Johannes Patzelt BASICS Augenheilkunde - Preissenkung -

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Johannes Patzelt
BASICS Augenheilkunde
- Preissenkung Reading excerpt
BASICS Augenheilkunde
- Preissenkung of Johannes Patzelt
Publisher: Elsevier Urban&Fischer Verlag
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Anatomie und Physiologie des inneren Auges
Vorder- und Hinterkammer,
Kammerwasser
Als Vorderkammer bezeichnet man den
von Hornhautrückseite, Iris undTinsenvorderfläche begrenzten Bereich. Die
Hinterkammer bilden Irishinterfläche,
periphere Linsen- und Glaskörpervorderfläche, Zonulafasern und Ziliarfortsätze.
Das Kammerwasser wird vom Ziliarepithel in der hinteren Augenkammer
gebildet und fließt durch die Pupille in
die vordere Augenkammer. Hier gelangt
es durch das Trabekelwerk des Kammerwinkels in den ringförmigen
Schlemmkanal und schließlich in den
venösen Blutstrom. Das Kammerwasser
ernährt Linse und Hornhaut, das Verhältnis zwischen Produktion und Abtransport bestimmt den Augeninnendruck.
Uvea
Die Uvea (Syn.: Tunica vasculosa, Gefäßhaut) wird gebildet aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus
ciliare) und der Aderhaut (Chorioidea).
enthält. Bei Kontraktion rückt der Ziliarmuskel nach innen, wodurch sich die
Zonulafasern entspannen. Aufgrund
ihrer Eigenelastizität wölbt sich die Linse
dann stärker und es kommt zur Akkommodation (Scharfstellen des Auges auf
naheliegende Objekte). Die Ziliarfortsätze aus zweischichtigem Ziliarepithel
produzieren das Kammerwasser.
Aderhaut
Iris
Die Iris (Regenbogenhaut) besteht aus
Bindegewebe, das Blutgefäße und vereinzelte Chromatophoren (Pigmentzellen) enthält. Auf der Hinterseite ist
sie vom sog. Pigmentblatt bedeckt,
welches die Iris undurchsichtig macht.
Die Menge der Chromatophoren bestimmt die Augenfarbe: Braune Augen
haben am meisten Pigment, blaue am
wenigsten. In der Mitte besitzt die Iris
ein Loch, die Pupille. Die Öffnung der
Pupille kann durch den ringförmig um
die Pupille herum verlaufenden M.
sphincter pupillae (Innervation:
Parasympathikus) verengt (Miosis) und
durch seinen Gegenspieler, den radiär
verlaufenden M. dilatator pupillae
(Innervation: Sympathikus), erweitert
(Mydriasis) werden.
Ziliarkörper
Der Ziliarkörper (Corpus ciliare) enthält
den Ziliarmuskel (Innervation: Parasympathikus), der sowohl meridional als
auch ringförmig verlaufende Faserzüge
Die Aderhaut (Chorioidea) befindet sich
zwischen Netzhaut und Sklera. Sie
besteht aus einem schwammartigen Gefäßgeflecht. Zur Sklera hin finden sich
größere Gefäße, zur Netzhaut hin mittlere und kleine Gefäße. Dieser Blutreichtum verleiht dem Fundus seine
rote Farbe. Die Aderhaut dient der
Ernährung der Photorezeptoren der
Netzhaut und hält die Temperatur des
Auges konstant. Ihr dichtes Nervengeflecht enthält keine sensiblen Fasern.
die Linse am Ziliarkörper. Für die Akkommodation muss die Linse elastisch
sein, ihre Elastizität nimmt jedoch im
Alter ab, was zur Alterssichtigkeit (Presbyopie) führt.
Glaskörper
Der Glaskörper (Corpus vitreum) hat
eine gelartige Konsistenz, er besteht zu
99 % aus Wasser, welches an Hyaluronsäure gebunden ist und durch Kollagenfibrillen stabilisiert wird. Er grenzt vorne
an die Linsenrückseite, vorn seitlich an
den Ziliarkörper und zur Seite und nach
hinten an die Netzhaut und wird von
der Membrana hyaloidea umhüllt. An
der Papille und an der Ora serrata haftet
er vermehrt an der Netzhaut. Bei
Degeneration des Glaskörpers kann er
mit der Netzhaut verwachsen. Durch
Zug an diesen Stellen kann ein Riss in
der Netzhaut und in der Folge eine
Netzhautablösung entstehen.
Linse
Die Linse (Lens) wird unterteilt in einen
härteren Kern (Nucleus) und eine
weichere Rinde (Cortex) aus Linsenproteinen und wird insgesamt von einer
Kapsel (Capsula) umhüllt. Die Linse
hat altersabhängig einen Durchmesser
von 8-10 mm und eine Dicke von 2-5
mm. Sie ist bikonvex, wobei die
Hinterseite stärker gekrümmt ist als die
Vorderseite. Ein Aufhängeapparat, die
Zonulafasern (Zonula Zinni), befestigt
Netzhaut
Die Netzhaut (Retina) wandelt das einfallende Licht in Nervenimpulse um. Sie
lässt sich histologisch in gut abgrenzbare
Schichten untergliedern: Außen sitzt das
retinale Pigmentepithel, die inneren
Schichten werden als neurosensorische
Netzhaut bezeichnet. Das Licht fällt
durch drei hintereinander geschaltete
Reihen von Neuronen: Ganglienzellen,
Bipolarzellen und schließlich die eigentlichen Fotorezeptoren (l Abb. 2).
