Mechanik

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PTS
Teil 3
Grundlagen der
technischen Mechanik, Werkstoff-und
Fertigungstechnik
Dipl. Päd. SR Johann Krafczyk
2007/08
2
Inhaltsverzeichnis
Teilgebiete der Mechanik...........................................................................6
Statik..................................................................................................6
Grundbegriffe der Statik (Gleichgewichtslehre)......................................6
Kraft (F)........................................................................................6
Grۥen und Einheiten der Mechanik bzw. in der Physik.......................6
Vielfache und Teile der SI-Einheiten (Vorsilben)..................................7
Kr‚fte, welche auf paralleln Wirkungslinien wirken.................................8
Zwei gleich gerichtete Kr‚fte ...........................................................8
Das Kraftmoment (M).....................................................................9
Hebelgesetz.................................................................................10
Hebelwirkung bei Auflagerkr‚ften...................................................11
Freiheitsgrade eines K€rpers.............................................................16
Bewegung in der Ebene.................................................................16
Bewegung im Raum......................................................................16
Gleichgewichtsbedingung...............................................................16
Tr‚gheitsgesetz............................................................................16
Freimachen von Bauteilen....................................................................20
Regeln fƒr das Freimachen ...............................................................21
Regel 1:......................................................................................21
Regel 2........................................................................................21
Regel 3........................................................................................22
Regel 4........................................................................................24
Regel 5........................................................................................24
Regel 6........................................................................................24
Regel 7........................................................................................26
Arbeitsschritte beim Freimachen.....................................................26
Reibung „ schiefe Ebene „ Physik.............................................................27
Schiefe Ebene + Reibung....................................................................29
Werkstofftechnik.....................................................................................33
Einteilung der Werkstoffe.....................................................................33
Eigenschaften der Metalle.................................................................33
Eisenmetalle und ihre Eigenschaften:..............................................34
Stahlarten....................................................................................34
Nichteisenmetalle:........................................................................34
Eigenschaften der Schwermetalle...................................................34
Eigenschaften der Leichtmetalle.....................................................34
Hilfsstoffe:................................................................................35
Eigenschaften der Werkstoffe......................................................35
Physikalische Eigenschaften.....................................................35
Dichte (…): Unter Dichte bezeichnet man die Masse pro
Volumseinheit:...................................................................36
Schmelzpunkt.....................................................................36
Elastizit‚t:.........................................................................36
Plastisch:...........................................................................36
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Sprödigkeit:.......................................................................36
Elektrische-und Wärmeleitfähigkeit.......................................36
Technologische Eigenschaften..................................................37
Umformbarkeit:..................................................................37
Trennbarkeit:.....................................................................37
Fügbarkeit eines Werkstoffes:..............................................37
Kristalline Struktur der Metalle.............................................38
Stahl.................................................................................39
Stahlverfahren................................................................39
Stahlarten......................................................................39
Behandlung von Stählen...................................................40
Vergüten........................................................................40
Nichteisenmetalle...............................................................41
Leichtmetalle.....................................................................41
Übersicht der Leichtmetalle...............................................41
Schwermetalle....................................................................42
Übersicht der Schwermetalle.............................................42
Überprüfen Sie Ihr Wissen:...............................................43
Hartmetalle:.......................................................................43
Sinterwerkstoffe:................................................................43
Keramische Werkstoffe ..........................................................44
Oxid-keramische Werkstoffe ................................................44
Nichtoxidische keramische Werkstoffe ..................................44
Bezeichnung von Werkstoffen.....................................................44
Stahlnormen..........................................................................45
Stahlbau:...........................................................................46
Maschinenbaustahl..............................................................46
Unlegierte Stähle................................................................46
Unlegierte Stähle................................................................47
Legierte Stähle...................................................................48
Kunststoffe (Plaste)..........................................................................48
Einteilung der Kunststoffe..............................................................48
Erzeugung...................................................................................49
Polymerisation..........................................................................49
Polykondensation......................................................................50
Anwendung..............................................................................50
Thermoplaste............................................................................50
Duroplaste................................................................................50
Elastomere...............................................................................51
Fragen..................................................................................51
Fertigungstechnik...................................................................................51
Anreißen............................................................................................52
Anreißwerkzeuge.............................................................................52
Sägen................................................................................................52
Anwendung.....................................................................................53
Der Keil.......................................................................................53
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Sägearten....................................................................................54
Feilen.............................................................................................54
Zahnformen.................................................................................55
Gehauene Feilen........................................................................55
Gefräste Feilen..........................................................................55
Hieb – Hiebarten..........................................................................55
Hiebarten:................................................................................55
Hiebzahl................................................................................56
Feilarten...............................................................................56
Unfallverhütung.....................................................................57
Übungsfragen........................................................................57
Bohren...........................................................................................57
Spiralbohrer.................................................................................57
Spanwinkel...............................................................................58
Spitzenwinkel............................................................................58
Freiwinkel.................................................................................58
Keilwinkel.................................................................................58
Bohrertypen und Werkstoffe ......................................................58
Schnittgeschwindigkeit und Vorschub ..........................................58
Drehfrequenz.........................................................................59
Unfallverhütung.....................................................................59
Senken........................................................................................59
Anwendung..............................................................................59
Senkverfahren..........................................................................60
Unfallverhütung........................................................................60
Reiben.........................................................................................60
Arten.......................................................................................60
Zu beachten:.........................................................................60
Gewindeschneiden...........................................................................60
Anwendung..................................................................................61
Arten...........................................................................................61
Werkzeug ...................................................................................61
Arbeitsweise beim Gewindeschneiden..............................................62
Werkstoff der Gewindebohrer ........................................................62
Arbeitsregeln beim Gewindeschneiden.............................................62
Innengewinde...........................................................................62
Arbeitsauftrag..............................................................................63
Scheren..........................................................................................63
Unfallverhütung und Sicherheitsmaßnahmen beim Scheren...............64
Umformen.......................................................................................64
Techniken der Umformung.............................................................64
Biegen.....................................................................................64
Beachte................................................................................65
Prüfen – Messen..................................................................................65
Prüfen............................................................................................65
Messen...........................................................................................66
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Definition Meter (m)......................................................................66
Messgeräte..................................................................................66
Messchieber..............................................................................66
Teile.....................................................................................66
Messvorgang.........................................................................67
Messschraube...........................................................................67
Teile.....................................................................................67
Messvorgang.........................................................................67
Messuhren................................................................................68
Winkelmessung.........................................................................68
Winkellehren.........................................................................69
Toleranzen und Passungen.............................................................69
Toleranzen................................................................................69
Passungen................................................................................70
Arten von Passungen..............................................................70
Lehren............................................................................................70
Arten...........................................................................................71
Drehen...............................................................................................71
Bewegungen...................................................................................71
Arten..............................................................................................71
Drehwerkzeuge................................................................................71
Drehmaschinen................................................................................71
Unfallschutz....................................................................................72
Fräsen...............................................................................................72
Fügen................................................................................................72
Verbindungsarten.............................................................................72
Sicherheitsrichtlinien beim Schweißen ............................................73
Literaturliste..........................................................................................73
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Teilgebiete der Mechanik
Statik
Dynamik
€ Fluidmechanik
€ Festigkeitslehre
€ Pneumatik
€ Hydraulik
€ Festigkeitslehre
€ Energieumformungen und ihre Umwandlung
Die Ergebnisse der Statik bilden die Grundlage für die Festigkeitsrechnung.
€
€
Statik
Grundbegriffe der Statik (Gleichgewichtslehre)
Kraft (F)
Kraft spielt in der Natur eine wesentliche Rolle. Kräfte können
statisch (Hoch-und Tiefbau, Brückenbau,......) oder auch
dynamisch (Kraftfahrzeuge,.....) wirken.
Auftreten können sie als:
€ Einzelkraft
€ Kräftepaar
€
€
Wirken können sie
€ in mehreren Richtungen
€ gleichgerichtet
€ entgegen gesetzt gerichtet
€ verschiedenen Winkel
Dargestellt als
€ Pfeil bzw
€ Vektor
Größen und Einheiten der Mechanik bzw. in der Physik
Die Größen und Einheiten sind im so genannten SI-System (Système d'Unités) festgelegt. Mit ihrer
Hilfe werden physikalische Eigenschaften, Zustände und Vorgänge in der Natur und in der
Mechanik angegeben und auch gemessen.
Man unterscheidet bei der Berechnung mechanischer Vorgänge unterscheidet man:
Physikalische Größe
Zeit (t)
Länge (l)
Masse (m)
=
=
=
=
Zahlenwert . Einheit
10
.
1s = 10 Sekunden
3
.
1m = 3 Meter
4
.
1 kg = 4 Kilogramm
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Stromstärke (A)
Thermodynamische
Temperatur (K)
Stoffmenge (mol)
Lichtstärke (cd)
Kraft (F)
Kraftmoment (M)
=
6
.
1 A = 6 Ampere
=
=
=
=
=
7
8
9
5
4
.
.
.
.
.
1 K = 7 Kelvin
1 mol = 8 mol (Mol)
1 cd = 9 cd (Candela)
1 N = 5 N (Newton)
1 Nm = 4 Nm (Newtonmeter)
Teile
Vielfache
Vielfache und Teile der SI-Einheiten (Vorsilben)
Vorsilben
Vorsilbenzeichen
Faktor
Potenz
Tera
T
Billionenfache
1012
Giga
G
Milliardenfache
109
Mega
M
Millionenfache
106
Kilo
k
Tausenfache
103
Hekto
h
Hunderfache
102
Deka
da
Zehnfache
101
Dezi
d
Zehntel
10-1
Zenti
c
Hundertset
10-2
Milli
m
Tausendstel
10-3
Mikro
µ
Millionstel
10-6
Nano
n
Millirdstel
10-9
Piko
p
Billionstel
10-12
Weitere Einheiten des SI-Systems:
Kelvin (K) – 00 C entspricht 273,15 K – 0 K bezeichnet den absoluten Nullpunkt (-273,150 C)
Kräfte wirken auf einen Körper. Die Kraft kann man als Vektor (Pfeil) darstellen. Dabei müssen 3
Bestimmungsstücke gegeben sein:
1. Betrag der Kraft (Länge des Pfeils – Kräftemaßstab KM)
2. Wirklinie (WL) – wor die Kraft und in welchem Winkel sie wirkt bez. einer Bezugsachse
3. Richtungssinn (Winkel) – Die Pfeilspitze bestimmt den Richtungssinn..
Bauteil mit Kraftwirkung
Betrag
Richtungssinn
Wirklinie
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Kräfte sind demnach gerichtete Größen. Wie Sie aus der Skizze entnehmen können, wirkt auf den
Bauteil eine Kraft von links oben nach rechts unten. Der Körper wird in diese Richtung (Pfeilspitze)
bewegt. Wir berücksichtigen dabei keine Verformung. Wir nehmen an, dass es sich um einen starren
Körper handelt.(Statik der starren Körper) Weiters erkennen wir, dass die wirkende Kraft auf ihrer
Wirkungslinie verschoben werden kann, ohne dass sich ihr Betrag und der Richtungssinn ändert.
Die Wirkung bleibt immer gleich (Längsverschiebungssatz).
Skalare sind nicht gerichtete Größen. Hier genügt zur eindeutigen Bestimmung nur eine Angabe,
beispielsweise der Betrag. (Wärme, Temperatur. Masse, Arbeit,.....)
Zwei Kräfte (mehrere) können durch eine Kraft, mit derselben Wirkung ersetzt werden. Diese
Ersatzkraft bezeichnet man resultierende Kraft (Fr).
F2
Fr
Wirklinie
von Fr
F1
Wenn man eine genauere Angabe über die Wirkung von Kräften auf einen Körper tätigen, muss
man deren resultierende Kraft konstruieren (zeichnen). Sie ist eine gedachte Ersatzkraft mehrerer
Einzelkräfte und entspricht der geometrischen Addition von Pfeilen. In obiger Skizze würde die
Kraft F2 mit ihrem Anfangspunkt an den Endpunkt (Pfeilspitze) der Kraft F1 gesetzt werden. Die
Ergebniskraft dieser geometrischen Addition würde daher vom Anfangspunkt der Kraft F1 bist zum
Endpunkt der Kraft F2 reichen und entspricht der Diogonale der Parallelogramms (Krafteck)
Beachten Sie aber:
Entweder es wirken die Teilkräfte oder die Resultierende. Gleichzeitig wirken diese Kräfte nie.
Kräfte, welche auf paralleln Wirkungslinien wirken
Zwei gleich gerichtete Kräfte
Betrachten Sie folgendes mechanisches System.
A
F1
B
F2
Wir wollen nun die Resultierende grafisch bestimmen. Wie ist hier vorzugehen. In der Statik
wendet man das so genannte Seileckverfahren an.
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WL von Fr
9
l1
B
A
l2
F1
I
F2
1
II
0
2
F1 Hilfskraft 0
S
Fr
Hilfskraft 1
Pol
F2
Hilfskraft 2
Man zerlegt die Kraft F1 in die Hilfskraft 0 und die Hilfskraft 1 (Hilfskraft1 + Hilfskraft 2 = F1)
Genauso verfährt man mit F2. Hilfskraft -1 + Hilfskraft 2 = F2. Da die Hilfskräfte gleich groß und
gegensinnig sind, heben sie sich auf und es bleibt die Anfangs- und Endhilfskraft 0 und 1 übrig,
wobei diese die Teilkomponenten von Fr sind. Der Schnittpunkt der Wirklinien 0 und 2 (S) muss ein
Schnittpunkt der Resultierenden sein. I und II bezeichnet man Seilstrahlschnittpunkte.
Das Kraftmoment (M)
Es wir auch Drehmoment einer Kraft bezeichnet und ist das Produkt aus einer Einzelkraft F und
dem Wirkabstand (Hebelarm) l von einem beliebigen Bezugspunkt (Drehpunkt D). Hebelarm un d
wirkende Kraft bilden einen rechten Winkel (900).
M = F.l
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WL von F
D
Drehsinn
math. negativ (-)
Uhrzeigersinn
l
F
Das Kraftmoment M wird in Nm (Newtonmeter) angegeben. Der Drehsinn wird durch das
mathematische Vorzeichen bestimmt.
Das Drehmoment einer Kraft wird durch ein Kräftepaar (2 parallel entgegengesetzt gerichtete
Kräfte ) gebildet. Wenn der Körper frei beweglich ist, wird er dadurch gedreht.
F
Wirkabstand
Drehsinn
math. negativ
Uhrzeigersinn
l
(-)
F
Die Resultierende ist Null. Fr = 0.
Beachten Sie nochmals die Drehrichtung:
+ = Linksdrehung
- = Rechtsdrehung
Hebelgesetz
Das Hebelgesetz besagt, wenn mindestens 2 Kräfte wirken, dass die Summe aller loinksdrehenden
Momente gleich der Summe aller rechtsdrehenden Momente ist. Wenn dies der Fall ist, ist das
mechanische System im Gleichgewicht. (Lehre vom Gleichgewicht = Statik).
