Physik I Prof. G. Dissertori Vorlesungsmitschrift WS 2002/2003 – ETH Zürich PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI Font- Embe dding Euclid: Euclid Mat h One: Euclid Mat h Two: Euclid Ext ra: Euclid Fraktur : Euclid Sym bol: tyber is1: Literatur zur Vorlesung: Paul A. Tipler, Physik Demtröder, Experimentalphysik 1 (Version 1.1 – Originalversion geschrieben von Simon Bucheli, 2003) 2 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI Inhalt 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.1 Die Physik als Wissenschaft, Modellbildung, der Physik-Stammbaum . . . . . . . . . . . 4 2 Kinematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Geschwindigkeit 2.3 Beschleunigung . 2.4 Schräger Wurf . Einschub Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 . . . . 5 6 7 8 . . . . 9 9 9 9 3 Dynamik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1 Newton’sche Axiome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 2. Newton’sches Axiom (Kraftwirkungsgesetz) . . . . . . 3.1.2 1. Newton’sches Axiom (Trägheitssatz, Spezialfall von 3.1.3 3. Newton’sches Axiom (im abgeschlossenen System) . . . . . . . . . . . . . 2. Axiom) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4 Relativitätstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 4.1 Beschleunigte Bezugssysteme. . . . . . . . . . . . . Das Foucaultpendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Galileisches (oder Newton’sches) Relativitätsprinzip. 4.3 Spezielle Relativitätstheorie . . . . . . . . . . . . . Vierervektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Skalarprodukt zweier Vierervektoren . . . . . . . . . Vierergeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . Viererimpuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Energie eines Massenpunktes: . . . . . . . . . . . . . Energie-Impulserhaltung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 13 13 15 16 16 16 17 17 18 5 Arbeit und Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 6 Drehbewegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 6.1 Der Drehimpuls. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 7 Mechanik des starren Körpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 7.1 Dynamik eines Systems von Massenpunkten . . . . . . . . . . 7.2 Verknüpfung von kin. und dyn. Grössen eines N-Teilchen-Systems im Einschub: 3-Teilchenproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herleitung der Drehimpulserhaltung. . . . . . . . . . . . . . . Energieerhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Labor und Schwerpunktsystem 26 . . . . . . . . . . . . . . 28 . . . . . . . . . . . . . . 28 . . . . . . . . . . . . . . 28 8 Gravitationstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI 1 Einleitung 1.1 Die Physik als Wissenschaft, Modellbildung, der Physik-Stammbaum Physik Physik ist die Beobachtung von (komplexen) Naturvorgängen. Satz von „einfachen“ Gesetzmässigkeiten, die das Verhalten von „elementaren“ Teilchen beschreiben. Naturvorgänge vorhersagen. Das Experiment ist ein wichtiger Teil der Physik. z. B. freier Fall: Alle Körper fallen gleich – im Vakuum. Wichtig: störende Rahmenbedingungen eleminieren (z. B. Luftwiderstand) Das Physikalische Modell (z. B. Modell des Massenpunktes, das das Rechnen sehr vereinfacht). Achtung: ein bewährtes Modell/Theorie kann nie „absolut“ verifiziert werden, nur verfeinert, verbessert oder widerlegt. neues Modell bestehendes Modell Es gibt vier Wechselwirkungen: - elektromagnetische Wechselwirkung - starke Wechselwirkung - schwache Sechselwirkung - Gravitaton Messen und Masseinheiten Ziel ist: Beobachtung quantitative Information. Messung: einer physikalischen Grösse wird eine Zahl zugeordnet. Diese Zahl ist das Ergebnis eines Vergleichs (!) mit einer standardisierten Grösse. Diese standardisierte Grösse heisst Einheit. G = {G } × [G ] G : phys. Grösse dabei ist: {G} : (gemessene) Zahl [G] : Einheit Beispiel: Alter von Prof. Dissertori = 1 038 794 450s Beispiel: maximale Geschwindigkeit auf den Schweizer Autobahnen: v max = 120km / h = 12000m / 3600s = 33.3m / s [m ] Länge l In der Mechanik gibt es drei fundamentale Einheiten: Zeit t [s ] Andere (mechanische) physikalische Grössen sind immer Zusammensetzungen: Masse m [kg ] G = c l a tb mc [G ] = m d [s e ] kg f z. B. Geschwindigkeit: [v ] = [m / s ] d = 1, e = 1, f = 0 Der Begriff der Grössenordnung G 10a [G ] z. B. Erdradius 107 m genauer: 6400km = 6.4 106 m Grössenordnung 107 4 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI 2 Kinematik 2.2 Geschwindigkeit 1. Koordinatensysteme a) kartesisches Koordinatensystem b) Polarkoordinaten siehe Blatt 2. Vektoren a) Betrag und Richtung, z. B. F , v , a , E Falls Betrag und Richtung zweier Vektoren identisch (Angriffspunkt gibt es nicht ignorieren) Vektoren sind identisch! b) A = A1 + A2 A1 = Ax ex A2 = Ay ey ex , ey sind