Kommunalwahlprogramm der „Linken“ zur Wahl des Stadtrates Schmalkalden am 25.5.2014 Die Kommunen sind ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und bilden das Fundament unserer Gesellschaft. Die Partei die Linke wirkt im Schmalkalder Stadtrat mit einer stabilen Fraktion an der politischen Willensbildung vor Ort mit. Ziel unserer Politik ist es, dass Schmalkalden attraktiver Lebensraum für ihre EinwohnerInnen bleibt und für neue EinwohnerInnen wird. Im Mittelpunkt steht für DIE LINKE dabei, dass einerseits alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen und andererseits die infrastrukturelle Stadtentwicklung sich sowohl an einer demografisch wandelnden Bevölkerung als auch an den ökologischen Erfordernissen orientiert. Als Leitlinien des kommunalpolitischen Wirkens der LINKEN in der Stadt Schmalkalden gilt grundsätzlich: - jede kommunalpolitische Entscheidung hat dem Grundsatz sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit Stand zu halten - die Stärkung und Ausbau der kommunalen Selbstverwaltung durch demokratische Mitbestimmung und Einwohnerbeteiligungen - die Erhaltung und der Ausbau kommunaler Einrichtungen im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge - die Weiterentwicklung von Schmalkalden als Mittelzentrum in Kooperation mit den umliegenden Gemeinden; - die Entwicklung der Stadt Schmalkalden und ihrer Ortsteilen als Standort mit attraktiven Lebens-, Bildung-, Erholungs- und Arbeitsbedingungen ; Schwerpunkte unserer Politik sind: 1. Demokratie und Mitbestimmung Wir setzen uns für eine rechtzeitige und umfassende Information der Einwohnerinnen und Einwohner bereits vor den zu treffenden kommunalpolitischen Entscheidungen zu wichtigen Fragen ein. Möglichkeiten für eine Mitwirkung von den Einwohnern bei der Gestaltung des Zusammenlebens und der Entwicklung der Stadt einschließlich der Ortsteile sind für uns: - die planmäßige Durchführung der Einwohnerversammlungen durch die Stadtverwaltung, - die Teilnahme an Stadtratssitzungen und Nutzung der Einwohnerfragestunde. Seite 1 von4 Die Fraktionssitzungen der Linken sind öffentlich. Antifaschismus, Antirassismus sowie der Kampf gegen Antisemitismus und Fremden-feindlichkeit sind kommunalpolitische Grundwerte. Wir regen die Gründung einer Arbeitsgruppe „Gedenkstätten“ in der Stadt Schmalkalden an, die sich um Erhaltung, Pflege, Organisation von Gedenkveranstaltungen, Einbeziehen von Jugendlichen u.a. kümmert. Gemeinsam mit anderen demokratischen Parteien wollen wir alles dafür tun, dass rechtsradikale Parteien keine Mandate in unserem Stadtrat erringen. 2. Kommunale Infrastruktur , Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Verkehr Die kommunale Infrastruktur ist die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung der Stadt auf vielen Gebieten, somit auch Voraussetzung für die Gewährleistung der kommunalen Daseinsvorsorge. Die Vorhaben im Rahmen der Landesgartenschau 2015 sind dabei treibender Kern einer nachhaltigen Entwicklung in unserer Stadt. Wir rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich als würdige Gastgeber zu erweisen und den Erfolg der LGS zu unterstützen Als wichtige Prämissen sehen wir künftig eine vorrangige Entwicklung im innerstädtischen Bereich. Wir sind gegen eine weitere Expansion in unerschlossene Randgebiete der Stadt. Wir brauchen keine weitere Ausweisung von Standorten für Großmärkte, sondern die Stärkung der innerstädtischen Verkaufsstrukturen. Wir sind für eine Vergabe von kommunalen Aufträgen nur an tariflich gebundene Unternehmen vorrangig aus der Region. Für die Gewerbefläche Zwick ist ein tragfähiges Konzept zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zu entwickeln (z. Energiepark, regionale Wirtschaftskreisläufe etc.) Wir unterstützen die Entwicklung der Stadtwerke SM GmbH mit dem Ziel gemeinsam mit strategischen Partnern - noch mehr Service und Beratung in den Bereichen Strom, Gas und Wärme als Rundumpaket für die Kunden und - faire, vom Bürger bezahlbare Preise für die Produkte anbieten zu können; - die Bereiche Photovoltaik, Geothermie, Solarthermie