ML = MR
Wenn wir die Gleichung so umformen, dass ML – (+MR) = 0 entsteht, so bedeutet das, dass die
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Summe aller Drehmomente in einem mechanischen System, wenn Gleichgewicht herrschen soll,
Null ist.
SM = 0
Weiter vereinfacht F1 . l1 – F2.l2 = 0
Hebelwirkung bei Auflagerkräften
(Zerlegen einer Kraft in zwei parallele Kräfte F1 und F2)
F
F1
F2
l1
l2
Lagerdruck auf die Radachsen eines PKW
Lagerung in zwei Punkten. Man ersetzt einen Auflagepunkt durch den Bezugspunkt (Drehpunkt).
Man erhält dadurch einen Hebel. Man kann hier die Momentengleichung anwenden.
Mr = M1 + M2 + M3 + .....
SM = 0
ML = MR -----> ML +(– M R) = 0
Wir legen einen Drehpunkt (Bezugspunkt) fest.(Angriffspunkt einer Kraft – entweder F1 oder F2).
Dieses Kraftmoment ist dann Null (0).
l2 (l0)
l2
F
F
Drehpunkt (D)
2
Drehpunkt (D)
2
F1
l1
a) M1 = F1.(l1 + l2) und M2 = F2 .0
l1(l0)
F2
b) M2 = F2 . (l2 + l1) und M2 = F1 . 0
Daraus resultiert die Beziehungen F1.(l1 + l2) = F . l2 und F2 . (l2 + l1) = F . l1
Aus diesen beiden Beziehungen lassen sich die beiden Lagerdrücke F1 und F2 bestimmen.
Ein umfangreiches Beispiel soll dies erläutern:
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Auf einen Körper wirken 4 parallele Kräfte, wobei jeweils 2 entgegen gesetzt gerichtet sind.
an
ge
no
m
m
en
+y
D
re
hp
un
kt
be
lie
bi
g
l3
l1
l2
F1
F2
F3
F4
-y
l1 = 0,5 m
l2 = 0,3 m
l3 = 0,2 m
l4 = 0 m (weil auf der WL von F4 der Momentendrehpunkt (D) angenommen wird)
F1 = 15 N
F2 = 40 N
F3 = 10 N
F4 = 20 N
F1 und F2 zeigen nach unten also in die negative Richtung ----> -F1 und -F2. F3 zeigt in die positive
Richtung ---> +F3 und F4 wiederum in die negative -----> -F4.
S Fnx = 0
S Fny = 0
Mr = S M = 0
Alle vier Kräfte zeigen keinen x-Anteil, sondern nur einen y-Anteil -----> SFny = 0
S Fny = -F1 + (-F2) + (+F3) + (-F4)
S Fny = -15 N + (-40 N) + (+10 N) + (-20 N) -----> wir lösen die Klammer auf.
S Fny = -15 N – 40 N + 10 N – 20 N
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S Fny = - 65 N
Wir ersehen aus dem Vorzeichen, dass die resultierende Kraft Fr nach unten, also in negativer
Richtung wirkt. (math. Negativ = Uhrzeigersinn).
+y
an
ge
no
m
m
en
l0 (Hebelarm von Fr)
D
re
hp
un
kt
be
lie
bi
g
l3
l1
l2
F1
F2
F3
F4
Fr
-y
Die x-Werte der Kräfte sind 0 . Der Betrag einer Kraft (Anwendung des Pythagoras) errechnet sich
folgendermaßen: • Fx 2‚Fy 2 = Fr wir setzen ein.
Fr =
Fr =
Fr =
• 0 ‚ƒ„65…
2
2
• 0‚4225
• 4225 = 65 ---> da die Kraft nach unten zeigt ist sie negativ -65 N
Der Hebelarm l0 gibt die tatsächliche Lage der resultierenden Fr an. Wie errechnet man nun l0?
Aus dem Momentensatz lässt sich l0 bestimmen.
Da der Momentendrehpunkt (willürlich bestimmt) auf der Wirklinie der Kraft F4 ist, ist das
Kraftmnoment der Kraft F4 Null 0. M4 = F4 . 0 = 0 l4 = 0.
Die Vorzeichen der Momente kennzeichnen nur den Drehsinn der Kraftmomente aber nicht den
Richtungssinn der Kräfte.
+Mr = +M1 + M2 – M3 +/- M4
+Frl0 = +F1l1 + F2l2 +(-F3l3) +/- F4l4
+Frl0 = 15N.0,5m + 40N.0,3m +(-10N.0,2m) +/- 0Nm ----> Klammer auflösen und nach l0 lösen.
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+65N.l0 = +7,5 Nm + 12 Nm – 2 Nm + 0 Nm
65 N.l0 = 17,5 Nm
l0 = 0,2692 m
Bei negativem Wert würde die Wirklinie auf der anderen Seite des Momentenbezugspunkt liegen.
Ein weiteres Beispiel zur rechnerischen Bestimmung von Drehmomenten, wie beispielsweise bei
einer Tretkurbel.
D
F1
l 2
F2
F1
F1
l 1
l 3
An einer Tretkurbel wirk die Kraft F1 jeweils in drei verschiedenen Stellungen, l1, l2 und l3.
Der Momentenbezugspunkt (Drehpunkt) wird im Mittelpunkt der Achse angenommen. In allen
Stellungen der Kurbel wirkt die Kraft F1 nach unten.
F2 tritt als Folge der Kraftwirkung von F1 auf und ist gleich groß und wirkt entgegengesetzt
Wie verändert sich nun das Drehmoment mit fortlaufender Kurbeldrehung?
Wir erkennen sofort, dass die Drehmomente M1, M2 und M3 Rechtssinn haben. Sie erhalten daher
ein negatives Vorzeichen.
F1 = 150 N
l1 = 200 mm
l2 = 80 mm
l3 = 0 mm
M1 = -F1.l1 = -150N . 0,2m = -30 Nm
M2 = -F1.l2 = - 150N . 0,08m = -12 Nm
M3 = -F1.l3 = - 150N . 0 mm = 0 Nm ------> kein Drehmoment.
Beachten Sie nochmals, dass der Hebelarm (Wirkabstand) und die wirkende Kraft zueinander im
rechten Winkel (900) stehen.
Wie sieht das nun aus, wenn die Kraft F1 im Winkel von 450 auf die Tretkurbel wirkt?
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l2
F1
45, 00°
F2
l1
Wie groß ist jetzt das Drehmoment, wenn die Kraft unter einem Winkel von 450 auf die Tretkurbel
wirkt.?
F1 = 150 N
l1 = 200 mm
a = 450
Wichtig ist, dass der Wirkabstand zur wirkenden Kraft im rechten Winkel (900) steht. Hier sind die
Winkelfunktionen im rechtwinkeligen Dreieck gefragt.
Erinnern wir uns an die Mathematik:
Gegenkathete
Wir erkennen, dass die gerichtete Größe F1, der normale Wirkabstand l2
Hypothenuse
und l1 ein rechtwinkeliges Dreieck bilde, bei dem l1 die Hypothenuse ist.
Die beiden Katheten sind l2 und F1, wobei l2 die Gegenkathete zum Winkel von 450 ist.
Somit ist es möglich, die Winkelfunktionsgleichung aufzustellen:
sin a =
sin a =
l2
---> daraus kann man den normalen Wirkabstand l2 ermitteln ----> umformen.
l1
l2 = sin a . l1
l2 = sin 450 . 0,2 m
l2 = 0,14 m
Erst jetzt kann das Drehmoment bestimmt werden:
M = F1 . l2
Professionell würde die Gleichung so aussehen: M = F1 . sin a . l1
M = 150 N . 0,14 m
M = 21,21 Nm
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Freiheitsgrade eines Körpers
Ein wesentliches Faktum der Statik ist zu wissen, wie sich Körper in der Ebene und im Raum
bewegen. Diese Forderung bezeichnet die Statik „Freiheitsgrade“.
Bewegung in der Ebene
Ein Körper kann sich in der Ebene in Richtung der x-Achse und z-Achse bewegen, verschieben.
Wir sprechen von einer Translation. Um die y-Achse kann sich der Körper drehen (Rotation). Der
Körper besitzt in der Ebene 3 Freiheitsgrade.
Bewegung im Raum
Im Raum kann sich der Körper in die x,z und y-Richtung (Koordinatensystem) bewegen
(verschieben – Translation) und auch um die drei Achsen (x, y, z) drehen (Rotation). Demnach
besitzt der Körper im Raum 6 Freiheitsgrade.
Bei einer Translation (Verschiebung) eines Körpers muss auf ihn eine Kraft F wirken. Wenn er
gedreht wird, wirkt ein Kraftmoment M auf ihn.
Wir er verschoben und gedreht, wirken beide auf ihn, Kraft und Kraftmoment.
Gleichgewichtsbedingung
Diese Erkenntnis hat für das Gleichgewicht (Statik) eine wesentliche Bedeutung.
Ein Körper ist dann im Gleichgewichtszustand, wenn die Summe aller Kräfte in der x-Richtung (xAchse) Null ist, die Summe aller Kräfte in der y-Richtung (y-Achse) Null ist und die Summe aller
Kraftmomente um die z-Achse Null ist. Der Körper bewegt sich nicht.
SFx = 0
SFy = 0
SM = 0
Trägheitsgesetz
Jeder Körper ist bestrebt, den Zustand, den er in diesem Moment einnimmt, beizubehalten. Diese
Erkenntnis formierte der italienische Physiker Galileo Galilei (1564 – 1642).
Ein weiteres Beispiel zum Krafteck – Gleichgewichtszustand.
Zwei Kräfte F1 und F2 wirken im Angriffspunkt unter einen Winkel von 1200.
a) Berechnen Sie die Resultirende Fr und (Summenkraft)
b) den Winkel der Resultierenden
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y
KM: 1cm = 1kN
F2
1 2 0 ,0 0 °
x
F1
Zeichnerisch ist die Resultierende durch eine Vektoraddition leicht festzustellen.
KM: 1cm = 1kN
y
F2
120,00°
Fr
x
F1
79,74°
Rechnerische Lösung:
a) F1 (2/0) Koordinaten
2
2
F1 = • F 1x
F1y = sin a. F1
F1x = cos a . F1
‚• F 1y
2
2
0
F1 = • 2 ‚0
F1y = sin 0 . 2000 N
F1x = cos 00 . 2000 N
F1y = 0 . 2000 N
F1x = 1 . 2000 N
F1 = • 4
F1 = 2 kN
F1y = 0 N
F1x = 2000 N = 2 kN
F1x = 2 kN
F1y = 0 kN
b) F2 Koordinaten sind derzeit nicht bekannt – bekannt ist aber der Winkel.
F2
F2y
60,00°
F2x
Um die Koordinaten berechnen zu können, bedarf es der Anwendung der Winkelfunktionen.
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F2 = 3 kN
a = 600 (1800 – 1200)
sin a =
Gegenkathete
Hypothenuse
sin a =
F 2y
-----> umformen und nach F2y lösen.
F2
F2y = sin a . F2
F2y = sin 600 . 3 000 N
F2y = 0,8660 . 3000 N
F2y = 2598,076 N = 2,6 kN
Jetzt kann noch die fehlende x-Komponente berechnet werden
cos a =
Ankathete
Hypothenuse
cos a =
F 2x
F2
F2x = cos a . F2
F2x = cos 600 . 3000 N
F2x = 0,5 . 3000 N
F2x = 1500 N = 1,5 kN
Nun müssen alle Fx und Fy zusammengezählt werden: (Summenbildung)
SFx = F1x + (-F2x )
S Fx = 2000 N - 1500 N
SFx = 500 N
SFy = F1y + F2y
S Fy = 0 N + 2598,076 N
S Fy = 2598,076 N = 2,6 kN
Jetzt wenden wir den Pythagoras an:
Fr = • Fx 2‚Fy 2
Fr = • 5002 ‚2598,076 2
Fr = • 250000‚6749998,902
Fr = • 6999998,902
Fr = 2645,75 N = 2,65 kN
Kürzer wäre der Kosinussatz.
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Ein weiteres Beispiel
Eine Getriebewelle wird im Punkt A gelagert. Für das Lager wurde vermittels der
Gleichgewichtsbedingungen (statischen) die Stützkraftkomponenten FAx = 5000 N und FAy = 470 N
berechnet.
Es soll die Lagerkraft FA berechnet werden, damit die Lagerabmessungen bestimmt werden können.
Skizze:
y
x
A
FAx
FAy
z
Lösung:
Mit Hilfe des Verschiebungssatzes (Längsverschiebungssatz) verschiebt man die beiden Kräfte in
ein rechtwinkeliges Koordinatensystem, wobei der Punkt A der Koordinatenursprung ist.
y
FA
FFAy
€
FAx
x
Der Betrag der Kraft wird durch die Anwendung des Pythagoras bestimmt.
FA =
• Fax 2‚Fay 2
FA =
• 50002 ‚470 2
FA =
• 25000000‚220900
FA =
• 25220900
FA = 5022,04 N
Auch der Richtungswinkel ist von Bedeutung:
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a = arctan =
F Ay
F ax
a = arctan =
470N
5000N
a = arctan = 0,09 (im Bogenmaß arcus (lat) der Bogen) Auf dem Taschenrechner muss man daher
Tan-1 einstellen um ins Gradmaß zu gelangen
a = 5,140
Freimachen von Bauteilen
Eine wesentliche Aufgabe der Statik ist das Freimachen von Bauteilen, an denen Kräfte wirksam
sind.
1
2
Der Bauteil 1 wirkt auf die Oberfläche des Bauteils 2 und umgekehrt.
1
F2auf1
A
F1 auf 2
M
2
A: Oberfläche der Bauteile (Berührungsfläche)
M: Mittelpunkt des Bauteils 2
Der Bauteil 1wirkt auf die angrenzende Berührungsfläche mit Oberflächenkräften, die sich im
Mittelpunkt der Berührungsfläche A denkt.. Die Oberflächenkräfte werden auch Außenkräfte
bezeichnet.
Auf die Oberfläche des Körpers 1 wirkt die Oberflächenkraft des Körpers 2 (F21). Ebenso wirkt die
Oberflächenkraft des Körpers 1 auf den Körper 2 (F12). Das Prinzip Actio est Reactio (Galeleos
Galiei) kommt hier zum Tragen.
Ein wesentliche Kraft ist auch die Volumskraft, welche als Gewichtskraft (FG) wirkt. Die Ursache
dieser Kraft ist das Schwerefeld der Erde (Feldkraft bezeichnet).
Die Aufgabe der Statik ist es, alle angreifenden Kräfte richtig zu erfassen. Der Prozess des
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Erfassens aller angreifenden Kräfte wird als „Freimachen“ bezeichnet.
Freimachen bedeutet daher, dass der freizumachende Körper stückweise von den Nachbarbauteilen
befreit wird. An den Berührungsstellen werden diejenigen Kräfte eingezeichnet, die vom
weggenommenen Körper auf den freigemachten Körper wirken.
