Physikalisches Anfängerpraktikum 1 Gruppe Mo-16 Wintersemester 2005/06 Jens Küchenmeister (1253810) Julian Merkert (1229929) Versuch: P1-14 Galvanometer - Auswertung - Versuchsdurchführung: Montag, 9.1.2006 Geräte, die auf der Wechselwirkung einer stromdurchossenen Spule mit Magnetfeldern beruhen, heiÿen allgemein Galvanometer. Das hier verwendete Gerät beruht auf dem Prinzip, dass wenn ein Strom eine Spule in einem Permanentmagneten durchieÿt, diese ein Drehmoment erfährt, welches gegen eine rücktreibende Kraft verwandt wird, um die Spule samt einem befestigten Zeiger zu drehen. In diesem Fall war das ein Spiegel, welcher einen dünnen Lichtstrahl auf ein ca. 25c m vor dem Galvanometer befestigten Schirm projizierte. Inhaltsverzeichnis 1 Vorexperimente 2 2 Statische Eigenschaften des Galvanometers 2 2.1 Innenwiderstand und Stromempndlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.2 Brückenschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2.1 Brücke oen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2.2 Brücke geschlossen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Statische Strom- und Spannungsempndlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.3 3 Schwingverhalten 9 4 Stromstöÿe 12 1 1 Vorexperimente a) Um die hohe Empndlichkeit des Galvanometers zu testen, sollten wir den einen Zuleitungsstecker in die rechte und den anderen in die linke Hand nehmen und somit einen Stromkreis, der uns selbst enthält, schlieÿen. Da unsere Körper bei weitem nicht neutral sind, in ihnen Ströme ieÿen und der Mensch ein eigenes Magnetfeld besitzt, war davon auszugehen, dass das Galvanometer diese kleinen Ströme würde messen können. Diese Vermutung bewahrheitete sich, denn bei beiden Versuchsteilnehmern wurde erfolgreich ein Ausschlag um etwa 20mm gemessen. b) Das Galvanometer wurde an einen 100Ω Drahtdrehwiderstand angeschlossen, dessen Schleifer man nun hin- und herbewegen sollte. Dies sollte in der Theorie, ähnlich dem Bandgenerator, dazu führen, dass sich Elektronen ablösen, welche somit transportiert würden und als elektrischer Strom vom Galvanometer messbar wären. Just dies passierte auch: während man den Widerstand verstellte, zeigte sich auf dem Schirm ein Ausschlag. Es ist anzumerken, dass der Ausschlag jedoch sehr gering war, im Vergleich zum vorher gemessenen Körperstrom lediglich etwa 20% dessen. Es lieÿ sich auch beobachten, dass bei schnellerer Drehung am Widerstand, d.h. schnellerem Schleifen, die Auslenkung noch ein wenig erhöht wurde. Dies lässt sich daher erklären, dass eine schnellere Bewegung auch automatisch eine Temperaturerhöhung nach sich zieht. Da den Elektronen also zusätzlich Energie zugeführt wird, ist es leichter für sie, sich abzulösen und somit erhöht sich der Ausschlag. c) Beim geöneten Stromkreis ist kein Ausschlag des Galvanometers zu erkennen. Schlieÿt man nun aber das Galvanometer an einen Drehwiderstand an, so beobachteten wir folgendes: der Lichtstrich, den das Galvanometer auf den Schirm warf, wanderte langsam zur Seite und kam nach kurzer Zeit und kurzem Weg zum Stillstand. Das Anschlieÿen der Kontakte mag zwar nicht zu einm messbaren Strom geführt haben, jedoch haben sich unter Umständen einige Ladungsträger bewegt, denn durch den Anschluss des Widerstands ergab sich eine neue Ruhelage für das Galvanometer. 