Wenn das Immunsystem außer Kontrolle gerät

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PRESSEMITTEILUNG
1 / 2010
Elke Zapf
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14.01.2010
Wenn das Immunsystem außer Kontrolle gerät
Forscher an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg beschäftigen sich mit
einem Testsystem für antiallergische Wirkstoffe
Allergien des Typs 1 (Soforttyp) betreffen mehr als ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung
in Mitteleuropa. Die derzeit üblichen Therapien wirken in der Mehrzahl indirekt, d.h. die Folgen der Aktivierung des Immunsystems werden gemildert. Ein anderer, vielversprechenderer Weg wäre, es gar nicht so weit kommen zu lassen. An der Georg-Simon-Ohm-Hochschule werden Testverfahren entwickelt, mit denen Stoffe identifiziert werden sollen, die
das Immunsystem deaktivieren. Das Projekt wird von Prof. Dr. Ralf Lösel betreut und mit
40.000 Euro von der STAEDTLER-Stiftung gefördert.
Immunglobuline der Klasse E (IgE) sind stark spezialisierte Antikörper, die vom Lymphgewebe in
der Nähe der Atemwege und des Verdauungstraktes gebildet werden. Es handelt es sich zwar nur
bei 0,001 Prozent der Immunglobuline um IgE, dennoch sind sie an fast allen allergischen Reaktionen vom Soforttyp beteiligt. IgE-Antikörper docken an „ihrem" Allergen an. Als Folge stimulieren
sie bestimmte Zellen zur Ausschüttung von Stoffen, die Entzündungen hervorrufen. Die darauf
einsetzende Überreaktion des Immunsystems wird als Allergie bezeichnet.
Der einzige gegenwärtig verfügbare Wirkstoff, der das Immunsystem deaktiviert, hat einige Nachteile, weshalb man kleinere Moleküle bevorzugt. Zur Identifizierung und Charakterisierung solcher
Substanzen werden geeignete Testverfahren benötigt. Idealerweise ist ein solches Testverfahren
unabhängig von der Zellkultur und misst direkt die Bindung des auslösenden Immunglobulin E
(IgE) an die entsprechenden Zellen des Immunsystems. Bei dem Forschungsprojekt an der OhmHochschule, das auf 18 Monate angelegt ist, geht es um die Entwicklung und Erprobung eines
solchen Testverfahrens. Hierbei sollen Zellen, die das Immunglobulin E binden können, durch
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chemische Verfahren stabilisiert und lagerfähig gemacht werden. Außerdem wird eine fluoreszierende Verbindung des IgE synthetisiert. Mit ihrer Hilfe sollen die Substanzen erkannt werden, die
die IgE Bindung hemmen. Projektleiter Prof. Dr. Ralf Lösel möchte auch Studierende aus dem Bachelor-Studiengang „Angewandte Chemie“ in das Forschungsprojekt einbinden.
Die STAEDTLER Stiftung: Partner der Wissenschaft
Die gemeinnützige STAEDTLER Stiftung unterstützt die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg
– Bayerns forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften – bereits seit vielen
Jahren. Jährlich vergibt sie darüber hinaus hoch dotierte Promotionspreise an Doktoranden für
herausragende Leistungen. An der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg förderte die
STAEDTLER Stiftung bereits zahlreiche Projekte – so flossen in den vergangenen zehn Jahren
über eine Million Euro Fördergelder. Diese wurden unter anderem in folgenden Projekten eingesetzt: Das hochschuleigene Institut für Energie und Gebäude konnte mit Hilfe der Fördergelder
Latentwärmespeicher-Materialien erforschen, an der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik kümmerte man sich um effizientere Kälteerzeugung und an der Fakultät Informatik wurde
das Projekt „intelligente Baustelle“ vorangebracht .
Weitere Informationen im Internet unter www.ohm-hochschule.de und www.staedtler.de
Hinweis für Redaktionen:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Ralf Lösel, E-Mail: [email protected] +++ Gerne hilft
auch die Presse- und Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: [email protected]
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