Man bezeichnet auch diesen Vorgang als „Freischneiden“.
Regeln für das Freimachen
Regel 1:
An Seilen aund anderen beweglichen Körpern treten nur Zugkräfte in der Seilrichtung auf. Sie
können auch Zugkräfte aufnehmen.
Seil
Haken
Gewicht
Die benachbarten Teile bezogen auf den Haken sind das Seil und Gewicht, welches am Haken
hängt.
Beim Freimachen des Hakens müssen daher das Seil und dann der Haken weggenommen, also der
Haken wird frei gemacht, werden. An den Berührungsstellen werden dann nur mehr ihre Kraftpfeile
eingezeichnet.
Seilkraft
freigemachter
Haken
Gewichtskraft
Mit beweglichen Bauteilen kann man keine Druckkraft auf andere Körper ausüben.
Zuerst wird das Gewicht weggenommen und an dessen Berührungspunkt der Kraftpfeil der
Gewichtskraft FG gezeichnet.
Danach nimmt wird das Seil weggenommen und an dem Berührungspunkt der Kraftpfeil der
Zugkraft FZ gezeichnet. Damit Gleichgewicht herrscht, müssen die Zugkraft und die Gewichtskraft
gleich sein (Achtio est Reactio) FZ = FG.
Regel 2
An Stäben, die an zwei Stellen (Anfang, Ende) ein Gelenk besitzen, können Zug-oder Druckkräfte
wirken. Sie heißen Zweigelenkstäbe. Sie dürfen an keinen anderen Stellen Kräfte aufnehmen,
sondern nur an den Gelenkspunkten, welche die Kraftangriffspunkte sind. Gleichgewicht herrscht
dann vor, wenn sie eine gemeinsame Wirklinie haben und durch die beiden Gelenkspunkte
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(Angriffspunkt der Kraft) verlaufen.
Befestigungsplatte
Gelenk
Zweigelenksstab
Gelenk
Zuerst die Platte wegnehmen und an den Berührungspunkten die Druck bzw. Zugkraft einzeichnen.
Die Gelenke wegnehmen (wegschneiden) und auch hier an den Berührungspunkten (Angriffspunkte
der Kräfte) die Kraftpfeile zeichnen.
Wi r kl i ni e
Zugkr af t
Dr uckkr af t
Dr uckkr af t
Zugkr af t
Regel 3
An ebenen Stützflächen können Normalkräfte sowie Tangentialkräfte aufgenommen werden.
FG
Berührungsfläche
FN
Der Körper übt eine Kraft (FG) auf die Berührungsfläche aus und umgekehrt an der
Berührungsfläche wird einen gleichgroße (Gleichgewicht) Kraft die Normalkraft (FN ) auf den
Körper ausgeübt.
Wenn sich die Berührungsfläche neigt bzw. auf den Körper eine Kraft ausgeübt wird, dann wird
auch eine so genannte Tangentialkraft aufgenommen.
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n
Berühru
FG
e
gsfläch
schiefe Ebene
FT
FN
Wir sehen ganz deutlich, dass die Gewichtskraft (FG) und die Normalkraft (FN) nicht im
Gleichgewicht sind (nicht auf derselben Wirkungslinie).
Der Körper würde abwärts rutschen, wenn ihn nicht die Tangentialkraft (FT) daran hindern würde.
Die Tangentialkraft wird durch die Reibung (Reibungskraft FR) verursacht. FT = FR. Die
Tangentialkraft wirkt der Bewegung entgegen.
Wie sieht das Problem aus, wenn auf dem Körper, der sich auf einer ebenen Fläche, die nicht schief
ist, eine Kraft ausgeübt wird, die ihn verschiebt.?
v
F
Der Körper wird auf seiner Unterlage mit einer bestimmten Geschwindigkeit (v) bewegt. Die
Ursache ist die Verschiebekraft F. Wir erkennen, dass sich zwei Bauteiel auf ihrer Berührungsfläche
gegeneinander bewegen (gleiten). Es wirkt dabei immer eine Tangentialkraft (FT) , die gleich der
Reinungskraft (TR) ist.
Durch Freimachen erkennt man die Kräftesituation wesentlich besser.
F
FN
FR = FT
FR = FT FN
FG
Durch das Einwirken der Verschiebekraft haben die Normalkraft (FN) und die Gewichtskraft (FG)
nicht mehr die selbe Wirklinie. Die Verschiebekraft (F) und die Tangentialkraft und Reibekrafct (FR
= FT) bilden ein Kräftepaar und drehen den Körper nach rechts (Rechtssinn). Ein Kräftepaar, wie
oben erwähnt, ist die Ursache eines Kraftmomentes (M). In diesem Fall rechtsdrehendes
Kraftmoment (MR). Die Normalkraft (FN) und die Gewichtskraft (FG) bilden ebenfalls ein
Kräftepaar und drehen den Körper nach links. Sie erzeugen ein linksdrehendes Kraftmoment (ML).
Damit, im Sinne der Statik, Gleichgewichtszustand herrscht, muss das rechts drehende
Kraftmoment gleich dem links drehenden Kraftmoment sein. MR = ML ----> MR + (-ML) = 0.
(Hebelgesetz). Die Summe aller Momente muss Null sein S M = 0. Im Regelfall ist das Bauteil,
welches langsamer bewegt wird, ein ruhender Teil gegenüber dem schneller bewegten.
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Regel 4
Kräfte auf Rollkörper, aslo gewölbte Stützflächen nehmen immer Radial-und Tangentialkräfte,
deren Wirklinie durch den Berührungspunkt und den Mittelpunbkt des Rollkörpers verläuft. Die
Radialkräfte wirken stets auf den Berührungspunkt am freigemachten Körper.
Jetzt machen wir den Körper frei. Die Unterlage entfernen wir.
Berührungspunkt
FR
Wir sehen, dass die Radialkraft FR genausao wie die Normalkraft wirkt. Daher sind die beiden
Begriffe gleichwertig zu betrachten.
Tangentialkräfte treten auf ruhenden Rollkörpern unter den gleichen Bedingungen wie auf
Berührungsflächen auf. (Regel 3). Die Tangentialkräfte (FT) stehen demnach rechtwinkelig zu den
Radialkräften.
Regel 5
Einwertige Lager (Loslager)
Einwertige Lager können nur eine Kraft, die Normalkraft FN aufnehmen. Die Normalkraft wirkt auf
den freigemachten Lagerpunkt zu.
bewegbar
FN
FN
Bewegbar in 2 richtungen – Die Wirklinie der Lagerkraft ist bekannt, wobei der Betrag nicht
bekannt ist. 1 Freiheitsgrad ist gesperrt, daher einwertiges Lager.
Regel 6
Zweiwertige Lager (Festlager)
Bei zweiwertige Lager sind 2 Freiheitsgrade gesperrt. Die Lagerkraft ist in 2 Komponenten
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aufgeteilt, in eine x-Komponente (horizontal) Fh bzw. Fx und in eine y-Komponente (senkrecht) Fv
bzw. Fy.
B
F
A
Lager B ist ein einwertiges Lager und Lager A ein zweiwertiges
Freimachen des Systems
Angriffpunkt
FB
F
Angriffspunkt
Fx
FA
Fy
Auf das Lager B wirkt die Normalkraft FN (Bewegungsprobe – welche Freiheitsgrade sind
gesperrt?)
Die Lagerkraft FA ist in zwei Kraftkomponenten Fx und Fy geteilt. (Bewegungsprobe – welche
Freiheitsgrade sind gesperrt?)
Jene Freiheitsgrade, die gesperrt sind – nehmen die Kräfte auf. Bei Lager B ist ein Freiheitsgrad
gesperrt, daher wird eine Kraft, die Normalkraft FN aufgenommen. Bei Lager A sind 2
Freiheitsgrade gesperrt, daher werden 2 Kraftkomponenten der Lager Kraft A, also Fx und Fy
aufgenommen. Die Lagerkraft FA wird in zwei rechtwinkelige Kraftkomponenten ersetzt, Fx und Fy.
Den Richtungssinn Lagerkraftkomponenten Fx und Fy nimmt man einmal an. Erst bei der
Berechnung ergibt sich durch das Vorzeichen der Richtungssinn.
Bewegungsprobe:
Beim zweiwertigen Lager bewegt sich das gelagerte Bauteil mit, hingegen beim einwertigen bleibt
es in Ruhe.
In der Technik werden Träger, Wellen,.....die auf zwei Stützen gelagert sind, immer mit einem
Festlager versehen, um Längsverschiebungen zu verhindern.
Zweiwertige Lager können Kräfte aus jeder beliebigen Richtung aufnehmen. Beim Freimachen ist
daher die Wirklinie nicht immer eindeutig feststellbar. Gelöst wird dieses Problem in den meisten
Fällen, dass man (Parallelogrammsatz anwenden) zwei rechtwinkelig aufeinander stehende
Wirklinien der beiden Komponenten zeichnet.
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Regel 7
Dreiwertige Lager
Bei dreiwertige Lager sind alle drei Freiheitsgrade (in der Ebene ) gesperrt. Daher können sie 3
Kräfte aufnehmen, wobei die Festlager eben 2 Kraftkomponenten aufnehmen können. Die dritte
Kraftkomponente ist das so genannte Kraftmoment (Drehmoment)
Wand
fest eingespannter
Träger
F
l
Freimachen: Alle benachbarten Bauteile entfernen – hier die Mauer.
Kraftmoment (Drehmoment)
FAx = Fx A
M= Fy l
FAy= Fy
B F
x
l
Fy
F
Hier treten drei Unbekannte auf: Wirklinie und Betrag der Lagerkraft, Betrag des Kraftmoments
(Einspannmoment).
Arbeitsschritte beim Freimachen
Richtiges Freimachen ist die Voraussetzung für die richtige zeichnerische und rechnerische Lösung
in der Statik.
€ Lagerskizze des freizumachenden Bauteils
€ Kraftangriffspunkte (Berührungspunkte mit den Nachbarbauteilen)
€ Wirklinien der wirkenden Kräfte – Regeln beachten
€ Richtungssinn für alle Kraftpfeile festlegen.
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Reibung – schiefe Ebene – Physik
Ein Körper drückt mit seiner Gewichtskraft FG auf eine horizontale Fläche, wobei eine gleichgroße
Gegenkraft, die Normalkraft FN von der Unterlage gegen den Körper wirkt (Prinzip der Statik Gleichgewicht). Der Körper wird durch eine Kraft F mit konstanter Geschwindigkeit v bewegt.
Wenn eine Kraft F längs eines Weges s wirkt, wird Arbeit W verrichtet.
v
FG
F
Wir machen den Körper frei: (Alle benachbarten Körper entfernen – nur die Angriffspunkte der
Kräfte zeichen FK = Freikörper)
v
FG
FR
(Reibkraft)
F
FN
Wir sehen, dass FG und FN ein Kräftepaar bilden; auch F und FR bilden ein Kräftepaar. Wir wissen,
dass Kräftepaare den Körper drehen wollen (sie erzeugen ein Kraftmoment). Das Kippproblem
beachten wir jetzt nicht.
Wenn der Körper verschoben wird, muss die Reibkraft FR überwunden werden. Sie wirkt stets
tangential.
Nun zeichnen wir das Kraftdreieck (Kräfteplan)
FR
FG
Resultierende (Ersatzkraft)
FN
€
F
Der Kräfteplan zeigt uns die 4 im Gleichgewicht stehenden Kräfte. Wenn man die Reibkraft FR
verändert, so ändert sich auch der Winkel zwischen FN und der Ersatzkraft (Resultierenden).
FR und FN bilden ein rechtwinkeliges Dreieck. In diesem kann man die Winkelfunktionen
anwenden.
Das Seitenverhältnis FR : FN (FR zu FN) heißt Tangens des Winkels a.
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tan a =
FR
-----> daraus kann man nun FR berechnen. Wir lösen die Gleichung nach FR auf..
FN
Die Reibkraft FR ist der Tangensfunktion dieses Winkels proportional (Je größer – desto größer)
Seine Tangensfunktion wird als Reibzahl µ bezeichnet und ist immer kleiner als 1.
Reibzahl • = tan a
Die Reibkraft FR ist immer ein Bruchteil der Normalkraft FN.
FR = FN . tan a
Reibkraft FR = Normalkraft FN . Reibzahl •
Die Reibzahl wird durch Versuche ermittelt.
FR
€
FN
FG
€
Krafteck zeichnen
€
FR
FN = FG . cos €
FN
FG
FR = F G . sin €
€
Gegenwinkel sind immer gleich groß
sin a =
FR
=
FG
Gegenkathete
-----> FR = FG . sin a
Hypothenuse
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cos a =
FN
=
FG
Ankathete
-----> FN = FG . cos a
Hypothenuse
FR
= tan a = µ
FN
Schiefe Ebene + Reibung
Nochmals wiederholt: FR = FN . Reibzahl µ
Nun zum Beispiel lt. Blatt:
1c) Eine Straße der Länge 100m hat einen Neigungswinkel 120. Welche Kraft kann einen Wagen
von 1,65t Masse in konstanter Geschwindigkeit aufwärts bewegen, wenn die Reibzahl µ=0,6
beträgt?
Welche Gesamtarbeit ist dazu nötig?
Trigonometrische Lösung:
1.Schritt: Lageskizze zeichnen
F
FN
FR
FG 90,00°
FG = m . g Ich habe g gerundet auf 10 m.s-2 . (9,81)
m = 1,65t = 1650 kg
FG = 1650 . 10 = 16500 N
2.Schritt: Krafteck zeichnen:
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F
FR
FN
€
Fe
FG
Zwischen FN und der Ersatzkraft Fe liegt immer der Reibwinkel.
Zuerst zeichnet man die Normalkraft FN in Normalrichtung zur schiefen Ebene und schließt
rechtwinkelig die Reibkraft FR in beliebiger Länge an. Beide werden dann zur Ersatzkraft Fe
zusammen gefasst.
Beachte aber dass zwischen der FN und der FG immer der Ebenenwinkel, also der Winkel der
schiefen Ebene liegt.(a) Hier bei unserem Beispiel 120.
Betrachten wir nun diese Skizze:
F
h
FN
Fh FG
l
Wenn der Körper mit einer konstanten Geschwindigkeit hinauf bewegt wird, zerlegt sich die
Gewichtskraft FG in zwei Teilkräfte. Die parallel und rechtwinkelig zur geneigten Ebene wirken.
Wir setzen jetzt einmal voraus, dass die Reibung nicht berücksichtigt wird. Es muss daher nur die
Hangabtriebskraft Fh =F längs des Weges l überwunden werden. Die aufgewendete Arbeit W1 = F.l.
Es wird dabei der Körper aber um die Höhe h gehoben – Hubarbeit W2 = FG . h.
Aufgewendete Arbeit = gewonnene Arbeit (Hubarbeit)
W1 = W2.