Einheitsvektoren. Linearkombination A = Axex + Ayey =: A = Ortsvektor = C = A+B = ex = 1 0 () Ax Ay () x y ( ) Ax +By Ay +By 0 ; ey = 1 0 0 Einheitsvektor in beliebige Richtung: eA = Polar: r = A ; A = r cos A A wobei A = Ax2 + Ay2 sin C = A+B ; C ! A + B c) Skalarprodukt A B = A B cos Falls A " B ex ey = 0 A B=0 orthogonale Basis . A B = (Ax ex + Ay ey ) (Bx ex + By ey ) = Ax Bx (ex ex ) + Ay By (ey ey ) + Ax By (ex ey ) + Ay Bx (ey ex ) 1 1 0 0 = Ax Bx + Ay By 2 A = Ax2 + Ay2 cos = A B A B 5 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI d) Vektor-(Kreuz-)produkt C = A × B = B × A (Schraubenziehregel) C = Ax Ay × Bx By Ay Az Ax = Bz Az Bz Az By Bx Ax Bz By Ay Bx C = A B sin (A × B)×C = (A C ) B (A B) C (A + B)×C = A ×C + B ×C Drehimpuls: L = r × p 3. Bewegung in einer Dimension x 1 Verschiebung [#x ] = m #x = x 2 [v ] = m s #x #t = t2 #t #x dx Momentangeschwindigkeit: v (t ) = lim = = x (t) #t 0 #t dt Durchschnittsgeschwindigkeit: v = N = n Sn = $ vi #ti = i =0 t % v (t )dt = x (t) x0 t0 t t = t1 2 % c t dt = c t0 t3 1 = (c t 3 3 t0 3 c t03 ) x (t0 ) = x 0 4. Bewegung in 3 Dimensionen v = r2 t2 r1 t1 #r =r = 0 #t v (t) = lim #t x y z v x2 + v y2 + v z2 v = t r (t) = r0 + % v (t)dt = t0 v = const r0 x + % vx (t )dt r0 y + % vy (t)dt r0 z + % vz (t)dt gleichförmig. 2.3 Beschleunigung a = #v #t Durchschnittsbeschleunigung a = lim # a= #v =v = #t vx vy Momentanbeschleunigung vz t d 2s =s dt v (t ) = v 0 + % v (t )dt t0 Spezialfall: a (t ) = const (Betrag, Richtung) gleichförm. beschleunigte Bewegung: v (t ) = v 0 + a t t0 0 t t t0 t0 s (t) = s 0 + % v (t )dt = s0 + % (v0 + a t )dt 6 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI 1 s (t) = s 0 + v 0 + at 2 (Jeweils in allen Komponenten) 2 häufige Anwendung: Freier Fall! 2.4 Schräger Wurf 0 a= vx 0 ; va = 0 0 vz 0 9 x (t ) 0 = y (t ) +t 0 0 vz 0 h z (t) vx 0 0 ;x = 0 h 1 + t2 2 0 0 9 x (t) = vx 0 t unbeschl. geradl. gleichform. y (t) = 0 1 2 z (t) = h + vz 0 t t g gleichförm. beschl. Beweg. 2 Überlagerung der Bewegungen: unabhängig x= x vx 0 z (t) = g 2 v 0z x + x +h 2v 02x v 0x tan (Experiment: Pfeil auf Platte) rechnerisch auch möglich: v = v ev (Einheitsvektor in Richtung v ) a = d dv dex ev + v = (v ev ) = dt dt dt + an at Tantential normal a ! 0 , wenn v ändert und/oder die Richtung. dev dev d 2 " ev weil: 2ev =0 (ev ) = 0 dt dt dt a = at et + an en v (t1 ) v (t0 ) #v = #v en #t #s = # ; #v = v # a = Radius lim #t 0 Winkel #v #v #v #s v2 = en lim = en lim = en = an #t 0 #t #t #s #t v # Spezialfall Kreis: ist konstant. Drehbewegung (S.10): r (t ) = &v (t) = ( )=R x (t ) y (t ) (t) ( ( )= R R cos (t ) R sin (t ) er (t) (const) (ändert) ) = Rv (t)(t) e sin (t ) cos (t ) t d (t) rad =: ' ( „Winkelgeschwindigkeit“ ' s ( dt er × et =: e v (t) = r e ×er = r er × e = r × (t ) = 0 t + Gleichförmige Kreisbwegung (t ) = const 2 rad Periode T: (t ) rad = 0 T 0 = 2 0 = T 2 2 v v at = 0; an = en = er = R 2 er R (t) = 0 7 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI v =R e × en v =R ( )= a (t) = R 2 cos t sin t R 2 er Einschub Statistik Statistische Fehler - in der Natur (Radioaktivität) - Störungen (Wind) Systematische Fehler - falsch gemessen - nicht alles berücksichtigt - schlechte Aparatur schwierig mehrere Messwerte Mittelwerte: x = 1 n $ xi n i =1 gute Abschätzung Fehler des Mittelwertes n 1 = Standardabweichung: n 1 $ (x 2 x) i Streuung um x i =1 = x n für n = ) Versuche ist der Fehler 0. Histogramm/Verteilung ni = Total Messungen in #x i N = Anzahl Bins n = Total Messungen p j = Wahrscheinlichkeit in #x j zu fallen N N $ nj = n $n j =1 #x i pj = nj j =1 N = $ pj = 1 j =1 0 Verteilung f (x )dx % % x f (x )dx V [x ] = % (x E [x ]) dx E [x ] = Erwartungswert f (x )dx 2 Varianz #x j Fehlerfortpflanzung: z = f (x , y) z bekannt z = *f *x 2 x2 + *f *y 2 y 2 (Partielle Ableitungen) Fehler auf z = Summe der Fehler auf x und y; Impuls (Bewegungsgrösse) p = mv [p] = kg m s 1 Abgeschlossenes System: Gesamtimpuls ist konstant ptot = p1 + p2 = p1 + p2 a) m1v1 + m2v2 = m1v1 + m2v2 b) 1 mv 2 2 m1 = m1; m2 = m2 v1 2 = v22 + 2v2v2 + v2 2 (Impuls) v22 = v1 2 + v2 2 (Energie) a+b) 0 = 2v2 2 + 2v2v2 8 Lösung 1: v2 = 0 v1 = v2 Lösung 2: v2 = 0 v2 = v2 v1 = 0 (Keine Lösung, weil #p1 = 0; #p2 = 2v2 ! 0 ) PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI 3 Dynamik 3.1 Newton’sche Axiome 3.1.1 2. Newton’sches Axiom (Kraftwirkungsgesetz) lim #t 0 #p t F~ dp Kraft proportional zu Impulsänderung dt Dies ist keine Definition der Kraft! Sondern kinetische Verknüpfung zur Kraft und Impulsänderung (exp. verifizieren) t2 Kraftstoss := % F (t )dt t2 = t1 #p % #t #t 2 = p (t2 ) p (t1 ) t1 dp d (mv ) dm (t) dv (t) = = v +m dt dt dt dt falls m (t ) = const F = m a = m (at + an ) = Ft + Fn F= Fn = 0 geradlinig, sonst krummlinig. später: Kraftfelder m a = $ Fi = F (=Vektorsumme aller einwirkenden Kräfte) i Falls F = 0 Gleichgewicht 3.1.2 1. Newton’sches Axiom (Trägheitssatz, Spezialfall von 2. Axiom) F =0 p (t) = const Bezugssysteme ( Kopie) r (t) = r (t ) vs t Sei vs = const v = r (t) = r (t) vs = v v = r (t) = r (t) = v vs (a = a) Inertialsystem: Bezugssystem in dem das 1. Newton’sche Axiom gilt: $F i =0 r (t) = 0 . Nicht beschleunigt. Beschleunigte Systeme: 1 r (t) = r (t ) + As t 2 2 v (t) = v (t ) + As t Sei v (t ) = 0 v (t) = v (t ) + As v (t) = As F = m As ! 