Medieninformation, 15. Mai 2016, Ried _____________________________________________________________ Mit Greenlight-Laser Prostata schonender operiert Seit einigen Monaten kommt an der Urologischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried eine neue, schonende Methode der Operation einer vergrößerten Prostata zum Einsatz: Die photoselektive Vaporisation, besser bekannt unter dem Gerät, mit dem es ermöglicht wird: Dem Greenlight-Laser. Der Hochleistungs-Laser verdampft das Gewebe in feinen Schichten, damit kann die Blasenentleerung wieder problemlos erfolgen. „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich meine Prostata schon längst operieren lassen!“ Solche Aussagen von zufriedenen Patienten nach einer transurethralen Resektion der Prostata („TURP“ oder im Volksmund „Hobelung“) sind keine Seltenheit. Die Angst vor Komplikationen hält aber immer wieder Männer oft jahrenlang davon ab, sich operieren zu lassen. Nicht selten erfolgt der Eingriff zu spät. Tatsächlich ist die TURP heute in erfahrenen Händen eine seit Jahrzehnten bewährte, immer weiter verbesserte Methode – gleichsam der „Goldstandard“. Gelegentliche Nebenwirkungen, ja Komplikationen sind aber dennoch nicht zu verleugnen. Die urologische Abteilung in Ried hat über 5 Jahre lang die Ergebnisse der TURP penibel dokumentiert – und das Ergebnis zeigt, dass tatsächlich die Nebenwirkungen nach wie vor eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. So erfordern zum Beispiel Blutverluste während oder auch nach der Operation in bis zu 10% die Gabe von Blutkonserven. Unangenehm ist auch, dass im Durchschnitt der Dauerkatheter nach der Operation 3 Tage belassen werden muß – bei Nachblutungen sogar auch wesentlich länger. Bereits seit Jahrzehnten versucht man deshalb weltweit, Alternativen zur „Hobelung“ zu entwickeln. LASER – das Zauberwort aus so mancher Science Fiction Serie schlechthin – wird schon lange auch in der Medizin, zum Beispiel in der Augenheilkunde, mit Erfolg verwendet. Die Therapie der Prostata scheiterte bislang an zu geringer Energie und einem nicht ideal passendem Lichtspektrum. Die Prostata in Luft auflösen Nun steht der sogenannte KTP – Laser zur Verfügung. Er arbeitet mit sichtbarem grünen Licht (532 nm) welches vom Blutfarbstoff gut, von Wasser aber nicht absorbiert wird – in Verbindung mit einer hohen Leistung von 80 W. (O-Ton Hr. Buttinger, OP-Saal-Koordinator: „Der hat eine Leistungsaufnahme wie eine Kettensäge!“ Immerhin musste dazu ein eigener Starkstrom-Transformator sowie eine Hochleistungswasserkühlung im OP installiert werden). Das Ergebnis: Prostatagewebe wird einfach verdampft – wie in Luft aufgelöst (Photoselektive Vaporisation – „PVP“). Und das extrem schonend – nämlich Schritt für Schritt in 0,8mm dünnen Schichten, ohne Blutung, ohne die Gefahr, Spülflüssigkeit in den Blutkreislauf des Patienten zu bringen. Die Funktion von Herzschrittmachern wird durch den Laser nicht beeinträchtigt. Und, nicht zu vernachlässigen: Das Endoskop für den Laser ist wesentlich dünner 1/2 als das doch recht klobige Resektoskop, welches für die TURP erforderlich ist – die Harnröhre wird also weniger belastet. Schon am Tag nach der Operation kann der Dauerkatheter entfernt werden. „Ich hoffe, dass sich mit dieser Methode doch endlich mehr Männer dazu entschließen können, ihre Prostata rechtzeitig behandeln zu lassen“, so Primar Würnschimmel. Betonen muß man jedoch ausdrücklich, dass man damit – wie auch mit der „Hobelung“ - nur die Blasenentleerung verbessern kann. Regelmäßige Kontrollen, insbesonders hinsichtlich Prostatakrebs, bleiben damit nicht erspart. Die TURP oder gar offene Prostataoperation für die gutartige Prostatavergrößerung können allerdings auch in Zukunft durch den „Greenlight“-KTP-Laser nicht ganz verdrängt werden: Vor sehr großen oder anatomisch ungünstig entwickelte Drüsen mit einem sogenannten Mittellapppen muß auch Mister Spock kapitulieren, schmunzelt Primar Würnschimmel. 2 Fotos: Prim. Dr. Erich Würnschimmel, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried (Hochformat, Portrait) Der Greenlight-Laser im Einsatz (Querformat) Ansprechpartner für Rückfragen: _______________________________________________________________ Prim. Dr. Erich Würnschimmel Abteilung für Urologie Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried Schlossberg 1, 4910 Ried Tel. 07752 602-0 E-Mail: erich.wü[email protected] Mag. Ulrike Tschernuth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried Schlossberg 1, 4910 Ried Tel. 07752 602-3040 E-Mail: [email protected] 2/2