Flugi Zirkus: Zirkustiere, Sklaven der Manege

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Zirkustiere
Sklaven der Manege
Einige unserer Nachbarländer und
inzwischen auch schon die ersten Städte
in der Bundesrepublik lassen keine
Zirkusse mit Tierdressuren mehr zu. Aus
gutem Grund! Und nun bangen natürlich
einige Zirkusunternehmen um ihre
Existenz, solange sie nicht ihr ethisch
fragwürdiges
Programm
auf
ein
tierfreundliches umstellen. Dabei gibt es
längst vorbildliche Zirkusse, die keine
Tierdressuren mehr im Programm haben
und damit äußerst erfolgreich sind
(vielleicht erinnern Sie sich z. B. noch an
den Zirkus Flic-Flac?). Die inhumane
Tierdressur im Zirkus ist heute nicht mehr
zeitgemäß!
Einige der vielen Argumente, die gegen
die
überkommende
traditionelle
Tierdressur sprechen:
1. Der Zirkus kann keine artgerechte
Tierhaltung bieten. Besonders Tiere wie
z. B. Elefanten oder Raubtiere leiden in
ihren lebensunwürdigen Gefängnissen.
a) Die einzige Abwechslung in ihrem
tristen Leben sind die herabwürdigen
erzwungenen Kunststückchen.
b) Statt der vielfältigen artgerechten
Kontakte zu Artgenossen bleibt den
Tieren nur der Dompteur.
c) Ihr Leben lang sehen sie außer ihrem
Käfig allenfalls die Manege.
2. Der Zirkus kann den Tieren keinen
Ersatz für die vielfältigen Aktivitäten im
normalen Leben in freier Wildbahn bieten.
Weder Klima, noch Futter, noch Sozialoder Fortpflanzungsverhalten (wie auch
freie Partnerwahl) kann der Zirkus bieten.
3. Kein Mensch kann wohl ernsthaft dem
Glauben
verfallen,
die
gezeigten
"Kunst"stücke
hätten
irgendeine
Ähnlichkeit
mit
natürlichen
Verhaltensweisen der Tiere in ihrer
eigentlichen Heimatwelt. (Haben Sie
schon einmal Tiere
durch brennende
Reifen springen
oder Elefanten auf
Rüsseln
stehen
sehen?).
Aber
es
gibt
tatsächlich auch heute noch Dompteure,
die dieses den Zuschauern weismachen
wollen. Das ist ein Versuch, von dem
eigentlichen Akt der Dressur abzulenken.
Dieser basiert psychologisch betrachtet
auf dem Wunsch des Menschen, über
andere zu herrschen und somit auch über
"wilde" Tiere. Natürlich spielt der Profit
ebenso eine große Rolle. Die finanzielle
Sicherung der Zirkusse wäre allerdings
ohne Tiere ebenso möglich, was bereits
einige Unternehmen sehr erfolgreich
vormachen. Zudem gäbe es im Winter
dann
auch
keine
bettelnden
Zirkusangestellten
mit
frierenden
Kamelen in unseren Fußgängerzonen
mehr.
4. Die Unnatürlichkeit und Unterdrückung
zeigt sich deutlich auch an Dressuren, bei
denen Dompteure besonders imposante
Tiere zwingen, sich ihnen gegenüber bei
den absurdesten Tätigkeiten (Kopf im
Krokodilmaul etc.) friedlich zu verhalten.
Hier wird die Herrschaft des Menschen
über das Tier besonders stark in den
Vordergrund gerückt.
5. Mit diesen vermenschlichenden
Darbietungen wird den Tieren ihre Würde
genommen. Aus einem Löwen wird ein
Schoßhündchen. Der Dompteur macht
sich stattdessen zum König. Die Tiere
sind die Sklaven der Manege.
6. Der Zirkus hat überhaupt nicht den
Platz,
wenigstens
annähernd
den
Bewegungsdrang
der
Tiere
zu
befriedigen. Zwei Beispiele: "Nachts
bekommen Flusspferde Hunger und
gehen zum Weiden an Land. Dabei
vertilgen sie bis zu 40 Kilogramm Gräser
und Früchte. Das wächst natürlich nicht
alles an einer Stelle, darum wandern
Flusspferde manchmal fünf oder auch
mehr Kilometer in einer einzigen Nacht."
und "In einer einzigen Jagdnacht legen
Tiger über 30 Kilometer zurück"
(Originalzitate des Zoo Hannovers im
Internet). Wie sollte ein Zirkus auch nur
einen Tag lang jemals seinen Tieren so
viel Auslauf bieten können?