0 3.1.3 3. Newton’sches Axiom (im abgeschlossenen System) F21 = Kraft von Masse 2 zu Masse 1 F12 = Kraft von Masse 1 zu Masse 2 #p1 #p2 #p1 + #p2 = 0 + =0 #t #t F21 F21 = F12 F12 Summe der äusseren Kräfte = 0 vs = const 2. Newton’sches Axiom 9 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI F1 = F2 m1 a = 1 m2 a2 Hook’sches Gesetz (Federkraft) F = k #x Kräfte durch Kraftfelder ersetzen: Kraftfeld f (t, x , y, z ) : An jedem Raum-Zeit Punkt ist ein Vektor gegeben. f (t, x , y, z ) = g (t, x , y, z ) ..Kopplungskonstante Statische Felder: g (t, x , y, z ) = g (t 0 , x , y, z ) = g (x , y, z ) +t Beispiel a) Coulombkraft zwischen zwei Ladungen. Coulombkraft, ausgeübt von Ladung Q auf eine Testladung q, die sich im Kraftfeld befindet. fq (x , y, z ) = =q 1 4 Q q rqQ 0 2 er Q 1 g (x, y, z ) = 4 0 rqQ 2 eR = g (r )eR Zentralkraftfeld Beispiel b) Gravitation: Kraft auf einen Massenpunkt (MP) m, ausgeübt von einer Masse M. f (x , y, z ) = Gm g (x , y, z ) = G M rmM 2 eRmM ( = m) M g (r )er 2 er = r Auf Erdoberfläche: (EO) GM E er = ger 9.81 sm2 RE2 GM E g (nahe EO) = er g(RE + h ) < g = 9.81 sm2 (RE + h )2 Kopplungskonstante = m = mG (Gravitation) Gewichtskraft FG = mG g = mT a mT ..träge Masse g (EO) = Experiment: (siehe Tipler 10.4) mG = mT mG g = mT e g =a A) Anscheinende Gewichtskraft In Ruhe: a = 0 (keine Beschleunigung) FG + FN = ma = 0 FG = FN FN = FG Beispiel Aufzug. 1) Aufzug fährt nach oben los FG + FN = ma A mg + FN = maA FN = mg + maA > mg 2) Aufzug fährt mit vA = const , aA = 0 FG + FN = 0 FN = mg 3) Aufzug hält an aA < 0 FN = mg + maA FN < mg 10 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI B) Astronaut mA ..Astronaut mR ..Raumschiff UB..Umlaufsbahn (Orbit) A : mAg (UB) + FN = mA aA R : mRg (UB) + FN = mRaR Falls Astronaut in Ruhe im Raumschiff: aR = aA = a (mR + mA )g (UB) = mRaR + mAa A = (mR + mA )e a = g (UB) mAg (UB) + FN = mAg (UB) FN = 0 schwerelos Erdanziehungskraft mg + FN = ma v2 ex R 2 cos R = Rz , v= 24h azp = 0.034 cos sm2 a = azp = azp ex = FNX = mg cos mazp < mg cos FNY = mg sin =0: FNX = m(g azp ) = m(9.78 sm2 FN = mg 1 2 a zp g 0.034 sm2 ) = m 9.75 sm2 cos + azp g 2 < mg 1 Reibung in Flüssigkeiten und Gasen Kv FR = (kleine Geschwindigkeiten) 2 v (grosse Geschwindigkeiten) 2 cv ..Widerstandsbeiwert A..Querschnittsfläche des Körpers CW A ..Dichte des Gases/Flüssigkeit v..Geschwindigkeit Für Kugel gilt: K = 6 R (Stoke’sches Reibungsgesetz) ..Viskosität des Mediums R..Kugelradius Auftriebskraft FA = gV ..Dichte des Mediums v..Eintauchvolumen 4 Relativitätstheorie 4.1 Beschleunigte Bezugssysteme 11 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI in S : R = x ex + y ey + z ez v = x ex + y ey + z ez a = x ex + y ey + z ez in S : r = R +r v = dr dR dr = + dt dt dt vS x ex + y ey + z ez de dex dez +y y +z dt dt dt dex de Erinnerung: et = r = = ×ex dt dt x v = VS + vS + x v = VS + vS + ×ex + y ×er ×ey + z ' ×ez = ×r ×r dVS dv dv = + + dt dt dt v = x ex + y ey + z ez a= × dr dt de de dv dex = x ex + y ey + z ez + x +y y +z z dt dt dt dt a ×v a = AS + a + × (v + × r ) a = AS + a + 2 ×v aC Beschl. von S relativ zu S + (Coriolisbeschl.) w ×( ×r ) aZP = 2r er (Zentripetalbeschl.) aZF = aZP (Zentrifugalbeschl.) x Falls wir tatsächlich die Beschleunigung in jedem System mit y z ( F = ma = m AS + a + aC + aZP ) F = ma ma = F mAS Trägheitskraft maC maZp Corioliskraft Zentripetalkraft Scheinkräfte a) Falls a = 0 ; aber es gibt äussere echte Kräfte F . F FT FC FZf = 0 Dieses “Kräftegleichgewicht“ ist kein echtes Kräftegleichgewicht. b) Falls die äussere Kraft F = 0 : 0 0 mAS maC FC maZP = ma im Allgemeinen a ! 0 FZF = 12 FT maZP FZF = ma identifizieren, dann gilt: PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI x Ursprung des Problems ist die Identifikation der Beschleunigung mit y in jedem Bezugssystem. z Tatsächlich: „wahre“ Beschleunigung: aW = AS + a + 2 × v + x ( × r ) ! a Nur in einem Inertialsystem gilt: aW = x y F = maW z Erklärung für a) Nur äussere Kräfte F1,2,... induzieren Beschleunigungen. F1 + F2 + = maW im S : F1 + F2 + = mAS + ma + maz + maZP Es ist möglich, dass a = 0 . Beispiel: Fallender Aufzug: S v = 0, =0 F = mg , AS = g mg = mg + ma a =0 Erklärung zu b) Falls äussere Kräfte=0, n $ (F ) = 0 i i =1 0 = maW = ma + mAS + maC + maZP a = AS aC aZP Das Foucaultpendel Schwingungszeit des Pendels: l = 6.25s g Tp = 2 Während Tp dreht sich die Erde um den Winkel in ZH: = " E sin = 2 sin 24h = 5.34 10 5 s = Tp "= 