2 Statische Eigenschaften des Galvanometers 2.1 Innenwiderstand und Stromempndlichkeit Um den Galvanometer-Innenwiderstand und die statische Stromempndlichkeit zu berechnen, nutzen wir den linearen Zusammenhang zwischen der reziproken Auslenkung stand Rx 1 α und dem jeweiligen Vorwider- aus, den wir in der Vorbereitung hergeleitet haben: R3 1 R3 = ·Rx + · (RG + R4 ) α CI · U0 · R4 CI · U0 · R4 | {z } | {z } m Wir müssen also den Ausschlag 1 und dann den Kehrwert α über Spannung, die wir auf 1V (1) b α des Galvanometers bei verschiedenen Vorwiderständen Rx messen, Rx auftragen. Dafür lieferte uns die Spannungsteilerschaltung 1 eine einstellten. Da Schaltung 2 bereits auf der gleichen Platine integriert war, mussten wir lediglich einige Kontakte überbrücken und das Galvanometer anschlieÿen. 2 Für die verschiedenen Vorwiderstände Vorwiderstand Rx R x [ Ω] maÿen wir folgende Ausschläge: Galvanometerausschlag α [mm] 1 α 1 [ mm ] 0,0 63 0,0159 10,1 45 0,0222 22,0 33 0,0303 33,1 27 0,0370 47,1 22 0,0455 55,8 20 0,0500 67,6 18 0,0556 Trägt man nun den Kehrwert 1 α über Rx auf, so sticht auf den ersten Blick der lineare Zusammenhang ins Auge - es ist also naheliegend, eine Ausgleichsgerade in das Schaubild einzuzeichnen: Zur Berechnung der statischen Stromempndlichkeit CI durch Umformen von Formel (1) benötigen wir die Steigung der Ausgleichsgeraden. Wie im Fehlerskript gezeigt wird, lässt sich diese folgendermaÿen berechnen: P P P N · ( xi yi ) − ( xi ) · ( yi ) m= P 2 P xi − ( xi )2 N· (2) Hierbei entsprechen den folgenden Gröÿen: • N: Anzahl der Messungen, in diesem Fall • yi : y-Werte, in diesem Fall die reziproken Galvanometerausschläge • xi : x-Werte, in diesem Fall die Vorwiderstände Für den y-Achsenabschnitt b N =7 1 α Rx gilt dann, ebenfalls nach dem Fehlerskript: P b= P P P x2i · ( yi ) − ( xi ) · ( xi yi ) P 2 P N· xi − ( xi )2 Zur Berechnung der statistischen Abweichung von m und b (3) benötigen wir die Varianz der y-Werte σy . Für diese gilt nach dem Fehlerskript: σy2 = 1 X (yi − m · xi − b)2 N −2 Haben wir mit (4) die Varianz berechnet, lässt sich die Unsicherheit der Steigung cherheit des y-Achsenabschnitts σb (4) σm und die Unsi- ermitteln: s σm = N· P N· P s σb = σy2 ·N P x2i − ( xi )2 (5) X σy2 · x2i P x2i − ( xi )2 (6) 3 Relativwerte für die Unsicherheiten erhält man, indem man die Unsicherheit durch den ermittelten Wert teilt: σm m σb σb (rel.) = b σm (rel.) = (7) (8) Mit dem Computeralgebrasystem Maple