Neuroprothesen

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Neuroprothesen
KS 12/2
Grundkurs Ethik
Kim Moore, Aysegül Gökbulut & Merve Karatas
Definition
• Schnittstellen zwischen
Nervensystem und einem
elektronischen Bauteil
• Sie stellen ausgefallene
Nervenfunktionen ganz oder
teilweise wieder her oder bieten
einen Ersatz
• Man unterscheidet:
 motorische Neuroprothesen
z.B. tiefe Hirnstimulation
 sensorische Neuroprothesen
z.B. Cochleaimplantate
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Cochleaimplantate
Taub und trotzdem hören!
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Definition
Eine Innenohrprothese für hochgradig schwerhörige und
gehörlose Kinder und Erwachsene
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Geschichtlicher Hintergrund
• Anfang der 90er Jahre: Erstmals in Australien implantiert
keine relevanten Verbesserungen im Sprachverständnis
• 1996: Erneuter Versuch in Würzburg
Eine signifikante Verbesserung des Sprachverständnisses
in Ruhe und im Rauschen sowie die Wiederherstellung zum
Richtungshören
• Seit 1998: auch Kinder bilateral (= zweiseitig) versorgt
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Aufbau und Funktionsweise
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Der äußerlich getragene Sprachprozessor empfängt Schallsignale und
wandelt sie um in digitale Signale.
Der Prozessor sendet die digitalen Signale unter die Haut zum Implantat.
Das Implantat wandelt die Signale um in elektrische Energie und sendet sie
zu einem Elektrodenträger innerhalb der Gehörschnecke (Cochlea).
Die Elektroden stimulieren den Hörnerven, in dem sie geschädigte Hirnzellen
umgehen, das Gehirn empfängt die entsprechenden Signale, man hört den
Klang.
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Besonderheit
Cochleaimplantat
Normales Hörgerät
Mechanische
Übertragung des Schalls
und dessen Umsetzung
durch die Haarzellen
Verstärkung des Schalls
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Hörempfinden
• Die Hörqualität ist sehr unterschiedlich, aber nie normal
(wenige Geräusche bis hin zum Telefonieren können)
• Sie hängt ab von:
 Ertaubungsdauer
 Sprachvermögen
 Zustand des Hörzentrums im Gehirn und des Hörnerven
 Motivation des Patienten
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Medizinische Risiken
• Verletzen des Gesichts- und Geschmacksnervs:
Kanal für den Elektrodenträger wird in seiner Nähe
gefräst
 Lösung: Facialismonitoring
• Meningitisinfektion nach der Implantation:
Keime gelangen über die Eintrittsstelle des
Elektrodenbündels in die Cochlea
• Unverträglichkeit gegenüber den verwendeten
Materialien des Implantats:
Operationswunde heilt nicht aus und bleibt entzündet
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Ethische Diskussion
„Cochleaimplantate sind ethisch vertretbar, weil…
• … sich Kinder in die Gesellschaft besser intregrieren können.
Dies konnte während der letzten 15 Jahre beobachtet werden.“
(Prof. Lehnhardt)
• … die mit CIs versorgten Kinder auf Dauer weniger Kosten
verursachen (belegt durch Statistik)
und 70% der Kinder mit CIs eine Regelschule besuchen
können.“ (Prof. Lennarz )
• …Menschen, die ihrem Kind das Cochleaimplant verweigern,
Körperverletzung begehen. " (Prof. Döhner)
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• … man damit emotionale Isolation, schlechte Bildung und
Arbeitslosigkeit vermeidet.“ (Dr. Reuter)
• …bei der geringen Anzahl der Cochlea-Implantationen, die
in Deutschland vorgenommen werden, es ethisch nicht
vertretbar ist, Betroffenen hier wesentliche
Hörverbesserungen vorzuenthalten.“(Prof. Dr. med. Joachim Müller)
• …der Nutzen (z.B. volkswitschaftlicher Nutzen) weit über
die Kosten der Implantation hinaus geht.“
• …berufstätige Patienten durch bilaterale Implantation
arbeitsfähig sind und nicht zu Lasten der Sozialkassen
fallen.“
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Ethische Diskussion
„Cochleaimplantate sind ethisch nicht vertretbar, weil…
• …eine Nachimplantationswelle zu Lasten der Krankenkassen
durch bilaterale Versorgung entstehen würde.“
• …bei regulärer bilateraler Versorgung aufgrund budgetärer
Zwänge nur die Hälfte der Patienten versorgt werden können
 Soll eine durch Budgetregelungen vorgegebene Anzahl
Patienten bilateral , oder eine doppelte Anzahl unilateral
versorgt werden?
