Medieninformation, 29. September 2010, Ried _____________________________________________________________ Ried: Zertifiziertes Beckenbodenzentrum gegen „undichte Stellen“ Bei jeder vierten Frau und bei jedem zehnten Mann kommt es zu Kontinenzproblemen. Aus falscher Scham sprechen Betroffene oft nicht mit ihrem Haus- oder Facharzt über dieses Problem, dabei hat eine möglichst frühzeitige Abklärung und Therapie der Inkontinenz die besten Aussichten auf Erfolg. Im Kontinenzund Beckenbodenzentrum am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, einem Unternehmen der Vinzenz Gruppe, arbeiten Gynäkologen, Urologen, Chirurgen und physikalische Mediziner seit Jahren gemeinsam für betroffene Patienten. Das Zentrum wurde von der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreichs hinsichtlich seiner Qualität geprüft und erhält am 6. Oktober 2010 das Zertifikat. Der unfreiwillige Harn- oder Stuhlverlust sind Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Gerade deshalb ist es wichtig, dass den Betroffenen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Seit mehr als zehn Jahren besteht eine intensive Zusammenarbeit der Fachabteilungen für Gynäkologie, Chirurgie und Urologie im Barmherzigen Schwestern Krankenhaus Ried bei Beckenbodenfunktionsstörungen. So wurde bereits 1998 eine Ambulanz für Kontinenz- und Stomaberatung, die als zentraler Punkt des „Drei-AbteilungenVerbundes“ fungiert, gegründet. Die Abteilung für Physikalische Medizin unterstützt zusätzlich die genannten Bereiche mit rehabilitativer konservativer Behandlung. Als weitere assoziierte Abteilungen betätigen sich die Abteilung für Neurologie und das Institut für Radiologie. 1/3 Zertifikat von der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreichs Jetzt wird die langfristige Arbeit mit der Zertifizierung des Beckenbodenzentrums durch die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreichs (MKÖ) gekrönt. Die MKÖ ist eine wissenschaftlich orientierte Vereinigung, die sich die Förderung von Maßnahmen zur Prävention, Diagnostik, Behandlung und Versorgung der Harn- und Stuhlinkontinenz zum Ziel gesetzt hat. Sie engagiert sich neben der Wissenschaft auch in der Fort- und Weiterbildung der Ärzte, Physiotherapeuten(innen) und der Pflegekräfte. Der Leiter des Beckenbodenzentrums, OA Dr. Gerhard Wolfram berichtet von den Vorbereitungen: „Für die Zertifizierung mussten wir verschiedene Zahlen und Fakten nachweisen: so werden zum Beispiel in unserem Beckenbodenzentrum 500 Patienten(innen) pro Jahr behandelt. Dabei wird in der Diagnostik ein hoher Aufwand betrieben, es werden so z.B. jährlich 200 Spezialuntersuchungen (Urodynamik) durchgeführt, genauso wie auch eine Vielzahl von konservativen Behandlungen (Physiotherapie, Beckenbodengymnastik, Biofeedback, etc.). Insgesamt erfolgen pro Jahr auch mehr als 300 operative Eingriffe, die die Kontinenz betreffen. Laufende Qualitätssicherung Nicht nur die Zertifizierung des Beckenbodenzentrums durch die MKÖ ist als qualitätssichernde Maßnahme von Wichtigkeit. Schon in der Vergangenheit wurden wichtige Schritte zur Qualitätskontrolle unternommen. Die gynäkologische Abteilung war beispielsweise an zwei Studien zur Qualitätssicherung bei Bändern und Netzen beteiligt. Die Arbeitsweise der Beckenbodengruppe ist so strukturiert, dass die einzelnen Fachdisziplinen einander dann gegenseitig konsultieren, wenn es sich bei einer(m) Patientin/Patient um eine fachübergreifende, medizinische Problemstellung handelt. Die gegenseitige Konsultation erfolgt in bewährter Weise durch direkten Kontakt. Ein Beispiel aus dem Bereich der weiblichen Senkungsprobleme: Wenn bei einer Patientin neben einer Scheidensenkung auch noch Beschwerden beim Stuhlgang vorhanden sind, werden nach gynäkologischer Untersuchung und Urodynamik auch noch ein Chirurg sowie ein Radiologe für die Beurteilung in die Diagnostik und Therapie miteingebunden. Wie ist nun die Diagnostik und Behandlung der Inkontinenzprobleme zugeordnet? Weibliche Senkungszustände und Inkontinenz werden hauptsächlich von den Ärzten der Gynäkologie und gegebenfalls von der Urologie behandelt, die männliche Inkontinenz wird schwerpunktmäßig von der Urologie betreut, die Stuhlinkontinenz versorgt die Chirurgie. 2/3 Der koordinative Leiter des Beckenbodenzentrums, OA Dr. Gerhard Wolfram von der Gynäkologie meint zur Qualität des Beckenbodenzentrums: „Neben der sorgfältigen fachlichen Arbeit ist für uns alle die regelmäßige fachliche Fort- und Weiterbildung eine Selbstverständlichkeit. Das wichtigste Ziel ist für uns als Beckenbodengruppe die genaue Diagnostik und die individualisierte Behandlung unserer Patientinnen und Patienten. Erreichen können wir dies am ehesten in einer guten interdisziplinären Zusammenarbeit“. Ambulanzerreichbarkeit: Harninkontinenzprobleme: Gynäkologisch-Urologische Leitstelle Weibliche Inkontinenz: Gynäkologie oder Urologie Männliche Inkontinenz: Urologie Tel.: 07752 602 – 2500 Stuhlinkontinenzprobleme: Chirurgische Ambulanz Tel: 07752 602 -3100 Physikalische Therapie: Tel: 07752 602 2001 Fotos: OA Dr. Gerhard Wolfram Team des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums Ansprechpartner für Rückfragen: _______________________________________________________________ Mag. Ulrike Tschernuth Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried Schlossberg 1, 4910 Ried Tel. 07752 602-3040 E-Mail: [email protected] 3/3