Norbertschule Lette, Klassen 4a und 4b Manege frei für Ziegen, Tauben und Akrobaten Oelde/Lette (gl). „Du dumme Ziege!“ Wer kennt diesen Ausspruch nicht? Wir haben es anders erlebt. „Ziegen sind gar nicht dumm, sie sind richtige Zirkusartisten“, sagt Harald Köllner. Er ist der Direktor des Mitmach-Zirkus’ Paletti. Zirkussen, Zoos, Bauern oder von Händlern. Die Tiere sind sehr gehorsam. Fridolin, eine der vier Bergziegen, ist am sympathischsten. Wir lernen, Kontakt zu den Tieren zu bekommen und üben Kunststücke mit ihnen, zum Beispiel Springen und den Gang Der Zirkus hat durch die Manege. an unserer Schule Unser Thema: Auch lernen wir, in Lette für eine Mitmach-Zirkus die Ziegen über eiWoche Halt genen Schwebebalmacht. Jeder von Paletti in der Schule ken zu führen. uns war kein norDie Dressur sieht leichter aus maler Schüler mehr, sondern Zirkusmitglied, zum Beispiel Artist als sie ist. „Man muss die Ziegen oder Tierdompteur. Am Ende der nach jedem Kunststück mit einem Woche gab es zwei große Galavor- Leckerli belohnen“, erklärt der Zirkusdirektor. „Dann hören die führungen mit allen Kindern. Zum Zirkus gehören viele Tie- Tiere besser und machen das re, auch Ziegen. Seit 36 Jahren Kunststück immer wieder. Am dressiert Harald Köllner seine besten ist hartes Brot oder hartes Ziegen. „Mit zehn Jahren habe ich Gemüse.“ Auch Tauben gehören zum Zirdamit begonnen“, berichtet er stolz. Der Zirkus Paletti hat vier kus Paletti. Die Taubendressur Bergziegen. Sie heißen Hansi, leitet die Tochter Christina zuGustav, Fridolin und Georg. Die sammen mit ihrer Mutter Gabriejüngste Ziege ist acht Jahre und le (48). Sie machen das schon seit 13 Jahren. „Man muss behutsam die älteste elf Jahre alt. „Durchschnittlich werden und lieb zu den Tauben sein. Nur Bergziegen 16 Jahre alt und 50 mit Liebe haben diese Tiere VerZentimeter groß“, erzählt der trauen“, sagt Gabriele Köllner Zirkusdirektor. Die Familie aus eigener Erfahrung. Die Tauzüchtet die Tiere teilweise selber ben heißen Hansi, Susi und Heidi, oder bekommt sie von anderen es gibt noch viele andere. Schülerreporter unterwegs Applaus! Zirkus-Ziege Fridolin läuft tänzelnd über den Schwebebalken in der Manege. Geführt wird er von Sophie. Die Ziege ist eine von vieren, die zum Mitmach-Zirkus Paletti gehören. Der Zirkus mit Direktor Harald Köllner (r.) hat an der Norbertschule in Lette für eine Woche Halt gemacht. Bilder: Klasse 4a/4b, Springer Drahtseil hält bis zu fünf Erwachsene aus Die älteste Taube ist zwölf Jahre alt. Insgesamt leben 25 Tauben im Zirkus. Wir Kinder üben mit den ihnen Kunststücke. Dazu benutzen wir verschiedene Geräte: ein Eisengestell als Herz geformt mit Stufen innen darin, ein Karussell, Reifen. Zum Beispiel setzen wir die Vögel auf das Karussell und drehen es. „Die Glocke“ hat ihre Schülerreporter losgeschickt. Was sie erlebt haben, ist auf dieser Sonderseite zu lesen. 