3.34 10 4 1 #s = 21 ac (#t )2 #t = s= 1 2 Tp 2 , ac v " #s =# = s 2 " Tp2 + v (mittlere Geschwindigkeit) v = 4 s #t Tp " 2 4.2 Galileisches (oder Newton’sches) Relativitätsprinzip - Zeit und Raum sind homogen und isotrop („Zeit und Raum sind absolut“) 13 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI - Alle Inertialsysteme sind äquivalent für die Beschreibung der physikalischen Gesetze (es gibt keine absolute Geschwindigkeit, bzw. kein ausgezeichnetes IS) Ein Ereignis in Raum und Zeit ist charakterisiert durch 4 Zahlen t, x , y, z . Mit einer Konstanten c, [c] = ms [ct ] = m ct Koordinaten des Ereignisses E : x E = x y z Wir führen einen Vierervektor ein: X µ , µ = 0 (Zeit), 1, 2, 3 X E = (x 0 , x 1 , x 2 , x 3 ) = VS ,VS .. Relativgeschwindigkeit eines Inertialsystems S bezüglich einem IS S. c Galileitransformation: r =r vS t = r v =v c ct a =a ct = ct Darstellung als Matrixtransformation: XE XE X µ = MGµ x MG = 1 0 0 0 x 1 0 0 y 0 1 0 z 0 0 1 X 0 = 1 x 0 + 0 x 1 + 0 x 1 + 0 x 2 + 0 x 3 = x 0 . ct = ct X1 = x x 0 + 1 x1 + 0 x 2 + 0 x 3 x = x ct + x Raum ist „absolut“ bedeutet: räumliche Längen sind in allen Inertialsystemen dieselben! (#x )2 = #x 2 + #y 2 + #z 2 = (#x 2 ) = (#x 2 ) + (#y 2 ) + (#z 2 ) „Zeit ist absolut“ bedeutet: Zeitliche Intervalle sind in allen Inertialsystem dieselben! #ct = ct = Gleichzeitigkeit ist absolut! Falls jetzt auch die Wechselwirkung invariant F =F F = ma = ma = F . Physik ist invariant. ct Sei q µ = 1 2 at 2 0 eine Lösung der Bewegungsgleichung in S. 0 Symmetrie der Dynamik: Auch q µ = MGµ q ist Lösung. qµ = ct 1at 2 2 , MG = 1 0 1 qµ = ct 1at 2 + ct 2 Auch Lösung von F = mx Welche Kräfte sind zugelassen? Nur solche, die vom Abstand r oder Relativgeschwindigkeit abhängen, oder Konstant sind! 14 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI mM FG = G 1 µ0 c= r FR = µ FN 2 = 3 108 FR = kvR (bei einer Kugel) FF = k #x m s 0 4.3 Spezielle Relativitätstheorie Einstein’sches Relativitätsprinzip - Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum hat den selben Wert relativ zu allen Inertialsystemen. - Alle Inertialsysteme sind äquivalent für die Beschreibung der physikalischen Gesetze (es gibt kein ausgezeichnetes IS, also keine absoluten Geschwindigkeiten (von MPen)) Was bedeuten die Axiome? Aussendung eines Lichtsignals vom Ursprung O in ein Inertialsystem S. l 2 = x 2 + y2 + z 2 l =c t x 2 + y 2 + z 2 = c 2t 2 c 2t 2 x2 y2 z2 = 0 Nach den Axiomen muss auch in einem anderen Inertialsystem S gelten: x 2 c 2t +y 2 2 2 +z 2 x y = c 2t 2 z 2 2 = 0 (c bleibt gleich und nicht die Distanz oder das Zeitintervall) Frage: Welche Koordinatentransformation lässt obigen Ausdruck invariant? Antwort: Die Lorentztransformation Der entscheidende Punkt: ct = ct wurde aufgegeben! In 2 Dimensionen: x = (x ct = (ct ct ) = x) = vs c 0 /b /1 1 1 01 2 Als Matrix-Multiplikation: 0 0 x = 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 ct x x= x y z M E oder xµ = µ x Beachte: Symmetrie zwischen Raum und Zeit 1 0 0 0 MG = 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 Für vS 1 ME = MG c 2 2 2 2 (#ct ) (#x ) (#y ) (#z ) = = 2 (#ct ) 2 (#x ) 2 (#y ) 2 (#z ) = ±s 2 = const Zeitdifferenzen und Längen müssen sich ändern, damit c gleich bleiben kann. Minkowski-Diagamme: 15 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI (Skizzen) x = (x ct ) x = ct . ct = ct = (ct 1 ct -Achse ist definiert durch x = 0 +t x -Achse ist definiert durch ct = 0 +x x x) ct = x Gleichzeitigkeit (Skizzen) Massstäbe (Skizze) 2 #t =0 2 (#ct ) 2 (#x ) = (#x ) = l 02 = 2 (0A) Es gilt: 2 (#ct ) 2 (#x ) = l02 2 (#x ) falls #ct =0 = l02 Achte auf die Längeneinheiten! Längenkontraktion (Skizze) Zeitdilatation (Skizze) Bewegte Uhren bewegen sich langsamer. Kausalität (Skizze) Vierervektoren u0 Sei u = u1 u2 u3 ein Vierervektor. Vierervektoren transformieren wie Koordinaten unter einer Lorenztransformation, d.h., seien u µ die Komponenten eines Vierervektors im Inertialsystem S, dann µ sind in S : u µ = u und es gilt: u 2 := u 02 u12 u22 u32 = u 2 = u0 2 u1 2 u2 2 u 3 2 = const ! Skalarprodukt zweier Vierervektoren u v = u 0 v0 u1 v1 u2 v2 u3 v3 Vierergeschwindigkeit (Skizze) Sinvoller Parameter zur Beschreibung der Weltlinien vom Massenpunkt m ist die Eigenzeit 16 . PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI dct d Die Vierergeschwindigkeit u = dx d dy d dz d uµ = c 2dt 2 dx µ dt dx µ d d d 2 2 (dx ) (dy ) = 2 1 2 2 (dz ) = (cd ) 2 2 (dx ) + (dy ) + (dz ) d = 2 2 c dt dt 2 v = c Sei 2 1 = 2 () 1 =: 2 2 = die normierte Dreiergeschwindigkeit von m, u2 = 2 (c 2 v2) = 2 2 ( 2 c 1 )=c Sei S ein Inertialsystem, das sich mit 1 c vx vy vz c , dann gilt: u µ = v 2 S 0 = S relativ zu S bewegt: 0 S uµ = µ u ; uµ = S S S S 0 0 u = vx c S 1 S x vy ,z v = 1 S ( u 2 S x c 0 0 vx vy vz S 0 1 0 0 0 1 S c (1 S 0 0 S = v2 c2 1 a 2 S c )v = 1 = ) x 1 = v (1 S S x ) = c2 Beachte den