• …die Gehörlosenkultur und Gebärdensprache verloren geht“
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• …es keinerlei wissenschaftlichen Nachweis darüber gibt, dass
ein ABI (ABI: auditory brainstem implant = Hirnstammimplantat)
bei Kindern medizinisch überhaupt indiziert ist
Bisher noch keine Langzeitstudien!“
• …die Operation zu risikoreich ist, denn es besteht eine
Möglichkeit des Todes, der Schädigung der unteren Hirnnerven,
die Entstehung eines Blutergusses im Schädel, einer
Hirnhautentzündung, eine durch das Implantat hervorgerufene
Infektionen“ (belegt durch Studien des Bundesamts)
• … der Einsatz der Gebärdensprache hinter die Förderung
der Lautsprache zurückgestellt wird“
• …Fremdbestimmung erfolgt, wenn bereits kleinste Kinder
behandelt werden.“
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Hirnschrittmacher
Das verkabelte Gehirn
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Querschnitt des Gehirns
Drei zentrale Anwendungsbereiche für Hirnschrittmacher:
• Thalamus (bei Fehlfunktion  Tremor)
• Pallidum (bei Fehlfunktion  Dystonie)
• Nucleus subthalamicus (bei Fehlfunktion  M. Parkinson)
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Definition
Die Tiefe Hirnstimulation ist ein medizinischer Eingriff in das
Gehirn, mit dem krankheitsbedingte Fehlleistungen
korrigiert werden sollen.
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Aufbau und Funktionsweise
• Dem Patienten werden Elektroden implantiert
• Über subkutan (= unter der Haut) verlegte Leitungen sind diese mit
Impulsgeber im Bereich der Brust oder dem Oberbauch verbunden
• Minimale elektrische Impulse stimulieren fehlgesteuerte
Hirnregionen
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Besonderheiten
Krankheitssymptome wie Zittern (Tremor), Steifigkeit (Rigor),
Bewegungsarmut (Bradykinese) und die Lebensqualität
ganzheitlicher Hinsicht werden gebessert
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Anwendungsgebiete
• Depression
• Parkinson (Parkinson-Symptome können unterdrückt und
korrigiert werden; bis hin zu einer normalen Funktion!)
• Epilepsie
• Zwangsstörung
• Cluster-Kopfschmerz
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Ethische Diskussion
„Hirnschrittmacher sind ethisch vertretbar, weil…
• … es im Sinne der Selbstbestimmung jederzeit abgeschaltet
werden kann (die Tiefe Hirnstimulation ist reversibel)
• …sie die Anfallfrequenz von Patienten mit partieller
Epilepsie um die Hälfte senken (belegt durch US-Studie)
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Ethische Diskussion
„Hirnschrittmacher sind ethisch nicht vertretbar, weil…
• …die genaue Wirkungsweise im Gehirn noch unbekannt ist.“
• …man dadurch Stimmungen und Verhalten (z.B. Depression,
Zwangsstörung, Manie) und somit die Persönlichkeit
beeinflussen kann.“ (Philosophin Schmetz, Mediziner Heinemann)
• …vorübergehende oder länger andauernde Dysarthrie,
manisches Verhalten, materielles Verschwendungsverhalten und
starke Einschränkung der persönlichen Leistungsfähigkeit und
Depressionen folgen“
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Quellen:
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www.wikipedia.de
www.dcig.de
www.schwerhoerigen-netz.de
www.charite.de
www.spiegel.de
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