Die längs der geneigten Ebene (schiefe Ebene) verrichtete Arbeit ist gleich groß wie die zum
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senkrechten Heben erforderliche Hubarbeit.
Grundformel:
F . l = FG .h ---- daraus kann die erforderliche Zugkraft F errechnet werden.
F = FG .
h
l
h
= sin €
l
l = L•nge der schiefen Ebene (Kraftweg)
Jetzt mit Reibung:
F
FR
€
l
F
FR
FH
FN
FG
‚
ƒ
Zugkraft
Reibkraft
Hangabtriebskraft
Normalkraft
Gewichtskraft
Reinzahl
Neigungswinkel
FH
h
FN
FG
= 1650 kg. 10 ms-2 = 16500 N
= 0,6
= 120
Aufwärtsbewegung
F = ? (Zugkraft)
F = FG . (‚ . cos € + sin €)
ƒ pi.120 …
F = 16,5 kN (0,6 +
) Bogenma„
180 0
F = 16,5 kN .(0,6 + 0,21)
F = 16,5 kN . 0,81
F = 13,365 kN = 13 365 N
Arbeit = Kraft * Kraftweg
W=F.l
W = 13 365N . 100m
W = 1336500 Nm
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W = 1,34 MNm
Auch mit den normalen Gleichgewichtsbedingungen ist es möglich, die Zugkraft F zu ermitteln:
x-Achse
F
y-Achse
€
x
FR
FN
y
€
€
FG
a – Ebenenwinkel – Reibwinkel
FR - Reibkraft
FG – Gewichtskraft
FN – Normalkraft
F - Zugkraft - parallel zur schiefen Ebene
I:
II:
SFx = 0
SFy = 0
Anwendung der Winkelfunktionen (Trigonometrischen Funktionen)
sin a =
x
=
FG
Gegenkathete
----> x = FG . sin a
Hypothenuse
cos a =
y
=
FG
Ankathete
-----> y = FG . cos a
Hypothenuse
FR = FN . µ
FN = FG . cos a
FR = FG . cos a . µ
Einsetzen der Beziehungen in die beiden Gleichungen I und II: (Richtungssinn beachten Vorzeichen)
I:
I:
SFx = 0 = F + (-x) + (- FR)
SFx = 0 = F + (- FG . sin a) + (-FN . µ)
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I:
SFx = 0 = F + (- FG . sin a) + (-FG . cos a . µ) -----> Klammer auflösen
I:
SFx = 0 = F - FG . sin a -FG . cos a . µ
-----------------------------------------------------------II:
II:
SFy = 0 = FN + (-y)
SFy = 0 = FG . cos a + (- FG . cos a)
-----------------------------------------------------------
Gleichung I nach F auflösen:
I:
I:
I:
0 = F - FG . sin a -FG . cos a . µ
FG . sin a + FG . cos a . µ = F -------------> FG heraus heben
FG ( sin a + cos a.µ) = F
a – Winkel der schiefen Ebvene (Ebenenwinkel)
µ – Reibzahl
Wie man sieht, kommt man auch auf diesem Weg zum selben Ergebnis wie bei der
trigonometrischen Vorgangsweise.
Werkstofftechnik
Einteilung der Werkstoffe
Werkstoffe
Nichtmetalle
Metalle
Eisenmetalle
(Fe)
Nichteisenmetalle
Kunststoffe
Naturstoffe
Keramik
Eigenschaften der Metalle
€
€
€
€
Bei 200 C Raumtemperatur fester Aggregatzustand, wobei Quecksilber (Hg) eine
Ausnahmen bildet.
Hohe Festigkeit und Zähigkeit
gute Elektrizitätsleiter und Wärmeleiter
Glänzende Struktur und Reflexionsvermögen ------> hohe Dichte
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€
Kristalline Struktur
Eisenmetalle und ihre Eigenschaften:
€
€
Eisenanteil (Fe Ferrum)
Kohlenstoffgehalt (C – Carboneum)
Stahl ist Eisen mit einem Kohlenstoffgehalt von weniger als 2%
Stahlarten
€
€
Baustahl
Werkzeugstahl
Nichteisenmetalle:
Leichtmetalle
Schwermetalle
Kupfer (Cu)
Blei (Pb)
Zinn (Sn)
Zink (Zn)
Gold (Au)
Silber (Ag)
Platin (Pt)
Aluminium (Al)
Magnesium (Mg)
Titan (Ti)
Eigenschaften der Schwermetalle
€
Hohe Dichte > 4,6g/cm3
Eigenschaften der Leichtmetalle
€
Geringere Dichte < 4,6 g/cm3
Nichtmetalle
Keramik
Glas
Naturstoffe
Holz
Stein
Leder
Gummi
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Kunststoffe
Thermoplaste
Duroplaste
Elastomere
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Hilfsstoffe:
€
Betreibsstoffe:
† Brennstoffe:
‡ Erd…l
‡ Erdgas
‡ Kophle
† Treibstoffe:
‡ Benzin
‡ Gas…l /Diesel…
‡ Kerosin
€
Schmierstoffe:
† †le
† Fette
Reinigungsmittel:
† Wasser
† Sand
† Beize
† Seife
Schleifmittel:
† Schmirgel (Schmirgelpapier)
† Korund (Korundscheiben)
† Diamant (Kohlenstoff)
L…tmittel:
† L…twasser
† L…tfett
† Borax
Gase:
† Schwei„gas (autogenes Schwei„en)
† Schutzgas
K‡hlschmiermittel:
† Schneid…le
† Emulsionen
€
€
€
€
€
Eigenschaften der Werkstoffe
€
Physikalische
€
chemische
€
technologische
Physikalische Eigenschaften
Wenn ein Werkstoff seinen Zustand •ndert, bezeichnet man diese ˆnderung eine physikalische, weil
der Stoff gleich bleibt. Es •ndert sich nur sein Zustand.
Auch die Beschreibung des Zustandes z•hlt man zu den physikalischen Eigenschaften. Aus dieser
‰berlegung k…nnen genaue Messwerte erfasst und beschrieben werden:
€ Dichte (Š)
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€
€
€
€
Schmelzpunkt
Elastizit•t
Plastisch
Spr…de
Dichte (‚): Unter Dichte bezeichnet man die Masse pro Volumseinheit:
Masse
m
=
Volumseinheit
V
g
kg
[m]
in
[Š] =
3 oder
[V ]
cm
dm3
Š=
Schmelzpunkt
Der ‰bergang vom festen in den fl‡ssigen Zustand wird als Schmelzen bezeichnet. Der Punkt, an
dem das geschieht hei„t Schmelzpunkt.
Man aber beachten, dass reine Stoffe einen exakten Schmelzpunkt haben.
Schmelzpunkt einiger Stoffe:
€ Eisen (Fe):
15360 C
€ Aluminium (Al):
6590 C
€ Kupfer (Cu):
10830 C
Bei Stoffgemischen, wie beispielsweise Legierungen darstellen gibt es nur einen
Temperaturbereich, in dem sie weich werden bzw. schmelzen.
€ Messing (Cu-Zn-Legierung) Zn-Zink:
9000 C ‹ 10000 C.
Elastizitƒt:
Nach der Verformung nimmt der Werkstoff seinen Ausgangszustand wieder ein.
Plastisch:
Unter Krafteinwirkung verformt sich der Werkstoff und beh•lt seine Form bei. Er geht nicht mehr in
den Ausgangszustand zur‡ck.
Spr„digkeit:
Unter Krafteinwirkung brechen die Werkstoffe, ohne sich entscheidend zu verformen.
Elektrische-und Wƒrmeleitfƒhigkeit
Eine wesentliche physikalische Eigenschaft ist bei Metallen die:
€ Elektrische und die
€ W•rmeleitf•higkeit
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Spezielle Metalle besitzen auch eine Magnetisierbarkeit.
Ein enorm wichtiges Faktum bei der Beurteilung von Werkstoffen ist die Festigkeit:
€
€
€
€
€
Zugfestigkeit
Druckfestigkeit
Scherfestigkeit
Torsion (Festigkeit gegen Verdrehen in Richtung der Längsachse)
Biegefestigkeit
Auch die Härte eines Werkstoffes gibt Aufschluss über die Beschaffenheit. Dabei wurden in der
Technik eigene Prüfverfahren entwickelt, die Werkstoffprüfung:
€ Härteprüfung
€ Festigkeitsprüfung
Technologische Eigenschaften
€
€
€
Umformbarkeit
Trennbarkeit
Fügbarkeit
Umformbarkeit:
Weder durch Biegen, Ziehen, Walzen, Schmieden oder Pressen ist die Form des Werkstoffes zu
verändern.
Trennbarkeit:
Beim Trennen veränder sich die Form des festen Werkstückes, wobei hier spanende Verfahren
angewendet werden.
Unter Spanen versteht man das Abtrennen von Stoffteilchen, was beispielsweise beim Sägen,
Bohren, Drehen (Drehbank), Fräsen (Fräsmaschine) oder Schleifen geschieht.
Gutspanende Werkstoffe sind meist unlegierte und auch niedriglegierte Stähle.
Eine Legierung ist ein Metall, welches aus mehreren Werkstoffen im flüssigen Zustand besteht. Im
flüssigen Zustand werden verschiedene Metalle verbunden (Messing = Cu-Zn)
Fügbarkeit eines Werkstoffes:
Unter Fügen versteht die Verbindung von midestens zwei Werkstoffen miteinander:
€ Löten
€ Schweißen
€ Kleben
€ Nieten
€ Falzen
Schweißbare Werkstoffe sollten folgende Eigenschaften besitzen:
€ gut schmelzbar
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€
€
€
geringe Wärmeleitfähigkeit
geringe Oxidationsschichtbildung
keine Rissbildung durch Wärmespannungen
Dazu zählt man:
€
€
unlegierte und legierte Stähle mit geringem Kohlenstoffgehalt
Kupferlegierungen
Kristalline Struktur der Metalle
Alle Metallen besitzen in ihrem Atomaufbau kristalline Struktur. Sie siend so genannte Kristalle.
Bei einem Kristall sind die Atome nach geometrischen Gesetzmäßigkeiten aufgebaut. In der Natur
hat man derzeit 6 Kristallsysteme festgestellt:
€
€
€
€
€
€
kubische
rhombische
trigonale
hexagonale
monokline
trikline
Die Metalle besitzen in der Regel :
€ ein kubisch-raumzentriertes und
€ ein kubisch-flächenzentriertes Kristallsystem
€ hexagonales Kristallgitter
Kubisch-raumzentriertes Kristallgitter:
Die Atome sind an den Eckpunkten und in der Raummitte sehr eng angeordnet. Sie bilden einen
Würfelstruktur (Kubus):
0
€ Eisen (Fe) bei 911 C
0
€ Eisen (Fe) über 1393 C
€ Chrom (Cr)
€ Wolfram
€ Vanadium
Kubisch-flächenzentriertes Kristallgitter:
Hier sind die Atome in der jeweiligen Seitenflächemitte und an allen Eckpunkten des Würfels
angeordnet:
0
€ Eisen (Fe) oberhalb 911 C
€ Kupfer (Cu)
€ Nickel (Ni)
€ Aluminium (Al)
Hexagonales Kristallgitter:
Die Atome bilden hier ein sechseckiges Prisma, ein Hexagon, wobei ein Atom in der Grundfläche
und eines in der Deckfläche, sowie drei Atome innerhalb des Prismas sich befinden.
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Die kristalline Struktur der Metalle sind wesentlich für die physikalischen und technologischen
Eigenschaften der Metalle verantwortlich, wie beispielsweise Härte, Festigkeit,
Magnetisierbarkeit ,Zerspanbarkeit und Umformbarkeit.
Beim Schmelzen von Metallen zerbricht bei einer bestimmten Temperatur die Kristallstruktur, die
Atome lösen sich aus dem Kristallgitter heraus. Die Kristallstruktur baut sich wieder beim Erstarren
auf.
In der Technik eignen sich die Eigenschaften reiner Metalle nicht sehr gut. Daher schmilzt man
verschiedene Metalle zusammen. Solche Stoffgemische bezeichnet man Legierungen. Legierungen
sind Stoffgemische, die aus zwei oder mehreren Metallen bestehen können.
Sie entstehen aus einer gemeinsamen Schmelze, in der alle Ausgangsstoffe gelöst sind.
Stahl
Ausgangsstoff aller Eisenmetalle ist das Eisenerz. Erze sind metallhältige Mineralien.
Man unterscheidet:
€ oxidische,
€ sulfidische und
€ carbonatische Erze.
Das Eisenerz kommt in der Erdrinde nicht in reiner Form vor. Meist ist es durch Einlagerungen von
Schwefel, Mangan, Sauerstoff verunreinigt. Daher muss es zuerst gereinigt werden und von den
Eisenbegleitern reduziert werden. Die Reduktion ist ein chemischer Vorgang, der im Hochofen
passiert. Daraus entsteht das so genannte Roheisen:
€ weißes und
€ graues Roheisen.
Dieses Roheisen ist aber in der Technik eher ungeeignet, weil es einen sehr hohen
Kohlenstoffgehalt hat. Das weiße Roheisen wird zur Stahlerzeugung und das graue Roheisen zur
Gusserzeugung (Eisen-Gusswerkstoffe) verwendet.
Der Kohlenstoffgehalt bestimmt weitgehend die Werkstoffeigenschaften des Stahls. Stahl ist
demnach eine Verbindung von Eisen und Kohlenstoff, der jedoch nur bis ca. 2% reichen darf. Da ist
auch dieser Werkstoff schmiedbar und scheißbar.
Stahlverfahren
€
€
€
LD-Verfahren – Sauerstoffblasverfahren (LD steht für Linz-Donawitz)
Siemens-Martin-Verfahren (Elektroverfahren)
Thomas-Bessemer-Verfahren.
Stahlarten
€
€
€
Baustahl C-Gehalt von 0,1% - 0,6% eingesetzt im Maschinen-, KFZ-, Brückenbau.
Werkzeugstahl C-Gehalt ca. ab 0,5% - 1,4%. Verwendet meist für Werkzeuge.
Einsatz-und Vergütungsstahl – eingesetzt für spezielle Anforderungen, wie Kern weich und
Oberfläche hart, wie bei Eiesenbahnschienen.
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Behandlung von Stählen
Durch die Wärmebehandlung und nachfolgende rasche Abkühlung (abschrecken) ändert der Stahl
seine Eigenschaften, wobei die Form der Werkstücke erhalten bleibt.
Man unterscheidet:
€ Glühen
€ Vergüten und
€ Härten.
Beim Glühen wird der Stahl auf eine bestimmte Temperatur erwärmt, gehalten und dann langsam
abgekühlt. Die Glühtemperatur und die Zeit, welche den Stahl auf dieser Temperaturstufe hält,
bestimmt die Eigenschaften des Stahls.