Fall: vx = c vx = c 1 c S S 1 =c Viererimpuls Def: P = m 0 u m 0 :Ruhemasse des Massenpunkts oder auch m bei ihm (Dissertori)! m c P = m v E c = pR Der relativistische Drehimpuls pR = mv 1 v2 c2 = mRv mr = m v2 c2 1 Energie eines Massenpunktes: E := cP0 = m c 2 = Ruheenergie: v = 0 mc 2 1 2 =0 Ev =0 = E 0 = mc 2 Beachte: 17 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI Fm v E = c mc 2 2 1 E ( mc 2 1 2 ) 1 2 mc 2 1 + 1 2 2 + 0( 4 ) 1 mv 2 (Ruheenergie + kinetische Energie) 2 mc 2 + Quadrat des Viererimpulses: P 2 = P02 P12 P22 P32 = E2 c2 PR2 = const Bestimmung der Konstanten: Gehe in ein Inertialsystem, wo v =0 ( ) P2 v = 0 = E 02 c2 Nun: Da P 2 = (mc )2 = 02 = (mc )2 E2 c2 PR2 P 2 = (mc )2 ( E 2 = c 2 PR + (mc )2 ) E = c PR2 + (mc )2 NB: In der Teilchenphysik; Natürliche Einheiten, d.h. c = 1, 2 =1 2 P =m E 2 = PR2 + m 2 Für massenlose Teilchen (z.B. Photonen) gilt: P2 = Q E = c PR ; PR = E c v =c Energie-Impulserhaltung: A) 2 einlaufende Teilchen Stoss 2 auslaufende Teilchen: P1 + P2 = P3 + P4 gilt für alle Komponenten, d.h. P1µ + P2µ = P3 µ + P4 µ 0-Komponente: Energieerhaltung 1-3 Komponente: Impulserhaltung B) Zufall eines Teilchens µ in 2 Teilchen b und c: Pa = Pb + Pc Ea = Eb + Ec ; pa = pc + pb 2 2 2 2 Pa2 = (ma c ) = (Pb + Pc ) = Pb2 + Pc2 + 2Pb Pc = (mbc ) + (mc c ) + 2Pb Pc E E Pb Pc = b 2 c Pa Pb c z.B. a in Ruhe: Pa = 0 Ea = ma c 2 ; pb = pc ; pb = pc 5 Arbeit und Energie A) Definition von Arbeit 18 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI P2 W = %F dr W ist ein Skalar [W ] = Nm = J P1 2 Linienintegral P2 W = % (F x dx + Fy dy + Fz dz ) P1 B) Definition der Leistung p= dW J ; [P ] = = Watt dt s P= d dt = d dt t % F (r (t ) dr (t t0 )) = d dt dr (t t % F r (t ) ) dt dt t0 t % F (r (t )) v (t ) dt = F (r (t )) v (t ) = F v t0 C) Anmerkung: Nur Komponente von F parallel zu dr trägt zur Arbeit bei, d.h. W =0 Falls F " dr Beispiele: - bei gleichförmigen Kreisbewegung - Masse wird Reibungsfrei auf Horizontalen bewegt: F dr = FG dr = 0 mg dx 0 =0 D) Kinetische Energie P2 W = %F P1 P2 dr = % P1 vP2 P2 dv dv m dr = m % dt dt P v dt = m % v dv vP1 1 vx (P2 ) vx (P2 ) 1 ' ( = m ' % vx dvx + ( = mvx2 | vx (P1 ) + 2 'v ( ' x (P1 ) ( 1 1 W = mv 2 (P2 ) mv 2 (P1 ) 2 2 Definition: Kinetische Energie eines Massenpunktes mit Geschwindigkeit v 1 p2 mv 2 = ; p = mv für (v ) 2 2m W = E kin 2 E kin 1 Ekin = c E) Etwas Mathematik a) der Gradient einer Funktion Sei f (x , y, z ) eine skalare Funktion. Dann ist grad f = 3f = *f *f *f ex + ey + ez = *x *y *z *f *x *f *y *f *z * *x 2xy z.B. f (x , y, z ) = x 2y + z 2 3f = x2 2z 3f ist ein Vektor! Formal: 3 = * *y * *z 19 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI *f *f *f dnx + dny + dnz =: (df )n *x *y *z totale Differential auf f in Richtung n 3f gibt die Richtung der maximalen Änderung von f an! (df ) ist minimal, falls n || 3f (3f ) dn = b) Divergenz eines Vektorfeldes Sei F (r ) ein Vektorfeld. Dann ist div F = 3 F = *Fy *Fx *F + + z ; Skalar! *x *y *z c) Rotation eines Vektorfeldes: * *x rot F = 3 × F = * *y Fx × Fy = Fz * *z *Fz *y *Fy *z *Fx *z *Fz *x *Fy *x *Fx *y d) Es gilt: rot (grad f ) = 0 , für skalare Funktion f. Also: 3 × (3f ) = Also: * *x * *y * *z × *2 f *2 f = *y *z *z *y *f *x *f *y *f *z = *2 f *2 f *z *y *y *z 3 × (3f ) = 0 ! e) Satz von Stokes: Sei F (r ) ein Vektorfeld, dann gilt: Falls rot F = 0 %F %F s ds = % (rot F ) dA A ds = 0 f) Satz von Gauss %F % (div F ) dV dO = O (div=Divergenz) V O..Oberfläche, V..eingeschlossenes Volumen div F = 0: ein quellenfreies Feld F) Potentialfelder/Konservative Kraft(felder) Sei F (r ) ein Kraftfeld, und sei U (r ) = U (x , y, z ) eine stetige Funktion, sodass gilt: F (r ) = 3U dann nennt man F (r ) ein konservatives Kraftfeld. U..Potentialfunktion. [U ] = Nm = J Warum? In diesem Fall gilt: dx dr = dy P2 W = %F P1 P2 dr = % (3U )dr P1 = U (P1 ) U (P2 ) 20 dz = P2 % P1 *U *U *U dx + dy + dz = *x *y *z U (P2 ) % U (P1 ) dU PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI In diesem Fall: W hängt nur von Endpunkten ab. Zugeführte Arbeit entspricht der Abnahme der potetiellen Energie. %F rot( % (3U ) dr = % rot (3U ) dr = )=0 dA = 0 A G) Energiesatz der Mechanik falls F konservativ 1 1 W = mv22 mv12 = U (P1 ) U (P2 ) 2 2 1 1 mv12 + U (P1 ) = mv22 + U (P2 ) = E gesamt 2 2 Gesamtenergie ist konstant Siehe Tipler: Falls F = FK + FNK (K=Konservativ und NK=nicht Konservativ) P2 Wges = % P2 F dr = P1 %( P2 ) %( FK + FNK dr = P1 P1 ) P2 ( ) FK dr + % FNK dr = #Ekin P1 P2 %F dr = #Ekin + #E pot NK P1 H) Diskussion der Potentialfunktion 3U = F (Skizze 10.01.2002 Seite 2) Beachte: F = 3U : Für U = U + C , C = const ergibt sich dasselbe Kraftfeld: da 3C = 0 . d.h.: 3U = 3 (U + C ) = 3U = F Nullpunkt der Potentialfunktion ist nicht festgelegt und ist physikalisch nicht von Relevanz, d.h. er ist nicht messbar. I) Beispiel r = r = x 2 + y2 + z 2 m m2 U (x , y, z ) = G 1 +U0 r 1 F = 3U = Gm1m13 , r (31) r 1 (3r ) 1 3 = r r2 3r = 3 = = 3 1 = r ( x 2 + y2 + z 2 ex + x x y ex + er r2 U 0 = const 3U 0 = 0 ) ey + y z ey + F = G z ez = 1 ez x r y = = er r z m1 m2 er (Zentralkraftfeld Gravitationskraft) r2 Coulombkraft: Ersetze G durch 1 4 , und m1,2 4 Q1,2 , Q1,2 ..Ladungen 0 Festlegung vonU 0 : Oft:U 0 = lim U , setze U 0 = 0 r ) 21 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI d. h. um einen MP von r = r0 nach r = ) zu bringen, muss Arbeit W = U (r0 ) U ()) = U (r0 ) aufgebracht werden. U (r0 ) < 0 W < 0 Arbeit muss von aussen ins System gebracht werden. Wenn MP von ) nach r0 läuft, verrichtet die Gravitationskraft W2 = U ()) U (r0 ) > 0 kinetische Energie nimmt zu. J) Beachte Oft definiert: Potentialfunktion V V = lim g 0 1 U wobei k ..Kopplungskonstante g z. B. 1 m M M UG ;UG = G VG = G m r r 1 1 q Q b) elektrostatisches Potential: VE = lim U E U E = VE = q 0 q 4 0 r a) Gravitationspotential: VG = lim g 0 1 Q 4 0 q Beispiel klassische Mechanik (Energieerhaltung): Tipler 39: Anfangsenergie E1 = Ekin1 + U 1 = 0 + mgh Energie auf Kuppe: E 2 = Ekin2 + U (a ) = Energieerhaltung: E1 = E 2 m gh = 1 mv 2 (a ) + mga 2 1 m v 2 (a ) + m ga 2 Skie berühren die Kuppe: FG = FZ mg = mvc2 (a ) a vc2 (a ) = ag = 2g (h a) vc2 (a ) = ag h= 3 a 2 Tipler 40: 1 mv12 + mga 2 1 E ( ) = mv 2 ( ) + mga cos E1 = E ( ) 2 2 v ( ) = m12 + 2ga (1 cos ) E1 = gerade nicht Abheben: mg = mvc2 ( ) a K) Weiteres Beispiel für Energieerhaltung Entdeckung des Neutrinos siehe Tipler, Essay, S. 216 Berechnung der möglichen Energiespektren: Zerfall Nukleon NA Nukleon N B + e + X (A, Z ) Fall A Es gibt kein X ( (A, Z + 1) ): NB + e p +e Viererimpuls PA = PB + Pe , P..Viererimpuls NA n Sei NA in Ruhe. d.h. pA = 0 22 v 2 (a ) = 2g (h a) PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI 2 PA = PB + Pe . PA2 = (PB + Pe ) E A = E B + Ee 2 (mAc ) = PB2 + Pe2 + 2PB P3 2 2 = (mB c ) + (mec ) + 2PB Pe PA = PB + Pe = 0 PB = Pe , PB = Pe ( PB Pe = 2 2 Ee2 = (pec ) + (me c 2 ) 2 E 3 E 2 = (E A ( 2 (mAc ) Ee c PB Pe 2 (mec 2 ) Ee2 Ee2 (mec 2 ) ) 2 2 2 E AEe c2 2 (mB c ) + (me c ) = A in Ruhe EA = mAc 2 2 Ee = 2 (pec ) Ee ) Ee = E A Ee 2 E A Ee c2 2PB Pe = EB c ) 2PB Pe = 2 PB0 Pe0 (mAc ) 2 2 (mB c ) + (mec ) 2mA =: #m 2 ( -Zerfall) 2mA Ee ist fixiert, allein gegeben durch die Massendifferenzen. Nebenbemerkung: Im Falle des -Zerfalls: N A 2 E = NB + . Masse des Protons: m = 0 2 (mAc ) (mB c ) 2mA Fall B NB + e + Neutrino existiert: N A e ( e Anti-Elektron-Neutrino) 2 Annahme: m = 0 . P = 0 Wir wählen ein Bezugssystem, in dem gilt: pA = 0 pe + pB + p = pA = 0 Energie-Impulserhaltung: PA = PB + Pe + P 2 PA2 = (mAc ) 2 2 2 2 = (mBc ) + (mec ) + 2PB Pe + 2PB P + PeP = (mBc ) + (mec ) + 2Pe (PB + P ) + 2PB P 2 2 Ee = = 2 (mAc ) Ee EA 2 2 pe pA 2(mec ) c c 2 (mBc ) + (mec ) 2PB P 2mA #m 2 2PB P 2mA / #m 2 2mA weil: PB P 0 0 Beweis: PB P = EB E c c pB E c cos 23 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI PB P = E c EB c pB cos EB 0 pB für mB = 0 c EB cos maximal für = 0 pB 0 0 c #m 2 Ergebnis: Ee / , E min = mec 2 wenn pe = 0 2mA Spektrum in Ee , keine fixe Energie. E 0 0; Siehe z. B. Tipler Kap. 40.3; Ab. 40.6 6 Drehbewegungen 6.1 Der Drehimpuls a) Definition: L = r × p = mr × v [L ] = kg m 2 s 1 dL dr dp = ×p +r × = r × F =: M M ..Drehmoment dt dt dt (Schreibweisen: D, oder ) Newtonsche Bewegungsgleihung für die Drehbewegung: dp dL =F = M vergleiche mit dt dt Beachte: Drehimpuls ist definiert bezüglich eines Ursprungs O. Da: v = ×r L = m (r × v ) = mr × ( × r ) = m (r r ) m ( r )r L = mr 2 Trägheitsmoment des MP: I = mr 2 b) Drehimpuls im Falle einer Kreisbewegung r "p r × p = r p = rmv = mr 2 = L c) Drehimpulserhaltung Beachte: Drehimpulserhaltung bedeutet: sowohl die Richtung als auch Betrag von L sind konstant. dL =0.M =0 dt a) F = 0 kräftefrei b) F r oder F r Zentralkraft r ×F = 0 d) Geometrische Interpretation des Drehimpulserhaltung: dA := 1 (dr × r ) 2 Fläche des Dreiecks = dA 24 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI dA 1 dr dr = × r + dr × 2 dt dt dt =0 ( parallel) dA 1 = (v × r ) ; andererseits L = m (r × v ) = mv × r dt 2 L L dA . = 2m dt 2m dA = dt dA = const dt Falls aber L konstant in gleichen Zeitintervallen werden gleiche Flächen überstrichen. entspricht dem 2. Kepler’schen Gesetz. Beispiel (Experiment) F1 = r 2 , F2 = R 2 r2 R2 = = const t1 t2 dF = const dt t2 = 2t1 R=R 2 7 Mechanik des starren Körpers 7.1 Dynamik eines Systems von Massenpunkten Bewegungsgleichung für i-ten Massenpunkt. N (F miai = miri = $ Fik + Fext i ik k =1 k !i N $m r i i i =1 N N k =1 k =1 z. B. N = 2 : F12 + F21 = 0 d dt 2 ) N = $ $ Fik + $ Fext i i =1 Achtung: 3. Newt. Axiom: Fki = 2 = Kraft i ausgeübt auf k N $m r Fik F21 = F12 = Fext i i i =1 Gesamtmasse des Systems M tot = N $m i i =1 d 2 M tot dt 2 rtot d2 $ miri = dt 2 M tot $m r i i M tot = M tot d2 rs = Fext dt 2 rs ..Ortsvektor des Massenschwerpunktes N $m r i i rs := i =1 N $m i i =1 Durch Einführung des Schwerpunktes lässt sich die translative Bewegung des n-Teilchensystems auf die Bewegung des Schwerpunktes zurückführen! dvs dp = Fext oder s = Fext dt dt drs vs = ps = M totvs dt M tot 25 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI Für interne Kräfte gilt: Kraft 4 Gegenkraft Schwerpunktsatz: Falls die Summe der äusseren Kräfte Fext auf ein System von MP verschwindet, bewegt sich der Schwerpunkt geradlinig gleichförmig. 