errechneten wir folgende Werte, hier zusammengefasst in einer Tabelle (Ausdruck der Maple-Datei im Anhang): Gröÿe Steigung σm σm m R3 Einheit berechnet mit... 0,0006 1 mm· Ω 1 mm· Ω Formel (2) (abs) 0,000014 (rel) 2,4% y-Achsenabschnitt Die Widerstände errechneter Wert und R4 b Formel (7) 1 mm 0,0166 Formel (3) für den Versuch P1-14 lauten: Gröÿe Wert R3 σ R3 R4 σ R4 14,9 kΩ 0,2 kΩ 0,70 Ω Ω 0,01 Einheit Die Toleranz der Widerstände beträgt laut Vorbereitung Die Spannung von Formel (5) U0 = 1 V ±1, 5%, woraus sich obige Fehler errechneten. stellten wir mittels eines Messgerätes ein, dessen Auösung mit einem halben Skalenteil (Skala mit 50 Schritten), in diesem Fall also σU0 = 0,5 50 · 1 V = 0, 01 V angenähert werden kann. In der Vorbereitung haben wir bereits folgende Formel zur Berechnung der statischen Stromempndlichkeit hergeleitet: CI = R3 m · U0 · R4 (9) Setzt man obige Werte in (9) ein, so erhält man: CI = 35, 8 · 106 Um nun den den Fehler von ihr folgt für den Fehler s σ CI = = = = Hinweis: CI mm A (10) zu bestimmen, benötigt man die Formel für Fehlerfortpanzung. Mit σ CI : ∂CI 2 ∂CI 2 ∂CI 2 2 2 + + σU0 + σ R4 ∂m ∂U0 ∂R4 s 2 2 2 2 1 R3 R3 R3 2 2 2 2 σ R3 + σm − 2 + σU0 − + σ R4 − mU0 R4 m U0 R4 mU02 R4 mU0 R42 mm 1, 2 · 106 A 3, 4% 2 σR 3 ∂CI ∂R3 2 2 σm (11) (12) (13) (14) σm ist hierbei ein statistischer Fehler, während die anderen Abweichungen durch die Auösung bzw. durch die Bauart bedingt sind. In der Vorbereitung haben wir gezeigt, dass sich mit dem Wert bei Innenwiderstand RG Rx = 0 Ω der Galvanometer- bestimmen lässt: RG = Der Galvanometerausschlag für Rx = 0 Ω CI · U0 · R4 − R4 R3 · α (15) α = 63 mm. Da wir auch hier von einer Auösung betrug von einem halben Skalenteil (0, 5 mm, da es sich um Millimeterpapier handelte) ausgehen, beträgt σα = 0, 5 mm. Setzt man die benötigten Werte nun in (15) ein, so erhält man: RG = 26, 0 Ω 4 (16) Mittels Fehlerfortpanzung ergibt sich der Fehler zu: s σ RG = 2 σC I ∂RG ∂CI 2 + σU2 0 ∂RG ∂U0 2 + 2 σR 4 ∂RG ∂R4 2 + 2 σR 3 ∂RG ∂R3 2 + σα2 ∂RG ∂α 2 (17) = 1, 1 Ω (18) = 4, 2% (19) (Ausführliche Rechnung siehe Maple-Worksheet) 2.2 Brückenschaltung 2.2.1 Brücke oen Die Spannung für diesen Versuch lieferte wieder Schaltung 1, die wir aber diesmal mit Schaltung 3 verbanden. Schon die augenscheinliche Ähnlichkeit von Schaltung 3 bei geöneter Brücke mit Schaltung 2 lässt ein vergleichbares Verhalten vermuten: In der Vorbereitung haben wir hergeleitet, dass auch hier ein linearer Zusammenhang zwischen R14 besteht, der sich experimentell gut bestätigte, wie Messtabelle und Diagramm oenbaren: Vorwiderstand R14 [ Ω] Galvanometerausschlag α [mm] 1 α 1 [ mm ] 0 62 0,0161 5 59 0,0169 10 57 0,0175 15 55 0,0182 20 53 0,0189 25 52 0,0192 30 49 0,0204 35 48 0,0208 40 47 0,0213 45 44 0,0227 50 43 0,0233 5 1 α und Auch hier berechnen wir wieder die Steigung sowie deren Fehler und notieren uns die Werte und Fehler