedizin) durchgeführt werden. Beurteilung einer Szintigraphie sind auch möglichst umfassende Informationen erforderlich über Anamnese, Laborparameter, Sonographie, Medikamenteneinnahme, Voruntersuchungen, eventuelle Voroperationen. Die Schilddrüsenszintigraphie wird unter anderem empfohlen bei folgenden Erkrankungen · Schilddrüsenknoten (ab einer Größe von 1 cm) · Verdacht auf eine Hyperthyreose; (Schilddrüsenüberfunktion), auch bei normalem TSH (einer von mehreren Schilddrüsenwerten); · Therapiekontrolle nach Schilddrüsen OP oder Radiojodtherapie. Weitere Einsatzmöglichkeiten von Radiojod (Jod 131) Bei Überfunktion (Hyperthyreose, Morbus Basedow) ist neben einer Operation eine Radiojodbehandlung eine Alternative. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, eine Schilddrüsenvergrößerung (Struma) mit einer Radiojodbehandlung zu beseitigen. Bei differenzierten Schilddrüsencarcinomen ist nach erfolgter Thyreoidektomie im Anschluss fast immer eine ergänzende Radiojodtherapie erforderlich zur Ausschaltung möglicherweise noch verbliebener kleiner Schilddrüsenreste oder jodspeichernder Metastasen. Gleichzeitig wird im Anschluss Die Schilddrüsenszintigraphie ergänzt die Ultraschalluntersuchung und soll mit dieser gemeinsam beurteilt werden. Für die an die Therapie ein diagnostisches Ganzkörperszintigramm durchgeführt zum Ausschluss jodspeichernder Fernmetastasen. Im Rahmen einer Tumornachsorge nach differenzierten Schilddrüsenkarzinom ist in der Regel nach etwa einem Jahr ein diagnostisches Jodganzkörperszintigramm nach Gabe von J131 vorgesehen. In jedem Fall ist bei Radiojodtherapie und dem J131 Ganzkörperszintigramm ein stationärer Aufenthalt erforderlich (Minimum 48 Stunden nach Strahlenschutzverordnung). Diese Therapie kann aufgrund der erforderlichen Strahlenschutzmaßnahmen nur in speziellen, dafür baulich ausgerichteten Zentren durchgeführt werden. Dr. med. Josef Amann Radiologische Gemeinschaftspraxis Heißer Knoten. Morbus Basedow. Die Ultraschalldarstellung eines „kalten Knotens“. FACHAUSDRÜCKE ERKLÄRT Technetium – chemisches radioaktives Element Thyreostatika – Medikament, das die Schilddrüsenfunktion hemmt Morbus Basedow – Autoimmunkrankheit der Schilddrüse autonomes Adenom – heißer Knoten Amiodaron – Arzneistoff zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Normale Schilddrüse. Kalter Knoten. 8 stauferforum 1/2012 Schilddrüse und Ernährung Was haben Ernährung und Schilddrüse miteinander zu tun …? … fragten wir Dr. Hans Wolfgang Schienle, Leitender Arzt an der Stauferklinik, Internist – Gastroenterologe – Diabetologe. Seit einer dreijährigen Mitarbeit in einer großen Stuttgarter Schilddrüsenambulanz während seiner Ausbildung zum Internisten befasst er sich auch immer wieder mit dem Thema Schilddrüsenerkrankungen. Es gibt 3 Ernährungsanteile die zu besprechen sind: · Jod: Deutschland ist schon immer Jodmangelgebiet: die natürlichen Vorkommen von Jod im Trinkwasser und der Ernährung (hauptsächliches Jodvorkommen in Milch und Eiern) sind zu gering für eine ausreichende Jodversorgung. Seefisch (vor allem Kabeljau, Seelachs, Schellfisch, Scholle) als gute natürliche Jodquelle ist in der erforderlichen Menge für die Allgemeinbevölkerung nicht ausreichend vorhanden. Die Folge des Jodmangels war und ist das gehäufte Auftreten von Schilddrüsenvergrößerungen mit und ohne Knoten und von Unterfunktionen der Schilddrüse. Somit musste in den vergangenen Jahrzehnten für die Allgemeinheit eine andere Lösung gefunden werden: sie bestand in der Zugabe von Jod in das Speisesalz und darin, dass die Verwendung von jodiertem Salz für die Herstellung von Fertignahrungsmitteln, Wurstherstellung, Konservenherstellung, Brot freigegeben wurde und seit geraumer Zeit Routine ist. Die heute Heranwachsenden haben deshalb eine deutlich geringere Rate an Schilddrüsenvergrößerungen und Knotenbildungen. Laut Bundesgesundheitsministerium ist Regelmäßige Besuche auf dem Fischmarkt können helfen, die Schilddrüse gesund zu halten. (Foto: CHEck/pixelio.de) in Deutschland die Jodaufnahme jetzt im unteren Bereich des von den Fachgesellschaften als notwendig erachteten Nahrungsjods. Leider nimmt die Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Nahrungsmittelindustrie aber zwischenzeitlich bedingt durch die Internationalisierung des Marktes wieder ab. · Selen: in der jüngsten Zeit erscheinen vermehrt wissenschaftliche Publikationen, in denen berichtet wird, dass bei der Entstehung der Autoimmunthyreoiditis Hashimoto ein Selenmangel mit eine Rolle spielt und dass bei der Augenbeteiligung der Immunhyperthyreose vom Typ des Morbus Basedow durch die Gabe von Selen die Rückbildung des Exophthalmus verbessert werden kann. Vegetarisch lebende Men- Die Jodzugabe bei Speisesalz hat die Jodversorgung der Bevölkerung verbessert. (Foto: günther gumhold/pixelio.de) schen haben eher einen Selenmangel als Mischköstler. · Vitamin D: Außerdem erscheinen wissenschaftliche Arbeiten mit Hinweisen darauf, dass Vitamin-D-Mangel sich häufiger bei der Autoimmunthyreoiditis Hashimoto findet. Die Gabe des Vitamins kann die entzündliche Aktivität vermindern. Da nördlich des 40. Breitengrades eine ganzjährige ausreichende Vitamin-D-Versorgung der Bevölkerung nicht möglich ist wegen der zu geringen Sonneneinstrahlung und damit unzureichender Bildung des Hormons durch die Haut, erscheint die Beseitigung des Vitamin-D-Mangels durch Einnahme von Vitamin D3 sinnvoll. In den USA sind zum Beispiel Milch und Orangensaft häufig durch Vitamin D angereichert. Seefisch (im Bild eine Rotbarbe) ist reich an Jod. (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de) 9 stauferforum 1/2012 Im Notfall ans Stauferklinikum Zentrale Ärztliche Bereitschaftspraxis erleichtert Patienten den Weg zum Notfalldienst Die Suche in Zeitungen und Gemeindeblättern nach dem diensthabenden Arzt an Wochenenden und Feiertagen hat für Patienten im Raum Schwäbisch Gmünd ein Ende: Seit Februar 2012 ist der ärztliche Notfalldienst zentral am Stauferklinikum angesiedelt. Der hausärztliche Notdienst fand bisher in den verschiedenen Arztpraxen in der Region Schwäbisch Gmünd statt und rotierte durch die etwa 140 teilnehmenden Arztpraxen. Hilfesuchende Patienten mussten entsprechend den jeweils diensthabenden Arzt in der Tageszeitung nachschlagen oder vom Anrufbeantworter des Hausarztes erfragen. Wahrhaftig keine Tätigkeiten, denen man sich gerne widmet, wenn man selbst oder ein Angehöriger erkrankt ist und rasch Hilfe benötigt. Seit Februar 2012 läuft der hausärztliche Notdienst an Wochenenden und Feiertagen nicht mehr über die verschiedenen Arztpraxen im Raum Schwäbisch Gmünd, sondern findet zentral am Stauferklinikum statt. Kein neues Modell in der Klinik, ist doch der Notdienst der niedergelassenen Kinderärzte bereits seit Jahren fest an der Klinik verankert. Die Vorteile für Patienten liegen auf der Hand: Die Suche nach dem Bereitschaftsdienst entfällt künftig. Ebenso stellt das Auffinden der diensthabenden Praxis, das in der Nervosität schon mal zu Verunsicherung führen kann, kein Problem mehr dar. Auch die mögliche Parkplatzsuche gehört der Vergangenheit an. Entscheidender Vorteil für schwer kranke Patienten ist weiterhin, dass bei weitergehenden Untersuchungen Fahrten in die Klinik nicht mehr notwendig sind. Sollten zusätzliche Diagnostiken, eine stationäre Einweisung oder gar ein operativer Eingriff notwendig sein, ist alles auf kurzem Wege verfügbar. Zur Einrichtung der zentralen Bereitschaftspraxis stellte das Stauferklinikum den niedergelassenen Ärzten fünf nebeneinander liegende Räume im Erdgeschoss der Klinik zur Verfügung. Zur organisatorischen Abwicklung hat die Kreisärzteschaft eigens den „Verein Ärztlicher Bereitschaftsdienst Region Schwäbisch Gmünd“ gegründet. Bei diesem sind auch die zehn Arzthelferinnen der Praxis angestellt, weiterhin wird die Abrechnung der ärztlichen Leistungen über den Verein abgewickelt. Unterstützung für das Projekt bekam die Ärzteschaft vor allem vom Landkreis, der über einen zinslosen Kredit die Anschubfinanzierung sicherstellte. Die Bereitschaftspraxis ist jeweils mittwochnachmittags, samstags, sonntags und an Feiertagen geöffnet. Insbesondere an den Wochenenden sind zwei oder drei Ärzte am Standort Stauferklinikum im Einsatz. Ein oder zwei weitere Ärzte sind im Fahrdienst unterwegs und versorgen Notfallpatienten auch zu Hause. Die niedergelassenen Ärzte erhoffen sich von der Zentralisierung vor allem eine Entlastung der Wochenenddienste. Dabei war die Umsetzung dieses Projektes lange Zeit im Gespräch. „Die ersten Pla- Der Empfangsbereich der Ärztlichen Bereitschaftspraxis. nungen liegen bereits mehr als 13 Jahre zurück“, weiß Krankenhausdirektor Walter Hees und erinnert daran, dass die Zentralisierung des Notdienstes nicht nur Befürworter hatte. Letztlich sei die Umsetzung aber ein Verdienst langer Vorarbeit, die sich nun vor allem für die Patienten auszahlt. Bei der offiziellen Eröffnung der Bereitschaftspraxis Ende Januar im Stauferklinikum