Beim Glühen unterscheidet man noch zusätzlich:
0
€ Weichglühen (mehrer Stunden im Ofen bei 72 C, damit ergibt sich eine gute
Zerspanbarkeit)
0
0
€ Normalglühen (Temperaturbereich 720 C – 1000 C – man erreicht dadurch eine Festigkeit
– feinkörniges Gefüge).
Beim Härten wird der Stahl erwärmt und danach abgeschreckt. Es ist aber dabei ein C-Gehalt von
mindestens 0,3% erforderlich. Beim Abschrecken verändert sich das Kristallgitter so, dass es zu
Verspannungen kommt. Dadurch erzielt man aber eine große Härte des Werkstoffes.
Weiters ist auch die Temperatur beim Härten vom C-Anteil abhängig.
Abgeschreckt wird meist in Wasser oder Öl:
€ Wasserhärter (hohe Verspannungen - Reissgefahr)
€ Ölhärter und
0
€ Lufthärter (Abkühlung auf Raumtemperatur 20 C – eingesetzt für hochlegierte Stähle)
Weil beim Wasserhärten (Abschrecken im Wasser) hohe Verspannung im Kristallgitter entstehen
(Reißen des Werkstückes), erwärmt mam den Stahl nochmals auf eine Temperatur von ca. 1500C bis
2500 C. Danach kühlt man langsam ab. Dadurch werden die Kristalgitterspannungen sehr
vermindert und sogar beseitigt. Diesen Vorgang nennt man „Anlassen“. Es gibt daher, um die
Temperatur bestimmen zu können, so genannte Anlassfarben.
Vergüten
Wenn der Stahl gehärtet und angelassen wird, wobei man erwärmt auf 4000 C bis 7000 C, spricht
man von Vergüten. Durch diesen Prozess verbessert man die Zähigkeit, Zugfestigkeit und
Elastizität des Stahls. Diese Eigenschft wird meist bei Kurbelwellen und Achsschenkelbolzen von
KFZ gefordert. Auch einige Bauteile, wie Schrauben von CNC-Maschinen erfordern diese
Eigenschaften.
Prüfe Dich selbst:
1. Wekche kristalline Struktur besitzen die Metalle?
2. Was passiert im Inneren der Metalle beim Schmelzen?
3. Was versteht man unter Legierung?
4. Nennen Sie die wesentlichsten Stahlverfahren
5. Welche Erze gibt es?
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Nichteisenmetalle
Nichteisenmetalle, die in der Natur in reiner Formen vorkommen, sind:
€ Gold (Au – aurum)
€ Platin (Pt)
€ Silber (Ag – agentum)
Alle anderen kommen als Erze in der Natur vor. Meist sind sie mit Sauerstoff, Phosphor und
Schwefel verunreinigt und im Gestein und Erde gebunden.
Leichtmetalle
Wesentliche Eigenschaft der Leichtmetalle ist ihre Dichte, die unter 4,5 g/cm3 ist:
€ Aluminium (Al)
€ Magnesium (Mg)
€ Titan (Ti)
Übersicht der Leichtmetalle
Dichte in g/cm3
Schmelzpunkt in Celsiusgrade
Zugfestigkeit in N/mm2
Metall
Chem. Symbol
Aluminium
Al
2,7
659
65 ....230
Magnesium
Mg
1,75
650
100....245
Titan
Ti
4,5
1670
300....750
Aluminium ist ein silberweißes Metall, das in der Erdkruste als SiAl-Schicht gebunden ist.
Wichtigster Rohstoff für die Aluminiumgewinnung ist Bauxit, benannt nach dem Fundort „Les
Baux“ in Frankreich.
Neben Stahl ist Aluminium der meist verwendetste Werkstoff in der Metalltechnik. Es besitzt gute
elektrische und thermische Leitfähigkeit und ist vor allem korrosionsbeständig. Da es relativ weich
ist, lässt es sich auch gut verformen, gießen (Aluminiumguss) und zerspanen.
Eingesetzt werden Aluminiumlegierungen meist im:
€ Flugzeugbau
€ KFZ-Bau (Motorblöcke)
€ Bauwesen (Türen, Fenster und Fassaden)
€ Verpackungswesen (Tuben, Dosen, Folien)
€ Elektro-und Elektronikbereich (Kabel, Leitungen,...)
€ Haushalt (Geschirr)
Magnesium ist das leichtest Metall, welches industriell eingesetzt wird. Um die Festigkeit und
Härte zu erhöhen, wird es meist mit Zink, Aluminium und Silizium (Si) legiert.
Häufig verwendet wird es:
€ Getriebegehäuse im KFZ-Bau
€ Felgen
€ Computer
€ Büromaschinen und
€ Spiezeug
Einen Sicherheitshinweis sollte man bei der Verwendung von Magnesium beachten. Brennende
Magnesiumspäne sollen niemals mit Wasser gelöscht werden. Man sollte dazu Sand oder
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Graugusssp•ne zum L…schen verwenden.
Titan wird wegen seiner guten K…rpervertr•glichkeit in der medizinischen Technik als Implantate
verwendet. Durch Beimengung (legieren) von Aluminium, Vanadium, Kupfer und Eisen k…nnen die
mechanischen Eigenschaften verbessert werden. Dadurch kann es auch in der Luftfahrt-und
Raumfahrttechnik (Strahlentriebwerke und Rotoren) eingesetzt werden.
Schwermetalle
Schwermetalle zeichnen sich durch eine h…here Dichte aus (Š > 4,5 g/cm3).
Übersicht der Schwermetalle
Metall
Chem. Symbol Dichte in g/cm3 Schmelzpunkt in Celsiusgrade
Zugfestigkeit in N/mm2
Kupfer
Cu(cuprum)
8,96
1083
200...300
Zinn
Sn (stannum)
7,3
232
40...50
Zink
Zn
7,13
419
30...110
Nickel
Ni
8,9
1455
400...800
Reines Kupfer ist ein weiches Metall und besitzt eine gute elektrische und thermische
Leitf•higkeit. Dadurch ist es gut verformbar. Sehr vom Vorteil in der Technik ist die
Korrosionsbest•ndigkeit.
Der spezifische Widerstand (Š) von Kupfer betr•gt 0,0178 Œmm2/m. Darunter versteht man, dass
ein Kupferdraht von 1m L•nge mit 1mm2 Querschnittsfl•che einen Widerstand von 0,0178 Œ bei
200 C hat. Meist wird in der Elektrotechnik der Kehrwert, den man Leitf•higkeit (•) bezeichnet,
verwendet.
1
•=
ˆ
•=
m
= 56,18
ƒ0,0178ƒ‰… mm2 …
m
ƒƒ‰…ƒmm 2 ……
Dieser Wert ist f‡r den Techniker aussagekr•ftiger, weil er die Leitf•higkeit besser veranschaulicht.
Meist wird Kupfer mit anderen Metallen legiert, weil seine Festigkeit relativ gering ist.
€ Kupfer-Zink-Legierung (Cu Zn 38 - Messing) ‹ als Knetlegierung bis 38% Zn
€ Kupfer-Zinn (Cu Sn 8)
Bronze bezeichnet man Cu-Sn-Legierungen mit ca. 60% Cu-Anteil.
€ Kupfer-Aluminium-Legierungen nennt man auch Aluminiumbronze (Cu Al)
Cu Al 9 Mn 2 bedeutet 9% Aluminium und 2% Mangan ‹ sehr h•ufig f‡r Bolzen, Schrauben
und Zahnr•der verwendet.
Zinn (Sn) ist heute schon sehr selten geworden. Es ist sehr gut gie„bar und wird haupts•chlich im
Kunsthandwerk verwendet. Zinnbronze wird heute durch die Aluminiumbronze ersetzt, weil Zinn
sehr selten geworden ist.
Zinn-Blei-Legierungen werden in der Technik oft als so genanntes Weichlot verwendet. (S-Sn 60 Pb
40 ‹ 60% Zinn, 40% Blei ‹ geeignet f‡r elektronische Schaltungen)
Zink ist korrosionsbest•ndig. Da es korrosionsbest•ndig ist, wird es als Korrosionsschutz von
Eisenwerkstoffen (verzinken) verwendet. Gut formbar ist es bei Temperaturen zwischen 1000 C und
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1500 C.
Wenn man Zink mit Aluminium und Kupfer legiert, verbessern sich die mechanischen
Eigenschaften. Verwendung findet es beim Druckgießen.
GD-Zn Al 4 Cu 1_ Zink-Druckgusslegierung mit 4% Aluminium und 1% Kupferanteil.
Nickel ist wie Zink sehr korrosionsbeständig und eigent sich auch sehr gut zum Oberflächenschutz
von Eisenwerkstoffen (vernickeln).
Weitere Eigenschaften sind:
€ gut schweißbar
€ lötbar
€ zerspanbar
Anwendung:
€ Legierungsmaterial (galvanische Überzüge) für Federn
€ Thermoelöemente
€ Leitungen
€ Apparate
Ni Cu 30 Fe: Nickel-Kupfer-Eisen-Legierung mit 30% Kupferanteil.
Überprüfen Sie Ihr Wissen:
1.
2.
3.
4.
5.
Nennen Sie wichtige Nichteisenmetalle
Was bedeutet Cu-Zn 37?
Worin unterscheiden sich die Leicht- von den Schwermetallen?
Was versteht man unter Legierung?
Wo wird Zink angewendet?
Hartmetalle:
Gesinterte Hartmetalle sind hochfest und verschleißfest. Sie bestehen aus Metallkarbiden oder
Metalloxide.
€ Aluminiumoxide
€ Wolframkarbide
€ Tantalkarbide
€ Titankarbide
Alle besitzen eine große Festigkeit, Härte und Wärmebeständigkeit. Ihr Schmelzpunkt nliegt bei ca.
20000 C.
Sinterwerkstoffe:
Unter „Sintern“ versteht man das Glühen von gepressten Metallpulvern. Die daraus entstehenden
Werkstoffe bezeichnet man Sinterwerkstoffe.
Eigenschaften:
€ Hohe Festigkeit
€ hohe Wärmebeständigkeit
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€
hohe Verschleißfestigkeit
Anwendung:
€ Lager-und Filtertechnik
€ Umform-Zerspantechnik (Sint-A20 für ein Gleitlager)
Keramische Werkstoffe
Keramik ist schon ein sehr alter Werkstoff. Den Menschen ist dieser Werkstoff schon vor tausende
Jahren bekannt. Damit wurden Gefäße, Vasen,..... hergestellt.
Keramik ist eine Verbindung von Sauerstoff, Kohlenstoff oder Stickstoff.
Man unterscheidet:
€ Oxidkeramische und
€ Nichtoxidische keramische Werkstoffe
Oxid-keramische Werkstoffe
Oxidkeramische Werkstoffe sind Sinterwerkstoffe mit Aluminiumoxid (Al2O3)
Eigenschaften:
€ wärmefest
€ verschleißfest
€ geringe Zähigkeit
Verwendung:
€ Schneidstoff in der Zerspantechnik (Schneidkeramik)
€ Schlicht-und Feinbearbeitung
Nichtoxidische keramische Werkstoffe
Dazu zählt man Siliziumkarbid (SiC), Borkarbid (B4C) und kubisches Bornitrid (BN).
Karbide sind Verbindungen mit Kohlenstoff.
Anwednungen:
€ Schleifmittel – zum Bearbeiten harter Werkstoffe
€ Härtemäßig steht nur mehr der Diamant darüber.
Bezeichnung von Werkstoffen
Werkstoffbezeichnungen informieren über Eigenschaften des Werkstoffes. Einwesentlicher
Bestandteil der Ewerkstoffbezeichnung ist die Werkstoffnummer, die aus 7 Zahlen getrennt durch 2
Punkte besteht.
x.xxxx.xx
Anhängezahl
Sortennummer
WerkstoffHauptgruppe
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Ziffern der Werkstoff-Hauptgruppe:
0:
Roheisen und Gußeisen
1:
Stahl
2:
Schwermetalle (kein Eisen)
3:
Leichtmetalle
4-8:
nichtmetallische Werkstoffe
9:
freie Kennzahl
Die Sortennummer informiert über die chemische Zusammensetzung des Werkstoffes
Die Anhängezahl gibt Aufschluss über besondere Herstellungsverfahren und Werkstoffzustände.
Meist ist die Werkstoffbezeichnung aus dem Tabellenbuch zu entnehmen.
Einige Beispiele:
Werkstoffnummer: 1.0112
Bedeutung:
1 steht für Stahl
Sortenklasse ist 01 und bedeutet Baustahl
Zählnummer 12 bedeutet S 235 JR
Werkstoffnummer: 3.0275.20
3 steht für Leichtmetall
Sortenklasse ist 0275 und bedeutet Reinaluminium 99,8%
Anhängezahl 20 heißt kaltverfestigt, gewalzt/gezogen
Diese Angaben stammen aus dem Tabellenbuch
Stahlnormen
Einheitlich in Europa werden für Stähle Kurznamen verwendet
Beispiele:
G S 255 JO W
Besondere Eigenschaften
Kerbschlagarbeit
Wärmebehandlung
Verwendung
Mindeststreckgrenze
Re in N/mm2
Kennbuchstabe für Stahl
Kennbuchstabe für Guss
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Meist werden die Stähle in Stahlbau (S) und jene für den Maschinenbau (E) eingeteilt.
Stahlbau:
S 355 J2 G3 N:
Normalgeglüht
Der Baustahl St 37-2 führt nach der Euro-Norm
die Bezeichnung S 235 JR
Kerbschlagarbeit 27 Joule
Re = 355 N/mm 2
Stahlbau
Maschinenbaustahl
E 295 C
Besondere Kaltformbarkeit
Die frühere Bezeichnung war für diesen Stahl St
50-2.
Re = 295 N/mm2
Maschinenbau
Es werden die Stähle weiter noch genormt. Diese Normung bezieht sich auf die chemischen
Eigenschaften der Stähle, wobei man in:
€ legierte und
€ unlegierte Stähle einteilt.
Beispiele:
Unlegierte Stähle
C 45 E
Schwefelgehalt, der
festgesetzt ist
Kohlenstoffgehalt
45/100 = 0,45%
Kennbuchstabe
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Unlegierte Stähle
50 Cr Mo 4
4/4 ->1% Chrom
Molybdän
Chrom
Kohlenstoffgehalt 50/100 -> 0,5%
Um ganze Zahlen zu erreichen, gibt es so genannte Faktoren für die einzelnen Elemente
Faktor
Element
4
Cr, Co, Mn, Ni, Si, W
10
Al, Cu, Mo, Nb, Ta, Ti, V, Zr
100
C, N, P, S
Chemische Symbole:
Cr:
Co:
Mn:
Ni:
Si:
W:
Al:
Cu:
Mo:
Nb:
Ta:
Ti:
V:
Zr:
C:
N:
P:
S:
Chrom
Kobalt
Mangan
Nickel
Silizium
Wismut
Aluminium
Kupfer
Molybdän
Niob
Tantal
Titan
Vanadium
Zirkon
Kohlenstoff
Stickstoff
Phosphor
Schwefel
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Legierte Stähle
X 5 Cr Ni 18 10
10% Ni (Nickel)
18% Cr (Chrom)
Zu der Gruppe der hochlegierten Stähle
(Kennbuchstabe „X“) zählt man auch Kalt-und
Warmarbeitsstähle (Schneidwerkzeuge,
Druckgießformen,.....)