der eingebauten Widerstände: Gröÿe Steigung σm σm m Wert Einheit Herkunft 0,00014 1 mm· Ω 1 mm· Ω Formel (2) (abs) 0, 45 · 10−5 (rel) 3,2% y-Achsenabschnitt σb (abs) σb (rel) R11 σR11 R12 σR12 R13 σR13 U0 σU0 b Formel (5) Formel (7) 1 mm 1 mm 0,0161 0,00013 0,8% Formel (3) Formel (6) Formel (8) 477 kΩ Tabelle der Vorbereitungshilfe 7,2 kΩ Tabelle der Vorbereitungshilfe 47 Ω Ω Ω Ω Tabelle der Vorbereitungshilfe 0,7 47 0,7 1 Volt 0,01 Volt Tabelle der Vorbereitungshilfe Tabelle der Vorbereitungshilfe Tabelle der Vorbereitungshilfe Messgerät Die Gleichung der Ausgleichsgeraden lautet also mit den Werten aus obiger Tabelle: y =m·x+b (20) 2.2.2 Brücke geschlossen Wie bereits in der Vorbereitung angedeutet, erwarten wir in diesem Fall eine quasi zur x-Achse parallele Gerade, da der Widerstand des Potentiometer-Kreises klein gegen den Vorwiderstand ist. Die Messwerte variieren kaum: Vorwiderstand R14 [ Ω] Galvanometerausschlag α [mm] 1 α 1 [ mm ] 0 51 0,0196 5 51 0,0196 10 51 0,0196 15 51 0,0196 20 51 0,0196 25 51 0,0196 30 50,5 0,0198 35 50,5 0,0198 40 51 0,0196 45 51 0,0196 50 50,5 0,0198 Jetzt zeichnen wir beide Geraden in ein Diagramm ein, bestimmen allerdings auch für den Fall Brücke geschlossen die Steigung m und den y-Achsenabschnitt b der Ausgleichsgeraden (Formel: y = m·x+b) sowie deren Fehler. 6 Gröÿe Wert Steigung σm σm 10−5 0, 29 · 0, 16 · 10−5 m (abs) Herkunft 1 mm· Ω 1 mm· Ω Formel (2) Formel (5) 55,2% (rel) y-Achsenabschnitt σb σb Einheit b Formel (7) 1 mm 1 mm 0,0196 (abs) 0,000048 (rel) 0,24% Formel (3) Formel (6) Formel (8) R14 , für den sich die beiden Geraden In der Vorbereitung haben wir gezeigt, dass mit dem Widerstand schneiden, der Innenwiderstand RG des Galvanometers mit folgender Formel berechnet werden kann: RG = R14 · R12 R13 (21) Doch zunächst müssen wir diesen Schnittpunkt bestimmen. Hierzu setzen wir die beiden Geraden gleich: m · R14 + b = m · R14 + b (22) b−b m−m = 25, 6 Ω ⇒ R14 = (23) ⇒ R14 (24) Mit der Formel für Fehlerfortpanzung bestimmt man die Abweichung von s σR14 RG σb2 = ∂R14 ∂b 2 + σb2 ∂R14 ∂b 2 + 2 σm 2 + 2 σm ∂R14 ∂m 2 (25) = 0, 95 Ω (26) = 3, 7% (27) berechnet sich nun mit Formel (21). Da in Versuch P1-14 mit gröÿerem Fehler ∂R14 ∂m R14 : σ RG , ist, gilt RG = R14 , allerdings da die Widerstände zusätzliche Fehler verursachen: RG = 25, 6 Ω s σ RG R12 = R13 = 2 σR 14 (28) ∂RG ∂R14 2 2 + σR 13 ∂RG ∂R13 2 2 + σR 12 ∂RG ∂R12 2 (29) = 1, 1 Ω (30) = 4, 3% (31) 2.3 Statische Strom- und Spannungsempndlichkeit Um die Proportionalität zwischen Widerstand α und U zu bestimmen, verwendeten wir Schaltung 4 mit dem Ra = ∞. In der Vorbereitung haben wir gezeigt, dass aufgrund des im Vergleich zu den übrigen Bauteilen extrem hohen Vorwiderstands R15 für den Strom, der durch das Galvanometer ieÿt, näherungsweise folgendes gilt: I= U R15 7 (32) Für verschiedene Spannungen U maÿen wir folgende Galvanometerausschläge