Kein Folientitel - KIT

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6 Quantenoptik und Quantenmechanik
Maxwell-Gleichungen sind nur die halbe Wahrheit bei optischen Problemen
Jenseits der klassischen Optik:
•Spontane Emission
•Vakkumfluktuationen
•Gequetschte Zustände
•Photonenstatistik
•Superradianz
•Verschränkte Zustände von Photonen
•Ouantumcomputing
•Quantenkryptographie
(
E = =ω n + 1
2
)
6.1 Gequetschtes Licht
Monochromatisches elektrisches Feld in komplexer Schreibweise
E = EC cos(ω t ) + iES sin(ω t )
Klassisch: Amplitude
und Phase sind
exakt definiert!
A
EC
Quantenelektrodynamisch:
Unschärfe von Phase und
Amplitude
φ
ES
Gleichmäßige Verteilung der Unschärfe auf Amplitude und Phase:
Kohärenter Zustand (das was aus einem Laser normalerweise rauskommt).
Schwerpunkt des Zustands verhält sich gemäß Maxwell-Gleichungen.
6.1 Gequetschtes Licht
Was wird gequetscht und warum?
•Die Fläche entspricht der Heisenbergschen Unschärfe.
•Eine Nichtgleichverteilung der Unschärfen von Phase und Amplitude
bezeichnet man als gequetschtes Licht.
EC
EC
∆EC
∆ES
ES
∆EC
∆ES
ES
6.1 Gequetschtes Licht
•Optische Nachrichtentechnik
Reduzierung der Amplitudenunschärfe (Anzahlunschärfe) – Veränderung der
Poission-Statistik – Reduzierung des Rauschens unterhalb des klassischen
Limits
Minimale Anzahl der Photonen pro Bit wird nicht mehr durch Schrotrauschen
begrenzt (Körnigkeit der Photonen).
•Empfindliche Detektion in Interferometern
Reduzierung der Phasenunschärfe
Längenänderungen im Bereich von 10-20 notwendig (z.B. für die Detektion von
Gravitationswellen)
6.1 Gequetschtes Licht
Experimentelle Erzeugung und Anwendung von gequetschtem Licht
•Einfachste Erzeugung: Nichlineare Optik – Unschärfefleck wird verzerrt
•Anschaulich: Kerr-Effekt (Selbstphasenmodulierung) – Phase wird
intensitätsabhängig verändert
Hohe Intensität –
starke
Phasenänderung
EC
Niedrige Intensität –
starke Phasenänderung
ES
∆EC
∆ES
•Probleme bei der Anwendung: Detektor darf nicht rauschen, weil sonst eine
rauscharme Lichtquelle nicht hilft
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Direkte und indirekte Bandlücken – im Impulsraum und Ortsraum
Lebensdauer eines angeregten Zustands hängt vom Überlapp der Zustände
von Elektronen und Löchern ab.
Impulsraum: Siehe Silizium
Ortsraum: Räumliche getrennte Ladungsträger können nicht rekombinieren
vgl. Fotodetektor
Interessant als abstimmbarer Effekt und zur Untersuchung der WW von
Ladungsträgern
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Nipi - Döhler
Übergitterstrukturen mit periodischer Dotierung
Periodizität führt zu einer räumlichen Trennung
von angeregten Elektronen-Loch-Paaren
Geringe Periodizität führt zu einer
abgesenkten Absorptionskante
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Strukturen zur räumlichen Trennung von Ladungsträgern:
Γ-X-Γ-Transfer
Vergleich: Bandstruktur
von GaSb/AlSb/InAs
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Schaltbare periodische Modulation mit SAWs
•Verspannung führt zu einer veränderten Bandlücke
•Minima für Elektronen und Maxima für Löcher sind phasenverschoben
•Dynamische periodische Modulation breitet sich mit der
Schallgeschwindigkeit aus
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Prinzip eines Förderbandes für Photonen (bzw. Elektronen-Loch-Paaren)
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Messung des Lichttransports
Anwendungen als steuerbare
optische Verzögerungsleitung,
Verhältnis der
Geschwindigkeiten
c/vSAW=105
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Rauscharmer Laser (schwierig) – Photonen sind Bosonen
Rauscharmer Strom (leicht) – Elektronen sind Fermionen
Periodisch gepumpte Quantendots sorgen für gleichmäßigen Photonenausstoß
6.2 Manipulierte Lebensdauern
Gleichmäßiges elektrisches Pumpen von Ensemble von Quantenpunkten
Superradianz – Strahlungsintensität ist überproportional
zur Anzahl der beteiligten Einzelquellen
6.3 Quantenkryptografie
Quantenkryptografie – Fortgesetzte Merkwürdigkeiten der
Quantenmechanik (und unserer Welt) mit Anwendungspotenzial
•Komplementarität
•Messung beeinflusst den Zustand des Systems
Allgemeine Lösung der SGL ist Linearkombination der Wellenfunktionen der
einzelnen Lösungen
ψ = α ψ1 + β ψ 2
Spalt 1
Spalt 2
Polarisation σ+
Polarisation σ-
6.3 Quantenkryptografie
System ist sowohl in ψ 1
stattfindet.