Nickel
Chrom
Auch nichtrostende Stähle mit einem
Chromanteil von >13% werden zu dieser
Gruppe gezählt.
Kohlenstoffgehalt 5/100 -> 0,05%
hochlegiert
Kunststoffe (Plaste)
Kunststoffe werden meust durch chemische Vorgänge erzeugt. Ausgangsstoff aller Kunststoffe ist
Erdöl, Kohle, Erdgas, Kalk, Luft und Wasser. Sie dienen als Ersatzstoffe der Naturstoffe:
Alle Kunststoffe sind so genannte Kohlenwasserstoffe.
€ Holz,
€ Wolle (Textilfaser – Naturfaser)
€ Gummi
Eigenschaften:
€ geringe Dichte
€ leiten den elektrischen Strom nicht (Isolatoren)
€ leiten die Wärme schlecht (gute Wärmeisolation)
€ beständig gegenüber Säuren und Laugen
€ können von der Natur nicht abgebaut werden.
Nachteilig wirken sich folgende Eigenschaften aus:
€ halten keine große Wärme aus
€ gute Wärmedehnung
€ nicht beständig gegenüber organische Lösungsmittel
Einteilung der Kunststoffe
€
€
€
Thermoplaste
Duroplaste
Elastomere
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Erzeugung
€
€
Polymerisation
Polykondensation
Polymerisation
Dies ist ein chemischer Prozess, bei dem aus einem Mer (Monomer – Molekül) viele Teilchen
(Makromolekül - Polymer) werden.
Am Beispiel von Ethylen sei dieser Vorgang gezeigt. Grundelement ist der Kohlenstoff. Kohlenstoff
ist 4-wertig (Periodensystem der chemischen Elemente).
C
Bindungsarm
Strukturformel
Man sieht, dass an einem Kohlenstoffatom 4 einwertige, 2 zweiwertige, 1 dreiwertiges und ein 1
einwertiges Atom angehängt sein kann
C
Ethan
C
C
Ethylen:
Doppelbindung
Polyethylen – chemischer Prozess
Die Doppelbindung wird aufgerissen – aus einem Monomer entsteht ein Polymer – Diesen Vorgang
bezeichnet man Polymerisation.
Polymer:
Öffnen der Doppelbindung = Polymerisation
C
C
C
C
C
C
C
C
...............
n
Grundmolekül
[C2H4]n
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Polyethylen
n – Anzahl der Monomere
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Polykondensation
Durch Wasser (H2O)-Entzug wird ein Polymer:
Beispielsweise bei Nylon, welches ein Polykondensat ist.
Polykondensation - Wasserentzug
Nylon:
Hexamethylendiamin+Adipinsäure -----> Nylon
- H2 O
HN
H
-N
H
(CH )6 NH + HOC (CH 2 )4 COH
2
H
O
O
(CH 2)6 N C (CH 2 )4 CO
HO
Nylon
Peptidbindung
Nach den selben Prinzip entstehen Polyester.
Anwendung
€
€
€
€
€
Elektroindustrie
Elektronik
KFZ-Bau
Maschinenbau
Flugzeugbau
Thermoplaste
Die langen fadenförmigen Makromoleküle liegen unverbunden im Gefüge. Thermoplaste sind
thermoinstabil.
Anwendung:
€ Nylon
€ Plexiglas
€ Polystyrol
€ Teflon
Duroplaste
Durch chemische Bindungen verbinden sich die fadenförmigen Makromoleküle an ihren
Berührungsstellen ----> vernetzte Kunststoffe
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Eigenschaften
€ fester
€ härter
€ formbeständiger
€ nicht schmelzbar
€ nicht schweißbar
€ halten höhere Temperaturen aus
Anwendung:
€ Bakelit
€ Moltopren
€ Resopal
€ Diolen
€ Ultramid
Elastomere
Sie stehen zwischen den Thermo- und den Duroplasten. Weitmaschiger vernetzt und daher
dehnbarer.
Eigenschaften:
€ Nehmen nach der Verformung wieder die Ausgangsposition ein (elastisch)
€ dehnbar
€ weitmaschig vernetzt
€ durch Erwärmen nicht verformbar
€ nicht schweißbar
Anwendung:
€ Buna
€ Hypalon
€ Mipalon
€ Neopren
€ Silikon
€ Vinoflex
Fragen
€
€
€
€
Nennen Sie die zwei Verfahren, durch die Kunststoffe hergestellt werden
Nennen Sie die Ausgangsstoffe für Kunststoffe
Was bedeutet Legierung?
Erklären Sie den Begriff Stahl!
Fertigungstechnik
Arbeitsvorgänge in der Fertigung werden auch heute noch manuell durchgeführt:
€ Anreißen
€ Körnen
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€
€
€
€
Feilen
Entgraten
Reiben
Sägen
Anreißen
Bevor ein Werkstück gefertigt wird, muss es geplant und gezeichnet werden. Das Ausgangsstück ist
das Rohteil, welches nach Form und Werkstoff festgelegt werden muss.
Danach werden die Fertigungsverfahren und der Ablauf bestimmt.
€ Übertragen von Zeichnungsmaßen auf das Werkstück
€ Anweisungen zur Fertigung
Das Übertragen von Zeichnungsmaßen auf das Werkstück bezeichnet man „Anreißen“, das aber
heute nur mehr in der Einzelanfertigung Anwendung findet.
Mit Hilfe eines Körners markiert man die Anrisspunkte oder Anrisslinien.
Folgende Forderungen sind an das Anreißen gestellt:
€ Anrisse dürfen das Werkstück nicht beschädigen
€ Sie müssen eine Genauigkeit besitzen und
€ gut sichtbar und dauerhaft sein.
Wie erfolgt das richtige Anreißen?
€ Das Werkstück muss vorhanden sein
€ Auf Sauberkeit und Winkeligkeit prüfen
€ Anreißwerkzeuge müssen vorhanden sein
€ Hilfsmittel bereit stellen
€ Maßbezugsebene und Maßbezugslinien festlegen
€ waagrechte Linien beziehen sich auf die waagrechte Bezugsebene oder Bezugslinie
€ senkrechte Linien beziehen sich auf die senkrechte Bezugsebene oder Bezugslinie
€ Bohrungs-und Radienmittelpunkte sind zu körnen
€ Kreisbögen sollen angerissen werden
Anreißwerkzeuge
€
€
€
€
€
€
€
Anreißplatte
Reißnadel
Höhen-und Parallelreißer
Spitzzirkel
Zentrierwinkel
Anreißprisma
Anreißschablone
Sägen
Sägen ist ein spanender Fertigungsprozess.
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Anwendung
€
€
Abl•ngen
Trennen von Werkst‡cken
Der Keil
Ž
•
Keil
90
€
a = Freiwinkel
b = Keilwinkel
g = Spanwinkel
a+b+g= 900
F‡r alle spanabhebenden Werkzeuge ist die Grundform der Keil. Der Spanwinkel ist f‡r die
Spanbildung von entscheidender Bedeutung. Auch der Werkstoff spielt eine gro„e Rolle.
Bei schabender Wirkung ist die Summe aus Frei-und Keilwinkel >900 ----> negativer Spanwinkel.
Spanarten:
€ Rei„span
€ Scherspan
€ Flie„span
- harte und spr…de Werkstoffe
- leicht spr…de Werkstoffe ‹ Spanwinkel = 100.
- weiche Werkstoffe ‹ gro„er Spanwinkel
Genau bei S•gen finden wir den Keil. Die S•gez•hne haben die Form des Keils.
Die Zahnteilung bestimmt die Anwendung. Sie ist der Abstand von Zahnspitze zu Zahnspitze. Die
Zahnteilung wird durch den zu bearbeitenden Werkstoff bestimmt.
Weiche Werkstoffe erfordern eine grobe Zahnteilung. Bei harten nicht so grob, weil ja gr…„ere
Sp•ne entstehen.
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Zahnteilung Z•hne/1Zoll
grob
14-16
mittel
22
fein
32
Anwendung
Lange Schnittfugen
Normaler Einsatz
Werkstoff
ƒ
Ž
•
Cu, Al, Sn,
40
45
50
Cu-Zn,
Baustahl,
Legierungen
400
450-500
00-50
400
500
00
D‡nnwandige Rohre Stahlguss
Werkzeugstahl
0
0
Sägearten
€
€
€
€
€
Hands•ge
Einstreichs•ge
B‡gels•ge
Maschinens•ge
Bands•ge
Beachten Sie aber:
€ S•genbl•tter stets fest einspannen
€ Das Werkst‡ck nahe an der Schnittstelle einspannen
€ Schnittdruck nicht unn…tig erh…hen
€ Bei Hands•gen gegen Ende des Schnittes den Druck vermindern ‹ Verletzungsgefahr beim
Durchs•gen
Feilen
Feilen ist ein spanabhebender Vorgang. Auch hier ist der Keil die spnaabhebende Grundform.
Feilenlänge
Angel
Feilenheft
Feilenblatt
Hieb
Die hintereinanderliegenden Z•hne (Schneiden), Hieb genannt, erzielen die spanabhebende
Wirkung.
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Zahnformen
Nach der Herstellung unterscheidet man:
€ gehauene und
€ gefräste Feile
Gehauene Feilen
Die Zähne arbeiten schabend. Mit einem Meißel werden die Zähne (Hieb) in das Blatt
eingeschlagen. Gehauene Feilen haben einen großen Keilwinkel (ca. 700), negativen Spanwinkel
(ca. -150) und einen Freiwinkel von ca. 300.
Anwendung::
€ harte Werkstoffe (Stahl, Messing oder Grauguss)
Gefräste Feilen
Gefräste Feilen haben einen positiven Spanwinkel (ca. 50), einen Keilwinkel von ca. 500 und einen
Freiwinkel von ca. 350. Daraus ergibt sich eine spanende Wirkung, wodurch große Spanmengen
abgetragen werden können.
Eigenschaften:
€ gerundete Spanlücken
€ spanende Wirkung
€ große Spanmengen
Anwendung:
€ weiche Werkstoffe (Aluminium, Blei,.....)
Hieb – Hiebarten
Hieb bezeichnet man die in Reihe hintereinander angeordneten Zähne einer Feile.
Hiebarten:
€
€
Einhiebige
† gerader Hieb
† schräger Hieb
† bogenförmiger Hieb
zweihiebige – Kreuzhieb
Schräger Hieb (einhiebig)
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Gerader Hieb
Bogenförmiger Hieb
Hier werden die Späne nach beiden
Seiten abgeleitet.
Kreuzhieb
Unterhieb
Oberhieb
Oberhieb hat 700 und der Unterhieb 500. Durch Ober-und Unterhieb sind die Zähne versetzt
hintereinander. Dadurch wird eine Riefenbildung vermieden.
Hiebzahl
Sie legt die Art der zu verrichteten Arbeit fest, grob oder Feinarbeit. Feilen mit grobem Hiebe
besitzen eine kleine Hiebzahl, wogegen mit feinem Hieb eine große Hiebzahl.
Feilarten
Feilart
Hiebzahl
Hiebnummer
Schruppfeile
5,3 – 16
1
Schlichtfeile
10 – 25
14 – 35
2
3
Feinschlichtfeile
25 – 50
4
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€
€
€
€
€
€
Flachfeile
Vierkantfeile
Rundfeile
Halbrundfeile
Dreikantfeile
Messerfeile
Unfallverhütung
€
€
€
€
€
Niemals ohne Feilengriff arbeiten
Überprüfen, ob der Feilengriff fest auf der Angel sitzt
Beim Vorschub mehr Druck ausüben als beim Zurückziehen, weil sonst die Zähne stumpf
werden
Die zu feilende Fläche nicht mit der Hand berühren. (Fett, Schweiß – Feile greift nicht)
Feile mit einer Feilenbürste reinigen – Riefenbildung vermeiden
Übungsfragen
€
€
€
€
€
Welche Spanarten kennen Sie?
Erklären Sie den Begriff Zahnteilung
Definieren Sie den Unterschied zwischen gehauenen und gefrästen Zähnen
Nennen Sie drei wesentliche Feilarten
Wie ist die Feile aufgebaut?
Bohren
In der Fertigungstechnik erfordern Arbeitsvorgänge bei Werkzeugen oft eine exakt festgelegte
Schneidenform und einen genauen Schneidenwinkel. Dies wird beim Bohren, Senken, Reiben,
Drehen und Fräsen gefordert.
Boren ist eine spanabhebende Fertigungstechnik. Es werden dabei zylindrische Löcher so genannte
Bohrungen gefertigt.
Schnittbewegung, die der Bohrer ausführt (kreisförmig), und Vorschubbewegung fallen zusammen.
Spiralbohrer
Spitzenwinkel
Freiwinkel
Keilwinkel
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Seitenspanwinkel
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Spanwinkel
Spanwinkel – Seitenspanwinkel – Beim Bohren harter Werkstoffe sollte der Spanwinkel klein
gehalten werden.
Spitzenwinkel
Beide Hauptschneiden bilden den Spitzenwinkel, der die Länge der Hauptschneiden festlegt. Er hat
großen Einfluss auf die Schneidenstabilität und den Wärmeabfluss. Wenn der Spitzenwinkel klein
ist, entsteht eine lange Hauptschneide, welche die Wärme, die beim Bohren entsteht, gut ableitet.
Gut geeignet zum Zerspanen harter Werkstoffe.
Freiwinkel
Wenn man die Freiflächen hinterschleift, entsteht der Freiwinkel. Die Norm ist ca. 60 – 90. Wenn der
Freiwinkel zu klein ist, können die Hauptschneiden nicht in den Werkstoff eindringen, was zu einen
erhöhten Vorschubdruck führt, den Bohrer zu stark erwärmt und dadurch beschädigt.
Keilwinkel
Zwischen der Keilfläche und der Freifläche befindet sich der Keilwinkel. Mit dem Freiwinkel und
dem Spanwinkel bildet er einen Normalwinkel (900).
Bohrertypen und Werkstoffe
Werkstoff
Spitzenwinkel
Typ
Hartguss, Stahl > 1200N/mm2
Zugfestigkeit
Cu-Zn-Legierung (weich)
Duroplaste, Hartgummi
1400
H
Nichtrostender Stahl
Stahl und Stahlguss 700 –
1200N/mm2 Zugfestigkeit
Gusseisen, Temperguss, Stahl
und Stahlguss bis 700 N/mm2
Zugfestigkeit
Cu bis 30 mm
Bohrdurchmesser
Zn-Legierungen
Thermoplaste
1180
800
1400
N (normaler Werkstoff)
1300
1180
1400
W (weicher Werkstoff
1180
800
Schnittgeschwindigkeit und Vorschub
Die Schnittgeschwindigkeit (vc) ist jene, mit der die Spanabnahme erfolgt. Der Weg, den die
Scheidenecke des Bohres bei seiner Drehbewegung zurücklegt (s) ist d.p. Bei x-Umdrehungen wäre
der zurückgelegte Weg s = dpx. Die Anzahl der Umdrehungen wird pro Minute aufgefasst. Man
bezeichnet dann diese Auffassung als Drehfrequenz „n“.