α (I anschlieÿend be- rechnet mit Formel (32)): α Spannung U [V] Galvanometerausschlag 0 0 0,00 0,1 8 0,21 0,2 16 0,42 0,3 23 0,63 0,4 31 0,84 0,5 39 1,05 0,6 47 1,27 0,7 55 1,48 0,8 63 1,69 0,9 70 1,90 1 78 2,11 [mm] Strom I [µ A] Der lineare Zusammenhang wird im Schaubild sehr schön deutlich: Mit Maple und den Formeln aus 2.1 bestimmen wir die Steigung sowie deren statistische Abweichung: Gröÿe Wert Einheit Herkunft mm A mm A Formel (2) (abs) 36, 9 · 106 0, 12 · 106 (rel) 0,3% Steigung σm σm Aufgrund der Beziehung α = CI · I m Formel (5) Formel (7) und weil der y-Achsenabschnitt nahe 0 ist, ist die Steigung Ausgleichsgeraden gerade die statische Stromempndlichkeit CI = m = 36, 9 · 106 CI , m der also: mm A (33) Dies kommt dem in Aufgabe 2.1 (10) ermittelten Wert recht nahe. Der statistische Fehler ist selbstverständlich gleich der Abweichung der Ausgleichsgeraden: σCI = σm = 0, 12 · 106 mm = 0, 3% A (34) Für die statische Spannungsempndlichtkeit gilt: CU = 8 CI RG (35) Setzt man die Werte für den Galvanometer-Innenwiderstand RG ein, die wir in Aufgabe 1 ermittelt haben, so erhalten wir für die statische Spannungsempndlichkeit und deren Fehler: CU σ CU 3 mm = 1, 42 · 106 V s ∂CU 2 ∂CU 2 2 2 = σ CI + σ RG CI RG s 2 1 CI 2 2 2 σ CI + σ RG = 2 RG RG mm = 0, 06 V = 4, 2% (36) (37) (38) (39) (40) Schwingverhalten Wir verwendeten für diese Aufgabe die Schaltung 4 aus der Vorbereitungsmappe (s.o.). Da wir bisher nur statische Eigenschaften des Galvanometers betrachtet hatten, wollen wir uns jetzt dem Schwingverhalten zuwenden. Dafür zogen wir schlicht das Kabel für das Galvanometer aus der Apparatur somit wurde der Stromkreis geönet und das Galvanometer schwang, mit unterschiedlicher Dauer und Schwingungsanzahl, je nach Widerstand, in seine Ruhelage zurück. Während des Herausziehens des Kabels wurde eine Stoppuhr betätigt, dann wurde gewartet, bis der Zeiger erst zur einen Seite ausschwang, wendete und dann zur anderen Seite schwang (Schwingung um die Ruhelage); wobei er es natürlich nicht wieder so weit schate, wie anfangs, denn die Schwingung ndet ja gedämpft statt. Der 2. Umkehrpunkt (α1 ) wird notiert - die Ausgangsgangslage α0 wurde ebenfalls notiert. So ging es weiter - der 4. Umkehrpunkt, etc. wurden allesamt notiert, bis der Zeiger wieder in seiner Ruhelage ankam. Dann wurde die Stoppuhr gestoppt. Von uns zu bestimmen war nun das Dämpfungsverhältnis, welches sich als kn = αn αn+1 (41) ergibt. Darüber hinaus sollte die Schwingungsdauer des Galvanometers ermittelt werden, welche sich als Quotient aus der Gesamtschwingdauer und der Anzahl der Schwingungen ergibt. Es ergaben sich die folgenden Messwerte: Ra (in Ω) 1001 1194 1500 2260 3300 ∞ Gesamtschwingdauer (in s) 12,51 16,41 20,74 24,37 24,59 57,41 α0 (mm) α1 (mm) α2 (mm) α3 (mm) α4 (mm) α5 (mm) α6 (mm) α7 (mm) α8 (mm) α9 (mm) α10 (mm) α11 (mm) α12 (mm) α13 (mm) 76 76 77 78 78 79 23 26 