43 Klassen aus dem Kreis Warendorf machen bis Mai mit beim „Glocke“-Projekt „Zeitung in der Grundschule“. Alle Reportagen im Internet: www.die-glocke.de ner das Laufen auf dem Drahtseil vier bis fünf Stunden lang. Das fünf Meter lange Seil kann bis zu fünf erwachsene Menschen aushalten. ,,Bis heute bin ich erst einmal heftig vom Seil gefallen“, sagt Gabriele Köllner. Der 23-jährige André Köllner, einer der beiden Söhne der Zirkusfamilie, trainiert mit uns Kin- dern am Trapez. Es ist noch schwerer, als es aussieht, weil das Trapez zwei Meter über dem Boden hängt. Die Stange ist zehn Kilogramm schwer. Das liegt daran, dass an den Seiten Gewichte befestigt sind, damit das Trapez nicht so schaukelt. „Sonst könnte man sich ernsthaft verletzen“, sagt André Köllner. Direktor: „Ich bin ein geborenes Zirkuskind“ Wusstest Du, dass ... ... die Tiere im Zirkus Paletti auf insgesamt 106 Beinen laufen? Wenn man nämlich die Beine von allen Tieren zusammenrechnet, ergibt das so viele. ... die Tiere fünf- bis sechsmal am Tag gefüttert werden müssen? ... dass der Zirkus sieben Ponys, zwei große Pferde, vier Ziegen, 25 Tauben und einen Wachhund hat? ... der Hengst Texas mit 28 Jahren das älteste Tier im Zirkus Paletti ist? ... die sechs Wochen alte Taube das jüngste Tier ist? ... das Pferd Bronko von den Füßen bis zum Rücken 1,50 Meter groß und somit das größte Tier des Zirkus’ ist? ... eine große Pyramide aus Menschen bis zu drei Meter hoch werden kann? ... die Artisten vom Zirkus Paletti schon seit 15 Jahren Pyramiden üben? ... es schon seit 1000 Jahren menschliche Pyramiden gibt? Nicht nur Tiere, sondern auch Kunststücke auf dem Drahtseil gehören zum Programm des Zirkus’. Die Drahtseil-Kunststücke leitet Gabriele Köllner, die Frau des Direktors. Sie lebt von Kindheit an im Zirkus. „Ich habe das Balancieren auf dem Drahtseil von meinen Eltern gelernt“, sagt sie. Im Winter übt Gabriele Köll- Oelde/Lette (gl). Wir haben die Zirkusfamilie Köllner in ihrem Wohnwagen getroffen. Es sieht darin aus wie in einer kleinen Wohnung, und es ist richtig gemütlich. Zur Zirkusfamilie gehören Mutter Gabriele (48), der Zirkusdirektor Harald (46), die Tochter Christina (16) und die beiden Söhne Alexander (19) und André (23). Wir haben sie interviewt. Alles über das Leben im Zirkus wollten die Schülerreporterinnen (v. l.) Judith, Jennifer und Caroline vom Direktor des Mitmach-Zirkus’ Paletti, Harald Köllner, erfahren. Klassen 4a und 4b: Wie oft sind Sie schon aufgetreten? Harald Köllner: Das kann man nicht zählen, schon mehr als 1000 Mal. Klassen 4a und 4b: Wie sind Sie eigentlich zum Zirkus gekommen? Harald Köllner: Ich bin ein geborenes Zirkuskind. Schon mein Ur-Ur-Großvater hatte einen Zirkus im Krieg. Ich leite den Mitmachzirkus Paletti jetzt schon Zirkuszelt für 250 Zuschauer Oelde/Lette (gl). Anstrengung pur! Die herrschte, als die Zirkusfamilie Köllner ihr Vorstellungszelt ausgepackt hat. Viele Kinder und Erwachsene haben mitgeholfen, das Zelt aufzubauen. Und so funktioniert das Zeltaufbauen: Nach dem Ausstreuen der Sägespäne wird das Grundgestell mit einem Lastwagen aufgestellt. André Köllner meint, dass es die schwerste Arbeit ist, die Pflöcke für die Spanngurte in den Boden zu rammen. „Man braucht 43 Pflöcke, um das Zirkuszelt zu verzurren“, sagt er. Die Pflöcke haben eine Länge von 1,20 Meter und müssen mit einem zehn Kilogramm schweren Hammer in die Erde geschlagen werden. Danach wird mit zwei Flaschenzügen