Aufgabenstellung

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Projekt
Steuerung einer Heizungsanlage
Gegeben ist eine Heizungsanlage für ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung. Die Übersichtspläne finden Sie im Anhang.
Als Verbraucher sind folgende Heizkreise vorgesehen:
Fußbodenheizung Erdgeschoss
Fußbodenheizung Dachgeschoss
Radiatorenheizung Erdgeschoss
Radiatorenheizung Dachgeschoss
Brauchwassererwärmung
Der Bedarf für die einzelnen Heizkreise wird sowohl durch Raumthermostate
als auch durch eine Regelung der Vorlauftemperatur als Funktion der
Außentemperatur gesteuert. Die Raumthermostate liefern folgendes Signal:
Temperatur zu niedrig: Schalter geschlossen
Temperatur reicht: Schalter geöffnet
Die Energie für die Heizkreise liefert ein Wärmespeicher der gleichzeitig noch
die Trennstelle in der Regelung zwischen Verbraucher und Erzeuger darstellt.
Als Wärmeerzeuger gibt es drei Quellen:
Gasbrenner
Sonnenkollektoren
Kachelofen
Hierbei ist zu beachten, dass nur der Gasbrenner genügend Wärme für den
Extrembedarf liefert. Der mit einem Wasserregister ausgestattete Kachelofen
liefert etwa nur ein fünftel der maximal benötigten Wärmeenergie, die
Sonnenkollektoren liefern die Energie abhängig von der Sonneneinstrahlung.
Als Speichermedium wird in der Anlage Wasser verwendet. Um jedoch
Frostschäden zu verhindern, wird das Wasser in der Sonnenkollektoranlage
mit einem Frostschutzmittel versetzt. Um eine Trennung der Flüssigkeiten zu
erhalten, ist für die Sonnenkollektoranlage ein eigener Flüssigkeitskreislauf,
der seine Wärme an den Hauptkreis über einen Wärmetauscher übergibt.
Die einzelnen Aufgaben sind:
Gasbrenner:
Der Gasbrenner heizt Wasser, das ihm über eine Umwälzpumpe aus dem
Speicher zugeführt wird, auf eine bestimmte Temperatur auf. Es ist davon
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auszugehen, dass der Gasbrenner immer als die im Heizungsfall verbrauchte
Energie erzeugt.
Sonnenkollektoren
Bei Sonneneinstrahlung erhitzt sich die Flüssigkeit in diesen Kollektoren. Ist
diese höher als die Temperatur im Kessel, so wird über eine Umwälzpumpe
die Flüssigkeit zum Wärmetauscher geführt. Der zweite Anschluss des
Wärmetauschers ist der Wasserkreislauf der Heizung. Dies geschieht in einem
geschlossenen Kreislauf, so dass die abgekühlte Flüssigkeit wieder den
Kollektoren zugeleitet wird.
Wärmetauscher
Da die Sonnenkollektoren aus Frostschutzgründen mit einer Frostschutzlösung befüllt sein müssen, kann diese Flüssigkeit nicht direkt dem normalen
Kreislauf zugeführt werden. Der Wärmetauscher isoliert die beiden
Flüssigkeiten voneinander und gibt die Wärme vom Medium mit höherer
Temperatur an das Medium mit niedriger Temperatur ab.
Wärmespeicher
Als Wärmespeicher dient ein großer Kessel, dessen Inhalt, das
Speichermedium Wasser, eine vorgegebene Temperatur aufweist.
Die Regelung des Wärmespeichers besteht aus einer Abfrage des
Temperaturprofils im Kessel bei drei gegebenen Messstellen, der Ermittlung
des Mittelwertes und der Fixierung auf einen festzulegenden Wertes.
Mischer
Die Mischer besitzen vier Anschlüsse:
Vorlauf Heizung
Rücklauf Heizung
Vorlauf Heizkreis
Rücklauf Heizkreis
Die Heizung ist hierbei der Kreis, in dem die Energie vom Wärmespeicher
oder vom Wärmeerzeuger für die Fußbodenregister oder die Radiatoren
bereitgestellt wird.
Der Vorlauf Heizung ist damit der Anschluss vom wärmsten Teil des
Speichers, aufgrund der Physik, warmes Wasser ist leichter als kaltes und
steigt somit nach oben, also vom oberen Teil des Wärmespeichers.