Aus diesen Überlegungen heraus ergibt sich die Schnittgeschwindigkeit vc = dpn.
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59
Ein Beispiel soll diesen Zusammenhang veranschaulichen:
Ein Bohrer mit dem Durchmesser von 10 mm hat eine Drehfrfequenz n von .650 .
Berechnen Sie die Schnittgeschwindigkeit in
1
min
m
min
Lösung:
vc = dpn
10 mm = 10.10-3 m
vc = 10.10-3 . 3,14 . 650
1
min
vc = 31,4 . 10-3 m .650
1
min
vc = 20410 . 10-3
vc = 20,41
m
min
m
min
Drehfrequenz
vc = dpn -----> Gleichung nach n auflösen (Äquivalenzumformung – siehe Mathematik)
vc
ƒd. Š…
Die Drehfrequenz, die man an der Bohrmaschine einstellen kann, lässt sich aus Bohrerdurchmesser
und festgelegter Schnittgeschwindigkeit ermitteln. Meist sind die Werte aus Tabellenbüchern
abzulesen und dann an der Bohrmaschine einzustellen.
n=
Unfallverhütung
€
€
€
€
€
€
€
€
Keine flatternde Kleidung tragen
Bei langen Haaren haarnetz tragen
Schutzbrille verwenden
Werkstück fest und sicher einspannen (Schraubstock)
Bohrer fest im Bohrfutter einspannen
Bohrspäne mit Pinsel entfernen
Elektrischen Anschluss prüfen
Bohrungen entgraten
Senken
Nach dem Bohrvorgang erfolgt meist das Senken, wobei die Spanung durch ein-bzw.
Mehrschneidige Werkzeuge, so genannte Senker, erfolgt.
Anwendung
€
€
€
Auflageflächen für Schraubenköpfe
vorgebohrte Löcher
zylindrische bzw. kegelige Vertiefungen
Dipl. Päd. SR Johann Krafczyk
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60
€
entgraten von Bohrungen
Senkverfahren
€
Plansenken – Herstellen einer ebenen Fläche
€
Aufsenken – Erweitern von vorgegossenen oder vorgebohrten Bohrungen
€
Profilsenken – kegelige Prifsenker – zum Entgraten
Unfallverhütung
Hier gelten dieselben Sicherheitsmaßnahmen wie beim Bohren.
Reiben
Wenn man bei einer Bohrung eine hohe Oberflächengüte erzielen will, muss man die Bohrung mit
einer Reibahle weiter bearbeiten. Mit Spiralbohrern kann man die geforderte Oberflächengüte nicht
erzielen.
Mit so genannten Reibahlen wird diese Fertigungstechnik durchgeführt. In der Regel besitzen
Reibahlen eine gerade Schneidenzahl, da immer zwei Schneiden genau gegenüber liegen.
Arten
€
Geradegenutete Reibahle – nachschleifbar, für Bohrungen mit langer Längsnut
€
Drallgenutete Reibahle – spiralförmig verlaufende Schneiden – Führung durch die
Bohrungswandung bleibt erhalten.
€
€
Handreibahlen
Maschinenreibahlen
Kegekreibahlen
€
Die Reibahlen sind aus HSS-Stahl (HochleistungsschnellarbeitsStahl) gefertigt.
Zu beachten:
€
€
€
€
€
Bei Bohrungen sind Richtwerte (kleinere Vorbohrung) zu beachten
Schneidöl verwenden (Reibung – Wärme)
Nie entgegengesetzt der Schnittrichtung verwenden – Bruch
Keinen Druck ausüben – langsam drehen
Am Ende in Schnittrichtung fertig drehen und aus dem Bohrloch heraus heben.
Gewindeschneiden
Mathematisch-physikalisch ist ein Gewinde eine schiefe Ebene, bei der die herkömmlichen Regeln
der Physik (siehe technischen Mechanik) gelten. Den Abstand zwischen zwei Gewindegängen, die
beide auf einer Schraubenlinie liegen, bezeichnet man Gewindesteigung. Das Gewinde-schneiden
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ist ein zerspanender Prozess.
Hier findet die schiefe Ebene ihre Anwendung. Die Gewindelinie (Schraubenlinie) bildet sich durch
das Aufwickeln der schiefen Ebene auf einen Zylinder. Dabei ergeben sich folgende Kräfte, die man
aber sparen kann.
FHand . sHand = FDruck Gewindespindel . Steigung des Gewindes.
Der Weg der Kurbel des Schraubstockes ist beispielsweise der Handweg.
F1.2rp = F2.P
F1 = Handkraft (FH)
F2 = Druckkraft der Gewindespindel
r = Hebelarm (wirksam)
P = Steigung des Gewindes (Lastweg)
Handweg = Umfang des Kreises 2rp
Beispiel:
Die Gewindespindel eines Schraubstockes hat die Steigung von P = 6mm, einen Hebelarm mit einer
Länge von r = 300mm und wird mit einer Handkraft F1 = 50N gedreht.
Wie groß ist die aufzuwendende Druckkraft F2 der Presse in N?
F1.2rp = F2.P ---->Gleichung nach F2 umformen.
ƒ F 1 .2 r Š…
F2 =
P
ƒ50N.2.0,3 m.3 ,14…
F2 =
ƒ 0,006 m…
F2 = 1570N = 1,57 kN
Die Druckkraft entspricht 1,57 kN.
Anwendung
€
€
€
Verbinden zweier Werkstücke
Befestigen zweier Werkstücke bzw. Bauteile
Bewegung von Bauteilen (Spindel eines Schraubstockes,....)
Arten
€
€
€
Innengewinde
Außengewinde
Nach Form:
† Withworthgewinde (Rohrgewinde – geringe Gewindetiefe)
† Metrisches Gewinde
† Trapezgewinde
† Feingewinde
Werkzeug
€
€
Für Außengewinde: Schneideisen – Der Bolzendurchmesser muss kleiner als der
Gewindedurchmesser sein, weil auch hier der Werkstoff aufschneidet.
Für Innengewinde: Windeisen + Gewindebohrersatz – Die Schnittkraft wird mit Hilfe des
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Windeisens aufgebracht.
Arbeitsweise beim Gewindeschneiden
Der Gewindebohrer führt eine Drehbewegung aus. Die Gewindesteigung ist verantwortlich für den
Vorschub. Dabei wird ein Großteil des Werkstoffes (im Kernloch) zerspant, wobei ein kleiner Teil
zerquetscht wird. Die entstehenden Späne finde Platz im Hohlraum, welcher durch den
Gewindebohrer und dem Werkstück gebildet wird. Diesen Vorgang bezeichnet man
„Aufschneiden“. Die Art und Beschaffenheit des Werkstoffes bestimmt die Verwendung eines
bestimmten Gewindebohrersatzes:
€ dreiteilig
€ vierteilig
Weiters auch:
€ Muttergewindebohrer (Einschneider)
€ Maschinengewindebohrer.
Werkstoff der Gewindebohrer
€
HSS (HochleistungsSchnellarbeitsStahl)
Arbeitsregeln beim Gewindeschneiden
Innengewinde
Ein metrisches Gewinde wird mit seinem Gewinde-Nenndurchmesser und einem Buchstaben davor
angegeben: M 10 – bedeutet : Metrisches Gewinde mit einem Gewinde-Nenndurchmesser von 10
mm.
Die Bohrung muss daher etwas kleiner im Durchmesser sein. Man spricht daher vom
Kerndurchmesser. Als Faustregel ergibt sich der Kerndurchmesser aus dem Produkt von
0,85.Gewinde-Nenndurchmesser. In unserem Beispiel:
Gewinde-Nenndurchmesser = 10 mm
Kerndurchmesser: 0,85 . Nenndurchmesser
Kerndurchmesser = 0,85 . 10 mm
Kerndurchmesser = 8, 5 mm
Das bedeutet, dass die Bohrung 8,5 mm Durchmesser haben sollte.
Auch die Bohrlochtiefe richtet sich nach dem Gewinde-Nenndurchmesser. Nehmen wir an, es soll
ein Innengewinde M8 mit einer Bohrlochtiefe von 20 mm erzeugt werden.
Wie tief soll die Bohrung sein und welcher Kerndurchmesser muss gewählt werden?
€ Nenndurchmesser : 8 mm
€ Kerndurchmesser: 0,85 . Nenndurchmesser
€ Kerndurchmesser: 0,85 . 8 mm
€ Kerndurchmesser: 6,8 mm
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Bohrtiefe:
€ Mindestbohrtiefe: Gewindetiefe + 0,7 . Nenndurchmesser
€ Mindestbohrtiefe: 20 mm + 0,7.8
€ Mindestbohrtiefe: 20 mm + 5,6 mm
€ Mindestbohrtiefe : 25,6 mm
Arbeitsauftrag
Erstellen sie nach der Skizze diese Platte mit den Ma„en 50 x 45 x 10. Die Bohrungen sind
25,00 mm
50,00 mm
10
ø 5,20 mm
45,00 mm
ø
ø 5,00 mm
16,00 mm
40,00 mm
7,00 mm
9,
40
m
m
M
20,00 mm
40,00 mm
durchgehend und die Bohrungen mit einem Durchmesser €•‚ƒmm m‡ssen aufgerieben werden.
Die Schnittgeschwindigkeit der Bohrmaschine vc soll 20 m/min sein. Die Schneidplatte ist aus S
355 J2 G3 N
Erstellen Sie dazu ein Arbeitsprotokoll:
Scheren
Scheren ist ein Trennlvorgang, bei dem zwei gegen‡berliegende Schneidkeile mit geringem
Abstand sich vorbei bewegen.
Ž
ƒ
•
•
Ž
ƒ
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ƒ:Freiwinkel ca. 20
Ž:Keilwinkel ca. 800
•:Kerbwinkel ca 60
Die Schneidkeilen dringen gleichzeitig in den Werkstoff ein. Das Werkstoffgef‡ge verdichtet sich
und auf beiden Seiten bilden sich an der Oberfl•che eine Vertiefung.
Wenn die Schneidkraft zunimmt, wird der Widerstand des Werkst‡ckes gegen eine weitere
Verformung gro„. Die Scherfestigkeit wird ‡berschritten, wobei die Werkstoffteilchen
gegeneinander verschoben werden. Jetzt startet die eigentliche Schnittphase.
Wenn also die Schneidkr•fte immer gr…„er werden, nimmt die Zusammenhaltkraft der
Werkstoffteilchen ab und es kommt zum Bruch des Werkst‡ckes. Die Bruchfl•che ist k…rnig und
rauh.
Unfallverhütung und Sicherheitsmaßnahmen beim Scheren
€
€
€
€
€
€
€
€
Handschuhe tragen wegen scharfen Kanten (Verletzungsgefahr)
Scheren…ffnung vom K…rper weg halten
Finger nicht in den Schneidbereich halten
Werkst‡ck gut befestigen
Hebelarm bei Hebelscheren nach Benutzung immer hochstellen und arretieren.
Zul•ssige Blechdicke nicht ‡berschreiten
Das richtige Drehmoment beachten ‹ Verl•ngerung des Hebelarmes
Blechabf•lle sofort beseitigen
Umformen
Beim Umformen erh•lt das Werkst‡ck eine andere Form, wobei aber die Masse erhalten bleibt. Mit
steigender Temperatur nehmen die Koh•sionskr•fte ab und das Werkst‡ck l•sst sich leichter
umformen bzw. bearbeiten.
Techniken der Umformung
€
€
€
€
€
€
Biegen
Walzen
Dr‡cken
Ziehen (Tiefziehen)
Schmieden (Kaltschmieden)
Drehen
Biegen
Die Kristalle (•u„ere Seite des Werkst‡ckes) werden gestreckt und die innere gestaucht. Es treten
Zug-und Druckspannungen auf. Die Zugspannung an der •u„eren und die Druckspannung an der
inneren Seite.
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FZ
FD
Neutrale Schicht
FZ: Zugspannungen
FD: Druckspannungen
An der neutralen Schicht, die Übergangszone, gibt es weder Zug-noch Druckspannungen. Es ist die
Übergangszone zwischen Strcken und Stauchen. Die Spannungen heben sich auf.
Bei großen Biegeradien liegt die neutrale Linie (Schicht ) ca in der Mitte.
Beachte
Bleche quer zur Walzrichtung biegen --> es können Quetschfalten (Innenseite) und Risse
(Außenseite) entstehen.
€ Bei rechten Winkeln sollte die Walzrichtung des Bleches möglichst so gewählt werden, dass
das Werkstück 450 zur Walzrichtung liegt.
€ Die gestreckte Länge eines Werkstückes ist gleich der Länge der Schwerpunktlinie.
€ Der Innenradius des gebogenen Werkstückes ist der Biegeradius.
Mindestbiegeradien
€ Stahl – Biegeradius = 1 . Blechdicke
€ Kupfer – Biegeradius = 1,5 . Blechdicke
€ Aluminium – Biegeradius = 2 . Blechdicke
€
Prüfen – Messen
Prüfen
Prüfen ist ein Vorgang, bei dem festzustellen ist, ob das Werkstück (Prüfgegenstand) den
geforderten Bedingungen entspricht.
Prüfen
Objektivität
Subjektivität –
Sinneswahrnehmung – tasten,
sehen
Messen
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Lehren
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Messen
Messen ist ein Vergleichen. Man vergleicht das zu messende Werkst‡ck oder die zu messende
Gr…„e mit einem Ma„stab.
Man unterscheidet beim Messen:
€ Messgr…„e (physikalische Gr…„e wie L•nge, Zeit, Temperatur,......)
€ Messwert ‹ Wert der zu ermitteln ist:
Zahlenwert
Einheit
35 . 1mm
Zahlenwert
Einheit
€ Messergebnis
Die L•ngenmessung ist in der Metalltechnik (Fertigungstechnik) das am h•ufigsten verwendete
Messverfahren, wobei die SI-Basisgr…„e (einer der 7 Basisgr…„en) das Meter (m) ist.
Definition Meter (m)
€
€
€
Herk…mmliche Definition: 1 m ist der 40-millionste Teil eines Erdmeridians (Erdumfang)
Technische Definition: Das Licht ben…tigt im Vakuum f‡r eine bestimmte genormte Strecke
1
exakt
Sekunden. Wenn das erfolgt spricht man von einem Meter.
299792458
Eine weitere Definition ist das Vielfache der Wellenl•nge (•) des orange-farbenen Lichtes.
