Johannes Patzelt BASICS Augenheilkunde - Preissenkung Leseprobe BASICS Augenheilkunde - Preissenkung von Johannes Patzelt Herausgeber: Elsevier Urban&Fischer Verlag http://www.narayana-verlag.de/b7058 Im Narayana Webshop finden Sie alle deutschen und englischen Bücher zu Homöopathie, Alternativmedizin und gesunder Lebensweise. Das Kopieren der Leseproben ist nicht gestattet. Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern Tel. +49 7626 9749 700 Email [email protected] http://www.narayana-verlag.de Anatomie und Physiologie des inneren Auges Vorder- und Hinterkammer, Kammerwasser Als Vorderkammer bezeichnet man den von Hornhautrückseite, Iris undTinsenvorderfläche begrenzten Bereich. Die Hinterkammer bilden Irishinterfläche, periphere Linsen- und Glaskörpervorderfläche, Zonulafasern und Ziliarfortsätze. Das Kammerwasser wird vom Ziliarepithel in der hinteren Augenkammer gebildet und fließt durch die Pupille in die vordere Augenkammer. Hier gelangt es durch das Trabekelwerk des Kammerwinkels in den ringförmigen Schlemmkanal und schließlich in den venösen Blutstrom. Das Kammerwasser ernährt Linse und Hornhaut, das Verhältnis zwischen Produktion und Abtransport bestimmt den Augeninnendruck. Uvea Die Uvea (Syn.: Tunica vasculosa, Gefäßhaut) wird gebildet aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus ciliare) und der Aderhaut (Chorioidea). enthält. Bei Kontraktion rückt der Ziliarmuskel nach innen, wodurch sich die Zonulafasern entspannen. Aufgrund ihrer Eigenelastizität wölbt sich die Linse dann stärker und es kommt zur Akkommodation (Scharfstellen des Auges auf naheliegende Objekte). Die Ziliarfortsätze aus zweischichtigem Ziliarepithel produzieren das Kammerwasser. Aderhaut Iris Die Iris (Regenbogenhaut) besteht aus Bindegewebe, das Blutgefäße und vereinzelte Chromatophoren (Pigmentzellen) enthält. Auf der Hinterseite ist sie vom sog. Pigmentblatt bedeckt, welches die Iris undurchsichtig macht. Die Menge der Chromatophoren bestimmt die Augenfarbe: Braune Augen haben am meisten Pigment, blaue am wenigsten. In der Mitte besitzt die Iris ein Loch, die Pupille. Die Öffnung der Pupille kann durch den ringförmig um die Pupille herum verlaufenden M. sphincter pupillae (Innervation: Parasympathikus) verengt (Miosis) und durch seinen Gegenspieler, den radiär verlaufenden M. dilatator pupillae (Innervation: Sympathikus), erweitert (Mydriasis) werden. Ziliarkörper Der Ziliarkörper (Corpus ciliare) enthält den Ziliarmuskel (Innervation: Parasympathikus), der sowohl meridional als auch ringförmig verlaufende Faserzüge Die Aderhaut (Chorioidea) befindet sich zwischen Netzhaut und Sklera. Sie besteht aus einem schwammartigen Gefäßgeflecht. Zur Sklera hin finden sich größere Gefäße, zur Netzhaut hin mittlere und kleine Gefäße. Dieser Blutreichtum verleiht dem Fundus seine rote Farbe. Die Aderhaut dient der Ernährung der Photorezeptoren der Netzhaut und hält die Temperatur des Auges konstant. Ihr dichtes Nervengeflecht enthält keine sensiblen Fasern. die Linse am Ziliarkörper. Für die Akkommodation muss die Linse elastisch sein, ihre Elastizität nimmt jedoch im Alter ab, was zur Alterssichtigkeit (Presbyopie) führt. Glaskörper Der Glaskörper (Corpus vitreum) hat eine gelartige Konsistenz, er besteht zu 99 % aus Wasser, welches an Hyaluronsäure gebunden ist und durch Kollagenfibrillen stabilisiert wird. Er grenzt vorne an die Linsenrückseite, vorn seitlich an den Ziliarkörper und zur Seite und nach hinten an die Netzhaut und wird von der Membrana hyaloidea umhüllt. An der Papille und an der Ora serrata haftet er vermehrt an der Netzhaut. Bei Degeneration des Glaskörpers kann er mit der Netzhaut verwachsen. Durch Zug an diesen Stellen kann ein Riss in der Netzhaut und in der Folge eine Netzhautablösung entstehen. Linse Die Linse (Lens) wird unterteilt in einen härteren Kern (Nucleus) und eine weichere Rinde (Cortex) aus Linsenproteinen und wird insgesamt von einer Kapsel (Capsula) umhüllt. Die Linse hat altersabhängig einen Durchmesser von 8-10 mm und eine Dicke von 2-5 mm. Sie ist bikonvex, wobei die Hinterseite stärker gekrümmt ist als die Vorderseite. Ein Aufhängeapparat, die Zonulafasern (Zonula Zinni), befestigt Netzhaut Die Netzhaut (Retina) wandelt das einfallende Licht in Nervenimpulse um. Sie lässt sich histologisch in gut abgrenzbare Schichten untergliedern: Außen sitzt das retinale Pigmentepithel, die inneren