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Regensburg, 15.02.2016
Hoffnung für Leberkrebs-Patienten
Das Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg
(UKR) behandelt im Rahmen der Optima-Studie Patienten mit operativ nicht
mehr zu entfernendem Leberkrebs. Es können noch Patienten in die Studie
aufgenommen werden.
Jährlich erkranken in Deutschland rund 8.600 Personen neu an primärem Leberkrebs, dem
sogenannten Hepatozellulären Karzinom (HCC). Nur etwa 15 Prozent der Erkrankten
überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnosestellung, die mittlere Überlebenszeit
beträgt 30 Monate. Ursache für die ungünstige Prognose ist, dass Leberkrebs im
Anfangsstadium so gut wie keine Symptome aufweist, wodurch die Erkrankung zumeist erst
spät entdeckt wird. Hoffnung für HCC-Patienten mit Tumoren in einem fortgeschrittenen
Stadium gibt nun die Optima-Studie. Initiiert wurde die klinische Studie im März 2015 vom
amerikanischen Forschungsunternehmen Celsion Corporation. Sie soll weltweit etwa 550
Patienten einschließen. Das Institut für Röntgendiagnostik des UKR ist eines der beteiligten
Behandlungszentren.
„Mit der Studie soll zum einen getestet werden, wie wirksam die Behandlung mittels der in
der Optima-Studie angewandten Kombination aus Radiofrequenzablation und ThermoDox®
ist. Zum anderen sollen die Rezidivrate und das Langzeitüberleben der Studienteilnehmer
betrachtet werden“, erklärt Professor Dr. Christian Stroszczynski, Leiter des Instituts für
Röntgendiagnostik des UKR.
Optima-Studie setzt an den Grenzen konventioneller Therapien an
Bei weniger als zwanzig Prozent der HCC-Patienten ist eine operative Entfernung des
erkrankten Gewebes möglich, da der Tumor bei Diagnosestellung oft schon zu weit
fortgeschritten ist. Alternativ wird die Radiofrequenzablation (RFA) eingesetzt. Dabei wird
eine Sonde perkutan im Zentrum des Tumors platziert. Ihre Lage wird dabei durch
bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) kontrolliert. Wenn die Sonde
Universitätsklinikum Regensburg (AöR)
Vorstand:
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Oliver Kölbl (Vorsitzender)
Kaufmännischer Direktor: Dipl.-Kfm. Klaus Fischer
Pflegedirektor: Dipl.-Kfm. (FH) Alfred Stockinger
Dekan der Fakultät für Medizin: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert
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richtig sitzt, wird hochfrequenter Wechselstrom eingeleitet. Dieser führt über Schwingung
kleinster Teilchen im Gewebe zu einem starken Temperaturanstieg im umgebenden
Tumorgewebe und folglich zur kontrollierten Zerstörung der Tumorzellen.
Die RFA gelangt allerdings bei Tumoren mit einer Größe ab drei Zentimetern an ihre
Grenzen. Bei größeren Tumorherden wird das Gewebe außerhalb dieses Radius zwar
erwärmt, kleine Metastasen rund um den Tumorherd aber nicht zerstört. Die Rezidivrate bei
einer Behandlung von größeren Tumoren mittels RFA liegt bei etwa 50 Prozent.
Genau hier setzt die Optima-Studie an. Zusätzlich zur RFA wird eine Substanz, das
sogenannte ThermoDox®, injiziert. Die Hitze der RFA verkocht dann nicht nur das
unmittelbare Tumorgewebe, sondern aktiviert auch das ThermoDox®. Ab einer Temperatur
von 45° Celsius setzt dieses wiederum das Chemotherapeutikum Doxorubicin frei, das die
Tumorzellen im erwärmten Gewebe rund um den Ablationsbereich zerstört. Dadurch können
Lebertumoren mit einer Größe von bis zu sieben Zentimetern effektiv behandelt werden.
Es können noch Patienten für die Studie angemeldet werden
„Mit der Optima-Studie können Patientengruppen behandelt werden, die vorher nicht oder
nur mit geringer Aussicht auf Erfolg therapiert werden konnten. In die Studie eingeschlossen
werden Patienten, die nicht vortherapiert sind und nur einen einzigen Tumorherd aufweisen,
der zwischen drei und sieben Zentimetern groß ist“, erläutert PD Dr. Philipp Wiggermann,
stellvertretender Leitender Oberarzt des Instituts für Röntgendiagnostik des UKR und
Studienverantwortlicher. „Angesichts dieser Voraussetzungen eignen sich nicht alle
Patienten mit HCC für die Studie. Wir können daher auch durch Zuweisung von anderen
Krankenhäusern oder niedergelassenen Ärzten noch passende Patienten mit aufnehmen“,
so Dr. Wiggermann.
Ob Patienten für die Studie geeignet sind, wird im Universitätsklinikum Regensburg im
Rahmen von interdisziplinären Tumorboards besprochen. Im Universitären Onkologischen
Zentrum Regensburg (UCC-R) arbeiten verschiedenste Fachbereiche miteinander, um
jedem Patienten die optimale Therapieoption zu anzubieten.
Patienten, die die Voraussetzungen der Studie erfüllen, können im Institut für
Röntgendiagnostik des UKR zu einer Vorbesprechung angemeldet werden:
Telefon: 0941 944-7401
E-Mail: [email protected]
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PM Optima-Studie
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Spitze in der Medizin. Menschlich in der Begegnung.
Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) versorgt als jüngstes Universitätsklinikum
Deutschlands jährlich etwa 33.000 Patienten stationär sowie ca. 136.000 ambulant. Hierfür hält
das UKR 833 Betten und 52 tagesklinische Behandlungsplätze bereit (von insgesamt 1.087
universitär betriebenen Betten der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg). In 27 humanund zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen beschäftigt das
Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.300 Mitarbeiter.
Das UKR bietet Spitzenmedizin und ist dafür in allen Bereichen personell wie technisch
ausgestattet. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR an der
Spitze der deutschen Universitätsklinika und behandelt damit die schwersten Krankheitsbilder
bundesweit. Neben der Patientenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR
gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von rund
1.900 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung
verantwortlich. Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und
pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschöpfendes Miteinander im Team.
Kontakt
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Katja Rußwurm
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Fax: 0941 944-4488
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www.ukr.de
PD Dr. Philipp Wiggermann
Stv. Leitender Oberarzt
Institut für Röntgendiagnostik
Tel.: 0941 944-7473
[email protected]
www.ukr.de/roentgendiagnostik
Bilder
UKR_Wiggermann.jpg:
Leiter der Optima-Studie am UKR: PD Dr. Philipp
Wiggermann
© UKR
UKR_Optima-Studie.jpg:
Nutzung der Wärme: Die Optima-Studie ermöglicht die
Behandlung großer Lebertumoren.
© UKR
Das Bildmaterial steht unter www.ukr.de/pressefotos zum Download zur Verfügung.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Regensburg – Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der
Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung.
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