Erkältung und Kontaktlinsen: Jeder Zehnte bekommt eine Hornhautentzündung R+V-Infocenter: Bei Schnupfen lieber auf Brille umsteigen, um Augenschäden zu vermeiden Wiesbaden, 19. Januar 2004. Ein kleiner Schnupfen, ein bisschen Fieber – warum auf Kontaktlinsen verzichten? Für viele der mehr als dreieinhalb Millionen Kontaktlinsenträger sind die unsichtbaren Sehhilfen ein selbstverständlicher Begleiter. Doch Vorsicht: Wer sie bei einer Erkältung nicht herausnimmt, riskiert schwere Augenschäden. Und dies kommt häufig vor: Jeder zweite Kontaktlinsenträger zieht sich bei einer Erkältung eine Bindehautentzündung zu, jeder zehnte eine gefährliche Hornhautentzündung. Im schlimmsten Fall führt dies zur Erblindung, warnt das R+V-Infocenter für Sicherheit und Vorsorge. Besonders gefährlich ist es, Kontaktlinsen bei Schnupfen zu tragen: „Die Keime wandern von der Nase über die Tränenwege ins Auge und setzen sich an der Kontaktlinse fest. Erreger finden gerade bei weichen Haftschalen, die einen hohen Wassergehalt haben, einen idealen Nährboden und können eine gefährliche Infektion auslösen“, sagt Dr. Marko Ostendorf, Arzt des R+V-Infocenters. Zudem steigt bei Fieber die Temperatur im Auge an. Dadurch verdunstet die Tränenflüssigkeit schneller und kann das Auge nicht mehr so gut von Bakterien und Viren reinigen. Trocknet das Auge aus, reibt die Kontaktlinse auf der Hornhaut. Erreger haben es dann laut Ostendorf leichter, in die äußere Schicht des Auges einzudringen: Eine Entzündung ist vorprogrammiert. Diese kündigt sich durch rote, verklebte oder juckende Augen an. Wer trotz Erkältung Kontaktlinsen trägt und diese Symptome nicht beachtet, kann seine Augen innerhalb kurzer Zeit ernsthaft schädigen und im schlimmsten Fall sogar erblinden. Das R+V-Infocenter rät daher: Bei diesen Anzeichen Kontaktlinsen rausnehmen und sofort einen Augenarzt aufsuchen. Und bei einem grippalen Infekt oder einer Erkältung ist es noch wichtiger als sonst, die Kontaktlinsen gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. 2