Davinia Talbot, Universität Münster Dr. Julia Wolf, Universität Basel Auf dem Weg zur Optimierung des Menschen? Enhancement von Genen, Körper und Gehirn: Möglichkeiten und Zukunftsvisionen Gliederung der Präsentation Einführung Genetisches Enhancement Neuro-Enhancement: technische Veränderungen ____________________________ Neuro-Enhancement: chemische Veränderungen Body-Enhancement Zukunftsausblick: Converging Technologies Kategorisierung…..? Angriffspunkte des Enhancements Beschreibung des Enhancers / Methode Zielstellungen des Enhancements Auswirkungen auf die ethische Bewertung? Angriffsorte Genom: z.B. Gentherapie, Gendiagnostik Zentrales Nervensystem: z.B. durch Psychopharmaka, technische Implantate Körperteile / funktionen: z.B. Hormonsystem, Erscheinungsbild: plastische Chirurgie “Genetisches Enhancement” Aktueller Stand Gentherapie: Gentransfer, Gensubstitution, Kontrolle der Genexpression Gendiagnostik, Selektion durch reproduktive Techniken bei Nachkommen, z.B. PID Genmodifikation: Probleme¹ Sicherheit für den Patienten ? Integration in das Genom? eine robuste, voraussagbare Funktion des transferierten Gens ? Weitergabe des Gens bei der Zellteilung? die Herstellbarkeit und Bezahlbarkeit großer Mengen an Genfähren? 1. Chan, S; Harris, J. The ethics of gene therapy, Curent Opinion in Molecular Therapeutis, Vol 8, No 5, 2006 Anwendungen heute Heute: somatische Veränderung: lediglich Genaddition mit zeitlich begrenzter Genexpression möglich! Therapeutische Anwendung: z.B. Adenosindeaminasemangelkrankheit, Forschung: Mukoviszidose, Muskeldystrophie Nebenwirkungen: Mutagenese, Krebs Zukünftige Anwendungen “Reparatur” von dysfunktionalen Genen (Erbkrankheiten, Infektionserkrankungen) Keimbahntherapie (in-vitro) Gendoping (z.B. Muskelwachstum im Sport) Anti-Aging (z.B. Telomer-Hypothese) Verbesserung des Gehirns? Modifikationen des zentralen Nervensystems durch technische Systeme Implantate Direkte Gehirn-Computer-Verbindung Neuroimplantate / Prothesen (1) Stimulatoren: Sensorische Prothesen: z.B. Cochleaimplantate, Retinaimplantate Tiefenhirnstimulation (Hirnschrittmacher) bei Parkinson, Epilepsie (erste Versuche auch bei Zwangserkrankungen) Implantation: Hirnschrittmacher Neuroimplantate (2) Brain-Machine-Interface Direkter Signalaustausch zwischen Gehirn und Maschine Neuronenimpulse im menschlichen Gehirn müssen über EEG / Implantat unter der Kopfhaut abgelesen werden Interpretation / Auswertung der Signale (durch decodierte Algorithmen) Output-Signale werden zur Steuerung eines künstlichen Prothese (z.B. Bein, Hand) oder eines Computers genutzt. Ergebnis: Steuerung einer z.B. künstlichen Hand durch die Aktivierung motorischer Areale im Gehirn oder Bewegung eines Cursors auf dem Bildschirm Die Kraft der Gedanken: Gedanken als technische Steuersignale Affe kontrolliert Roboterarm Nicolelis MA (2003) Brain-machine interfaces to restore motor function and probe neural circuits. Nat Rev Neurosci. 4: 417-422. Anwendungen heute Symptombehandlung von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen (z.B. Parkinson) Ersatz von ausgefallenen Sinnesorganen Kommunikationshilfe, Bewegungshilfe bei gelähmten Menschen / Prothesen Erforschung: Einsatz des amerikanischen Militärs /NASA (Steuerung von Flugzeugen durch Gedankenkraft / unbemannte Flugobjekte) Zukunftsvisionen (1) Weiterentwicklung therapeutischer Möglichkeiten Enhancement durch Hirnschrittmacher Corteximplantate (z.B. Erweiterung der Speicherkapazität des Gehirns) Übermittlung von Gedanken auf Computer / Gehirn, neue Kommunikationsformen und – Möglichkeiten („Cyberthink“) Zukunftsvisionen (2) Direkter Zugriff von Gehirn auf Datenbanken Entwicklung künstlicher Sinnesorgane / neue Sinneswahrnehmungen (Magnetischer Sinn, UV-Licht) Möglichkeit der Eingabe von Informationen in das menschliche Gehirn (Fernsteuerung / Manipulation²) Individuelle und soziale Folgen / Risiken? Einfluss auf das Menschenbild? 2. Hoag, H. Remote Control. Nature, Vol 423, 2003:796-7983.