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PRESSEMITTEILUNG
Ungeliebte Blasenentzündung
Apothekerkammer Bremen gibt Tipps bei Harnwegsinfektion
Bremen, 23. November 2015 – Jede zweite Frau litt mindestens schon einmal im Leben unter einer
Blasenentzündung. Der Grund: Ihre Harnröhre ist wesentlich kürzer als die des Mannes. Die
Entzündung ist in den meisten Fällen zwar lästig, aber harmlos. Was zu tun ist und wie vorgebeugt
werden kann, erläutert die Apothekerkammer Bremen.
„Bei der Blasenentzündung, der sogenannten Zystitis, handelt es sich um eine Infektion der
Harnblase mit Bakterien“, erklärt Dr. Richard Klämbt, Präsident der Apothekerkammer Bremen.
„Erste Anzeichen für eine Entzündung der Harnblase sind Schmerzen und Brennen beim
Wasserlassen. Auch ständiger Harndrang ist ein Hinweis auf eine Infektion. In manchen Fällen treten
auch krampfartige Schmerzen, Blut im Urin und Fieber auf. Bei den meisten Betroffen gestaltet sich
der Krankheitsverlauf aber unkompliziert und ist im Rahmen der Selbstmedikation zu behandeln.
Auslöser und Risiko
Als häufigste Ursache für eine Blasenentzündung gelten Escherichia coli-Bakterien, die zur normalen
menschlichen Darmflora gehören. Deshalb spielt die Hygiene beim Toilettengang immer eine
wichtige Rolle. „Es sollte niemals von hinten nach vorne gesäubert werden, damit keine
Darmbakterien in die Harnblase gelangen können“, so der Präsident. Auslöser können aber auch
andere Bakterien sein: Risikofaktoren sind beispielsweise Diaphragmen und Spermizide, die beim
Geschlechtsverkehr verwendet werden und die Bakterienflora im Intimbereich stören.
Grunderkrankungen wie ein geschwächtes Immunsystem oder Diabetes mellitus begünstigen eine
Zystitis ebenso wie Schwangerschaften oder ein Östrogenmangel, wie er beispielsweise in den
Wechseljahren vorliegt.
Manchmal entwickelt sich aus einer einfachen Blasenentzündung ein lästiger und teilweise
schmerzhafter Dauerbrenner. Klämbt: „Klingen die Beschwerden nach spätestens drei Tagen
Selbstmedikation nicht ab, ist ein Gang zum Arzt notwendig.“ Denn eine Blasenentzündung kann
über die Harnleiter zur Niere gelangen. „Ohne eine entsprechende Therapie besteht das Risiko einer
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chronischen Entzündung und einer Nierenbeckenentzündung.“ Schwangere sollten bereits bei ersten
Anzeichen einer Harnwegsinfektion einen Arzt aufsuchen. „Die Bakterien können bei Erkrankungen
der Harnwege in die Gebärmutter wandern, dort eine Infektion auslösen und eine Schädigung des
Ungeborenen bewirken“, warnt Klämbt.
Antibiotika und pflanzliche Mittel
1. Selbstmedikation: Ganz wichtig: Viel trinken, damit die Keime aus der Blase gespült werden.
Blasen- und Nierentees unterstützen diesen Effekt. In der Selbstmedikation werden vor allem
pflanzliche Präparate mit Goldrutenkraut, Birkenblätter, Schachtelhalmkraut und
Bärentraubenblätter angewendet. Diese wirken durchspülend, leicht krampflösend und
entzündungshemmend. Bärentraubenblätter sind vor allem aufgrund ihrer desinfizierenden Wirkung
bekannt, wirksam jedoch nur im alkalischen Bereich. Daher sollte auf harnansäuernde Substanzen
wie die Einnahme von Vitamin C während der Therapie verzichtet werden. Bei starken Schmerzen
empfiehlt sich die Einnahme eines Analgetikums wie Ibuprofen, das auch entzündungshemmend
wirkt. Treten Krämpfe beim Wasserlassen auf, helfen Präparate mit dem krampflösenden Mittel
Butylscopolamin.
2. Arztbesuch: Tritt im Rahmen der Selbstmedikation nach zwei bis drei Tagen keine Besserung auf
oder kommen weitere Beschwerden wie Blut im Urin, Fieber und starke Schmerzen hinzu, ist ein
Besuch des Arztes unumgänglich. Dieser entscheidet, ob und welches Antibiotikum für die
Behandlung der Blasenentzündung geeignet ist. Wichtig hierbei: Das verordnete Antibiotikum sollte
immer zu Ende genommen werden, auch wenn die Beschwerden abgeklungen sind, um Resistenzen
vorzubeugen. Das Antibiotikum am besten direkt vor dem Schlafengehen einnehmen, da der
Wirkstoff so viele Stunden in der Blase bleibt und besser wirken kann. Von einer Durchspültherapie
sollte bei Einnahme eines Antibiotikums Abstand genommen werden, da anderenfalls die
Wirkstoffspiegel in der Blase sinken.
3. Prophylaxe: Tritt eine Blasenentzündung immer wieder auf, das heißt sie ist rezidivierend, so ist
eine Prophylaxetherapie hilfreich. Wichtig hierbei: Risikofaktoren wie eine falsche Intimhygiene
sollten geändert oder vermieden werden. Auch das Ansäuern des Urins (Ziel-pH: 5-6) mit Methionin
kann helfen, das Bakterienwachstum in der Blase zu vermindern. Lysierte Fraktionen des Bakteriums
Escheria coli (verschreibungspflichtig) sollen, wie bei einer Impfung, das Risiko für eine
wiederkehrende Infektion vermindern. Die Bedeutung von Cranberryfrüchten, auch Große
Moosbeere genannt, haben bei der vorbeugenden Behandlung der Blasenentzündung ebenfalls
enorm zugenommen. Durch die Inhaltsstoffe soll das Anheften der Bakterien an der Blasenwand
verringert werden. Nicht zu vergessen: Wärmflaschen regen die Durchblutung an und tun den
Betroffenen einfach gut.
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Weitere Informationen unter: www.ak-bremen.de
Über die Apothekerkammer Bremen:
Die Apothekerkammer Bremen vertritt die Anliegen der Apothekerschaft in Bremen und Bremerhaven. Sie vermittelt die
Interessen der rund 540 Kammermitglieder im Land Bremen in der Politik, der Öffentlichkeit und den Medien. Hinter den
Mitgliedern stehen etwa 180 öffentliche Apotheken und drei Krankenhausapotheken. Die Kammer engagiert sich für ein
kostenbewusstes Gesundheitssystem, für hohe Qualität und Beratungskompetenz in den Apotheken.
Pressekontakt:
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Wiebke Jakob
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