die Dachplane vom Zirkuszelt acht Meter in die Höhe gezogen. Mit Gurten muss sie gespannt werden. Nun geht es ans Einrichten der Manege, schließlich muss die schwere Tribüne ins Zelt getragen werden. Jetzt hat das Zelt einen Durchmesser von 18 Metern. Es bietet 250 Gästen Platz und ist ein Jahr alt. Insgesamt braucht es fünf Stunden, um das gesamte Zelt aufzubauen. seit 15 Jahren. Klassen 4a und 4b: Wo verbringen Sie den Winter? Harald Köllner: Für den Winter haben wir eine Halle in Hamm gemietet. Diese ist aber nur zum Trainieren. Wir wohnen das ganze Jahr über im Wohnwagen. Klassen 4a und 4b: Was sind Ihre Aufgaben im Zirkus? Gabriele Köllner: Ich mache die Taubendressur, André macht Akrobatik und Jonglage, Hula-Hupp-Akrobatik macht Christina. Alexander führt spannende Kunststücke auf dem Drahtseil vor. Der Zirkusdirektor zeigt die Ziegendressur und die Ponydressur. Klassen 4a und 4b: Wo waren Sie schon überall mit dem Zirkus? Gabriele Köllner: Wir waren mit unserem Zirkus schon in ganz Deutschland, aber vor allem sind wir in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Alina zeigt ein Kunststück am Trapez. Das hat ihr Akrobat André Köllner beigebracht. Die Reporter Norbertschule Lette, Klasse 4a: Jennifer Balzer, Gülsen Basarir, Steffen Baxheinrich, Lukas Gösling, Stefan Großecosmann, Daniel Klassen, Leon Klos, LenaSophie Koop, Tim Levejohann, Kai Lohmüller, Carlos Möllenbrock, Lea Petermann, Kira Populoh, Leon Populoh, Marietheres Recker, Judith Recklingloh, Sophia-Marie Stonawski Klasse 4b: Verena Gerke, Philipp Gnegel, Julia Gutsche, Lennart Hegemann, Maren Heitmeier, Ivonne Jäger, Marcel Kirsch, Aaron Knubel, Leyla Kopp, Jannek Korher, Anna-Lena Olmedo, Marie Petermann, Caroline Reckordt, Lea Schöning, Robin Sedhoff, Jacqueline Sicher, Luisa Stertkamp, Niklaus Stiben Fünf Stunden hat es gedauert, bis das Zelt des Zirkus’ Paletti auf der Wiese an der Norbertschule in Lette aufgebaut war. Viele Schülerreporter und Eltern haben mitgeholfen. Bloß nicht zittern! Ganz vorsichtig trägt Marie eine Zirkus-Taube auf einem Reifen. Mit schlechter Laune ist Clownspielen schwerer Oelde/Lette (gl). Auch ein Clown tritt im Mitmach-Zirkus Paletti auf. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt. Die Zirkusfamilie: (v. l.) Gabriele und Harald Köllner mit Christina, Alexander und André als Clown. Klassen 4a und 4b: Wie heißen Sie? André Köllner: Mein Name ist André. Klassen 4a und 4b: Wie sind Sie zum Zirkus gekommen? André: Ich bin im Zirkus geboren und bin bereits mit drei Jahren das erste Mal als Clown aufgetreten. Klassen 4a und 4b: Ist es schwer, gute Laune zu verbreiten? André: Das macht mir immer Spaß, Leute zum Lachen zu bringen. Wenn ich gutgelaunt bin, ist es ganz einfach. Wenn ich weniger gut gelaunt bin, ist es schwerer für mich, den Clown zu spielen. Klassen 4a und 4b: Sind Sie im wahren Leben auch so lustig? André: Ich bin nicht nur als Schauspieler so lustig, sondern auch im wahren Leben. Klassen 4a und 4b: Was ist wichtig, damit auch Kinder gute Clowns spielen können? André: Es ist wichtig, dass alle Kinder gut zuhören und mitmachen. So lernen sie ganz schnell, den Clown zu spielen.