"Kennen Sie EMDR", 06.12.2015 - EMDR

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EMDR?
. . . eine anerkannte Methode gegen Traumata mit seelischen und körperlichen Symptomen
Von Sonja Jakubowics
E
in erfolgreicher Unternehmer wird
mehrmals wegen Verdacht auf
Herzinfarkt in die Notaufnahme gebracht. Die Symptome sind immer
dieselben: ein stechender Schmerz in
der Brust, Atemnot, Herzrasen,
Schweißausbruch. Doch auch nach
genauesten Untersuchungen können
die Ärzte keine Erklärung für die körperlichen Beschwerden finden. Der
tatsächliche Auslöser wird erst viel
später entdeckt – der Tod seiner Frau
vor zwei Jahren.
Dieser Fall ist leider nicht die Ausnahme. Oft verbirgt sich hinter einer
chronischen Krankheit, die scheinbar
ohne Ursache auftritt, ein Trauma.
Die Seele kann eine Menge vertragen, doch wird die Belastung zu groß,
überfordert es die Selbstheilungskraft: Der Verlust eines geliebten
Menschen, des Arbeitsplatzes, ein
Unfall sowie Gewalt, Abwertung oder
Vernachlässigung im Kindesalter
können eine schwere Lebenskrise hervorrufen. Das Psychotrauma als
Ursache bleibt oft lange verborgen.
Noch Jahre danach können sich die
Folgen, wie Angst, Schmerzen, Ver-
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BUNT
gesslichkeit, Suchterkrankungen oder
Depressionen, ins Leben schleichen.
Das Problem liegt tief im Unterbewusstsein und kann weder durch Einsicht noch durch Verstand gelöst
werden.
Eine noch junge Psychotherapiemethode aus den USA ist Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), und sie zeigt bei Traumata große Wirkung. Sie basiert auf
einem Mechanismus der Selbstheilung. Schnelle Augenbewegungen un-
und linken Gehirnhälfte durch Augenbewegungen oder Antippen der
Hände löst Blockaden und Ängste. So
wird das Nervensystem einerseits beruhigt und andererseits angeregt, sodass eine Neuverarbeitung stattfinden
kann“, erklärt Mag. Peter Schütz,
Leiter des EMDR-Institutes Österreichs. EMDR kann in viele psychotraumatologische Behandlungskonzepte integriert werden und wird sehr
effektiv bei Phobien, Panikattacken
und Leistungsblockaden angewendet.
Die Methode klingt zwar einfach,
Durch die bilaterale Stimulation
kann jedoch gefährlich sein, gelangt
man an einen unqualifizierten Therawerden Blockaden und Ängste gelöst
peuten. Die Behandlung erfordert eiterstützen das Gehirn bei der Angstne ausführliche Anamnese sowie eibewältigung. Bei dieser Methode lässt
nen klar strukturierten Ablauf. Eine
der Patient das Horrorerlebnis
EMDR-Ausbildung
in seinem Inneren erneut abdürfen nur Psychothelaufen und durchlebt
rapeuten,
kliniTRAUER VERSPANNUNGEN
dabei die negativen PANIKsche PsycholoGefühle, die er dabei ATTACKEN
PHOBIEN gen oder Medihatte. Zugleich folgt
ziner abschlieer mit den Augen
ßen. Übrigens:
SCHLAFder sich hin und her UNFÄLLE
Anders als in
STÖRUNGEN Deutschland
bewegenden Hand
des
Therapeuten.
übernimmt die
„Diese bilaterale Stimulation, das
heimische Krankenkasabwechselnde Anregen der rechten
se keine Kosten.
Foto: www.picturedesk.com
Kennen Sie
Der Therapeut
bewegt einen
Finger vor den
Augen des Patienten hin und
her, der dieser
Bewegung folgt.
Denn Augenbewegungen beschleunigen den
Verarbeitungsprozess im
Gehirn.
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