Schichten werden als neurosensorische Netzhaut bezeichnet. Das Licht fällt durch drei hintereinander geschaltete Reihen von Neuronen: Ganglienzellen, Bipolarzellen und schließlich die eigentlichen Fotorezeptoren (l Abb. 2). Leseprobe von Johannes Patzelt „BASICS Augenheilkunde“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 0049 (0) 7626 974 970-0 Grundlagen Bei den Fotorezeptoren lassen sich die für das Farbsehen verantwortlichen Zapfen und die für das Dämmerungssehen zuständigen Stäbchen unterscheiden. In der Makula, die ca. 3,5 mm lateral der Papille liegt und einen Durchmesser von ca. 5 mm hat, kommen die Zapfen in hoher Dichte vor. In der Mitte der Makula befindet sich eine kleine Grube mit l ,5 mm Durchmesser, die Fovea, in der sich keine Netzhautgefäße finden. Auf ihrem Grund wiederum sitzt die nur ca. 0,25 mm durchmessende Foveola (l Abb. l) - hier finden sich ausschließlich Zapfen. Außerdem sind die nachgeschalteten Neurone zur Seite verlagert, sodass das Licht durch keine dazwischen liegenden Zellen gestreut wird. Die höchste Stäbchendichte findet sich paramakulär. Die elektrischen Impulse der Fotorezeptoren werden über die Bipolarzellen an die Ganglienzellen weitergegeben, deren Axone an der Netzhautoberfläche zur Sehnervenpapille ziehen. Für die Informationsverarbeitung in horizontaler Richtung sind Interneurone, die Horizontalzellen und amakrinen Zellen, verantwortlich (l Abb. 2). Da in der Fovea jeder Zapfen mit nur einer bipolaren Zelle und einer Ganglienzelle verschaltet ist, resultiert hier eine maximale Sehschärfe. In der Netzhautperipherie hingegen konvergieren viele Rezeptoren auf eine Ganglienzelle. Jedes Auge besitzt ungefähr 110 Millionen Stäbchen und 6 Millionen Zapfen, die auf l Million Ganglienzellen konvergieren. Die Netzhaut enthält keine Schmerzfasern. Sie ist funktioneil und entwicklungsgeschichtlich ein vorgelagerter Gehirnteil. Pigmentepithel und Fotorezeptoren werden durch das Kapillargeflecht der Aderhaut mit Blut versorgt, die inneren Schichten der Netzhaut über die A. centralis retinae. Diese entspringt aus der A. ophthalmica und tritt mit dem Sehnerv in das Auge ein. Ihre Äste verzweigen sich in der innersten Netzhautschicht und ergeben zusammen mit den retinalen Venen das in der Fundoskopie sichtbare typische Gefäßbild (l Abb. 3). Die Endothelzellen der Blutgefäße sind durch Zonulae occludentes verschlossen, was es nur sehr kleinen Molekülen erlaubt, in die Netzhaut zu diffundieren. Dies wird als innere Blut-RetinaSchranke bezeichnet. Analog dazu bilden die mit Zonulae occludentes verschweißten Pigmentepithelzellen die äußere Blut-Retina-Schranke. Sehnerv Auch der Sehnerv (N. opticus) ist ein vorgeschobener Hirnnerv und ist als solcher von den Hirnhäuten umgeben, die als Optikusscheide bezeichnet werden. Der Subarachnoidalraum enthält Liquor 4l5 cerebrospinalis. Deshalb wird ein erhöhter Liquordruck auf die Sehnervenpapille (s. u.) übertragen, die dann als Stauungspapille imponiert. Der N. opticus wird aus den ca. l Million Axonen der retinalen Ganglienzellen gebildet, welche den Bulbus durch die Lamina cribrosa der Sklera verlassen. Diese Stelle imponiert in der Fundoskopie als Sehnervenpapille (meist mit einer zentralen physiologischen Exkavation), die keine Fotorezeptoren besitzt und den physiologischen blinden Fleck ausmacht. Zusammenfassung X Kammerwasser: Produktion durch Ziliarepithel in der Hinterkammer, Abfluss in der Vorderkammer durch das Trabekelwerk des Kammerwinkels. X Iris: Blende des optischen Systems; Miosis -» Parasympathikus, Mydriasis -> Sympathikus. X Ziliarkörper: Bildung des Kammerwassers; Akkommodation ->• Parasympathikus. X Linse: Unterteilung in Kern, Rinde, Kapsel, wird von den Zonulafasern am Ziliarkörper befestigt. X Netzhaut: - Untergliederung in Pigmentepithel und neurosensorische Netzhaut. - Zapfen sind für das Farbsehen zuständig, Stäbchen für das Dämme rungssehen. - Die Zapfen sind vor allem in der Makula lokalisiert, in der Foveola sind sie die alleinigen Rezeptoren. Leseprobe von Johannes Patzelt „BASICS Augenheilkunde“ Herausgeber: Elsevier Urban & Fischer Leseprobe erstellt vom Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 0049 (0) 7626 974 970-0 Johannes Patzelt BASICS Augenheilkunde Preissenkung - - 128 Seiten, kart. erschienen 2009 Mehr Bücher zu Homöopathie, Alternativmedizin und gesunder Lebensweise www.narayana-verlag.de