7.2 Verknüpfung von kinematischen und dynamischen Grössen eines N-TeilchenSystems im Labor und Schwerpunktsystem a) Beachte Das Schwerpunktsystem ist jenes System, dessen Ursprung sich im Massenschwerpunkt des NTeilchen-Systems befindet. Der Ortsvektor des Schwerpunktes: N $m r i i rs = M tot i =1 (ri = Ortsvektor von MP i im S -System ) (s ) ri = rs + ri rs = N M tot = $ mi i =1 (s ) N 1 M tot $ mi (rs + ri s ) = ( ) i =1 1 rs = rs + M tot N $m r (s ) $m r rs M tot N $ mi + i =1 1 M tot N $m r (s ) i i i =1 (s ) i i i =0 i i i =1 Konsequenz: Betrachte Summe der Drehmomente, die die Schwerkraft ausübt bzgl. Schwerpunkt als Rotationspunkt. N N ( N ) N $ M i = $ ri s × Fi = $ (ri s × mig ) = $ (miri s × g ) = i =1 i =1 ( ) ( ) ( ) i =1 i =1 N $m r i i (s ) ×g = 0 i =1 Schwerkraft kann kein Drehmoment erzeugen, wenn der Rotationspunkt im Schwerpunkt ist. b) Geschwindigkeiten im Labor-System: dri dr s dr = i + s =: vi s + vs dt dt dt 2 MP i relativ zu S 2 $ mi vi ( ) vi = ( ) i $ mi i c) Impuls pi = mi vi = mivi s + mivs ( ) 2 pi s Impuls rel. zu S ( ) $m v i i Aber es gilt: vs = N $ mi vi s = ( ) i =1 N $m $p (s ) i $m v (s ) i i = i i $m i i $m v i s + i $m i i =0 i =1 Bzgl. des Schwerpunktes ist die Summe der Impulse 0 ! d) Energien Kin. Energie 26 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI N n 1 1 2 E kin = $ mivi2 = $ (pi s + mivs ) 2 2 m i =1 i =1 i ( ) =$ i pi s 2 + 2mi ( ) $p (s ) i i 1 vs + $ mivs2 i 2 (s )2 pi 1 + M totvs2 2 i 2mi = innere kin. Energie + kin. Energie der Bewegung des Schwerpunktes E kin = $ E kin d.h. ein System, deren Schwerpunkt in Ruhe ist, kann trotzdem noch kin. Energie haben: E kin = $ vs = 0 i pi s 2 = ˆ Temperatur 2mi ( ) e) Drehimpuls: (Siehe Übung) L= N $r ×p i i = Ls + rs × ps i =1 L = Eigendrehimpuls + Impuls des Schwerpunktes bzgl. Laborsystem f) Spezialfall: 2-Teilchensystem (n=2) ( ) Koordinaten bzgl. Schwerpunktes: ri s = ri r1 s = r1 ( ) r2 s = ( ) rs m1r1 + m2r2 m2 m = (r1 + r2 ) = 2 r12 m1 + m 2 m1 + m2 M tot m1 r12 ; es gilt: m1ri s + m2r2 s = 0 M tot ( ) ( ) Geschwindigkeiten bzgl. Schwerpunkt: d s m d m r1 = 2 r12 = 2 v12 (v12 ..Relativgeschwindigkeit) dt M tot dt M tot m 1 Analog: v2s = v12 M tot v1s = ( ) ( ) ( ) Impulse: p1s = m1v1s = ( ) ( ) p2s = ( ) m1m2 1 1 1 v12 = µv12 µ..reduzierte Masse: = + M tot µ m1 m2 µv12 ; p1s + p2s = 0 ( ) ( ) Bewegungsgleichungen: (keine äusseren Kräfte) dv1 = F12 d 1 1 dt + F12 (v1 vs ) = dv2 dt m1 m2 m2 = F21 = F12 dt d µ v12 = F12 d.h. jedes 2-Teilchensystem lässt sich auf ein 1-Teilchenproblem reduzieren, dt das sich mit Masse µ unter dem Einfluss der Kraft F12 mit v12 beschreiben lässt. m1 Also: Lösungsvorgang a) Berechne die Bewegung des Schwerpunktes M tot dv2 = Fext 5 falls = 0 dt ( vs = const ) b) Berechne die Bewegung des reduzierten Systems: finde r12 (t ) , v12 (t ) aus µv12 = F12 c) Aus Kenntnis von rs (t ) und vs (t ) sowie von r12 (t ) und v12 (t ) , können r1,2s sowie r1,2 (t ) ( ) berechnet werden. Leichte Übung zum Herleiten: 27 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI - Eigendrehimpuls des 2-Teilchensystems: Ls = r12 × µv12 - Innere kinetische Energie: 1 1 p2 p2 1 ps2 m1v12 + ms v22 = 1 + 2 = µv122 = 1 2 2 2m1 2m2 2 2µ ( ) s E kin = ( ) Einschub: 3-Teilchenproblem m1r1 = F12 + F13 + Fext1 m2 r2 = F21 + F23 + Fext2 m 3r3 = F31 + F32 + Fext3 gekoppeltes System von Differentialgleichungen. Im allgemeinen nicht geschlossen (analytisch) lösbar (aber z.B. mit Näherungen, bzw. numerisch) System nicht reduzierbar auf einfaches System Hingegen für N = 2 lösbar. (siehe 2-Teilchenproblem) Herleitung der Drehimpulserhaltung Totaler Drehimpuls: L = N $r ×p i i i =1 N N dL dr dp = $ i × pi + $ ri × i dt dt i =1 dt i =1 N = vi × mivi + $ Fik + Fext i k =1 i !k N N N = $ $ ri × Fik + $ ri × Fext i i =1 k =1 i !k i =1 N dL = $ M ext i =: M ext dt i =1 Beachte: ri = rs + r1 s ( ) dL = dt N $ (r s i =1 ) N × Fext i + $ ri s × Fext i ( ) i =1 ( s) = rs × Fext + M ext dLs dt = rs × Fext + Energieerhaltung Kraft auf MP i : Fi = N $F ik + Fext i k =1 i !k Gesamtarbeit der externen und internen Kräfte bei Verschiebung des N-Teilchensystems von Konfiguration A zur Konfiguration B . W = N ri B $% F 1 i =1 r A i 28 dri = N N riB $$% F ik i =1 k =1 r A i i !k N ri B dri + $ % Fext i dri i =1 r A i PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI B Es gilt also: W = E kin A E kin = N 1 mi vi2 B $ 2 i =1 N 1 $2mv 2 A i i i =1 Nun: Annahme, die externen und internen Kräfte sind konservativ: N $F ik = 3U int i ( 5 Potential der inneren Wechselwirkungen für MP i ) k =1 i !k Fext i = 3U ext i Wint = ext N $ (U A int, ext i B U int, ext i ) Energieerhaltungssatz (siehe Folie) i =1 Eigenenergie des Systems in Konfiguration A N $ A E eigen = i =1 B E eigen 1 A mi vi2 A + U int i 2 A E eigen = N $ (U A ext i B U ext i ) = Wext i =1 die Änderung der Energie eines Systems ist gleich der von den externen Kräften verrichteten Arbeit! Für ein isoliertes System gilt: Wext = 0 E eigen = const Anwendung der Ergebnisse für N-Teilchen-Systeme auf: Teilchenstösse a) 2-Teilchenstösse Hier haben wir ein isoliertes System. Energie-Impulserhaltung spielt eine Rolle. Sind die Wechselwirkungskräfte auch konservativ, dann ist die Energie (Eigenenergie) und Impuls erhalten. Im Laborsystem Impulserhaltung: pA = p1 + p2 = p1 + p2 = pE Energieerhaltung: E k1 + U int1 + E k2 + U int2 = E k1 + U int1 + E k2 + U int2 Definition: Q := U int1 U int1 + U int2 U int2 z.B. Reibungswärme, Deformationswärme, ausgesandte Lichtquanten (Photon), Anregungsenergie. E k1 + E k2 = E k1 + E k2 + Q oder: p12 p2 p2 p2 + 2 = 1 + 2 +Q 2m1 2m2 2m1 2m2 Im Schwerpunktsystem p1s + p2s = 0 = p1 s + p2 s ( ) ( ) ( ) p1s 2 p s = 1 2µ 2µ ( ) µ= ( ) ( ) 2 Q m1m2 m1m2 ;µ = m1 + m2 m1 + m2 Im Schwerpunktsystem werden lediglich die Impulsvektoren gedreht. Jeder Stosspartner behält seine kinetische Energie. Beispiel Zentraler Stoss (von Kugeln) Es gilt: m1 = m1 ; m2 = m2 µ=µ 29 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI p1s 2 p s 2 = 1 2µ 2µ ( ) ( ) p1 s = p1s Q ( ) p1s 2 ; Wegen 2µ 1+ ( ) Q E ks ( ) ( ) E ks = ( ) da m1 = m1 : v1 Andererseits: v1 (s ) (s ) : p1 s = = = v1s 1+ ( ) = v1 analog dazu: v2 = vs + p1s ( ) Q E ks ( ) Q E ks ( ) m2 Q v12 1 + s M tot Ek v1 = vs vs 1+ ( ) ( ) m1 Q v12 1 + s M tot Ek ( ) M tot = m1 + m2 ; v12 = v1 v2 Spezialfälle: I) vollkommen inelastischer Stoss, d.h. die gesamte kinetische Energie wird umgewandelt in innere Energie. D.h. s Q = E kin 1+ ( ) v1 = v2 = vs z.B. v2 = 0 v2 = Q =0 E ks ( ) m1 v1 m1 + m2 II) Vollkommen elastischer Stoss: Q = 0 (m m ) v + 2m v m2 v12 = m +m M tot (m m ) v + 2m v m v2 = vs + 1 v12 = m +m M tot v1 = vs 1 2 1 2 1 2 2 1 2 1 a) 2 1 1 2 m1 = m2 ; v2 = 0, v1 ! 0 (Billard) v1 = 0, v2 = v1 b) m1 = m2 ; v1 = vA , v2 = vB v1 = vB ; v2 = vA (Geschwindigkeitsaustausch) c) m2 = 2m1 , v1 = 0 v1 = v1 , v2 = 23 v1 m1 ; v2 = 0 z. B. Stoss an einer Mauer d) m2 v1 = 1 3 m1 m2 1 v1 + 2v2 m1 +1 m2 m1 v1 m2 v2 = m m 1 +1 2 m2 m1 m2 0 m2 ) v1 = v1 2 ) v 2 = 0 v2 = 0 Beispiel: Moderation von schnellen Neutronen Teilchen 1: Neutron, m1 30 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI Teilchen 2: Moderatoratom, m2 in Ruhe: m1 m1v1 + m2v2 m 1 v1 = v1 wobei A := 2 = m1 + m2 m1 + m 2 m1 1+A A A vs = v1 ; v2s = v2 vs = v1 1+A 1+A vs bzw. v1 = v1 s + vs Im Schwerpunktsystem: v2 = v1s = v1 ( ) ( ) v1 s = v1 ( ) ( ) Betrachten elastischen Stoss: d.h. Q = 0 p1s 2 p s 2 = 1 2µ 2µ ( ) ( ) p1s = p1 s ( ) v1s = v1 s ( ) ( ) ( ) Im Laborsystem E k1 = 1 1 m1v12 ; E k1 = m1v1 2 2 2 Frage: E k1 E k1 E k1 =: #E k1 v1 = v1 s + vs v1 2 = v1 s ( ) v1 2 = =? E k1 ( ) A2 + 2A cos +1 2 (1 + A) 2 v12 + 2 v1 s vs cos ( ) #E k1 E k1 = + vs2 2A 2 (cos (1 + A) 1) Abhängigkeit vom Winkel: #E k1 maximal (bzw. minimal) E k1 := (cos für d d = 1) maximal (bzw. minimal) ! sin = 0 #E k1 E k1 = Rückwärtsstreuung (zentraler Stoss) 0 4A = 2 (1 + A) Was ist in diesem Fall das optimale Massenverhältnis A2 ? #E k1 d dA = E k1 4A ! d 2 =0 dA (1 + A) A=1 Moderatoratom sollte dieselbe Masse haben wie das Neutron! Man nimmt z.B. schweres Wasser. D2 O (1 Proton + 1 Neutron) Was lernt man aus Teilchenstössen? Änderung des Impulses bei einem Stoss: +) paus pein = #p = % F (t ) dt (Kraftstoss) ) Für Stösse gilt typisch: F (t ) 0 für t ±) F (t ) ! 0 für #t, #t kleines Zeitintervall #p = % F (t ) dt #t Nun: Falls F (t ) = #p = 3U (r (t )) % 3U (r (t )) dt #t Aus #p (und Trajektorie) können Rückschlüsse auf U (r ) gezogen werden! 31 PHYSIK I – WS 2002/2003 – PROF. G. DISSERTORI z. B. Stoss zweier Ladungen Q1 Q2 r U (r ) = const Ladungsverteilung: Q Gesamtladung Q2 = Bestimmung der Ladung bzw. Ladungsverteilungen. (x ) (Ladungsdichte) % (x ) d 3 x Q V U (x ) = const Q1 % Q (x )d 3x x V x r 8 Gravitationstheorie Newton’sche Gravitationstheorie: Kraft zwischen 2 Massenpunkten m1 und m2 FG = G m1 m 2 r er ;U (r ) = G 2 m1 m 2 r A) Ableitung der Ellipsen-Polargleichung: Leitliniendefinition der Ellipse: r + r = 2a r = 2a r Andererseits: r (a 2 2 = (2a 2 r ) = 4a 2 2 = (r sin ) + (r cos b2 a 1 + cos = <1 (Fortsetzung siehe 2. Semester) 2 + 2e ) p b2 ; p := 1 + cos a Polargleichung der Ellipse! (Potentialgleichung für Kegelschnitt) 32 4ar + r 2 e 2 ) = b = r (a + cos ) r( )= 0/ 2 r