Leseprobe von Johannes Patzelt „BASICS Augenheilkunde“
Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer
Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 0049 (0) 7626 974 970-0
Grundlagen
Bei den Fotorezeptoren lassen sich die
für das Farbsehen verantwortlichen
Zapfen und die für das Dämmerungssehen zuständigen Stäbchen unterscheiden. In der Makula, die ca. 3,5 mm
lateral der Papille liegt und einen Durchmesser von ca. 5 mm hat, kommen die
Zapfen in hoher Dichte vor. In der Mitte
der Makula befindet sich eine kleine
Grube mit l ,5 mm Durchmesser, die
Fovea, in der sich keine Netzhautgefäße
finden. Auf ihrem Grund wiederum sitzt
die nur ca. 0,25 mm durchmessende
Foveola (l Abb. l) - hier finden sich
ausschließlich Zapfen. Außerdem sind
die nachgeschalteten Neurone zur Seite
verlagert, sodass das Licht durch keine
dazwischen liegenden Zellen gestreut
wird. Die höchste Stäbchendichte findet
sich paramakulär. Die elektrischen
Impulse der Fotorezeptoren werden
über die Bipolarzellen an die
Ganglienzellen weitergegeben, deren
Axone an der Netzhautoberfläche zur
Sehnervenpapille ziehen. Für die
Informationsverarbeitung in horizontaler
Richtung sind Interneurone, die
Horizontalzellen und amakrinen Zellen,
verantwortlich (l Abb. 2). Da in der Fovea jeder Zapfen mit nur einer bipolaren
Zelle und einer Ganglienzelle verschaltet
ist, resultiert hier eine maximale
Sehschärfe. In der Netzhautperipherie
hingegen konvergieren viele Rezeptoren
auf eine Ganglienzelle. Jedes Auge besitzt ungefähr 110 Millionen Stäbchen
und 6 Millionen Zapfen, die auf l Million Ganglienzellen konvergieren. Die
Netzhaut enthält keine Schmerzfasern.
Sie ist funktioneil und entwicklungsgeschichtlich ein vorgelagerter
Gehirnteil.
Pigmentepithel und Fotorezeptoren
werden durch das Kapillargeflecht der
Aderhaut mit Blut versorgt, die inneren
Schichten der Netzhaut über die A. centralis retinae. Diese entspringt aus der
A. ophthalmica und tritt mit dem Sehnerv in das Auge ein. Ihre Äste verzweigen sich in der innersten Netzhautschicht und ergeben zusammen mit den
retinalen Venen das in der Fundoskopie
sichtbare typische Gefäßbild (l Abb. 3).
Die Endothelzellen der Blutgefäße sind
durch Zonulae occludentes verschlossen, was es nur sehr kleinen Molekülen
erlaubt, in die Netzhaut zu diffundieren.
Dies wird als innere Blut-RetinaSchranke bezeichnet. Analog dazu
bilden die mit Zonulae occludentes verschweißten Pigmentepithelzellen die
äußere Blut-Retina-Schranke.
Sehnerv
Auch der Sehnerv (N. opticus) ist ein
vorgeschobener Hirnnerv und ist als solcher von den Hirnhäuten umgeben, die
als Optikusscheide bezeichnet werden.
Der Subarachnoidalraum enthält Liquor
4l5
cerebrospinalis. Deshalb wird ein erhöhter Liquordruck auf die Sehnervenpapille (s. u.) übertragen, die dann als
Stauungspapille imponiert. Der N. opticus wird aus den ca. l Million Axonen
der retinalen Ganglienzellen gebildet,
welche den Bulbus durch die Lamina
cribrosa der Sklera verlassen. Diese
Stelle imponiert in der Fundoskopie als
Sehnervenpapille (meist mit einer zentralen physiologischen Exkavation), die
keine Fotorezeptoren besitzt und den
physiologischen blinden Fleck
ausmacht.
Zusammenfassung
X Kammerwasser: Produktion durch Ziliarepithel in der Hinterkammer, Abfluss in der Vorderkammer durch das Trabekelwerk des Kammerwinkels.
X Iris: Blende des optischen Systems; Miosis -» Parasympathikus,
Mydriasis -> Sympathikus.
X Ziliarkörper: Bildung des Kammerwassers; Akkommodation ->• Parasympathikus.
X Linse: Unterteilung in Kern, Rinde, Kapsel, wird von den Zonulafasern am
Ziliarkörper befestigt.
X Netzhaut:
- Untergliederung in Pigmentepithel und neurosensorische Netzhaut.
- Zapfen sind für das Farbsehen zuständig, Stäbchen für das Dämme
rungssehen.
- Die Zapfen sind vor allem in der Makula lokalisiert, in der Foveola sind
sie die alleinigen Rezeptoren.
Leseprobe von Johannes Patzelt „BASICS Augenheilkunde“
Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer
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Johannes Patzelt
BASICS Augenheilkunde
Preissenkung -
-
128 pages, pb
publication 2009
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