als auch in
ψ2
bis eine Messung
Paradox: Übertragung der Quantenmechanik auf makroskopische klassische
Objekte – Schrödingers Katze
Zombie: nicht
richtig tot, nicht
richtig lebendig
Realisierungsmöglichkeiten (nach der Verankerung des Tierschutzes im GG):
Z.B. Supraleitende Logikschaltungen (wie SQUIDs)
Quantencomputing
6.3 Quantenkryptografie
EPR-Paradoxon
System zerfällt erst bei der Messung in einen der möglichen Zustände.
Gedankenexperiment mit verschränkten Zuständen:
•Unter Impulserhaltung werden zwei Photonen mit umgekehrter Polarisation
und Richtungssinn emittiert
•Messung des Polarisationszustandes an einem Photon wirkt auf das ganze
System instantan
Paradox: Das ungemessene Photon „spürt“ die Messung des anderen
Photons und geht in einen (zum anderen Photon orthogonalen) Zustand
Korrelationsmessungen zeigen: Unsere Welt ist
nichtlokal – es existieren instantane Wirkungen über
beliebig große Entfernungen
6.3 Quantenkryptografie
Was hat das mit Kryptografie zu tun?
Einfacher Ansatz: Wenn eine Messung das System stört (in einen
Eigenzustand zerfallen lässt), dann kann man nicht unbemerkt mithören.
Allgemeines Schema für Nachrichtenübertragung
6.3 Quantenkryptografie
Abhörsichere Übertragung
•Informationen werden in 4 möglichen Polarisationszuständen kodiert abgeschickt
und aufgeschrieben:
0° und –45° Bitwert 1
90° und +45° Bitwert 0
•Informationen werden mit 2 möglichen Polfiltern detektiert. Die Wahl des
Detektors und das Ergebnis der Messung wird aufgeschrieben:
horizontal
diagonal
•Austausch über die Ereignisse, in denen abgeschickte Polarisation zu gewähltem
Detektor passt. Beide haben dann identische Bitwerte!
6.3 Quantenkryptografie
Abhörsichere Übertragung
6.3 Quantenkryptografie
Abhörsichere Übertragung
Was kann ein Spion „Eve“ machen?
•Abfangen eines Photons
•Analysieren mit einem frei gewählten Analysator (+ oder x)
•Weiterleiten eines Photons mit einer Polarisationsrichtung gemäß des gewählten
Analysators
Problem: Wenn Eve die falsche Basis (+ oder x) gewählt hat, wird in 50% der Fälle
die Polarisation falsch erkannt und dann in 25% der Fälle ein falsches Photon zu
Bob weitergeleitet.
Ein öffentlicher Vergleich eines Teils der Bitfolge kann dann zeigen, ob jemand
mitgehört hat.
6.3 Quantenkryptografie
Quantenkryptografie
•Ist eine echte Anwendung der Merkwürdigkeiten der Quantenmechanik
•Macht abhörsichere Informationsübertragung nicht möglich, kann aber sicher
testen, ob ein übertragener Schlüssel mitgehört wurde oder nicht.
•Realisierte Übertragungsstrecken: >10km
•Benötigte optoelektronische Bauelemente:
Single-Photon-Quellen
rauscharme Detektoren
dämpfungsarme Fasern
Viel mehr zur Quantenkryptografie:
N. Gsin et al. Rev. Mod. Phys. 74, 145-195 (2002)
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