Ernte-Schock im Herbst Das Jahr 2015 wurde von der Kärntner Jägerschaft zum Jahr des Niederwildes erklärt und unsere Jäger wenden heuer besonders viel Zeit und Geld auf, um den Lebensraum dieser Wildarten zu verbessern. Im Herbst, wenn die großen Erntemaschinen auf unseren Feldern unterwegs sind, beginnt für das Niederwild eine besonders harte Zeit. Feldhase Was ist Niederwild? Zum Niederwild zählen Hasen, Rebhühner, Fasane und Wachteln – aber auch Enten und Tauben. Während sich Enten und Tauben gut an unsere heutige Landschaft angepasst haben, ist das den Hasen, Rebhühnern, Fasanen und Wachteln leider nicht so gut gelungen. Rebhühner Die Landschaft hat sich verändert Die landwirtschaftlichen Maschinen wurden immer breiter und schneller. Viele Felder wurden zusammengelegt und Hecken und Raine, die den Tieren als Unterschlupf dienten, verschwanden. Auf vielen Feldern wird nur noch eine einzige Pflanze angebaut („Monokultur“), es wird gedüngt und es werden Gifte verspritzt ... So fehlen dem Niederwild das wichtige Getreide, die eiweißreichen Gräser und Kräuter, aber auch die Insekten, die den Küken als Nahrung dienen. Fasan Im Herbst kommen die Erntemaschinen Wachtel Mais ist die Pflanze, die auf unseren heimischen Äckern am meisten angebaut wird. Im September und Oktober beginnt die Erntezeit. Und wenn dann die riesigen Erntemaschinen anrücken, wird es für unsere Tiere besonders schlimm. www.kaerntner-jaegerschaft.at Nichts bleibt mehr übrig Riesige Erntemaschinen kommen auf die Felder und innerhalb weniger Stunden wird die Landschaft völlig verändert. Im September wird Silofutter eingebracht. Da fahren große Häcksler über die Felder, die den Mais klein schneiden. Die ganzen Pflanzen samt Blättern und Stängel werden für Tierfutter abgeerntet und nichts bleibt zurück. Im Oktober sind die bis zu 9 Meter breiten Mähdrescher unterwegs, die nur die Maiskörner sammeln und den Rest als Dünger am Acker lassen. Würden die Reste so liegen bleiben, wäre das für die Tiere gar nicht so schlecht: Sie würden noch einiges an Futter finden. Doch leider werden die Äcker sofort umgebaut und wieder bleibt nichts mehr für die Tiere. Keine Deckung und auch kein Futter! Unsere Jäger helfen Viele tausende Tiere verlieren bei dieser so genannten „Schockernte“ ihren Lebensraum und müssen sich einen neuen suchen. Dabei wird es im Herbst und Winter noch schwieriger, einen geeigneten Unterschlupf zu finden. Viele Tiere leben im Maisfeld. Im Herbst kommen die großen Maschinen. Der Mais wird abgeerntet und die Reste untergepflügt. Darum ist die Arbeit unserer Jäger so wertvoll: Sie schaffen Flächen, wo das Niederwild Futter findet, und errichten Schutzzonen, wo es ungestört brüten und sich aufhalten kann. Und vor allem im Herbst sind Rückzugsmöglichkeiten, wo das Wild Ruhe findet, besonders wichtig. Mehr Infos zum Thema Jagd und über Führungen im Schloss Mageregg erhaltet ihr bei der Kärntner Jägerschaft, Gerald Eberl, Telefon: 0463/ 51 14 69 - 12 I I -MA X.cc www.M N Fotos: Wikmedia / Adam Kumiszcza, Omar Runolfsson, Gary Noon, Guerin Nicolas, 4028mdk09, Rasbak, Alederer, Alupus Da bleibt für die Tiere nichts übrig: keine Nahrung und kein Unterschlupf.