Mangelnde Qualität kann ins Auge gehen

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Privat Kontaktlinsen
Mangelnde Qualität
kann ins Auge gehen
Kontaktlinsen sind empfindlicher als mancher denkt
F
ür viele Menschen mit einer Sehschwäche
bieten Kontaktlinsen eine bessere Lebensqualität. Sie beschlagen nicht, sie müssen
nicht ständig gesäubert werden und sie hinterlassen keine unschönen Druckstellen an der Nase.
Dr. med. Riad Khaireddin, leitender Facharzt
der Augenabteilung im JosefCarree in Bochum,
empfiehlt daher bei der Verwendung von Kontaktlinsen folgende Tipps zu beachten, um die
Sehfähigkeit mit den Linsen so lange wie möglich zu erhalten. So rät Augenarzt Dr. med. Riad
Khaireddin Kontaktlinsen nie in Berührung mit
Leitungswasser zu bringen und im Schwimmbad
oder in der Sauna nur Einmallinsen zu verwenden. Kontaktlinsenträger, die sich an diese Regeln
nicht halten, setzen ihr Sehvermögen aufs Spiel!
Unter der Voraussetzung der
professionellen Anpassung,
der richtigen Anwendung und
regelmäßiger Kontrollen durch einen
erfahrenen Augenarzt,
sind Kontaktlinsen ein sicherer und komfortabler Weg, um eine Brillenfreiheit und höchste
Sehqualität zu erhalten – auch dank einer Ma-
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REVIER Manager 06/11
terialrevolution in den letzten Jahren. Obwohl
Kontaktlinsen heute überall unkontrolliert
verfügbar sind, sollte Kontaktlinsen-Trägern
bewusst bleiben, dass es sich dabei um ein medizinisches Produkt handelt. Bei falscher Anwendung und mangelnder Kontrolle durch einen erfahrenen Augenarzt drohen gefährliche
Komplikationen. Besonders gefährdet sind
gerade auch Anwender mit „langer Kontaktlinsen-Erfahrung“. Im Vertrauen auf die langjährige komplikationslose Kontaktlinsen-Anwendung nimmt das Bewusstsein für notwendige
Hygiene- und Kontrollmaßnahmen zunehmend ab. Eine Hornhautinfektion, infektiöse
Keratitis genannt (griech. Kerat = hornhaut;
-itis = entzündung), tritt zwar im Normalfall
eher selten auf, d.h. bei einem von 100.000 Augengesunden. Bei unachtsamer Anwendung
von Kontaktlinsen steigt dieses Risiko jedoch
auf 1:1000. Prinzipiell kann eine Kontaktlinse
die tückischen Erreger im Alltag bei jeder Berührung mit Leitungswasser einfangen. Nicht
einmal wenn der Linsenträger gleich nachspült, beugt er einer Infektion sicher vor. Denn
manche Erreger, wie Pilze und Parasiten, sind
gegenüber vielen Reinigungslösungen resistent. Die Symptome am Beginn einer solchen
gefährlichen Hornhautinfektion werden oft
verkannt oder gar verschleppt, denn anfangs
verläuft sie ähnlich wie eine Bindehautentzündung. Wie z.B. bei einem 44-jährigen Architekten, der wegen einer bestehenden „Bindehautentzündung“ des rechten Auges, die er
schon seit einer Woche hatte, mit zunehmend
starken Schmerzen und Verschlechterung des
Sehvermögens zum Augenarzt kam. Wegen
seiner Kurzsichtigkeit von -3,75 Dioptrien
verwendete er Kontaktlinsen, die er sich selbst
im Internet bestellt hatte – ohne professionelle
Anpassung, ohne Handhabungseinweisung
und ohne Nachkontrollen. Üblicherweise reinigte er seine Linsen mit einer gängigen Reinigungslösung, gelegentlich auch mit Leitungswasser. Wir stellten bei der Untersuchung eine
fortgeschrittene Infektion mit beginnender
Eintrübung der Hornhaut fest. Trotz sofortiger Antibiotika-Tropftherapie, die anfangs
alle 20 Minuten (auch nachts!) getropft werden mussten, nahm die Hornhauttrübung
nur langsam ab. Die vollständige Heilung mit
Wiederherstellung des Sehvermögens war erst
nach 6 Wochen erreicht. Dies liegt daran, dass
die Hornhaut des Auges ein sogenanntes bradytrophes, d.h. „träges“ Gewebe ist: Hat sich
ein Erreger erst einmal eingenistet, ist er für
das menschliche Immunsystem nur schwer
erreichbar und auch Medikamente können die
Hornhaut nur langsam durchdringen.
Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie essentiell es ist, die richtigen Entscheidungen zu
treffen: Kostenersparnis zu Lasten der Qualität kann ins Auge gehen!
Dr. med. Riad Khaireddin, deutscher und europäischer Augenarzt,
ist leitender Facharzt der Augenabteilung im JosefCarree. Er
beantwortet Fragen rund um das Thema Kontaktlinsen und Auge
gerne unter [email protected]
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