und Nutzung heimischer Biomasse zur Energiegewinnung auszubauen. Für die vielfältigen Aufgaben im Bereich der Wirtschaftsförderung, der Entwicklung der Stadtwerke u.a. werden wir die Bildung eines Wirtschaftsausschusses beantragen. Seite 2 von4 Die vergangenen Hochwasserereignisse zwingen uns zu einer vorbeugenden Instandhaltung bzw. dem Ausbau der Schutzeinrichtungen. Wir sind für die Erarbeitung eines Maßnahmenkatasters und dessen schrittweise Abarbeitung in den Haushaltsjahren. Wir nehmen den Protest aus den Ortsteilen zu dem Straßenbeleuchtungskonzeptes ernst und setzen uns für eine Überarbeitung ein. Die Fortführung der Dorferneuerungsprogramme in unseren Ortsteilen wird von uns unterstützt. Wir setzen uns für den Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung des Kommunalwaldes und den Schutz landwirtschaftlicher Nutzflächen ein. Die Sanierung des Stadions ist für uns eine der dringlichsten Aufgaben nach der Landesgartenschau. 3. Kultur und Bildung Lebendige Demokratie braucht den freien Zugang aller zu Kultur und Bildung. Kommunale Kultur- und Bildungspolitik bleibt für uns eine Pflichtaufgabe Wir setzen uns ein für: - die Erhaltung und weitere schrittweisen Sanierung der Spielplätze; die Beibehaltung des Begrüßungsgeldes; den Erhalt von bedarfsgerechten Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche (Jugendclubs, Jugendzimmer); eine niveauvolle Ausrichtung des Stadtfestes und anderer kultureller Höhepunkte der Stadt und den Ortsteilen; die Einbeziehung unserer Fachhochschule und ihrer Studenten und Studentinnen in das gesellschaftliche Leben der Stadt. 4. Soziale Schwerpunkte Sozialpolitik ist für uns nicht Nothilfe für Benachteiligte, sondern die Sicherung von Chancengleichheit und gleichberechtigte Mitwirkung Aller, unabhängig von Alter, Geschlecht und Nationalität am Leben in der Gesellschaft Wir setzen uns ein für: - eine am Bedarf orientierte Sozialplanung in der Stadt einschließlich der Ortsteile; regelmäßige Informationen zu sozialen Fragen im Ausschuss für Soziales bzw. dem Stadtrat; eine Vernetzung der Sozialpolitik mit der Stadtentwicklung, d.h. es darf keine Entscheidung im Stadtrat ohne Abwägung der sozialen Folgen getroffen werden: stabile Elternbeiträge in den Kindereinrichtungen; die Einführung von Sozialtarifen für Kultur und Freizeiteinrichtungen; Seite 3 von4 - eine barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Einrichtungen, Straßen und Wege im Sinne der Aktion Menschenfreundlich; - den Erhalt bzw. den Ausbau eines leistungsfähigen Netzes von Angeboten freier und öffentlicher Träger im Rahmen des sozialen Hilfesystems; - die Sicherung eines ausreichenden bezahlbaren Wohnungsbestandes (Wohnungsbaugesellschaft) und die Förderung alters- und seniorengerechten Bauvorhaben; - eine dezentrale Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern. 5. Kommunalfinanzen und Kommunalabgaben Das Wirken der LINKEN richtet sich darauf, politisch und finanziell handlungsfähige Kommune zu entwickeln, um die wirtschaftliche Entwicklung voran zu treiben. Grundsätzlich fordert die LINKE sozial vertretbare Kommunalabgaben und Gemeindesteuern sowie umfassende Transparenz bei deren Erhebung und eine rechtzeitige Information der Betroffenen. Die rückwirkende Erhebung von Beiträgen und Abgaben lehnen wir ab. Wir setzen auch künftig die Zusammenarbeit mit außerparlamentarischen Initiativen fort. Darüber hinaus sind wir für: - die Förderung eines ökologisch orientierten Verbrauchsverhaltens; - ein verursachergerechtes Abgabesystem; Für die Kommunalwahlen am 25.Mai 2014 in der Hochschulstadt Schmalkalden setzen wir uns als LINKE das Ziel, eine starke, stabile, sachkundige und aktive Fraktion zu erreichen. Die Mitglieder werden aktiv in den Ausschüssen des Stadtrates wirken und dabei unsere Leitlinien konsequent vertreten. Fraktionssitzungen werden öffentlich durchgeführt, damit sich Einwohner sowie die Medien über die kommunalpolitische Arbeit bzw. die Tätigkeit der Mandatsträger zur Umsetzung des Wahlprogramms informieren können. Seite 4 von4