31 38 43 60 7 9 12 19 25 45 2 3 5 8 14 35 1 2 5 8 26 1 2 4 20 1 2 15 1 11 8 6 5 3,5 2,5 2 Somit ergibt sich für die Dämpfung für die jeweiligen Widerstände samt Mittelwert 9 k: k0 k1 k2 1001 3,30 3,29 3,5 1194 2,92 2,89 3 3 1500 2,48 2,58 2,4 2,5 2 2260 2,05 2 2,38 1,6 2,5 2 3300 1,81 1,72 1,79 1,75 2 2 2 ∞ 1,32 1,3 1,29 1,35 1,3 1,33 1,36 Widerstand (in k3 k4 k5 k6 k7 k8 k9 k10 k11 k12 k Ω) 3,36 2,95 2,39 2,09 1,87 1,38 1,33 1,2 1,43 1,4 1,25 1,33 Hier bleibt festzuhalten, dass es wahrscheinlich eher ungünstig war, so viele Werte aufzunehmen, da die Skala einfacher bei groÿen α ablesbar ist (bzw. sich dort der realtive Fehler in Grenzen hält). Es wäre sinnvoll gewesen, bei 3mm oder 4mm Auslenkung vor der Ruhelage aufzuhören. Für die Schwingungsdauern bei den einzelnen Widerständen ergibt sich: Widerstand (in Ω) Schwingungsdauer (in s) 1001 1194 1500 2260 3300 ∞ 4,17 4,10 4,15 4,06 4,10 4,10 Aus den Mittelwerten für die Schwingungsdauer lässt sich jetzt wiederum ein Mittelwert berechnen, T = 4, 11s die mittlere Schwingungsdauer des Galvanometer lautet unserer Messung nach: Desweiteren können wir mittels βRa 1 = · ln T αn αn+1 Ra die Abklingkonstanten für die verschiedenen Widerstände (42) bestimmen: β1001 β1194 β1500 β2260 β3300 β∞ 0,29 Hz 0,26 Hz 0,21 Hz 0,18 Hz 0,15 Hz 0,07 Hz Jetzt werden wir, um die Galvanometerkenngröÿen ausrechnen zu können, (βRa − β∞ )−1 über Ra auftragen. Wir erhalten als Werte: Ra (in Ω) (βRa − β∞ )−1 (in s) Widerstand 1001 1194 1500 2260 3300 4,55 5,26 7,14 9,09 12,50 ∞ Es ergibt sich also das bereits angesprochene Diagramm, wobei allerdings noch ein Wert hinzugefügt (−RG , 0). Dieser ergibt sich aus vorangegangenen Aufgabenteilen: In Aufgabe 2.1 erhielten wir RG2.1 = 26, 0Ω, in Aufgabe 2.2 wurde RG2.2 = 25, 6Ω ermittelt. Ergo verwenden wir hier das arithmetische Mittel und der hinzukommende Punkt lautet: (−25, 8Ω , 0). werden soll: 10 Nun ist die Frequenz des ungedämpften Galvanometers zu ermitteln, mit deren Hilfe wir später die Kenngröÿen berechnen werden. Für die gesuchte Frequenz gilt: s ω0 = 2π T∞ 2 2 + β∞ Mit obigen Werten folgt für die von uns ermittelte Frequenz: Desweiteren ergibt sich der Auÿenwiderstand, Ra , gr (43) ω0 = 1, 53 Hz für die Grenzdämpfung, der bei (ω0 − β∞ )−1 )−1 (ω0 − β∞ = 0, 68s. Setzt man dies als y-Wert in die Geradengleichung unserer Ausgleichsgerade ein (y = 0, 0037x + 0, 7126), so erhält man als Widerstandwert für die Grenzdämpfung: Ra , gr = −7, 48 Ω. abgelesen werden soll. Mit den Werten von oben ergibt sich: Dies ist ein nicht so guter Wert. Der wirkliche Wert ergab sich, wie im Aufgabenblatt angedeutet, durch Schaltung 4. Betätigte man dort nämlich den Taster, so stellte man fest, dass der Zeiger des Galvanometers in sehr kurzer Zeit in Ruhe war, mit anderen Worten - mit geschlossenem Stromkreis am Taster, benden wir uns recht nahe am Grenzwiderstand. Betrachtet man Schaltung 