K L I NI K LASERTECHNIK VERSUS SKALPELL Rieder Augenärzte setzen bei Katarakt-Op auf Femtophakolaser EIN UNTERNEHMEN DER Medizin mit Qualität und Seele www.vinzenzgruppe.at Im April 2015 ging der Femtophakolaser zur Katarakt-Operation im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried in Betrieb. Seither wurden mit dem Laser der neuesten Generation rund 800 derartige Operationen durchgeführt. „Die Ergebnisse sind äußerst zufriedenstellend“, zieht der Leiter der Augenabteilung, Prim. Doz. Dr. Robert Hörantner, eine positive Bilanz. Von Mag. Kristina Zweimüller P FOTOS: KH BHS RIED / HIRNSCHRODT räzision auf höchstem Niveau, vereinfachte Ablaufstrukturen und Zeit­ersparnis, erhöhter Komfort für den Patienten und Operateur – mit diesen­ Vorteilen erleichtert der Femtophako­ laser bei Kataraktoperationen seit rund einem Jahr den Arbeitsalltag des Rieder Augenärzte-Teams. Prim. Dr. Hörantner: Der Femtophakolaser hat unsere Erwartungen voll erfüllt Vor jedem operativen Eingriff erfolgt eine exakte Topographie der Hornhaut durch ein eigens angekauftes 3-D-Mess­ gerät. Die gewonnenen Daten werden in den Femtophakolaser eingespielt und ermöglichen dem Hightech-Laser eine ­äußerst genaue Durchführung der Horn­ hautschnitte und damit einhergehend eine Verringerung oder im Idealfall einen Ausgleich des Astigmatismus. Bei Pati­ enten, die eine geringere Hornhautver­ krümmung als drei Dioptrien aufweisen, kann der Astigmatismus-Ausgleich ohne Einsatz ­torischer Linsen erfolgen. 3-D-REKONSTRUKTION MITTELS SCHEIMPFLUGTECHNIK Der Femtophakolaser arbeitet mit der sogenannten Scheimpflugtechnik, die eine 3D-Bildrekonstruktion des Auges durchführt und alle Hornhaut- und Lin­ senflächen erkennt, insbesondere die posteriore Linsenkapsel. „Damit kann die Komplikationsrate eines hinteren Kapsel­ defekts deutlich verringert werden“, weiß Primar Dr. Hörantner aus Erfahrung und erklärt weiter: „Ein zusätzlicher Vorteil des Lasers ist die präzise Durchführung einer axialen Kapsulotomie, wodurch sich die Linse bei der Implantation besser positionieren lässt.“ Die Kernfragmentierung stellt eben­ falls einen Schritt im Rahmen der lasergestützten Katarakt-Operation dar. Dank der automatischen Erkennung des Kata­ rakt-Härtegrades verwendet der Laser im­ mer die richtigen Fragmentierungsmuster. Durch Kernfragmentierung lässt sich die Ultraschallleistung während der Phako­ emulsifikation deutlich verringern. „Die Hornhaut wird somit weniger belastet und der Endothelzellen-Verlust kann bis zu 75 Prozent verringert werden“, erläutert der Leiter der Augenabteilung am Kranken­ haus der Barmherzigen Schwestern Ried. 3D-Topographiemessung Die Patienten werden auf einer mobilen Liege zum Gerät und in den Operationssaal gebracht SICHER UND KOMFORTABEL Neben der schonenden Operationstechnik profitieren Patienten und Ärzte von der un­komplizierten Ablaufstruktur. Da am Femto­phakolaser keine Liege angebracht ist, können die Patienten auf einer mobi­ len Liege direkt zum Gerät geschoben und anschließend ohne Umbettung in den Operationssaal gebracht werden. „Das för­dert nicht nur den Komfort und die Sicherheit, sondern hilft auch Zeit zu sparen“, berichtet Primar Dr. Hörantner. Er weist darauf hin, dass sich die anfängliche Befürchtung, der zeitliche Aufwand könne bei der lasergestützten Operation erhöht sein, nicht bewahrheitet hat. „Wir haben von Beginn an konsequent mit dem Laser gearbeitet und dadurch viel an Routine gewonnen. So konnten wir die Abläufe von der Planung bis zum Operationsende opti­­mieren. Der Femtophakolaser hat unsere Erwartungen voll erfüllt und ist aus dem Ope­ rationsalltag nicht mehr wegzudenken.“w Laser wählt die Fraktionierungsmuster p www.medical-network.at MEDICAL NETWORK 2016 ÄRZTE SPECIAL 93