erhoffte sich Landrat Klaus Pavel in seinem Grußwort trotz des Ärztemangels auf dem Land eine flächendeckende medizinisch gute Versorgung der Bevölkerung. Auch der Vorsitzende der Kreisärzteschaft, Dr. Erhard Bode, und der Vorsitzende des Vereins Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Dr. Peter Krubasik, freuten sich, dass gemeinsam mit dem Klinikum neue Versorgungsstrukturen aufgebaut werden konnten. Sie erinnerten bei der Eröffnungsfeier jedoch auch daran, dass mancher Arzt sich zunächst daran gewöhnen müsse, die gewohnten Strukturen der eigenen Praxis zu verlassen und die Entscheidung zur Zentralisierung des Notfalldienstes keinesfalls einstimmig ausgefallen war. Krankenhausdirektor Hees hob das gute Verhältnis zwischen niedergelassenen Ärzten und dem Stauferklinikum hervor. Einig sind sich die Verantwortlichen letztlich darüber, dass die stärkere Vernetzung zwischen hausärztlicher Versorgung und stationärem Klinikbetrieb, vor allem für die Patienten, der Weg in die Zukunft ist. Die Zentrale Ärztliche Bereitschaftspraxis ist hierzu ein erster wichtiger Schritt. Andreas Franzmann Assistent des Krankenhausdirektors INFOBOX Öffnungszeiten der Ärztlichen Bereitschaftspraxis: Mittwoch: 13.00 Uhr – 22.00 Uhr Samstag, Sonntag, Feiertage, Brückentage: 8.00 Uhr – 22.00 Uhr Erreichbarkeit während der Dienstzeiten: Am ersten Tag empfängt Krankenhausdirektor Walter Hees die diensthabenden Ärzte und Arzthelferinnen der Bereitschaftspraxis. Links im Bild der Vorsitzende des Vereins Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Dr. Peter Krubasik, und der Berater der Ärzteschaft Wasmut Fiedler (rechts). (Fotos: Stauferklinikum) Tel: 07171 / 701 – 3885 Fax: 07171 / 701 - 3889 10 stauferforum 1/2012 „Pfleger“ mit dem grünen Daumen Thomas Kucher ist für das Wohl der Pflanzen am Stauferklinikum zuständig Morgens um sieben Uhr beginnt Thomas Kucher mit seiner Arbeit. Auch schon mal „auf Station“. Allerdings kümmert er sich nicht um das Wohl der Patienten, sondern ist mit der Gießkanne unterwegs. Denn rund 200 Grünpflanzen auf den Gängen und Plätzen im Gebäude haben viel Durst. Darunter auch die rund 80 Pflanzen, die er vor drei Jahren vom Margaritenhospital, wo er bereits seit 12 Jahren als Gärtner tätig war, mit hinauf an seine neue Arbeitsstätte, dem Stauferklinikum, umzog. Er ist aber als ausgebildeter Landschaftsgärtner natürlich nicht nur für die Grünpflanzen im Gebäude zuständig. Nein, sein Arbeitsplatz umfasst etwa 25 Hektar. Denn er kümmert sich um die Außenanlagen, sorgt dafür, dass die Bodendecker auf den Parkplätzen nicht zu raumgreifend werden, säubert die öffentlichen Flächen, schneidet Hecken, mäht den Rasen und, und, und. Kurz, er ist ein echter Allrounder, der mit den Jahreszeiten lebt, die ihm quasi die Arbeit vorgeben. Im Winter setzt er sich auf seinen „besten Freund“, den „ISEKI“. Ein multifunktionales Gerät, das durch kleine Umbauarbeiten schnell zum Schneeräumer wird, im Sommer als Rasenmäher im Einsatz ist und unter anderem auch als Kehrmaschine auf den Wegen genutzt wird. Wenn Thomas Kucher von diesem kleinen Einsatzfahrzeug spricht, leuchten seine Augen. „Ohne ihn wäre das nicht machbar“, blickt er stolz auf das Gefährt. Nicht nur im Winter ist das Fahrzeug Gold wert. Schließlich darf für die Mitarbeiter, Patienten und Besucher der Gang über die Wege zum Krankenhaus nicht zur gefährlichen Rutschpartie werden. „Da wird im Bereitschaftsdienst gearbeitet, denn wenn Schnee fällt, wird ab vier Uhr morgens geräumt“, beschreibt der Landschaftsgärtner die Anforderung. Drei Kollegen vom technischen Dienst verrichten gemeinsam mit ihm diesen Winterdienst rund ums Gelände des Klinikums. Dazu gehören auch der Bereich rund um die Krankenpflegeschule sowie der große Parkplatz gegenüber der Wetzgauer Straße. Sein kleiner Fuhrpark mit Gerätschaften umfasst den „ISEKI“, die Kehrmaschine, zwei kleine Rasenmäher, Heckenschere und Motorsäge. Kucher ist dafür verantwortlich, dass die Hecken in Form sind, die Sträucher einen schönen Wuchs haben und die Anlage rund ums Klinikum sauber ist. Dazu gehören auch der neu angelegte Therapieweg und etwa der neue Spielplatz. „Angelegt haben beides allerdings Gärtner“, betont er. Er sammelt Müll, den Zeitgenossen achtlos wegwerfen, ebenso auf wie etwa Zigarettenstummel, die den Weg in den Aschenbecher nicht gefunden haben. Im Margaritenhospital machte er als Gärtner auch Botengänge. „Da war die zu bearbeitende Fläche nicht so groß“, schildert er. Als der Umzug ins Stauferklinikum erfolgte, arbeitete er noch ein Jahr mit Ludwig Höfer zusammen. „Der hat mir hier alles gezeigt und viel beigebracht“, redet Thomas Kucher voller Hochachtung über den Kollegen, der mittlerweile in Altersteilzeit ist. (Fotos: Stauferklinikum) 11 stauferforum 1/2012 Auch die Bäume sind sein Einsatzgebiet. Während die zahlreichen Erlen, Eschen und Ahorn in Richtung Mutlanger Straße keinen Schnitt brauchen, kümmert er sich umso lieber um Birnbäume. Im Sommer kommt wieder sein „ISEKI“ zum Einsatz. Dann jedoch mit einem Anhänger auf dem sich ein 1000-Liter-Tank befindet. Gießen ist bei heißer Witterung angesagt. Und zwar nicht nur Blumen, sondern auch frischgepflanzte Bäume. Und momentan legt er die extensive Dachbegrünung auf einem Teil des Neubaus an. Wiederum im Herbst sorgt er dafür, dass das Laub gerecht und entsorgt wird. Der zweifache Vater und Personalrat aus Mögglingen, der seit vielen Jahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit anreist, stellte fest: „Es ist ein schöner Beruf. Ich bin fast den ganzen Tag an der frischen Luft“. Was er am Feierabend so macht? Auch wieder an der frischen Luft sein. Entweder im Normannia-Stadium in Schwäbisch Gmünd oder aber er spielt Boule in Heubach. Um Weihnachten kümmert sich aber nicht nur um den heimischen Weihnachtsbaum, sondern besorgt gleich 15 Stück. „Das gibt eine schöne Atmosphäre“ beschriebt er, warum er an den Hauptachsen und Plätzen im Klinikum die Weihnachtsbäume aufstellt - und nach dem Fest auch wieder entsorgt. Gemeinsam mit Bärbel Haag vom Reinigungsdienst, die gelernte Floristin ist, steckte er im vergangenen Jahr einen Adventskranz mit einem 70-Zentimeter-Durchmesser für die Kapelle. „Das hab‘ ich vorher noch nie getan. Das hat Spaß gemacht“, kommt er ins Schwärmen. Vor allem freute es ihn, dass der Kranz von den Mitarbeitern, Patienten und den Besuchern bewundert wurde. „Schön, wenn man anderen so eine Freude machen kann“, lächelt der 50-Jährige zufrieden. Anja Jantschik 12 stauferforum 1/2012 Berufseinstieg leicht gemacht Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege am Stauferklinikum Der Startschuss für die Neukonzeption der Praktischen Ausbildung am Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd ist im September 2010 gefallen. Seitdem hat das Team der Fachschule für Gesundheit und Krankenpflege in Kooperation mit dem Pflegedienst viele Pläne entwickelt und erfolgreich umgesetzt. So auch das Konzept „Einführung in die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin“ Die demographische Entwicklung stellt für die Pflege eine große Herausforderung dar. Es ist zu erwarten, dass sich die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen und insbesondere der an Demenz leidenden Menschen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln wird. Demgegenüber wird die Pflegeausbildung mit Nachwuchsproblemen zu tun haben, denn zum einen ist der Pflegeberuf kein „Trendberuf“, und zum anderen müssen die Ausbildungsstätten die wenigen Bewerber aus den zu erwartenden geburtenschwachen Jahrgängen für sich gewinnen. Somit klafft die Schere zwischen der Anzahl der Pflegeempfänger und der Pflegenden immer weiter auseinander. Es bleibt die Frage zu klären, wie der Problematik Fachkräftemangel entgegen gesteuert werden kann. Darüber hinaus steckt die Pflegeausbildung derzeit in einem tiefgreifenden Umbruch. Einerseits hat sich die Pflegeausbildung den veränderten Bedingungen des Pflegealltags wie kurze Verweildauer der Patienten in Akutkliniken oder Umstrukturierungen von Institutionen anzupassen, andererseits stellt die Etablierung der Pflegewissenschaft besondere Anforderungen an die Schulen. Die gesetzliche Bestimmung zielt auf einen fachlichen, personalen, sozialen und methodischen Kompetenzerwerb. Diese Zielformulierung hat wesentliche didaktische und pädagogische Veränderungen zur Folge. Insbesondere sollen sich die Auswirkungen nicht in Form der Überforderung der jungen Menschen auswirken, so dass sie im schlechtesten Fall dem Ausbildungsbetrieb den Rücken kehren. Dieser Situation muss sich eine Ausbildungsstätte stellen und um Lösungsansätze ringen. Aus der organisationspsychologischen Forschung ist bekannt, dass sich Mitarbeiter innerhalb der ersten sechs Wochen entscheiden, in einem Unternehmen weiterzuarbeiten. Somit, das war den Verantwortlichen des Ausbildungsgangs klar, „ müssen alle unsere Anstrengungen in die Richtung zielen, den neuen Auszubildenden einen guten Start in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Parallel dazu wird die Pflegequalität in unserem Klinikum gesichert und ausgebaut.