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Schulbuch online für Geschichte
Geschichte der Heilkunst
Altertum: Eine Augenoperation im antiken Rom
Der byzantinische Arzt Paulus von Aigina (bei Athen) beschreibt im 6./7. Jh.
n. Chr. eine Augenoperation am Grauen Star:
"Hierauf setzten wir den Kranken ins helle Licht, aber aus der Sonne; wir
verbinden sorgfältig das gesunde Auge, ziehen die Lider des kranken Auges
auseinander und markieren den Einstichpunkt. Dann stoßen wir die Spitze der
Nadel kräftig an der markierten Stelle hinein, bis wir in den Hohlraum des
Augeninneren gelangen.
Nun führen wir die Starnadel nach oben zum Scheitel des Stares (man sieht
das Metall ganz deutlich wegen der Durchsichtigkeit der Hornhaut) und
versenken den Star in die Tiefe des Augengrundes. Bleibt der Star
niedergedrückt, so warten wir ruhig einen Augenblick. Steigt die vom Star
getrübte Linse jedoch wieder nach oben, so drücken wir sie noch einmal
nieder. Nach der Versenkung des Stares ziehen wir behutsam die Nadel unter
Drehbewegungen heraus. Wir verbinden auch gleichzeitig das gesunde Auge,
um jede Mitbewegung auszuschließen. Wir legen den Kranken in ein Zimmer zu
ebener Erde, gebieten ihm vollständige Ruhe und lassen ihn bis zum siebenten
Tag verbunden. Dann entfernen wir die Verbände und prüfen die Sehkraft,
indem wir ihm Probeobjekte vorhalten. Um drohende Entzündungen zu
bekämpfen, nehmen wir den Verband auch schon einmal vor dem siebten Tag
ab."
(Quelle: Paulus von Aigina, (Buch VI, Kap. 21), gekürzt und leicht verändert)
Zu: Elfriede Windischbauer, Margarete Gimpl „Geschichte der Heilkunst“, © VERITAS-VERLAG, Linz
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Auftrag:
1)
2)
3)
Lies den Text sorgfältig durch.
Bringe die folgenden Sätze in die richtige Reihenfolge.
Vergleiche mit dem Lösungsblatt:
Steigt die vom Star getrübte Linse wieder nach oben, so wird sie noch
einmal niedergedrückt.
Die Lider des erkrankten Auges werden auseinander gezogen und ein
Einstichpunkt markiert.
Das gesunde Auge wird sorgfältig verbunden.
Nun führt der Arzt die Starnadel nach oben bis zum Beginn des Stares.
Verschiedene Gegenstände werden dem Kranken vorgehalten, um seine
Sehkraft zu testen.
Die Spitze der Nadel wird an der markierten Stelle bis in den inneren
Augenhohlraum hineingestoßen.
Der Patient wird auf ein Lager gelegt.
Das gesunde Auge wird dann gleichzeitig mitverbunden, damit jede
Mitbewegung ausgeschlossen wird.
Mit Hilfe der Starnadel versucht der Arzt nun den Star in den
Augengrund zu versenken.
Ihm wird völlige Ruhe verordnet.
Nach der Versenkung des Stars wird die Nadel behutsam unter
Drehbewegungen herausgezogen.
Nach sieben Tagen wird der Verband abgenommen.
Zu: Elfriede Windischbauer, Margarete Gimpl „Geschichte der Heilkunst“, © VERITAS-VERLAG, Linz
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