GESUNDHEIT ELEKTROSMOG S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 Das Kunstwor t Smog entstand aus den englischen Begriffen smoke (Rauch) und fog (Nebel). Smog über Städten ist vom Menschen hausgemacht, ein Mix an Schadstoffen liegt in der Luft. Auch unter dem Begriff Elektrosmog, kurz E-Smog, versteht man kein natürliches Phänomen. Gemeint ist damit vielmehr die Gesamtheit der vom Menschen verursachten elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder und Strahlen. Einige wichtige Begriffe: Ein elektrisches Feld ist das Kraftfeld, das um ruhende und bewegte elektrische Ladungen entsteht. Es existier t also unabhängig davon, ob in einem Leiter Strom fließt oder nicht. Fließt Strom, so entsteht neben dem elektrischen Feld auch ein magnetisches Feld. Sind elektrische und magnetische Felder miteinander gekoppelt, können sie nicht mehr unabhängig voneinander betrachtet werden, man Kein Handy zu haben, ist heutzutage uncool. Neben gesundheitlichen Gefahren werden auch hohe finanzielle Belastungen häufig übersehen. spricht daher von elektromagnetischen Feldern. Im Niederfrequenzbereich (bis etwa 30 kHz) sind elektromagnetische Felder objektgebunden, sie treten also um die Leitung bzw. das Gerät herum auf und nehmen mit zunehmender Entfernung rasch ab. Im Hochfrequenzbereich (ab etwa 30 kHz) kommt es zum Loslösen von Energie, d. h. zur Strahlung, die sich wellenar tig ausbreitet. Durch Stromleitungen, elektrische Geräte, Handys, Mobilfunksender etc. ist Elektrosmog, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, in unserer hochtechnisier ten Elektrische Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Welt allgegenwär tig. Außer Zweifel steht, dass Elektrosmog auf lebende Organismen eine Wirkung ausübt. Die Frage, ab wann bzw. bei welchen Konstellationen es für den Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklär t. Auch scheint die Empfindlichkeit gegenüber Elektrosmog individuell unterschiedlich zu sein. Symptome, die dem Elektrosmog zugeschrieben werden, sind Unruhezustände, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen etc. Festnetztelefone gehören in vielen Haushalten bereits der Vergangenheit an. WIE KANN MAN IM HAUSHALT VORBEUGEN? Einige Tipps: Geräte, die man im Moment nicht verwendet, abschalten. Bei Stand-byBetrieb wird ein elektromagnetisches Feld aufgebaut und Strom unnötig verbraucht. G ES U NDHEIT ELEKTROSMOG ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 7.9 SACH I N F O R M ATION GESUNDHEIT ELEKTROSMOG ALTERSGRU PPE 6 -10 Bei Radioweckern, Hi-Fi-Anlagen und Halogenlampen einen Mindestabstand von 30 cm einhalten. Babyphon nicht unmittelbar neben dem Kopf des Kindes aufstellen. Ein Sicherheitsabstand von zwei Metern wird empfohlen. Geräte, die nur senden, wenn ZUSAMMENFASSUNG: Elektrosmog ist nicht nur im Umkreis von Handy-Masten gegenwär tig, er umgibt uns überall. Mit Schnurlostelefonen, FunkComputer-Netzwerken und Babyphonen tragen wir freiwillig, wenn auch unbedacht, sogar im eigenen Haushalt zur Entstehung von Elektrosmog bei. Im Hinblick auf den häufigen Gebrauch von Handys sollte man bedenken, dass die Ungefährlichkeit von Handystrahlen nicht erwiesen ist. Zahlreiche Exper tInnen empfehlen vor allem Kindern und Jugendlichen Vorsichtsmaßnahmen. INFO SERVICE: Weiterführende Informationen bieten die Internationale Gesellschaft für Elektrosmog-Forschung unter www.elektrosmog.com und die Organisation „die umweltberatung“ unter www.umweltberatung.at, siehe Wohnen Service. es tatsächlich ein Geräusch im Kinderzimmer gibt, sind zu bevorzugen. Türdichtungen von Mikrowellenherden regelmäßig reinigen und ihren Zustand kontrollieren. Undichte Herdgehäuse sind äußer t gefährlich. Auch bei anscheinend intakten Geräten wird ein Sicherheitsabstand von etwa einem