“ Sie haben sich des Einstellungskonzeptes des Commitments bedient, und dieses den Überlegungen zur Einführung in die Ausbildung zu Grunde gelegt. Unter Commitment wird die Identifikation mit der Organisation verstanden. Insbesondere spricht man in der Literatur von Verpflichtung, Einsatz und Engagement für ein Unternehmen. „Wir versprechen uns darüber hinaus, dass das Commitment einen großen Einfluss auf die Motivation zur Zielereichung Gesundheits- und Krankenpflegeexamen, und im Anschluss daran, das Bleiben als Mitarbeiter hat.“ Einführung in die Ausbildung Die Ausbildung an der Pflegefachschule beginnt mit einem zehnwöchigen Theorieblock. Zur Anbahnung des Commitments sieht das Ausbildungskonzept insgesamt drei Tage zum Kennenlernen und zur Reflexionsrunde über erste Erfahrungen in der Praxis. Einführung in das Schulund Klinikleben vor. Die neuen Lernenden sentliche Bausteine für das Erlernen pflesollen sich zuerst mit der neuen Umgebung getechnischer Elemente sind „Trockenüund den Menschen vertraut machen. Dazu bungen“ im Skillslab. Die Idee des Skillslab gibt es Kennenlernrunden mit Schülerinnen / stammt aus England und den Niederlanden. Schülern der höheren Semester, und mit den Das Skillslab („Labor für Fertigkeiten“) ist Lehrenden. Neben einer Führung durch das ein „Trainingsraum“, der ähnlich einem Schul- und Klinikgebäude werden auch Ori- Patientenzimmer der Klinik konzipiert ist. entierungshilfen zum Schulalltag gegeben, Hier findet man Möbel wie Patientenbett, sowie Regeln zum Miteinander erläutert und Nachttisch, Patientenglocke, Betten- und vereinbart. Visitenwagen, sowie alle weiteren UtensiIn der ersten Phase der theoretischen lien. Situationen aus der Pflegepraxis werAusbildung steht die Vorbereitung auf die den simuliert und Pflegetechniken in Form ersten Praxisschritte im Mittelpunkt. Im Un- von Handlungsketten eingeübt. Typische terricht werden Themen wie Beobachtung Themen dafür sind die Durchführung der des Pulses und des Blutdrucks, Anatomie Körper- und der Mundpflege, aber auch und Physiologie des Herzkreislaufsystems, Verbandswechsel, Verabreichen von Sonsowie der Haut vermittelt. Psychologische denernährung, sowie später auch das EinüInhalte, wie die Aufnahmesituation eines ben von Injektionstechniken. Ziel ist es, den Patienten, kommen ergänzend hinzu. We- Pflegeschülerinnen Sicherheit in der Durchführung von Pflegetechniken zu geben. Viele einzelne Handlungsschritte werden, ähnlich wie in einem Trainingslager, sooft geübt, bis sie beherrscht werden. Die Einführung in die Praktische Ausbildung stellt eine besondere Herausforderung dar, da Mitarbeiter aus verschiednen Berufen wie Pflege, Medizin, Physiotherapie, Radiologie daran beteiligt sind. Alle gemeinsam wirken sie als das „Therapeutische Team“. Begrüßung auf der Pflegestation durch die Praxisanleiterin. (Fotos: Stauferklinikum) Die Klärung nachfolgender Leitfragen hat die Schulleitung bei der Erarbeitung und Gestaltung der Einführungsphase begleitet: · Womit kann man jungen Menschen im Berufseinstieg Sicherheit vermitteln? · Welche Inhalte sind in den ersten Tagen des Berufseinstiegs wichtig? · Welche Faktoren unterstützen und fördern die Entwicklung einer Bindung bzw. eines Commitments? 13 stauferforum 1/2012 Schülerinnen der Gesundheits- und Krankenpflege. Trockenübungen“ im Skillslab. · Wie können Überforderung oder Unterforderung vermieden werden? · Welche Aspekte sind beim ersten Patientenkontakt zu beachten? für sie neue Tutorenrolle schlüpfen konnten. Es gab Unterrichtseinheiten zum Thema „Formen des Lernens“ und „Anleitung in der Pflegepraxis“. Darüber hinaus fühlten sich die Tutoren dazu angeregt ihr Wissen zu speziellen Pflegethemen aufzufrischen. Dies war sehr erkenntnisreich. Nach einer mehrmonatigen Entwicklungszeit wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen, gemeinsam mit Auszubildenden, Praxisanleitern, Pflegepädagogen und ähnlichen ein Leitfaden erstellt, der die wesentlichen Inhalte der Einführungswoche festschreibt. Zielsetzung dieser Woche ist im Kern: · Der Aufbau von Vertrauen für die Neulinge · Das Einfinden in die neue Rolle als Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin · Das Üben und Umsetzen von Kernaufgaben in der Pflegepraxis. In der Einführungswoche Im Dezember 2011 wurde die Konzeption der Einführungswoche erstmals umgesetzt. Die Auszubildenden des 5. Semesters waren als Tutoren für die ersten beiden Tage eingeplant. In den verbleibenden drei Tagen haben die Praxisanleiterinnen der jeweiligen Stationen die Neulinge bei den ersten Schritten in der Praxis begleitet. Den Auszubildenden des 1. Semesters wurde mit speziellen Lernangeboten und Ablaufplänen geholfen. Ebenso den Auszubildenden des 5. Semesters, damit sie zwei Tage lang in die Das Konzept „Einführung in die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin“ ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Dialoges zwischen Auszubildenden, Praxisanleiterinnen, Führungspersonen des Pflegedienstes und Pflegepädagogen. Alle Beteiligten ließen die jeweils anderen an ihren Fragen, Problemen und Wünschen teilhaben. Zeigen Sie Herz… Ob bei Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstagen oder Betriebsfesten: Zeigen Sie Herz und bitten Sie Ihre Gäste statt Blumen und Geschenke um Spenden für die SOS-Kinderdörfer. Tel.: 0800/50 30 600 (gebührenfrei) Spendenkonto: 69 12 000 BLZ: 700 700 10, Deutsche Bank www.sos-kinderdoerfer.de Resumée Einschneidende emotionale Ereignisse bestimmen oftmals den Verbleib von Personal in einem Unternehmen. Aus diesem Grund hat die Pflegefachschule am Stauferklinikum einen Schwerpunkt des pädagogischen Gesamtkonzeptes auf die Entwicklung eines Commitments bei den neuen Auszubildenden gelegt. In einer großen Reflexionsrunde wurde von allen Beteiligten einhellig betont, das das Konzept ein voller Erfolg war. Ulrike Schleich Dipl. Pflegepädagogin (FH), Cand. MA, stellv. Schulleitung 14 stauferforum 1/2012 Die Bibel – Ein medizinischer Ratgeber? Welche medizinischen Erkenntnisse finden sich in der Bibel? Im Magazin „Stauferforum“ finden Sie vor allem Artikel, die medizinische Themen behandeln, wie zum Beispiel in der aktuellen Ausgabe Krankheitsbilder der Schilddrüse. Das hat mich, den Theologen, der viel mit der Bibel arbeitet, angeregt, einmal ein bisschen der Frage nachzuspüren, ob und welche medizinische Erkenntnis in der Bibel eigentlich auftaucht. Eine „medizinische Erkenntnis“ wird sehr häufig in der Bibel thematisiert: die Vergänglichkeit des Menschen, das heißt die Einsicht, dass sich die körperliche Kräfte von uns Menschen mit den Jahren immer mehr abbauen und dann ganz zum Erliegen kommen. „Unser Leben währte siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre“ (Psalm 90,10). Diese Hinfälligkeit des Menschen haben die Männer, die in der Bibel reden, auch vor Augen, wenn sie von den inneren Organen sprechen. Sie hatten natürlich noch nicht die anatomischen Kenntnisse eines Arztes unserer Zeit, weshalb sie die Innenräume des Körpers, alles zusammenfassend „Dunkelkammer“ genannt haben (Sprüche 20,27). Aber einige Organe kannte man recht gut. Von der Leber wusste man, dass sie schwer ist und so nannte man sie „kabed“, was im Hebräischen „schwer sein“ heißt. Auch war die Leber als lebenswichtiges und hochempfindliches Organ bekannt. Sie wird erwähnt, wenn maßloser seelischer Schmerz beschrieben wird: „Ich habe schier meine Augen ausgeweint, dass mir mein Leib davon weh tut; meine Leber ist auf die Erde ausgeschüttet“ (Klagelieder 2,11). In der Leber sah man das Organ des seelischen, nicht des leiblichen Schmerzes, denn die Leber hat keine Nerven, die Schmerz vermitteln können. Der Mann, den eine Frau verführt, wird mit dem Hirsch verglichen, der sich in einer Schlinge verfängt, „bis sie (die Verführerin) ihm mit dem Pfeil die Leber spaltet“ (Sprüche 7,23). Die Nieren sind im Alten Testament neben dem Herzen das wichtigste Organ. Der Beter des 139. Psalms sagt an Gott gewendet: „Du hast meine Nieren geschaffen.