Messgeräte
Rollma„band
Gliederma„stab
€ Stahlma„stab
€ Messschieber
€ Messschraube
€ Messuhr
Man beachte, dass bei allen Messungen, wenn sie genau sein sollen, eine Temperatur von 200 C
herrschen sollte.
€
€
Messchieber
Teile
Lineal
€ bewegliche Schieber mit den Nonien.
Die Nullmarkierung der Nonien steht genau ‡ber der Nullmarkierung des Lineals, wenn der
Messschieber geschlossen ist.
€
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9
) geteilt sind. Dadurch
10
ergibt sich eine Skalenstrichteilung von 0,9 mm. Die Teilungsdifferenz (1 mm – 0,9 mm = 0,1 mm)
ist somit 0,1 mm. Der erste Teilungsstrich des Nonius (Hilfsteilung) ist 0,1 mm, der zweite 0,2 usw.
angeordnet.
Wenn der bewegliche Schenkel (Schieber) um 0,1 mm nach rechts verschoben wird, steht der erste
Teilstrich genau über einen Teilstrich des Lineals.
Die Skalierung der Nonien ist so aufgebaut, dass 9 mm in 10 Teile (
Messvorgang
Ganze Millimeter auf der Hauptteilung (Lineal) feststellen
Vom Noniusnullpunkt jenen Teilstrich der Noniusskala ermitteln, der mit einem Teilstrich
des Lineals zusammenfällt.
€ Die Anzahl der ermittelten Teilstriche (der Noniusskala) bis zu jenem, der mit einem
Teilstrich des Lineals zusammenfällt mit 0,1 multiplizieren.
€ Ganze Millimeter und das Produkt der Noniusteilstriche addieren ----> Messergebnis.
Beispiel:
€ Ganze Millimeter : 40 mm
€ 6 Teilstriche – der sechste Teilstrich der Noniusskala fällt mit einem Teilstrich des Lineals
zusammen.
€ 6 . 0,1 m = 0,6 mm
€ Messergebnis: 40 mm + 0,6 mm = 40,6 mm
€
€
Messschraube
Messschrauben (Mikrometer) haben eine Genauigkeit von
1
= 0,01 mm. Es gibt auch
100
Messschrauben mit einer Gebauigkeit von 0,001 mm.
Teile
€
€
€
Messspindel mit Gewinde von einer Steigung von 0,5 mm
Messtrommel
Messhülse mit Hauptteilung
Die Messspindel dient zur Maßveranschaulichung.
Messvorgang
Bei jeder Umdrehung der Messspindel – Messtrommel wird je nach Steigung die Spindel in ihrer
Längsrichtung um diesen Wert verschoben ( Steigung 0,5 mm ---> verschieben um 0,5 mm).
Messfehler können entstehen durch die Hnadwärme, da sich fast alle Werkstoffe bei Erwärmung
ausdehnen (Ausdehnungskoeffizient beachten).
€
€
Ganze Millimeter (Spindelsteigung 1 mm bzw. 0,5 mm) auf der Hauptteilung der Messhülse
ablesen
hundertstel mm auf der Messtrommel ablesen und zu den gnazen Millimetern addieren.
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Beispiel
€ Ganze Millimeter :
€ Messtrommel:
€ Messergebnis:
25 mm
0,65 mm
25 mm + 0,65 mm = 25,65 mm
Zu besseren Messergebnissen führen so genannte digitale Messgeräte.
Messuhren
Bei Messuhren erfolgt die Längenmessung die Übertragung der Längsbewegung des Messbolzens
durch eine Zahnstange oder auch Hebel über ein Zahnradgetriebe auf einen Zeiger. Auch hier gibt
es schon digitale Anzeigegeräte.
Winkelmessung
Bei der Winkelmessung muss man den zu messenden Winkel auf die Längeneinheit Meter
zurückführen. Dazu wird die Bogemmaßeinheit 1 Radiant (rad) eingeführt. (Arcusfunktion)
1 Vollkreis mit dem Radius 1 (Einheitskreis) hat 3600 . Dies entspricht einer Länge der Kreislinie
von 2rp ---> r = 1 -----> 2p rad
R
=
b
1
a
arcus (lat.) = Bogen
arc 3600 = 2p
arc 1800 = p
ƒ2 Š…
arc 10 =
360
Š
arc 10 =
180
ƒ‹
Š…
arc a 0 =
180
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Interessant ist der Winkel a bei einer Bogenlänge von 1. Die Formel muss nach a umgeformt
werden. (Äquivalenzumformung)
b = arc a 0 = 1
arc a 0 . 1800 = a.p
1.180 = a.p
ƒ1.180…
a=
Š
a = 57,2950
Das heißt, das bei diesem Winkel der Bogen im Einheitskreis 1 Längeneinheit hat.Diesen Winkel
bezeichnet man als 1 Radiant.
Im Vollkreis ergibt (2p) dann :
57,9250 – 1 rad
3600 - ? rad
Proportion lösen
57,9250 : 3600 = 1rad : x rad
x rad . 57,9250
= 3600 . 1rad
ƒ3600 .1 rad …
x rad =
57,9250
x rad = 6,2149 rad
Das heißt, dass 3600 = 2p rad 6,2149 rad entsprechen
Winkellehren
Winkellehren sind Flachwinkel, mit denen man Winkel prüfen kann. Man prüft, ob der
gegenwärtige Winkel (Istwinkel) vom geforderten abweicht.
Toleranzen und Passungen
Toleranzen
Die Vorgaben der technischen Zeichnung müssen in die Praxis umgesetzt werden, um ein
Werkstück nach diesen Forderungen (Vorgaben) herstellen zu können. Da eine exakte
Maßgenauigkeit nie zu100% erfüllt werden kann, müssen so genannte Toleranzen berücksichtigt
werden. Diese zulässigen Abweichungen vom Nennmaß (gefordert) bezeichnet man Abmaße.
Man unterscheidet:
€ oberes Grenzabmaß (größte zulässige Abweichung vom Nennmaß)
€ unteres Grenzabmaß (kleinste zulässige Abweichung vom Nennmaß).
Diese Grenzmaße werden dem Nennmaß hoch-bzw. Tief gestellt.
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16
+0,3
-0,1
Oberes Grenzabmaß
Unteres Grenzabmaß
Nennmaß
Aus dem Nennmaß und den beiden Grenzabmaßen kann man dann das größte bzw. kleinste
zugelassene Maß errechnen.
Größte zugelassene Höchstmaß (GH) = 16 mm + 0,3 mm = 16,3 mm Überschritten darf dieses Maß
nicht.
Kleinste zugelassene Maß (Mindestmaß) (KM) = 16 mm – 0,1 mm = 15,9 mm Unterschritten darf
dieses Maß nicht.
Die Toleranz errechnet sich dann aus der Differenz dieser beiden Maße:
Toleranz (T) = Höchstmaß (GH) – Mindestmaß (KM)
T = 16,3 mm – 15,9 mm
T = 0,4 mm
Passungen
Als Passung bezeichnet man die Differenz zwischen einer Welle und der Bohrung, in welche die
Welle eingepasst wird. Bohrung und Welle müssen aber dasselbe Nennmaß haben.
Arten von Passungen
€
€
Spielpassung – Maßunterschied ist positiv (Gleitsitz)
Übermaßpassung – Maßunterschied ist negativ (Presspassung)
Die Differenz legt fest, ob sich ein Mindest- bzw. Höchstspiel oder ein Mindesübermaß-bzw.
Höchstübermaß ergibt.
Passungen werden nach dem ISO – System (in Passungstabellen zusammengefasst) angegeben:
16
H7
d9
Lehren
Ob vorgegebene Maße und Grenzen eingehalten werden, ermittelt das Lehren. In der
Fertigungstechnik kann man oft auf das Messen verzichten, wenn man nur feststellen will, ob die
Grenzen (Höchst – Mindest) eingehalten werden.
Lehren sind so genannte Prüfgeräte.
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Arten
€
€
€
€
€
€
Grenzrachenlehre
Winkellehre
Haarlineal
Grenzlehrdorne
Blattlehren (Prüfen Ventilspiel in der KFZ-Technik)
Bohrlehren
Drehen
Drehen ist ein spanabhebender Vorgang, bei dem das sich das Werkstück dreht und auch die
Schnittbewegung durchführt. Das Werkstück ist in einem Futter (Amerikaner) fest eingespannt.
Spananfuhr und Spanform spielen eine wesentliche Rolle.
Bewegungen
€
€
€
Vorschub
Schnittbewegung
Zustellbewegung (Drehmeißel)
Arten
€
€
€
€
€
€
€
Plandrehen
Runddrehen
Profildrehen
Längsdrehen
Freiformdrehen
Gewindedrehen
Innendrehen
Drehwerkzeuge
€
€
€
€
Drehmeißel
Drehling
Gebogener Drehmeißel
Stechdrehmeißel
Drehmaschinen
€
€
€
Leit-Zugspindeldrehmaschine
CNC – Drehmaschine (Computer Numeric Control) Numerische Steuerung – alle
Bedienungsvorgänge werden über ein spezielles Programm gesteuert.
Drehautomat – Das Werkstück wird an mehreren Stellen gleichzeitig bearbeitet.
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Unfallschutz
€
€
€
€
€
€
Lange Haare – Haarnetz tragen
Weite Kleidung – Ringe – Armbanduhr bergen eine gewisse Gefahr ---> drehende Teile
können weghängende Kleidung erfassen
Schutzbrille tragen
Hebel – Schaltelemente vor unbeabsichtiges Einschalten schützen
Vorschriftsmäßiges Einspannen der Werkstücke
Spannschlüssel nach dem Spannen entfernen
Fräsen
Fräsen ist ein spanabhebender Vorgang. Polytechnische Schulen sollten eine Werkstatt aufsuchen,
wo das Fräsen den Schülern gezeigt wird.
Fügen
Es werden zwei oder mehrere Werkstücke dauerhaft zusammen gefügt.
Verbindungsarten
€
€
€
€
€
Lösbare
Unlösbare
Fügen durch Formschluss – verhindert eine Trennung unter Belastung
Fügen durch Kraftschluss – die Anpresskräfte bestimmen die übertragbaren Kräfte der
Verbindung -:
† Fügen durch Schrauben – Gewinde:
‡ Metrische
‡ Metrische Feingewinde
‡ Withworth-Gewinde
‡ Withworth-Rohrgewinde
Fügen durch Stoffschluss – verhindert eine Vermischung der Fügewerkstoffe und Trennung
der Verbindung unter Belastung:
† Löten
Ablauf eines Lötvorganges ist: Benetzen – Fließen (Lot) - Legieren
‡ Weichlöten – Fügen mit flüssigem, metallischem Zusatzwerkstoff, das Lot –
Schmelztemperatur ca. 4500 C.
‡ Hartlöten – Fügen mit flüssigem, metallischem Zusatzwerkstoff (Lot) –
Schmelztemperatur ca. 4500 C.
† Kleben
† Schweißen
Ist ein Fügen durch Vereinigung der Werkstoffe in der Schweizone. Dabei werden
Wärme und Kraft eventuell Zusatzstoffe angewendet.
Arten:
‡ Gasschmelzscheißen – Atogenschweißen
Als Brenngas wird Acetylen (C2H2 --->Dreifach-Bindung). Diese wird mit reinem
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‡
‡
€
Sauerstoff in der Injektordüse 1:1 gemischt. Die Verbrennungstemperatur beträgt ca.
32000 C.
Sicherheitshinweis im Umgang mit Acetyn-Sauerstoff-Flaschen:
Die Anschlüsse vor Fett und Öl schützen ---> Explosionsgefahr
Schutzgasschweißen
Beim Lichtbogenschweißen (Schmelzschweißen) wird zwischen den Fügeteilen und
der Elektrode ein elektrischer Lichtbogen (Spannungsquelle) erzeugt, der eine
Temperatur von ca. 40000 C erreicht. An der Schweißstelle wird ein so genanntes
Schmelzbad erzeugt. Wobei zur gleichen Zeit die Elekgtrode (Zusatzstoff) verflüssigt
wird.
Anschluss: Die Elektrode wird an den Minuspol (Kathode) und das Fügeteil an den
Pluspol (Anode) angeschlossen.
Stromquelle:
Schweißtrafo – Die Netzspannung (230 V AC bzw. 400 V AC) wird auf ca. 70 V
tranformiert. Damit erreicht man einen sehr hohen Schweißstrom (Trafogesetz :
I1 : I2 = U2 : U1). Dem Trafo ist ein Gleichrichter nachgeschaltet, weil nicht alle
Elektroden mit AC verschweißt werden können. Der Schweißgenerator wird von
einem Drehstrommotor betrieben, welcher dann Gleichstrom mit einer Spannung
von 100 V DC liefert.
Kunststoffschweißen
Duroplaste können nicht verschweißt werden. Hingegen können Thermoplaste unter
bestimmten Bedingungen (bildsam – formbar) schweißbar sein.
Beim Warmgasschweißen wird erwärmte Luft (2000 C – 3500 C) über die zu
schweißende Fuge und dem Zusatzstoff geleitet.
Gut schweißbar sind:
€ PVC - Polyvinylchlorid
€ PP – Polypropylen
€ PE – Polyethylen ----------> Polymerisate – Polymerisation
Fügen mit Stiften:
† Zylinderstifte
† Kerbstifte
† Kegelstifte
† Spannstifte
Sicherheitsrichtlinien beim Schweißen
€
€
€
€
Entzündliche Stoffe entfernen
Feuerfeste Abdeckungen anbringen
Löschwasser oder Feuerlöscher bereitstellen (Griffnähe)
Brandwache nach dem Schweißen einrichten.
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Literaturliste
Mechatronik Grundstufe; Bildungsverlag Eins ISBN 3-8242-2080-6; Sieglarer Straße 2, 53842
Troisdorf; Elpers, Meyer, Meyer, Marquart, Nebbefeld, Skornitzke,
Willner, Ruwe.
Keine Panik vor Mechanik, DI Oliver Romberg, DI Nikolaus Hirnrichs; 6. Auflage, Verlag Vieweg;
ISBN: 978-3-8348-0396-2, 2000
Technische Mechanik, Alfred Böge, 27. Auflage, Verlag Vieweg; ISBN-10 3-8348-0115-1
ISBN-13 978-3-8348-0115-9
BMUK, Abt. I/9 Materialien f. d. Lehrerfortbildung, Mechanik an der PTS; Ing. Michael Winkler;
Innsbruck 1999
Fachkunde Metall ; Helmut Ecker, Verlag Jugend & Volk Wien; ISBN 3-7002-1126-0
Technisches Seminar Metall; Ing. Adolf Frischherz, Dr. Franz Neufingerl, Verlag Jugend & Volk
ISBN 3-7002-1332-8
Tabellenbuch Metallberufe; Petra Boehm, Hilmar Engelmann, Claus Günther, Renate Herold,
Dieter Kähnert, Werner Kulke, Verlag Dr. Max Gehlen – Bad
Hom,burg vor der Höhe, ISBN 3-441-91339-6
Dipl. Päd. SR Johann Krafczyk
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