4, so sieht man, dass bei geschlossenem Taster der 330Ω-Widerstand und das Galvanometer parallel geschaltet sind. Für parallel geschaltete Widerstände gilt reziproke Addition: Ra , gr = 1 1 + 330Ω RG −1 = RG · 330Ω = 24, 0Ω RG + 330Ω (44) Das heiÿt, dass sich unser Wert (mal abgesehen vom Vorzeichen) immerhin in der gleichen Gröÿenordnung bendet, aber prozentual doch eher weiter weg liegt. Was nun noch zu berechnen bleibt, sind die Galvanometerkenngröÿen: • Die Galvanometerkonstante G: G= • Das Trägheitsmoment Θ Die Rückstellkonstante (45) des schwingenden Systems: 2 m · CI02 · ω04 Θ= • 2 m · CI0 · ω02 D (46) der Torsionsaufhängung: D= Dafür müssen wir aber noch beachten, dass CI0 2 m · CI02 · ω02 (47) als Drehwinkel im Bogenmaÿ von Spule, bzw. Drehspie- gel, geteilt durch den entsprechenden Strom, genommen werden muss. Die Umrechnung von unserer bisherigen Abweichung in mm zu Bogenmaÿ ergibt sich folgendermaÿen: CI CI · I; CI0 = 2r 2r 0 ⇒ 2 · ϕ · r = α = CI · I ⇒ ϕ = CI · I α = 2 · ϕ · r; ϕ = (48) (49) Daher erklärt sich also die Forderung aus dem Aufgabenblatt, wobei sich der Faktor 1/2 in obiger Gleichung folgendermaÿen erklärt: der Lichtstrahl ist doppelt so weit ausgelenkt wie der Spiegel (Einfallswinkel vom Strahl = Ausfallswinkel). CI0 kann jetzt einfach mittels CI0 = CI bedienen wir uns aus den vorangegangenen CI2.3 = 3, 69 · 104 m A aus Aufgabe 2.3. Wir bilden 4 m und es ergibt sich: dem Wert CI = 3, 64 · 10 A Aufgabenblatt ist 0,25m für den Radius gegeben. Für Aufgaben: CI2.1 = 3, 58 · 104 m A aus Aufgabe 2.1 und wieder das arithmetische Mittel und rechnen mit Die statische Stromempndlichkeit (Bogenmaÿ): Die Galvanometerkonstante: CI0 = 7, 27 · 104 1 A G = 3, 18 · 10−3 ΩAs Das Trägheitsmoment des schwingenden Systems: Die Rückstellkonstante der Torsionsaufhängung: CI 2r berechnet werden, im Θ = 1, 87 · 10−8 ΩA2 s3 D = 4, 4 · 10−8 ΩA2 s 11 4 Stromstöÿe Bei den vorangegangenen Aufgaben oss der Strom zumindest solange, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hatte. Nun wollen wir aber untersuchen, wie sich das Galvanometer bei kurzen Stromstöÿen verhält. Der Einfachheit halber wird der kurze Stromstoÿ von einem Kondensator ausgeführt - da dessen Entladung aber exponentiell verläuft, ist es nicht möglich eine feste Länge des Stoÿes anzugeben. Man wählt deshalb als gute Näherung für die Stromstoÿdauer TQ (nach dieser Zeit sind etwa 95% der Ladung abgeossen): TQ = 3 · R · C (50) Für die Ladung eines Kondensators gilt bekanntlich: Z I dt = Q = C · U (51) Man verwendet Schaltung 5: TQ Wir sollten nun bei sehr kurzer Stromstoÿdauer d.h. man stellt das Potentiometer R17 auf 0Ω (dies ist einfach durch ein kleines ein.) die Stromempndlichkeit Cb R zu realisieren, des Galvanometers prüfen. Der Kondensator konnte mittels Knopfdruck ge- und entladen werden, bei der Entladung ergab sich dann (je nach Widerstand: 33Ω, 332Ω, 999Ω und ∞ Ω) ein Maximalausschlag, mit dem man die gesuchte Empndlichkeit errechnen kann: Cb = αmax C · U · 2r (52) Theoretisch lassen sich diese Werte ebenfalls berechnen und zwar in folgenden Fällen mit den entsprechenden Formeln, die sich aus der Dierentialgleichung (s.Vorbereitungsmappe) herleiten, welche das Schwingverhalten des Galvanometers beschreibt: • Ballistische Empndlichkeit bei minimaler Dämpfung, Schwingfall: Ra = ∞ Cb = G Θ · ω0 (53) • Ballistische Empndlichkeit nahe der Grenzdämpfung, Grenzfall: Ra = 332Ω, Ra = 999Ω Cb = G Θ · ω0 · e (54) • Fluxmetrische Empndlichkeit, Kriechfall: Ra = 33Ω Cb = Ra + RG G (55) Dabei wirkt sich der Term, der sich aufgrund der Parallelschaltung ergibt, nur bei kleinen Unsere Messwerte waren die Folgenden: Ladespannung U = 0,2V, Kapazität des Ladekondensators 12 C = 5,52µF Ra aus. Ra (in Ω) Maximalausschlag αmax (in mm) 33 332 999 ∞ 6 32 46 57 Es ergeben sich nun aus den obigen Formeln und den bisher gesammelten Werten für die Galvanometerkenngröÿen folgende Werte: Ra Widerstände (in Cbexp (in C1 ) 1, 09 · 104 5, 80 · 104 8, 33 · 104 1, 03 · 105 Ω) 33 332 999 ∞ Cbtheo (in C1 ) 1, 85 · 104 4, 10 · 104 4, 10 · 104 1, 10 · 105 Prozentuale Abweichung 41,1% 41,5% 103,2% 6,4% Aufgrund der vielen möglichen Folgefehler kann man die wirkliche Güte der Messung schwer bewerten - da ja nämlich die Werte aus Aufgabe 3 durchaus auch stark fehlerbehaftet sein können, trüge sich der Fehler bis hierher weiter. Am Schluss sollten wir uns noch durch mehrere Messungen mit gröÿeren dass nur für TQ << T R-Werten davon überzeugen, TQ ist. Dafür maÿen wir die Stromstoÿempndlichkeit nahezu unabhängig von also bei unterschiedlichen Werten für Widerstand R R17 und (in R a = ∞: kΩ) Maximalausschlag (in mm) 0 58 40 55 80 50 120 43 160 37 200 32 240 30 280 30 320 27 360 25 13 Man erkennt hier deutlich, dass die Stromstoÿempndlichkeit, die proportional zur Auslenkung ist (s.o.), mit wachsendem R sinkt und von TQ abhängig wird. Es bleibt als letztes noch die Frage zu beantworten: Welchen Sinn haben ballistische Messungen? In der Mechanik kann man sich zum Beispiel die Frage nach der Geschwindigkeit eines Projektils stellen - dafür schieÿt man es auf ein Pendel, beispielsweise einen Sandsack, und misst dann den Ausschlag des Pendels. Die Aussschlagshöhe des Pendels ist dann charakteristisch für die Energie, die das Projektil besaÿ und man kann mittels der Erhaltungssätze für Impuls und Energie zurückrechnen, welche Geschwindigkeit das Projektil vor dem Einschlag besessen haben muss. Beim Galvanometer benutzen wir das gleiche Prinzip - der Ausschlag des Zeigers ist charakteristisch für den geossenen Strom, denn es gilt: Z αmax = Cb · TQ I dt (56) 0 Ist also die ballistische Empndlichkeit unseres Galvanometers bekannt, können wir mittels des Maximalauschlags auf die durch das Galvanometer geossene Ladung schlieÿen (für kleine T). 14