7. Die Haltung der Zirkustiere zeigt sich
häufig
in
psychischen
Verhaltensstörungen.
Meist
werden
typische Auffälligkeiten vom Publikum
nicht als solche erkannt (z. B. stereotype
Bewegungen wie das Hin- und Herlaufen
von Raubtieren in ihren engen Käfigen,
das "Weben" (Hin- und Herpendeln) der
Elefanten).
8. Zoos weigern sich in der Regel, selbst
überzählige
Tiere
an
Zirkusse
abzugeben. In einer gemeinsamen Schrift
der Zoologischen Gärten von München,
Nürnberg, Augsburg und Straubing
(Manati 2/98) heißt es dazu: "Theoretisch
können überzählige Jungtiere an den
Tierhandel und damit letztendlich an
Wanderzirkusse
oder
Privatleute
abgegeben werden. Diese Möglichkeit
scheidet unter Tierschutzgesichtspunkten
jedoch weitgehend aus, weil die
Ansprüche der meisten Zootiere an eine
artgerechte Haltung so hoch sind, daß sie
im Zirkus oder durch Privatleute in aller
Regel nicht gedeckt werden können."
9.
Gerne
führen
Zirkusse
die
Schutzbehauptung heran, sie würden
aussterbende
Tierarten
vor
der
Ausrottung bewahren. Das einzelne Tier
hat nichts davon, dass es in einem Zoo
oder einem Zirkus gezüchtet wird. Der
Preis, den das Tier dafür bezahlt, ist ein
unwürdiges
armseliges
Leben
in
artfremder Umgebung. Wer jedoch
seltene Tiere vorweisen kann, liegt in der
Zuschauergunst höher. Aber bedrohte
Tierarten einzufangen, ist illegal. Also
bedeutet für den Zirkus die Zucht solcher
Tierarten
die
Sicherung
weiterer
Attraktionen.
10. Zirkusunternehmen verhindern die
natürlichen
Beziehungen
zwischen
Menschen und Tieren.
a) Durch
die
unnatürliche
Zurschaustellung und Dressur der
Tiere wird besonders Kindern ein
völlig falsches Bild vermittelt. Kinder
lernen
allenfalls,
dass
Menscheninteressen den Tieren mit
Gewalt
aufgezwungen
werden
können.
b) Einem gewaltfreien Miteinander von
Mensch und Tier (und indirekt auch
zwischen den Menschen) steht diese
Vorführung
von
Unterdrückung
Andersartiger völlig entgegen.
c) Besonders Kindern wird ein falsches
Tierverständnis vermittelt, denn
-
-
-
die Tiere müssen sich den ihrer
artfremden
Umgebung
durch
unnatürliche
Verhaltensweisen
anpassen,
und der Zirkus lebt vor, wie zur
Domestizierung
gänzlich
ungeeignete Tiere, z. B. Raubtiere
oder Nilpferde, ihrer Freiheit
beraubt werden.
Das wirkliche freie Leben der Tiere
ist auf diese Weise nicht im
Entferntesten erahnbar.
Deshalb sollten Sie Ihre Kinder nur in
Zirkusse ohne Tierdressur mitnehmen.
Damit unsere Kinder ein gewaltfreies
Miteinander ohne Unterdrückung anderer
erleben, statt sich pädagogisch äußerst
zweifelhaften
Dressurdarbietungen
auszusetzen.
tierrecht aktiv ist eine Gruppe in
Hannover, die sich absolut gewaltfrei für
mehr Rechte der Tiere einsetzt. Unsere
Arbeit besteht in der Aufklärung und
Aufdeckung von Missständen. Außerdem
setzen wir uns für eine Änderung der zur
Zeit völlig unzureichenden Gesetze und
Regeln
ein.
Ausnahmeregeln
für
Zirkustierhaltung
müssen
endlich
aufgehoben werden!
Tierrecht aktiv
Internet: www.tierrecht.de
V.i.S.d.P.: Holger Roselieb
E-mail: [email protected]
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