12-1-2-11 Elektrisches Feld einer Punktladung Wie sieht das elektrische Feld einer Punktladung aus? 106-108/Kapitel 4.1.3 Wir erinnern uns an das radiale Gravitationsfeld einer Masse: Die Gravitationsfeldstärke lautete g m mit der Gravitationskonstante . r2 Das elektrische Feld einer Punktladung oder einer geladenen Kugel hat die gleiche Gestalt: Die Feldstärke des elektrischen Feldes lautet entsprechend E k Konstanten k. Die Konstante k erhalten wir durch folgende Überlegung: Q (Gleichung 1) mit der r2 In der nachfolgenden Abbildung erkennt man einen aufgeschnittenen Kugelkondensator. Die innere Kugel sei positiv aufgeladen, die äußere negativ. Wenn der äußere Radius b nur geringfügig größer ist als der Radius a, haben beide Kugeln etwa die gleiche Fläche A 4 a 2 . Der kleine Abstand der beiden Kugeln ist d. Das elektrische Feld zwischen der inneren Kugel und der äußeren Kugel ist ein Radialfeld, d.h. die Feldlinien verlaufen wie Mittelpunktsstrahlen von der inneren Kugel zur äußeren Kugel. Wir stellen uns den Kugelkondensator als verformten Plattenkondensator vor. Die innere Kugel sei die eine Platte, die äußere Kugel sei die andere Platte. Für die Kapazität des A 4 a 2 Kugelkondensators gilt dann: C 0 0 . d d Q Die Kapazität C ist definiert durch: C . U Q 4 a 2 0 Wir erhalten die Gleichung: U d Die Spannung U können wir ersetzen durch U E d . Das Feld E hat in dem schmalen Raum zwischen den beiden Kugeln einen nahezu konstanten Betrag. Q 4 a 2 0 Somit gilt: . Wir können diese Gleichung nach E auflösen und erhalten: Ed d 1 Q E 2 . 4 0 a Das elektrische Feld im Kugelkondensator wird ausschließlich von der inneren Kugel erzeugt, da die gleichverteilte Ladung auf der äußeren Kugel wie ein Faraday-Käfig wirkt und keinen Betrag zum elektrischen Feld innerhalb der äußeren Kugel leistet. Somit ist das elektrische Feld einer geladenen Kugel mit dem Radius r direkt an ihrer 1 Q Oberfläche E 2 (Gleichung 2). 4 0 r Vergleichen wir Gleichung 2 mit Gleichung 1, so können wir für die Konstante k folgern: 1 . k 4 0 Das radiale elektrische Feld einer Punktladung oder einer geladenen Kugel mit gleichmäßiger Ladungsverteilung hat den Betrag E 1 4 0 Q r2 1. Drei Ladungen Q1 , Q2 und Q3 befinden sich an den Orten Q1 (0 / 0) , Q2 (1cm / 0) und Q3 (0 / 1cm) . a. Es sei Q1 Q2 Q3 1nC . Bestimme die elektrische Feldstärke am Punkt P(1cm / 1cm) . b. Es sei Q1 Q2 1nC und Q3 1nC . Bestimme die elektrische Feldstärke am Punkt P(1cm / 1cm) . 1. a. Die elektrische Feldstärke ist ein Vektor. Wir wollen daher für jede Ladung die x- Komponente und y-Komponente der elektrischen Feldstärke bestimmen: Q1 : Der Betrag der elektrischen Feldstärke von der Ladung Q1 am Punkt P ist Q1 1 10 9 C V 4,5 10 4 2 2 4 2 4 0 1cm 1cm 4 0 2 10 m m Dabei ist die x-Komponente dieser elektrischen Feldstärke V V E1, x 4,5 10 4 cos(45) 3,2 10 4 m m Die y-Komponente dieser elektrischen Feldstärke ist V V E1, y 4,5 10 4 sin(45) 3,2 10 4 m m E1 1 E1 E1, y 45 E1, x Q2 : Der Betrag der elektrischen Feldstärke von der Ladung Q2 am Punkt P ist Q1 1 10 9 C V E2 9 10 4 2 4 2 4 0 1cm 4 0 1 10 m m Dabei ist die x-Komponente dieser elektrischen Feldstärke E 2, x 0 1 Die y-Komponente dieser elektrischen Feldstärke ist V E 2, y 9 10 4 m Q3 : Der Betrag der elektrischen Feldstärke von der Ladung Q3 am Punkt P ist Q1 1 10 9 C V 9 10 4 2 4 2 4 0 1cm 4 0 1 10 m m Dabei ist die x-Komponente dieser elektrischen Feldstärke V E3, x 9 10 4 m Die y-Komponente dieser elektrischen Feldstärke ist E3, y 0 E3 1 Wir addieren nun die elektrischen Feldstärken komponentenweise auf: V V V E x E1, x E2, x E3, x 3,2 10 4 0 9 10 4 12,2 10 4 m m m V V V 9 10 4 0 12,2 10 4 m m m Der Betrag der elektrischen Feldstärke, die von den drei Ladungen hervorgerufen wird, ergibt sich nach dem Satz des Pythagoras: E y E1, y E2, y E3, y 3,2 10 4 2 V2 V 10 V E E E 1,5 10 1,5 10 1,7 10 5 2 2 m m m b. Nach der gleichen Vorgehensweise wie im Aufgabenteil a) ergibt sich (Vorzeichen der Ladung Q3 beachten): 2 x 2 y 10 V m V 3,2 10 4 m E1, x 3,2 10 4 E1, y E 2, x 0 E 2, y 9 10 4 V m E3, x 9 10 4 E3, y 0 V m E x E1, x E2, x E3, x 3,2 10 4 V V V 0 9 10 4 5,8 10 4 m m m E y E1, y E2, y E3, y 3,2 10 4 V V V 9 10 4 0 12,2 10 4 m m m E E x2 E y2 0,3 1010 2 V2 V 10 V 1 , 5 10 1,3 10 5 2 2 m m m