Stabsabteilung Unternehmenskommunikation Leitung: Dr. Isolde Schäfer Pressemitteilung T: 0941 944-4200 F: 0941 944-4488 [email protected] Regensburg, 15.02.2016 Hoffnung für Leberkrebs-Patienten Das Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) behandelt im Rahmen der Optima-Studie Patienten mit operativ nicht mehr zu entfernendem Leberkrebs. Es können noch Patienten in die Studie aufgenommen werden. Jährlich erkranken in Deutschland rund 8.600 Personen neu an primärem Leberkrebs, dem sogenannten Hepatozellulären Karzinom (HCC). Nur etwa 15 Prozent der Erkrankten überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnosestellung, die mittlere Überlebenszeit beträgt 30 Monate. Ursache für die ungünstige Prognose ist, dass Leberkrebs im Anfangsstadium so gut wie keine Symptome aufweist, wodurch die Erkrankung zumeist erst spät entdeckt wird. Hoffnung für HCC-Patienten mit Tumoren in einem fortgeschrittenen Stadium gibt nun die Optima-Studie. Initiiert wurde die klinische Studie im März 2015 vom amerikanischen Forschungsunternehmen Celsion Corporation. Sie soll weltweit etwa 550 Patienten einschließen. Das Institut für Röntgendiagnostik des UKR ist eines der beteiligten Behandlungszentren. „Mit der Studie soll zum einen getestet werden, wie wirksam die Behandlung mittels der in der Optima-Studie angewandten Kombination aus Radiofrequenzablation und ThermoDox® ist. Zum anderen sollen die Rezidivrate und das Langzeitüberleben der Studienteilnehmer betrachtet werden“, erklärt Professor Dr. Christian Stroszczynski, Leiter des Instituts für Röntgendiagnostik des UKR. Optima-Studie setzt an den Grenzen konventioneller Therapien an Bei weniger als zwanzig Prozent der HCC-Patienten ist eine operative Entfernung des erkrankten Gewebes möglich, da der Tumor bei Diagnosestellung oft schon zu weit fortgeschritten ist. Alternativ wird die Radiofrequenzablation (RFA) eingesetzt. Dabei wird eine Sonde perkutan im Zentrum des Tumors platziert. Ihre Lage wird dabei durch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) kontrolliert. Wenn die Sonde Universitätsklinikum Regensburg (AöR) Vorstand: Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Oliver Kölbl (Vorsitzender) Kaufmännischer Direktor: Dipl.-Kfm. Klaus Fischer Pflegedirektor: Dipl.-Kfm. (FH) Alfred Stockinger Dekan der Fakultät für Medizin: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg T: 0941 944-0 F: 0941 944-4488 [email protected] richtig sitzt, wird hochfrequenter Wechselstrom eingeleitet. Dieser führt über Schwingung kleinster Teilchen im Gewebe zu einem starken Temperaturanstieg im umgebenden Tumorgewebe und folglich zur kontrollierten Zerstörung der Tumorzellen. Die RFA gelangt allerdings bei Tumoren mit einer Größe ab drei Zentimetern an ihre Grenzen. Bei größeren Tumorherden wird das Gewebe außerhalb dieses Radius zwar erwärmt, kleine Metastasen rund um den Tumorherd aber nicht zerstört. Die Rezidivrate bei einer Behandlung von größeren Tumoren mittels RFA liegt bei etwa 50 Prozent. Genau hier setzt die Optima-Studie an. Zusätzlich zur RFA wird eine Substanz, das sogenannte ThermoDox®, injiziert. Die Hitze der RFA verkocht dann nicht nur das unmittelbare Tumorgewebe, sondern aktiviert auch das ThermoDox®. Ab einer Temperatur von 45° Celsius setzt dieses wiederum das Chemotherapeutikum Doxorubicin frei, das die Tumorzellen im erwärmten Gewebe rund um den Ablationsbereich zerstört. Dadurch können Lebertumoren mit einer Größe von bis zu sieben Zentimetern effektiv behandelt werden. Es können noch Patienten für die Studie angemeldet werden „Mit der Optima-Studie können Patientengruppen behandelt werden, die vorher nicht oder nur mit geringer Aussicht auf Erfolg therapiert werden konnten. In die Studie eingeschlossen werden Patienten, die nicht vortherapiert sind und nur einen einzigen Tumorherd aufweisen, der zwischen drei und sieben Zentimetern groß ist“, erläutert PD Dr. Philipp Wiggermann, stellvertretender Leitender Oberarzt des Instituts für Röntgendiagnostik des UKR und Studienverantwortlicher. „Angesichts dieser Voraussetzungen eignen sich nicht alle Patienten mit HCC für die Studie. Wir können daher auch durch Zuweisung von anderen Krankenhäusern oder niedergelassenen Ärzten noch passende Patienten mit aufnehmen“, so Dr. Wiggermann. Ob Patienten für die Studie geeignet sind, wird im Universitätsklinikum Regensburg im Rahmen von interdisziplinären Tumorboards besprochen. Im Universitären Onkologischen Zentrum Regensburg (UCC-R) arbeiten verschiedenste Fachbereiche miteinander, um jedem Patienten die optimale Therapieoption zu anzubieten. Patienten, die die Voraussetzungen der Studie erfüllen, können im Institut für Röntgendiagnostik des UKR zu einer Vorbesprechung angemeldet werden: Telefon: 0941 944-7401 E-Mail: [email protected] Seite 2 von 3 PM Optima-Studie ca. 4.300 Zeichen Spitze in der Medizin. Menschlich in der Begegnung. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) versorgt als jüngstes Universitätsklinikum Deutschlands jährlich etwa 33.000 Patienten stationär sowie ca. 136.000 ambulant. Hierfür hält das UKR 833 Betten und 52 tagesklinische Behandlungsplätze bereit (von insgesamt 1.087 universitär betriebenen Betten der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg). In 27 humanund zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen beschäftigt das Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.300 Mitarbeiter. Das UKR bietet Spitzenmedizin und ist dafür in allen Bereichen personell wie technisch ausgestattet. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR an der Spitze der deutschen Universitätsklinika und behandelt damit die schwersten Krankheitsbilder bundesweit. Neben der Patientenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von rund 1.900 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich. Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschöpfendes Miteinander im Team. Kontakt Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Katja Rußwurm Unternehmenskommunikation Tel.: 0941 944-4200 Fax: 0941 944-4488 [email protected] www.ukr.de PD Dr. Philipp Wiggermann Stv. Leitender Oberarzt Institut für Röntgendiagnostik Tel.: 0941 944-7473 [email protected] www.ukr.de/roentgendiagnostik Bilder UKR_Wiggermann.jpg: Leiter der Optima-Studie am UKR: PD Dr. Philipp Wiggermann © UKR UKR_Optima-Studie.jpg: Nutzung der Wärme: Die Optima-Studie ermöglicht die Behandlung großer Lebertumoren. © UKR Das Bildmaterial steht unter www.ukr.de/pressefotos zum Download zur Verfügung. Bildnachweis: Universitätsklinikum Regensburg – Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung. Seite 3 von 3 PM Optima-Studie ca. 4.300 Zeichen