Meter empfohlen. Leitungsgebundenen Telefonen gegenüber Schnurlosgeräten den Vorzug geben. HANDY & STRAHLUNG Jedes Handy sendet, sobald es eingeschaltet ist, Strahlung aus. Die Höhe dieser Grundbelastung hängt unter anderem von der Entfernung des Handys zum nächsten Sender und der Bauar t des Gerätes ab. Wird das Handy tatsächlich benutzt, steigt die Belastung an, vor allem dann, wenn der eigene Gesprächsanteil gesendet wird. Strahlenquelle Mikrowellenherd: Wann haben Sie das letzte Mal den Zustand Ihres Mikrowellenherdes kontrolliert? Zum sinnvollen Gebrauch: Ein Handy, das man aktuell nicht benötigt, sollte abgeschaltet werden. Nur so vermeidet man die permanente Grundbelastung, die durch den laufenden Kontakt zum Basissender gegeben ist. Ist das Handy eingeschaltet, sollte es nicht nahe am Körper getragen werden. Die Belastung sinkt mit zunehmendem Abstand überpropor tional. Wenn längere Telefonate unumgänglich sind, nach einigen Minuten an das andere Ohr wechseln. Bei schlechtem Empfang aufs Telefonieren verzichten. Hier arbeitet das Handy mit maximaler Sendeleistung. Da bei Kindern das Gehirngewebe schlechter gegen Strahlen abgeschirmt ist als bei Erwachsenen, sollte bei ihnen eine häufige Benutzung von Handys besonders kritisch hinterfragt werden. GESUN DH EIT ELEKTROSMOG 7.9 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H GESUNDHEIT ELEKTROSMOG D I DAKT IS C H E U MS ET ZU NG A LTERS GRU PPE 6 -10 Sehr viele unterschiedliche elektrische Geräte sind heutzutage in jedem Haushalt zu finden. Neben ihren positiven Auswirkungen auf das Leben der Menschen (z. B. Arbeitserleichterung, Komfor t etc.) sollte man die davon ausgehenden Gefahren nicht unterschätzen. Eine davon ist Elektrosmog. Zahlreiche Studien beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit seinen Auswirkungen auf den menschlichen Körper. LERNZIELE: Klären des Begriffes „Elektrosmog“ und verstehen seiner Ursachen und Auswirkungen. Durchführen eines Versuches, um Elektrosmog „sichtbar“ zu machen. Erkennen der Gefahren im Umgang mit Handys und Kennenlernen von Vorsichtsmaßnahmen in ihrer Handhabung. Elektronische Geräte im Haushalt verursachen Elektrosmog, dessen gesundheitliche Auswirkungen in vielen Studien erforscht werden. UNSICHTBARE GEFAHR ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtsstunde. MATERIALIEN: verschiedene elektrische Geräte (z. B. Schreibtischlampe, Mixer, Computer, Radiowecker etc.), ev. Verlängerungskabel, einige Kompasse, Arbeitsblatt 1. Die Kompassnadel wird vom elektromagnetischen Feld, das die Stromkabel umgibt, abgelenkt. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: Als stummer Impuls werden an der Tafel drei Bilder gezeigt (rauchender Fabrikschlot, Rauchfang bei einem Haus, Abgaswolke bei einem Fahrzeug). In einem Klassengespräch erfahren die SchülerInnen, dass die Schadstoffe aus Abgasen unter ungünstigen Wetterbedingungen Smog verursachen, der als „Dunstwolke“ sichtbar sein kann. Als zweiter stummer Impuls werden den Kindern verschiedene Auch rund um ein Handy entsteht elektromagnetische Strahlung. elektrische Geräte gezeigt. In einer weiteren Gesprächsrunde werden die Gefahren aufgezeigt, die von diesen Geräten ausgehen und die SchülerInnen werden auf das Thema „Elektrosmog“ hingelenkt. Dabei wird auch erwähnt, dass nicht nur elektrische Geräte im Haushalt, sondern auch Hochspannungsleitungen, Sendemasten, Funkgeräte, Fernsehen, Radio usw. Elektrosmog verursachen. G ES U NDHEIT ELEKTROSMOG ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 7.9 DI DAK TIS C HE UM SET ZU N G GESUNDHEIT ELEKTROSMOG ALTERSGRU PPE 6 -10 Elektrosmog ist unsichtbar, kann aber durch einen einfachen Versuch „sichtbar“ gemacht werden. Die Klasse wird in Kleingruppen geteilt und jede Gruppe führ t den Versuch, der auf dem Arbeitsblatt beschrieben ist, durch. Jedes Kind füllt parallel dazu das Arbeitsblatt aus, wobei die Punkte 4. und 5. gemeinsam ergänzt werden. In einem abschließenden Klassengespräch werden die möglichen Auswirkungen von Elektrosmog auf den menschlichen Körper und Vorbeugungsmaßnahmen besprochen (siehe Sachinformation). VORSICHT, HANDY! Rund um stromführende Kabel bildet sich ein elektromagnetisches Feld. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtsstunde. MATERIALIEN: Handys, Arbeitsblatt 2. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: Alle Kinder, die ein Handy besitzen, dürfen es für diese Unterrichtsstunde mitbringen. Die Kompassnadel richtet sich nach dem Magnetfeld der Erde aus. In einem Gesprächskreis erzählen die SchülerInnen, wie oft und zu welchen Gelegenheiten sie das Handy benutzen und wo sie es aufbewahren. Den Kindern soll bewusst gemacht werden, dass auch vom Handy eine elektromagnetische Strahlung ausgeht, die je nach Sendeleistung verschieden stark sein kann (der Versuch mit dem Kompass kann auch beim Handy angewendet werden). Eine hohe Sendeleistung entsteht z. B. beim Aufbauen einer Verbindung, beim Ein- und Ausschalten, beim Verschicken von SMS oder bei schlechtem Empfang. Auch im Stand-by-Betrieb strahlen Handys, da sie ab und zu Kontakt mit der nächsten Antenne aufnehmen. Tipps zum sicheren Handygebrauch werden besprochen. Abschließend füllen die SchülerInnen das Arbeitsblatt aus. Radiowecker sollen nicht in Kopfnähe stehen. Ein Mindestabstand von 50 bis 150 cm ist empfehlenswert. GESUN DH EIT ELEKTROSMOG 7.9 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H A R B EIT S B LAT T GESUNDHEIT ELEKTROSMOG A LTERS GRU PPE 6 -10 ELEKTROSMOG – UNSICHTBARE GEFAHR Versuchsanleitung: 1. Schließe das elektrische Gerät an den Stromkreis an und schalte es ein! Kannst du am Gerät oder am Kabel ja nein etwas riechen? etwas sehen? etwas fühlen? etwas hören? Rund um elektrische Geräte und stromführende Kabel entsteht Elektrosmog. Nimm den Kompass und halte ihn über oder unter das Kabel! Was passier t? ______________________________________________________________________ Das ist die Erklärung dafür : Aufgrund des Magnetfeldes der Erde richtet sich die Kompassnadel in Nord-SüdRichtung aus. Da elektrische Geräte elektromagnetische Felder erzeugen, wird die Kompassnadel abgelenkt. 2. Schalte das Gerät ab und wiederhole den Versuch! Was passier t? ______________________________________________________________________ 3. Trenne den Stecker von der Steckdose und wiederhole den Versuch noch einmal! Was passier t? ______________________________________________________________________ 4. Zähle auf, wo überall elektromagnetische Felder und somit Elektrosmog entstehen können: ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ 5. Wie kannst du dich vor Elektrosmog schützen? ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H G ES U NDHEIT ELEKTROSMOG 7.9 A R BEIT S BLATT GESUNDHEIT ELEKTROSMOG ALTERSGRU PPE 6 -10 VORSICHT, HANDY! Um Informationen senden zu können, nimmt das Handy Kontakt zum Sendemast auf. Dazu sendet es elektromagnetische Strahlen aus, die vom Sendemast wieder zurückgesendet werden. Trage die Wor tgruppen in der Tabelle richtig ein! Besonders starke Handystrahlung Tipps zum Handygebrauch Auch lautes Sprechen beim Spielen kann von anderen als Lärm empfunden werden. Denk daran: Mit etwas Rücksicht lassen sich viele Konflikte vermeiden. schlechter Empfang während des Gesprächsaufbaus nicht ans Ohr halten so oft als möglich ausschalten Aufbau einer Verbindung eingeschaltetes Handy nicht direkt am Körper tragen Senden von SMS nicht zu lange telefonieren große Entfernung zu Sendemast GESUN DH EIT ELEKTROSMOG 7.9 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H