“. Prüft Gott einen Menschen, schießt er seine Pfeile in dessen Nieren: „Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine Nieren gespaltet und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet“ (Hiob 16,13). Im Alten Testament gilt die Niere als Schmerzzentrum, und das nicht ohne Grund: äußerst schmerzhafte Nierenkoliken hat es schon damals gegeben. Man hat in der Niere aber auch den Sitz des Gewissens gesehen. Ein Psalmbeter spricht vom Wachwerden des Gewissens, wenn er sagt: „Meine Nieren züchtigen mich des Nachts“ (Psalm 16,7). Fünfmal heißt es in der Bibel, dass Gott einen Menschen „auf Herz und Nieren prüft“. Diese Redewendung ist auch in der modernen Medizin gebräuchlich. Dieser kleine medizinische Exkurs macht deutlich, dass die Bibel schon immer gewusst hat, dass „seelische“ Faktoren und Ereignisse (das Worte „Seele“ wird in der Bibel mit am meisten genannt), wie Angst, Trauer, Liebeskummer, Trennungsschmerz, Stress, aber auch Gier, Neid, sich körperlich auswirken können. Die Bibel dividiert nicht das Zusammenspiel von Leib und Seele auseinander und be- trachtet auch nicht den Körper als eine „Maschine“, die es gilt regelmäßig zu warten, ähnlich wie wir regelmäßig ein Auto zur Inspektion bringen, „durchzuchecken“, damit seine „Organe“ reibungslos funktionieren. Wenn sie vom Leib des Menschen spricht, hat sie immer auch die seelischen Einwirkungen im Blick. Kurz gesagt: Die Bibel kennt auch, was heutzutage auch eine Fachrichtung innerhalb der Medizin ist: die Psychosomatik. So finden wir in der Bibel etliche Heilungsgeschichten Jesu (zum Beispiel Markus 2,1-12), in denen deutlich wird, dass das körperliche Gebrechen des Kranken auch seelische Ursachen hat. Empfehlungen – für einen Klinikseelsorger natürlich besonders interessant – gibt es viele, wie sich die seelischen Kräfte stärken lassen, was ja gerade in den Tagen einer Erkrankung ganz wichtig sein kann. Ich denke zum Beispiel an die biblische Empfehlung, dass es einem Menschen, der eine Krise bewältigen muss, nicht geholfen ist, wenn er sich in das sprichwörtliche Schneckenhaus zurückzieht und beharrlich schweigt: „Da ich’s verschweigen wollte, verschmachteten meine Gebeine“ (Psalm 32,2). Deutlich wird davon gesprochen, wie sich seelisches Leid auf den Leib auswirken kann. „Verschmachten“ die Gebeine, das heißt, (Foto: Stauferklinikum) der Mensch fühlt sich insgesamt elend und schwach. Wenn wir schon beim Reden und dessen heilsamer Wirkung sind, dann möchte ich in einem letzten Gedanken auf das Gebet kommen. Das Gebet ist eine heilsame „Methode“, etwas von dem, was mich gerade umtreibt und belastet „los“ zu werden. „Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch“ ((1.Petrus 5,7). Das bloße Reden über seine Sorgen ist immer gut. Noch besser allerdings ist, jemand seine Sorgen „hinzuwerfen“ und anzuvertrauen. Gerade dieses will das Beten zu Gott sein. Das kann man auch üben. Es tut gut. Die Angst wird kleiner und die Hoffnung wächst. Diese Stärkung spürt auch der Leib, etwa daran, das der Druck in der Magengegend nachlässt und man wieder etwas freier durchatmen kann. Michael Gseller Evangelischer Klinikseelsorger stauferforum 1/2012 KUNST GIBT KRAFT Skulpturenpfad und Gemälde am Stauferklinikum gehören zum alltäglichen Bild In kaum einem Krankenhaus begegnet Patienten, Besuchern und Beschäftigten so viel Kunst wie am Stauferklinikum. Mehr zu dieser ungewöhnlichen Galerie und dem Sinn dahinter auf den folgenden Seiten. 15 16 stauferforum 1/2012 Kunst sorgt für die Balance Skulpturenpfad und Gemälde am Stauferklinikum gehören zum alltäglichen Bild Was für Worte gehen einem Menschen durch den Kopf wenn er das Wort Klinik hört? Ärzte? Krankheit? Diagnosen? Operationen? Wenn allerdings die Rede auf das Stauferklinikum kommt, gesellt sich ein weiteres Wort dazu: Kunst. Denn sowohl die Patienten als auch die Besucher und das Klinikpersonal kommen tagtäglich in den Genuss, Bilder oder auch Skulpturen im und am Klinikum zu begegnen. Im Oktober 2009 wurde ein Skulpturenpfad am Klinikum eröffnet, der seinesgleichen sucht. „Vielleicht schöpfen alle ein bisschen Kraft daraus“, wünschte sich Landrat Klaus Pavel einst bei dessen Eröffnung. Und sein Wunsch ging offensichtlich in Erfüllung. Denn heute ist es ein alltägliches Bild, wenn Menschen vor den Skulpturen stehen und scheinbar in Gedanken versunken sind. Für einen wertvollen Augenblick scheinen sie der Welt, Diagnosen, Krankenbesuchen oder dem Beruf am Klinikum entrückt. Lassen sich in die Welt der Kunst fallen. Und eben dies war die Intention von Chefarzt Dr. Manfred Wiedemann, ärztlicher Direktor am Stauferklinikum. Er ist der Motor für alles, was mit Kunst, seien es nun Skulpturen oder auch Bilder, am Klinikum zu tun hat. „Für mich bietet Kunst eine Balance, ist Ausgleich zum Beruf“, erläutert er sein Ansinnen. Wenn man wie er eine 60- bis 70-Arbeitsstunden- Woche hat, „muss die Kraft irgendwo herkommen“, beschreibt Als Chefarzt und ärztlicher Direktor sieht Dr. Manfred Wiedemann die Kunst als wichtige Balance zum Alltag. Er initiierte den Skulpturenpfad. (Fotos: jan/tom) der Chefarzt. Zum einen komme für ihn die Kraft aus der Familie, den Kindern und der Natur. Aber eben auch aus der Kunst. Und dasselbe wünscht er sich für die 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stauferklinikum. „Kunst gehört für mich zum Leben. Man kann seinen Blick an einem Werk festmachen. Im und am Klinikum findet der Mitarbeiter, aber eben auch der Patient und der Besucher etwas Schönes“, so Wiedemann. Natürlich, räumt er ein, zeichne ein freundliches Personal und kompetente medizinische Versorgung eine Klinik aus. Aber die Kunst eröffne Türen zu einer neuen Welt. „Und bringt beispielsweise den Patienten raus aus den engen Räumen, in die ihn die Krankheit bringt“. Selbstverständlich Kunst Vor zweieinhalb Jahren ergab sich für Chefarzt Dr. Wiedemann die Möglichkeit, die Weichen für einen Skulpturenpfad am Klinikum zu stellen. Eine Ausstellung im Kloster Lorch brachte ihm die Initialzündung. Nach langen Gesprächen mit den Künstlern gelang es ihm, diese Ausstellung ans Klinikum zu holen. Es handelt sich dabei um Leihgaben, die von Künstlern mit Bezug zu Gmünd geschaffen worden waren: Hans Nübold, Fritz Nuss, Karl Ulrich Nuss, Jakob Wilhelm Fehrle, Max Seiz, Josef Baumhauer und Eckhart Dietz. Der Skulpturenpfad war geboren. Auf dem Campus, aber auch in den Räumen und Gängen des Stauferklinikums selbst erwarten die 17 stauferforum 1/2012 Skulpturen seither die Vorübergehenden. Animieren zum kurzen Verweilen, zum Durchatmen. Mittlerweile sehen die Mitarbeiter, Patienten und die Besucher diesen Skulpturenpfad schon fast als etwas Selbstverständliches an. Obwohl es ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Stauferklinikums ist. „Bislang gab es nur positive Resonanz. Das Ziel ist erreicht, Kunst wird als Selbstverständlichkeit angenommen“, freut sich der Ärztliche Direktor über diese Entwicklung. Immer wieder werden die Skulpturen ausgetauscht, Neue „Hingucker“ aufgestellt. Wieder als Leihgaben. Wobei Dr. Wiedmann stets die Hoffnung hat, „dass was bleibt“. Wie beispielsweise „Iphigenie“, die als Dauerleihgabe gewonnen werden konnte. Gut aufgestellt Seiner Ansicht nach sind die Skulpturen am und im Klinikum gut aufgestellt. „Wenn die Künstler das nicht erkennen würden, würden sie diese nicht umsonst aufstellen“, argumentiert der Chefarzt. „So werden Glanzpunkte gesetzt – und man kann sich auch schon mal verlieren in der Kunst.“ Wiedemanns Ansicht nach „ist die Kunst am Stauferklinikum angekommen“. Das Klinikum werde mit der Kunst assoziiert – „mehr kann man nicht erreichen“, ist er sich sicher. Die Kunst sorge für ein Wohlfühlambiente. Hauptsächlich wünsche sich ein Patient natürlich gute medizinische Versorgung und freundliches Personal. Aber die Kunst sorge für die gelungene Abrundung des Angebots am Klinikum. „Das Gesamtpaket muss stimmen.“ verwaltung ihr Herz für die Kunst ausgedehnt“. Das zeichnet das Krankenhaus aus, zeigt es doch, dass nicht nur die Medizin eine Rolle spielt. Die Bilder finden sich wie auch die Skulpturen an den Hauptachsen im Klinikum. Und werden tagtäglich von rund 400 stationären und weiteren 1000 Tagespatienten wahrgenommen. Nicht zu vergessen natürlich die 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Und für viele ist die Kunst wirklich zu Selbstverständlichkeit geworden.“ Dass dieses „Wohlfühlambiente“ am Klinikum auch weiterhin Bestand hat, dafür will sich Chefarzt und Ärztlicher Direktor Manfred Wiedemann einsetzen: „Das werde ich weiterpflegen“, verspricht er. Was ihm nicht minder am Herzen liegt, ist die Musik. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es daher „MIK“ Musik im Klinikum. In Kooperation mit der städtischen Musikschule werden in regelmäßigen Abständen Konzerte gegeben. Gern sind hierbei begabte Musikschüler zu Gast am Stauferklinikum. Diese Veranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Anja Jantschik Wobei sich der Chefarzt außerordentlich über den architektonisch gelungenen Neubau des Frauen- und Kinderklinikums freut. Helle, freundliche Räume wurden geschaffen. Eben auch ein Mosaikstein fürs „Gesamtpaket“. Zudem, so Wiedemann, sei dieses „Wohlfühlambiente“ auch wichtig für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich um das Wohl der Patienten bemüht sind. Zumal jeder von ihnen das Ziel habe, „wenn es irgend geht, raus aus der bloßen Behandlung von Menschen, und rein in eine echte Beziehung zum Gegenüber zu kommen“. Pro Jahr gibt es am Stauferklinikum 70.000 Patienten. Und die Zahl ist steigend. Sie alle profitieren vom künstlerischen Engagement, das Chefarzt Dr. Wiedemann einbringt. Durch seine Beziehungen zu Künstlern ist ihm wieder ein Coup gelungen: Zu den aktuell aufgestellten 30 Skulpturen werden momentan großformatige Bilder des Münchner Künstlers Artur Jost Pfleghar ausgestellt. Bereits in New York präsentiert, verführen die 20 Bilder die Betrachter zum näheren Hinschauen. „Gott sei Dank hat die Klinik- „Iphigenie“ 18 stauferforum 1/2012 Keime dürfen nicht rein Flächendeckende Untersuchung zur Bekämpfung von MRSA-Erregern gesellschaftlichen Anspruch und Auftrag. Die meisten dieser Infektionen mit mulitresistenten Keimen werden verursacht durch Patienten, die die Keime mit in das Krankenhaus bringen, wodurch es zu Ansteckungen kommen kann. So ist das erste Ziel, Patienten bereits bei Aufnahme zu untersuchen und, wenn bei ihnen Keime nachgewiesen werden, im Krankenhaus zu isolieren. Im Labor des Stauferklinikums: Ärztlicher Direktor Dr. Manfred Wiedemann, Laborleiterin Sybille Kurz und der stellvertretende Laborleiter Martin Maier. (Fotos: Stauferklinikum) Die Qualität der Medizin in westlichen Ländern, vor allem in Deutschland, ist auf so hohem Stand, wie noch nie in der Geschichte. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, zum Beispiel die ständige Verbesserung von Techniken, Materialien, Medikamenten, aber auch Taktiken in den Behandlungswegen von kranken und verletzten Menschen. Über allem steht die Hygiene, nur hygienisch einwandfreies und extrem sauberes Arbeiten bzw. Operieren am Patienten minimiert die Gefahr für kranke Menschen. Trotz der großen Fortschritte in der Medizin bleibt, ja wächst sogar ein Infektionsproblem, besonders in den Krankenhäusern. Dies findet seine Ursache vor allem darin, dass immer ältere und kränkere Menschen zu behandlen sind und an diesen immer umfangreichere Behandlungen oder Operationen durchgeführt werden. Damit steigt das Risiko, dass geschwächte Patienten mit Keimen infiziert werden, die vor allem in Krankenhäusern heimisch sind aufgrund der dortigen Konzentration von schwer- kranken und auch infizierten Patienten. Eine zusätzliche Rolle neben der geschwächten Abwehrlage von Patienten, spielt auch die zunehmende Resistenz von Bakterien gegen die gängigen Antibiotika. Ein übermäßiger und allzu kritikloser Umgang mit Antibiotika in den letzten Jahrzenten erzeugt durch Mutation resistente Bakterien, die plötzlich auf keines der üblichen Penicilline oder andere Stoffe mehr ansprechen. Es ist bekannt, dass in Deutschland jährlich etwa 500.000 Krankenhausinfektionen auftreten, dies bedeutet im Krankenhaus erworbene Infektionen bei meist Patienten mit geschwächter Abwehrlage (nosokomiale Infekte). Viele dieser Infekte gehen auf den Erreger – Methicillin resistenter Staphylococcus aureus -, kurz „MRSA“ zurück. Diese Bakterien haben für gesunde Menschen zunächst keine nachhaltigen Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Statistisch gesehen ist in Deutschland sogar jeder Fünfte Träger des Erregers, ohne es zu wissen. Die Bakte- Dieser Aufgabe hat sich das Stauferklinikum mit Nachdruck gestellt und ist als eines der ersten Krankenhäuser in der Region in der Lage, bei Patienten aus einem definierten Risikopotential bereits bei Aufnahme in das Krankenhaus Screening-Untersuchungen durchzuführen, so dass innerhalb einer Stunde bekannt ist, ob der Patient von MRSA besiedelt ist oder nicht. Untersucht werden seit Oktober 2011 alle Patienten, die im Verlauf der letzten Jahre über längere Zeiträume Anitbiotika eingenommen haben. Untersucht werden natürlich auch Angehörige von Patienten, bei denen bereits eine Besiedelung mit MRSA bekannt ist. Entnommen werden Nasen- und Rachenabstriche, auch Abstriche von eventuell vorhandenen Wunden. Die Proben werden mit einem neuartigen Gerät im hausinternen Labor untersucht und aus einem positiven Ergebnis sofort Konsequenzen gezogen. Müssen die solange in der Ambulanz wartenden Patienten stationär aufgenommen werden, werden sie isoliert, um weitere Patienten nicht zu gefährden. Für die Behandlung dieser Patienten gelten dann besonders strenge Hygienestandards. Kann ein Patient auch ambulant betreut werden, wird dieser Weg favorisiert, natürlich unter entsprechender rien können sich jedoch bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem im Körper ausbreiten und neben Haut- und Weichteilinfektionen auch schwere Allgemeinerkrankungen hervorrufen. Für Krankenhäuser, die per se viele Tausende von Patienten mit geschwächter Abwehrlage und oft mitgbrachten Infektionen behandeln, ist es deshalb höchstes Gebot, sich dieser Problematik zu stellen: hygienische Maßnahmen auf Stationen, Ambulanzen oder in Operationssälen, das ständige Training des Personals, bei Bedarf Isolierung von Patienten, aber auch die Entwicklung von Standards, für deren Umsetzung Hygienefachärzte oder Hy- MRSA-Erreger unter dem Mikroskop. Durch ein gienebeauftragte sorgen. flächendeckendes Screening wird im Stauferklinikum Es gibt dafür einen hohen die Verbreitung des Erregers verhindert. 19 stauferforum 1/2012 Behandlung mit Antibiotika. Innerhalb eines Monats wird bei etwa 18 Patienten ein Befall mit MRSA-Erregern festgestellt. Diese Besiedelung oder Infektion wäre bis dato nicht festgestellt worden und hätte zu potentiellen Infektionen geschwächter Patienten geführt. Dank des Screenings kann die Verbreitung der Bakterien verhindert werden. Auch wenn die Kosten für die Laboruntersuchung pro Patient rund 30 Euro be- tragen, wird dieses Screening fortgeführt und dauerhaft sicher ausgeweitet. „Die Klinikhygiene hat in unserem Krankenhaus allerhöchste Priorität“, berichtet der Ärztliche Direktor des Stauferklinikums Dr. Manfred Wiedemann. „Operation an Patienten, die mit MRSA befallen sind, könnten Wundheilungsstörungen oder Knochenentzündungen auslösen. Im schlimmsten Fall kann die Erkrankung sogar lebensbedrohlich werden. Umso wichtiger ist die frühe Erkennung und Isolation der Erreger“. Die Übertragung des MRSA erfolgt größtenteils über die Hände. Um eine Ausbreitung des Erregers erfolgreich zu verhindern, sind für Klinikpersonal und Besucher einfache aber wirksame Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Waschen und Desinfizieren der Hände und Tragen von Schutzkleidung notwendig. Führend im Bereich Klinikhygiene sind in Europa vor allem die skandinavischen Länder, aber auch die Benelux-Staaten. Ziel ist für das Stauferklinikum, durch das Screening- Verfahren das Gefährdungsrisiko auf die niedrigen Werte dieser Länder zu senken. „Dank der Einführung des Screenings geht das Verbreitungsrisiko von MRSA-Bakterien in unserem Klinikum nun gegen Null“, so Wiedemann. Dr. med. Manfred Wiedemann Ärztlicher Direktor Andreas Franzmann Assistent des Krankenhausdirektors Impressum Herausgeber: Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd Wetzgauer Straße 85 73557 Mutlangen Das Stauferklinikum ist ein Eigenbetrieb des Ostalbkreises. Vorsitzender des Krankenhausausschusses ist Landrat Klaus Pavel Verantwortlich für Anzeigen Falko Pütz Verantwortliche Redakteurin (V.i.S.d.P) Dipl.-Kffr. Gabriele Büchner-Olbers Roland Jörke Tel. 0 71 71/60 01-7 78 Fax 0 71 71/60 01-7 63 r.jö[email protected] Verlag, Gesamtherstellung und Anzeigenproduktion SDZ Druck und Medien GmbH & Co. KG, Bahnhofstraße 65 73430 Aalen %'A *$ å(.$ ç$E Zukunft für Kinder ! www.worldvision.de Werbeberatung und Anzeigenverkauf Randolph Pudellek Tel. 0 71 71/60 01-7 75 Fax 0 71 71/60 01-7 63 [email protected] Wolfgang Jänichen Tel. 0 71 71/60 01-7 64 Fax 0 71 71/60 01-7 63 [email protected] 20 stauferforum 1/2012 Peking, Paris, Hamburg, Ostalbkreis Neuartiger Computertomograph am Standort Stauferklinikum 2011 wurde der Somatom Perspective, ein neuer Computertomograph der Firma Siemens Healthcare, auf dem Kongress der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas in Chicago vorgestellt. Im April wurde das fünfte Gerät dieser neuesten Baureihe der Öffentlichkeit am Standort Stauferklinikum präsentiert. Die vier anderen bisher ausgelieferten Maschinen stehen in Peking und Shanghai, Paris und Hamburg. Erworben hat den neuen Computertomographen (CT) die Gemeinschaftspraxis für Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin Dres. med. Görner/ Nierhoff/Wagner/Amann. Am Stauferklinikum werden seit 2006 zwei Computertomographen betrieben, um das umfangreiche diagnostische und interventionelle (therapeutische Eingriffe mit Bildsteuerung) Leistungsspektrum abdecken zu können. Das älteste der beiden CTs war seit rund zehn Jahren in Betrieb und zeigte altersbedingte Ermüdungserscheinungen. Die Einzeilen-Technik dieser Maschine entsprach außerdem nicht mehr den aktuellen technischen Anforderungen bezüglich DosisEffizienz, Geschwindigkeit und Bildqualität. Nach etwa einjähriger Markbeobachtung und –analyse hat sich die Praxis für den Kauf eines CTs aus dem Hause Siemens entschieden. Der wurde im Februar 2012 installiert. Mit diesem CT der neuesten Generation können alle Körperregionen einschließlich des Herzens dargestellt werden. Um Betriebseffizienz, Strahlendosis und Bildqualität des Scanners optimal aufeinander abzustimmen, lässt sich über das Bedienfeld die neue Softwarelösung eMode (e steht für efficiency) auswählen. Sie