Sehr geehrte Damen und Herren, ich musste bedauerlicherweise feststellen, dass zwischen Ihrem Unternehmen und dem diesjährigen „Dresdner Weihnachts-Circus“ eine Partnerschaft besteht. Laut einem Artikel von „TAG 24“ vom 19.10.2016 werden beim Dresdner Weihnachtscircus dieses Jahr bei den Tiershows über 50 Tiere auftreten, darunter auch Wildtiere wie beispielsweise Seelöwen, Löwen und Tiger. Die Wildtierhaltung im Zirkus steht in Deutschland und weltweit in der Kritik. Es werden immer wieder gravierende Missstände sowie Tiermisshandlungen in Zirkussen aufgedeckt. Das Leben im Zirkus bedeutet für die Tiere eine lebenslange Qual, da es in keinem Zirkus möglich ist, die natürlichen Bedürfnisse der Tiere zu befriedigen, die bspw. in der freien Wildbahn hunderte Kilometer große Reviere haben oder in komplexen Familienverbänden leben. Durch das Ausüben von psychischer und physischer Gewalt werden die Tiere bei den Dressuren zum Ausführen artuntypischer „Kunststücke“ gezwungen, was keineswegs eine „Abwechslung“ im sonst bewegungsarmen Alltag der Tiere darstellt. Die Unterbringung in zu kleinen provisorischen Gehegen und die stundenlangen Transporte der Tiere führen zu Stress und Verhaltensstörungen. Die psychisch gestörten Tiere stellen auch für den Menschen eine ernstzunehmende Gefahr dar, wie wiederholt Unfälle mit Verletzten oder gar Todesfolge zeigten. Laut der repräsentativen Forsa-Umfrage vom Mai 2014 teilen 82 % der Befragten die Ansicht, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können und 66 % der Befragten des ZDF-Magazins „frontal 21“ lehnten bei einer Umfrage im Jahr 2015 die Wildtierhaltung im Zirkus ab. Die mehrheitliche Meinung, dass Wildtiere im Zirkus verboten werden sollten, wurde durch eine Umfrage aus September 2016 bestätigt, die von infratest dimap durchgeführt wurde. Weltweit haben bereits 32 Länder diese Problematik erkannt und ein Verbot der Wildtiere in Zirkussen beschlossen. In Deutschland vergeben nunmehr über 60 Kommunen keine kommunalen Flächen an Zirkusse mit Wildtieren. Ich bitte Sie daher, Ihre Sponsoring-Politik zu überdenken und von der Finanzierung einer Unterhaltung auf Kosten von Tieren abzusehen. Mit freundlichen Grüßen [IHR NAME UND IHRE UNTERSCHRIFT]