ermittelt die für die jeweilige Untersuchung optimalen Scan-Parameter und stellt sie automatisch so ein, dass der CT mit einer möglichst geringen Belastung betrieben wird, was die Abnutzung minimiert und die Lebensdauer des Geräts erhöht. Komponenten müssen seltener ausgewechselt werden, die Betriebsdauer steigt und Wartungskosten sinken. „Weltweit wächst der Kostendruck im Gesundheitswesen und damit der Bedarf an bildgebenden Systemen, die sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen. Für Kliniken und Praxen, die in besonderem Maße gezwungen sind, auf den Kostendruck zu reagieren, ihre Geräte aber gleichzeitig vielseitig einsetzen möchten, haben wir den Computertomografen Somatom Perspective entwickelt“, sagt Walter Märzendorfer, CEO Computed Tomography & Radiation Oncology bei Siemens Healthcare. Betriebskosten senken Die Scannerkonstruktion ist hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ebenfalls ein zentraler Aspekt. Mit seiner schmalen Gantry (Ringtunnel) und geringen Gesamtgröße benötigt der Somatom Perspective nur rund 18 Quadratmeter Stellfläche. Er verbraucht durchschnittlich nur 71 Kilovoltampere Strom und strahlt mit circa 7 Kilowatt wenig Wärme ab. Damit werden auch Strom- und Klimatisierungskosten niedrig gehalten. Um den Einsatz im Alltag zu erleichtern und die Untersuchungszeiten zu minimieren, ist der CT mit den modernen „Fully Assisting Scanner Technologies“ (FAST) ausgestattet. Sie vereinfachen und automatisieren zeitintensive, komplexe Prozeduren und unterstützen so das Bedienpersonal während der kompletten CT-Untersuchung. Für eine qualitativ hochwertige Bildgebung sorgt die „Interleaved Volume Reconstruction“-Methode. Sie verwendet Informationen aus 128 CT-Schichten, wodurch selbst sehr kleine diagnostische Details zu erkennen sind. In Kombination mit einem 38 Millimeter breiten Detektor kann Dr. Corinna Nierhoff erklärt Landrat Klaus Pavel (Mitte) und Krankenhausdirektor Walter Hees (rechts) den neuen Computertomograph. Im Hintergrund (v.l.n.r.): Uwe Schmid, Regionalleiter Firma Siemens und Jan Chudzik, Business Manager Firma Siemens. (Fotos: Tom) der CT selbst größere Abschnitte (etwa bei Thorax-Untersuchungen) in kurzer Zeit abtasten („scannen“). Ein Bereich von fünfzig Zentimetern lässt sich in 5,2 Sekunden in hoher Bildqualität erfassen. Daher kann mit dem Somatom Perspective die komplette Bandbreite an Körperregionen bei neurologischen oder onkologischen Fragestellungen dargestellt werden. Patienten profitieren Aus Sicht des Patienten ist neben einer hohen Bildqualität die geringste mögliche Strahlendosis entscheidend. Eine spezielle Regeltechnik (Care Dose4D) passt den Röntgenröhrenstrom in Echtzeit für den gesamten Scan-Bereich an und stellt dadurch eine gleichmäßig hohe Bildqualität bei möglichst niedriger Dosis für alle Organe und jegliche Patientenanatomie sicher. Eine weitere Technologie zur Dosisreduktion ist die zusätzliche „Sinogram Affirmed Iterative Reconstruction“ (Safire). Diese Methode zur schrittweisen Rekonstruktion von CT-Bildern basiert auf den Rohdaten. Sie erzielt eine Dosisreduktion um bis zu sechzig Prozent für ein breites Spektrum an Anwendungen. Chronologie der Praxis an der Klinik Die Radiologische Praxis am Klinikum wurde zum 1. Januar 1998 von Dr. med. Claus Görner, Facharzt für Radiologische Diagnostik und Innere Medizin und bis dahin Oberarzt der Zentralen Radiologischen Abteilung, gegründet. Hintergrund der Etablierung der Praxis am Klinikum war die Idee einer gemeinsamen und damit wirtschaftlichen Nutzung der vorhandenen Geräte der Klinik sowohl für ambulante als auch stationäre Patienten. Die Praxis investierte in die Beschaffung eines Kernspintomographen (MRT). Nach guter Einführung dieses neuen kooperativen Modells zeigten sich zunehmend organisatorische und räumliche Herausforderungen, vor allem auch durch den rasch wachsenden Bedarf an Archivplatz für die Röntgenfilme. Darauf investierte das Klinikum 2005 in die Beschaffung eines Radiologie-Informationssystems (RIS) und eines Bildarchivierungssystems (PACS), die der Dokumentation und der Speicherung radiologischer Bilddaten dienen. Am Stauferklinikum hat damit die filmlose Radiologie Einzug gehalten. Röntgenbilder im klassischen Sinne gibt es nicht mehr. Die Befundung (Auswertung der Bilder) geschieht an speziellen diagnostischen Arbeitsplätzen (work stations). 21 stauferforum 1/2012 Die Computertomographie bzw. Computertomografie (von altgriechisch, tome, „Schnitt“ und graphein, „schreiben“), Abkürzung CT, ist ein bildgebendes Verfahren in der Radiologie. Im Gegensatz zur Röntgentomographie ist in der Computertomographie die Nutzung eines Computers zwingend nötig, um aus den Rohdaten Schnittbilder erzeugen zu können – daher der Name. Durch rechnerbasierte Auswertung einer Vielzahl, aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenaufnahmen eines Objektes werden Schnittbilder erzeugt. Alternative Bezeichnungen sind CT-Scan oder CAT-Scan (von computed axial tomography). Quelle: Wikipedia LEISTUNGEN IM ÜBERBLICK Radiologische Diagnostik Eine gelungene Überraschung: die Computertomograph-Torte. V. l.: Jolanta Bak, Leitung MTR, Dr. Josef Amann, Dr. Corinna Nierhoff, Dr. Claus Görner, Wilhelm Rulffes, Vertrieb Health Care Firma Siemens, Andreas Wagner. In der Vorbereitungsphase für die Zertifizierung zum Brustzentrum wurde 2005 außerdem ein leistungsstarker Mammographiearbeitsplatz mit einer Biopsievorrichtung zur Entnahme von Kleinstgewebemengen im Brustbereich angeschafft. 2006 fusionierte die Praxis am Klinikum mit der Radiologischen Praxis von Dr. med. Dorothea Kosin und integrierte diese am Standort Stauferklinikum. Parallel dazu bewarb sich Dr. Görner bei der KV Baden-Württemberg um die Funktion als Programmverantwortlicher Arzt für das Mammographie-Screening (PVA). Das Klinikum schuf bauliche Erweiterungen, um diesen neuen Tätigkeitsbereich am Standort zu ermöglichen. 2007 erhielt Dr. Görner die Zulassung zum PVA für die Versorgungsregion 3 (Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis, Landkreis Göppingen, Landkreis Heidenheim), da er die entsprechenden umfangreichen Qualifikationsvoraussetzungen erfüllt, wie langjährige Erfahrung im Bereich der Mammographie- und Sonographischen Diagnostik einschließlich sonographischer und stereotaktischer Diagnose. Mit der Etablierung des Mammographie-Screenings investierte die Praxis in die Beschaffung des modernsten volldigitalen Mammographie-Gerätes und eines neuen speziellen SonographieGerätes. Zum Anfang 2008 – nach Ausscheiden des bisherigen Chefarztes Radiologie – übertrug der Krankenhausausschuss des Ostalbkreises die Aufgabe der radiologischen Ver- sorgung der stationären und ambulanten Patienten des Stauferklinikums der Gemeinschaftspraxis. Die Versorgung umfasst die radiologische bildgebende Diagnostik sowie die Nuklearmedizin. 2008 wurden Dr. med. Corinna Nierhoff, Fachärztin für Diagnostische Radiologie und Strahlentherapie, und Andreas Wagner, Facharzt für Diagnostische Radiologie, neue Praxismitinhaber der Radiologischen Gemeinschaftspraxis. 2011 komplettierte Dr. med. Josef Amann, Spezialist für Nuklearmedizin, das Inhaberteam. Ab dem 3. Quartal 2012 wird die Praxis zusätzlich ein MRT-Gerät am Kalten Markt in Schwäbisch Gmünd betreiben. Nach über 14-jähriger Zusammenarbeit mit der Radiologischen Praxis ist diese Kooperation absolut als ein Erfolgsmodell zu bezeichnen. Strukturen der Klinik und der Praxis sind eng miteinander verzahnt und geben gegenüber den Patienten aber auch klinikintern ein geschlossenes Bild ab. „In der gemeinsamen Nutzung von Personal, Räumen und Geräten ergeben sich deutliche Synergieeffekte, die auch für den zukünftigen Ausbau der radiolgischen Möglichkeiten unseres Klinikums von großer Bedeutung sein werden“, betont Krankenhausdirektor Walter Hees. Der neue Computertomograph. (Quelle: Siemens) Gabriele Büchner-Olbers Öffentlichkeitsarbeit Digitale Diagnostische Radiologie Interventionelle Radiologie Computertomographie CT + DXA Angiographie (DSA) Digitale Mammographie Mammographie-Screening Vakuumstanzbiopsie und sonographische Stanzbiopsie Sonographie Nuklearmedizin Tumorszintigraphie (Octreotid) Kernspintomographie Teleradiologie Therapien/Interventionen Strahlentherapie (Orthovolt) Interventionelle Radiologie/ Angiographie CT-gesteuerte Schmerztherapie Ultraschall- oder CT-gesteuerte diagnostische Punktionen Transarterielle Chemoembolisationen Nuklearmedizinische Tumorschmerztherapie GERÄTEAUSSTATTUNG Für die Diagnostik stehen alle Geräte zur konventionellen und interventionellen Röntgendiagnostik, ein Angiographie-Arbeitsplatz (DSA), zwei Computertomographen (64 Zeilen Siemens und 6 Zeilen Philips), eine Doppelkopf-Gamma-Kamera, eine volldigitale Mammographieeinheit, eine digitale Stereotaxie-Einheit für Mamma-Diagnostik und ein 1,5 Tesla MRT-Gerät, ein DXA-Gerät, ein Orthovolt Bestrahlungsgerät sowie zwei Sonographie-Geräte zur Verfügung. Die Bildarchivierung erfolgt in zwei PACS-Systemen. 22 stauferforum 1/2012 Wunderwerk zum Luftholen Lungentag am Stauferklinikum Solange wir leben, atmen wir. Manchmal bewusst, zumeist aber unbewusst, um den Sauerstoff in uns aufzunehmen, den wir zum Leben brauchen. Wir atmen täglich 15000 Liter Luft aus und ein und nehmen dabei 600 Liter Sauerstoff in uns auf und atmen 500 Liter Kohlendioxid ab. Ohne zu essen, können wir sechs Wochen überleben, ohne zu trinken, drei Tage. Ohne Sauerstoff überleben wir gerade mal drei Minuten. Der Sauerstoff kommt über die Lunge in unseren Körper. Er wird durch Nase oder Mund eingeatmet, gelangt dann über den Kehlkopf und die Luftröhre in die beiden Hauptbronchien, die zu den beiden Lungenflügeln führen. Hier zweigen sich die Bronchien wie ein umgekehrter Baum immer weiter auf, bis sie nach etwa 23 Aufteilungen in den Lungenbläschen (Alveolen) enden. Die Bronchialschleimhaut ist mit kleinen sich Äußerst vielseitiges Organ: Die Lunge hilft sogar bei der Eigenproduktion von Seifenblasen. bewegenden Flimmerhärchen ausgestattet, mit denen Schleim und Schmutz nach oben transportiert wird. Räuspern und Husten fördern zusätzlich die Säuberung des Bronchialsystems. Wir haben etwa 300 000 000 Lungenbläschen mit einer Gesamtoberfläche von 80 bis 120 Quadratmetern. Das entspricht der Größe eines Tennisplatzes. Die Lunge ist somit bei weitem unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt und dementsprechend empfindlich für Umwelteinflüsse. Die Lungenbläschen sind netzförmig von kleinen Blutgefäßen (Kapillaren) umgeben. Der eingeatmete Sauerstoff tritt von den Lungenbläschen in diese Blutgefäße über, in der Gegenrichtung gelangt das Abfallprodukt Kohlendioxid von den Lungengefäßen (Foto: Stauferklinikum) 23 stauferforum 1/2012 in die Lungenbläschen und wird abgeatmet. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut wird dann vom Herzen in den gesamten Körper gepumpt und von den unterschiedlichen Geweben aufgenommen. Faszinierend, aber auch verwundbar. Lungenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen und Todesursachen. Das Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung gelten als Volkskrankheiten. 5 Prozent der Erwachsenen und 10 Prozent der Kinder haben ein Asthma bronchiale, 10 bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Das Rauchen mit seinen zahlreichen Giftstoffen gilt als Hauptursache für die COPD und das Lungenkarzinom. Des Weiteren spielt neben beruflichen Belastungen auch die allgemeine Umweltverschmutzung eine Rolle in der Entstehung von Lungenerkrankungen. Nicht zu Unrecht wird das Thema Tunnelfilter in Schwäbisch Gmünd diskutiert. fentliche Darstellung des Fachgebietes der Atemwegs- und Lungenkrankheiten, die Förderung der Selbsterkennung von Symptomen und Lungenerkrankungen sowie die Stärkung von Forschung und Lehre im Fachgebiet Pneumologie. In Rahmen des Deutschen Lungentags werden wir dieses Jahr auch am Stauferklinikum in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Lungenfachärzten und der Klinik Löwenstein eine zweitägige Veranstaltung haben. Deutschlandweit findet jährlich der Deutsche Lungentag statt. Die Ziele sind die öf- Am 13. Juli findet eine Ärzteveranstaltung zu aktuellen pneumologischen Themen statt. Am 14. Juli sind alle Interessierten zwischen 10 und 15 Uhr zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Dr. med.Siegbert Herb Leitender Arzt Pneumologie/ Thoraxonkologie LUNGENTAG AM STAUFERKLINIKUM LUNGE IM BLICK Der Schwerpunkt Pneumologie/Thoraxonkologie Seit 2011 verfügt das Stauferklinikum als einziges Krankenhaus im Ostalbkreis über einen Schwerpunkt für Lungenerkrankungen. Das sind die Kernbereiche: Pflegegruppe 3 Im vorderen Teil der Station werden schwerpunktmäßig Patienten mit Lungenerkrankungen durch ein kompetentes Team aus Ärzten, Pflegekräften und Krankengymnasten betreut. Regelmäßige interne Fortbildungen und die Einführung von Standards fördern eine hohe Qualität. Mit Unterstützung der Klinikapotheke werden Inhalationsschulungen durchgeführt. Der geriatrische Schwerpunkt und der Sozialdienst unterstützen bei der Organisation von Rehabilitationsmaßnahmen als auch der häuslichen Versorgung. Lungenfunktionslabor In unserem Lungenfunktionslabor ist eine komplette differenzierte Lungenfunktionsanalyse möglich (Blutgasanalyse, Ganzkörperplethysmographie, Diffusionskapazität, Untersuchung der Atemmuskelpumpe und –muskulaturstärke, unspezifische Provokation). Hierdurch können die Ursachen von Atemnot differenziert und der Verlauf von Lungenerkrankungen beurteilt werden. Im Rahmen des Deutschen Lungentags „Lungenolympiade – Join the race for healthy lungs“ 14. Juli 2012, 10.00 bis 15.00 Uhr · Kurzvorträge rund um die Lunge · Kostenlose Lungenfunktionsprüfung · Bronchienspiegelung am Modell · Informationsstände Alle Interessierten sind herzlich willkommen! Bronchoskopie (Bronchienspiegelung) Insbesondere durch in diesem Jahr getätigte Anschaffungen stehen modernste Geräte zur breiten bronchologischen Diagnostik und Therapie zur Verfügung (flexible Videobronchoskopie mit Probengewinnung für Mikrobiologie und feingeweblicher Untersuchung, auch unter Durchleuchtung, Fremdkörperentfernungen, Blutstillungsmaßnahmen, auch unter Einsatz der Argonplasmakoagulation, Rekanalisation von Bronchien bei Tumorwucherungen mithilfe einer speziellen Kältesonde). Sonographie des Rippfellraums und der Lunge Moderne Ultraschallgeräte ermöglichen die schonende und hochauflösende Untersuchung des Rippfells (Pleura). Wasseransammlungen im Rippfellraum können gezielt punktiert, entfernt und untersucht werden. Für Patienten mit nachlaufenden Ergüssen besteht in Kooperation mit der Abteilung Thoraxchirurgie die Möglichkeit der Rippfellverklebung oder Anlage einer Dauerdrainage. Echokardiographie, Rechtsherzkatheterisation Erkrankungen des Lungenkreislaufs können zu Atemnot führen. Der Schweregrad eines Bluthochdrucks im Lungenkreislauf und mögliche Therapiestrategien können durch Echokardiographie (Herzultraschall) und Rechtsherzkatheteruntersuchung, die durch die kardiologischen Kollegen durchgeführt werden, ermittelt werden. Versorgung von Patienten mit Lungenkrebs Untersuchungen und Behandlung geschehen ambulant und stationär. Ein Therapievorschlag wird nach umfangreicher Diagnostik in der interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeitet und mit dem Patienten besprochen. Die vom Ausbreitungsstadium des Tumors abhängige Therapie (Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, eventuell auch kombiniert) kann vor Ort im Stauferklinikum und der am Margaritenhospital befindlichen Strahlentherapie erfolgen. Es besteht eine enge Kooperation mit anderen Bereichen des Zentrums für Innere Medizin (insbesondere mit der Onkologie und Kardiologie), der Abteilung Thorax- und Gefäßchirurgie sowie der seit kurzen in Betrieb befindlichen Strahlentherapie am Margaritenhospital. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird fast das gesamte Spektrum an Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen abgedeckt. Durch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Lungenfachärzten im Ostalbkreis ist die weitere ambulante Betreuung der Patienten sichergestellt. Dr. med. Siegbert Herb Die Grafik zeigt, wie der Gasaustausch in der Lunge funktioniert. (Quelle: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG) So ist die Lunge aufgebaut. (Quelle: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG) 24 stauferforum 1/2012 Namen und Nachrichten Stauferklinikum unterstützt Klinik in Peru Dr. med. Heike Lindacher machte ihre Facharztausbildung am Stauferklinikum. Schon während dieser Zeit war sie in mehrwöchigen Einsätzen in Latein- und Südamerika tätig und leistete auch Hilfe in Krisengebieten wie in Darfur. Heike Lindacher ist auch Mitglied der evangelischen Gemeinde Schönblick in Schwäbisch Gmünd. Seit ihrem Start vor inzwischen zehn Jahren hat die Kirchengemeinde Gemeindemitglieder weltweit ausgesendet, um in Notsituationen zu helfen und Verantwortung zu übernehmen. Die Helfer werden finanziell unterstützt und besucht. Es besteht ein intensiver E-Mail Kontakt. Dr. Heike Lindacher arbeitet jetzt im Krankenhaus „Diospi Suyana“ (Wir vertrauen auf Gott) in Peru und versorgt die Quechua-Indianer. Diospi Suyana wurde 2007 von zwei evangelischen Ärzten auf Spendenbasis erbaut und ist die modernste Klinik in der Region“, berichtet Schönblick-Geschäftsführer Martin Scheuermann. Da Heike Lindacher die einzige Fachärztin für Kinderheilkunde vor Ort ist, fehlt ihr bei schwierigen Fällen der Austausch mit Kollegen. So hat sie sich per E-Mail an ihren alten Chef Dr. med. Jochen Riedel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, gewandt. Spenden für Peru (von links): Walter Hees, Dr. Jochen Riedel und Martin Scheuermann. Auf elektronischem Wege holt sie sich Rat und Dr. Riedel teilt gerne seine Erfahrungen mit der jungen Kollegin. Im Kontakt mit Dr. Lindacher wurde ihm klar, „dass dort bei Material und Geräten an vielem Mangel herrscht, das bei uns im Überfluss vorhanden ist.“ So kam ihm die Idee eines Care-Paketes für Peru. Krankenhausdirektor Walter Hees war sogleich mit im Boot. „Wir sind zwar keine konfessionell ausgerichtete Klinik, doch auch wir sehen uns in der Verantwortung für unsere Mitmenschen.“ Eine Wunschliste dringend benötigter Gegenstände wurde von Dr. Lindacher schnell erstellt. Entbehrliches wird vom Stauferklinikum auch bei den Partnerkliniken in Aalen und Ellwangen abgefragt. Jetzt übergab Walter Hees mit Dr. Riedel eine Wärmelampe und Sensoren für Neugeborene an Martin Scheuermann, der für den Versand nach Peru sorgt. Ein Sauerstoffgerät ist bereits wohlbehalten angekommen. Die Kooperation mit dem Schönblick und Spenden von medizinischem Material wird seitens des Stauferklinikum für die gesamte Einsatzzeit von Dr. Lindacher in Peru zugesichert. Traumanetzwerk Ulm zertifiziert Weltstillwoche 2011 am Stauferklinikum Zwölf Kliniken im Osten Baden Württembergs, darunter das Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd, haben es sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht, die Versorgung Schwerverletzter im Einzugsbereich der Universität Ulm weiter zu verbessern und im Sinne der Patienten noch effizienter zusammen zu arbeiten. Zur Weltstillwoche organisierte die Arbeitsgruppe „Babyfreundliches Krankenhaus“ am Stauferklinikum gemeinsam mit Elke Heer, der Frauenbeauftragten der Stadt Schwäbisch Gmünd, eine Vielzahl von Aktivitäten, um die Bedeutung des Stillens in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Unter Federführung des Universitätsklinikums Ulm und des Bunderwehrkrankenhauses Ulm haben sie sich zum Traumanetzwerk Ulm zusammengeschlossen, das im Dezember 2011 nach dreijähriger Vorbereitung nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert wurde. Damit erfüllt das Traumanetzwerk Ulm mit dem Stauferklinikum und anderen Kliniken nachweislich alle Kriterien für die bestmögliche Versorgung Schwerverletzter in der Region. Die Übergabe der Zertifikate erfolgte unter starker politischer Beteiligung im Rahmen eines Festaktes an der Universität Ulm. Die Mütter konnten sich mit ihren Babys in gemütlicher Atmosphäre beim Familienfrühstück im Stauferklinikum austauschen. Die Mitarbeiterinnen der Abteilung für Geburtshilfe genossen es sehr, sich um die Baby zu kümmern, so dass die Mütter in Ruhe frühstücken und sich unterhalten konnten. Als nachhaltiges Resultat dieser Weltstillwoche werden in Schwäbisch Gmünd in der Innenstadt Stillplätze angeboten, die stillenden Müttern die Gelegenheit bieten sollen, auch während eines Aufenthalts in der Stadt in geschützter Atmosphäre in Ruhe stillen zu können. Überall, wo der blaue Aufkleber mit dem Still-Logo zu finden ist, sind stillende Mütter und ihre Kinder herzlich willkommen. Übergabe der Zertifikate an der Uni Ulm durch Dr. Riepl (2. von rechts) und PD Dr. Kühne von der Uniklinik Marburg (Diocert) an Dr. Manfred Wiedemann, Dr. Frank Mißler und Sandra Himstedt. Das Familienfrühstück zur Weltstillwoche kam gut an. 25 stauferforum 1/2012 Namen und Nachrichten Neuer Oberarzt in der Abteilung für Anästhesie Seit dem 1. Januar 2012 ist Dr. med. Oliver Betz neuer Oberarzt in der Abteilung für Anästhesie des Stauferklinikums. Oliver Betz wurde in Backnang geboren und machte 1994 am Aufbaugymnasium Schwäbisch Gmünd sein Abitur. Von 1995 bis 2002 studierte er Humanmedizin an der Universität Ulm. Im Oktober 2002 promovierte Dr. Betz dort zum Doktor der Medizin. Dr. med. Oliver Betz. Dr. Betz war ab Mai 2002 als Arzt im Praktikum und ab November 2003 als Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie in der Klinik am Eichert in Göppingen tätig. Das Regierungspräsidium Stuttgart erteilte ihm im November 2003 die Approbation als Arzt. Die Landesärztekammer Nord-Württemberg erteilte Dr. Betz 2005 die Anerkennung in der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, im Juli 2007 die Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie und im Februar 2009 die Anerkennung der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin. Dr. med. Manfred Wiedemann wieder Ärztlicher Direktor Der Kreistag des Ostalkreises hat einstimmig den bisherigen Amtsinhaber, Chefarzt Dr. med. Manfred Wiedemann, erneut zum Ärztlichen Direktor des Stauferklinikums Schwäbisch Gmünd bestellt. Die neue Amtszeit endet zum 31. Dezember 2017. Chefarzt Dr. med. Manfred Wiedemann. Klinik mit dem TK-Qualitätssiegel ausgezeichnet Seit März 2009 war Dr. Betz Leitender Notarzt des Landkreises Göppingen und war als Notarzt unter anderem in Schorndorf, Bad Urach und Schwäbisch Gmünd tätig. Dr. Oliver Betz wird am Stauferklinikum die Schmerzambulanz aufbauen. Die Schmerztherapie, die Bekämpfung von Schmerzen nach operativen Eingriffen und auch die Bekämpfung von chronischen Schmerzen, ist ein Schwerpunkt der Abteilung Anästhesie am Stauferklinikum. Mützen und Herzen für das Stauferklinikum Die Landfrauen der Ortsvereine Alfdorf, Pfahlbronn, Mittelbronn-Frickenhofen und Untergröningen sowie der Gruppe Schwungfeder 1 engagieren sich für Krebspatientinnen des Stauferklinikums und übergaben dem Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Erik Schlicht, über 100 selbst gestrickte und gehäkelte Mützen. Die Damen des „Offenen Gesprächskreises für Frauen nach Krebs“ überbrachten zusätzlich ihre bunten Herzkissen für Frauen nach einer Brust-OP. Mit der Mützen-Aktion möchten die Landfrauen erkrankte Frauen unterstützen und ihnen Mut machen. Da die Patientinnen bei einer Chemotherapie unter anderem komplett ihre Haare verlieren können, sollen die Mützen hier symbolisch und tatsächlich Wärme schenken. Bei der Auszeichnung durch die TK (v. l.): Ärztlicher Direktor Dr. Manfred Wiedemann, Pflegedirektor Franz-Xaver Pretzel, Landrat Klaus Pavel, TK-Sprecher Klaus Föll und Krankenhausdirektor Walter Hees. Die rund 290 Krankenhäuser in Baden-Württemberg behandeln 2 Mio. Patienten jährlich. Die Techniker Krankenkasse hat ihre Mitglieder in Baden-Württemberg aber auch deutschlandweit über ihre Erfahrungen in den Kliniken befragt in den Kategorien allgemeine Zufriedenheit, Behandlungsergebnis, medizinisch-pflegerische Versorgung, Information und Kommunikation, Organisation und Unterbringung. Über 61 Prozent der Befragten antworteten. Da eine Mindestanforderung von 60 abgegebenen Fragebogen pro Klinik im Vorfeld der Untersuchung festgelegt wurde, konnten in Baden-Württemberg 107 Krankenhäuser detailliert bewertet werden. Über die teilnehmenden Kliniken in Deutschland wurde in allen fünf Kategorien ein Durchschnittswert ermittelt. Liegt eine Klinik fünfmal über diesem Durchschnittswert, wird sie von der Techniker Krankenkasse ausgezeichnet. TK-Sprecher Klaus Föll überreichte die Auszeichnung jetzt an Klaus Pavel, Landrat des Ostalbkreises und an die Mitglieder der Klinikleitung des Stauferklinikums. „Unsere Mitarbeiter haben sich diesen Preis erarbeitet“ würdigte Krankenhausdirektor Walter Hees den Einsatz aller, die sich um die Patienten bemühen. Die Stärke des Stauferklinikums liegt in der medizinischen Kompetenz der Ärzte und der guten Betreuung durch die Pflegekräfte. 26 stauferforum 1/2012 Namen und Nachrichten Bildungspartnerschaft mit Agnes-von-Hohenstaufen Schule Babyboom am 29. Februar Um dem Fachkräftemangel in Pflegeberufen entgegenzuwirken und dem interessierten Nachwuchs praxisnahe Berufsorientierung bieten zu können, schlossen das Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd und die Agnes-von-Hohenstaufen-Schule eine Kooperationsvereinbarung. „Keine der Geburten war geplant, selbst die Zwillingsmädchen kamen spontan zur Welt“, freute sich Chefarzt Dr. Erik Schlicht über den gesunden Nachwuchs und gratulierte den Eltern zu dem besonderen Geburtstag ihrer Kleinen. Gleich 10 Babys kamen am 29.02.2012 im Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd zur Welt. Angeboten wird ein zweiwöchiges Pflegepraktikum mit dem Ziel der Förderung und Sicherung von Fachkräftenachwuchs sowie der Unterstützung der Schüler in ihrer Berufswahl. Ärzteforum Schwäbisch Gmünd hilft Förderverein Onkologie Mit großer Freude und Dank konnten beim 5. Onkologischen Patientages Chefarzt a. D. Dr. Martin Redenbacher und Prof. Dr. Holger Hebart, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin, für den Förderverein Onkologie Schwäbisch Gmünd einen Betrag von 3000 Euro als Spende entgegennehmen. Das Ärzteforum Schwäbisch Gmünd unterstützt mit diesem Betrag die Arbeit des Fördervereins, der wesentliche Projekte wie die psychosoziale Krebsberatung seit Jahren trägt. Aktuelles aus dem Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd. WIR DRUCKEN FÜR SIE… PERSONALISIERTE KALENDER 7V]c]d[higVZ+*Õ,()(%6VaZc IZaZ[dc/%,(+&*.)")*%Õlll#Y^\^iVaYgjX`"YZjihX]aVcY#YZ v. links: Prof. Dr. Holger Hebart, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin, Chefarzt (a. D.) Dr. Martin Redenbacher und Dr. Erik Schlicht, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. :*/,52, 3,),5 :7,5+, )3<;