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Der Rücklauf Heizung wird analog zum Vorlauf dem unteren Teil des
Speichers zugeführt.
Um die Vorlauftemperatur richtig einzustellen, wird nun das Wasser, das über
den Vorlauf bereitgestellt wird, mit dem Wasser das über den Rücklauf
Heizkreis kommt, vermischt. Somit lässt sich über eine Einstellung des
Mischers eine definierte Vorlauftemperatur oder eine festgelegte
Temperaturdifferenz zwischen Heizungsvorlauf und Heizungsrücklauf
einstellen.
Temperaturmessung
Die Temperaturmessung erfolgt über Sensoren, die ein Analogsignal für einen
Analog-Digital-Converter (ADC) liefern. Hierbei wird eine Temperaturspanne
von 0°C bis 127,5°C anhand eines 8-Bit-Wertes ausgegeben. Eine Ausnahme
bildet die Messung der Außentemperatur. Hier wird zwischen den Werten 60°C bis 63,5°C bei gleicher Auflösung gemessen.
Funktionsweise der Heizung
Wärmerzeugung, Wärmespeicherung
Zunächst muss überprüft werden, ob Wärmeenergie über die
Sonnenkollektoren bereitgestellt wird. Ist dies der Fall, so schaltet sich die
Umwälzpumpe zu den Sonnenkollektoren ein und heizt über den
Wärmetauscher den Kessel auf.
Wird über die Sonnenkollektoren keine Wärme bereit gestellt, so wird
abgefragt, ob der Kachelofen Wärme liefert. Ist dies der Fall, so wird hier
ebenfalls über eine Umwälzpumpe der Kreislauf des Kachelofens über eine
Umwälzpumpe aktiviert.
Sollten weder Sonnenkollektoren noch Kachelofen Wärme liefern, so wird der
Brenner eingeschaltet.
Der Wärmespeicher (Kessel) muss immer eine genügend hohe Temperatur
aufweisen. Da er auch für die Warmwasserbereitung verwendet wird, sind hier
als untere Grenztemperatur 60°C festzulegen. Als obere Grenztemperatur
sind, um ein Kochen zu vermeiden, 85°C festzulegen.
Reicht die Wärmezufuhr von Sonnenkollektoren und/oder Kachelofen nicht
aus, so muss der Brenner dazu geschalten werden. Das Signal hierfür ist, falls
der Speicher trotz Kachelofen- oder Sonnenkollektorbetrieb auf 55°C absinkt.
Funktionsweise Sonnenkollektoren
Für diese Steuerung stehen zwei Fühler zur Verfügung:
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Temperatur Kollektorausgang (TKA)
Temperatur kältester Punkt Wärmespeicher (KPS)
Ist TKA um mindestens 5°C größer als KPS, so wird die Kollektorpumpe
eingeschalten. Ist die Differenz kleiner 4°C, so wird die Pumpe wieder
ausgeschalten.
Ferner ist eine Steuerung der Umwälzpumpe vorzusehen. Hierbei handelt es
sich um eine Phasenanschnittssteuerung. Bei dieser wird ein Teil der
Sinusschwingung des 230V-Netzes abgeschnitten, so dass nur während des
durchgesteuerten Bereiches Energie der Pumpe zugeführt wird. Hierzu ist
abhängig von einem Eingangsimpuls, der den Nulldurchgang der
Sinusschwingung spezifiziert, ein davon zeitversetztes Signal (Taktimpuls) zu
erzeugen. Die gesamte Sinusschwingung beträgt 20 ms, eine Halbwelle somit
10 ms. Bei einer Pumpenleistung von 50% ist somit die Hälfte einer jeden
Halbwelle abzuschneiden, bei einer höheren Prozentzahl entsprechend
weniger.
Tsolar- Tspeicher
<5°
% Umwälzpumpe
0,0%
Verzögerung ms
20
5
4,65
4,3
3,95
3,6
3,25
2,9
Tsolar- Tspeicher
21°
23°
25°
27°
29°
31°
33°
35°
% Umwälzpumpe
Verzögerung ms
5°
7°
9°
11°
13°
15°
19°
50,0% 53,5% 57,0% 60,5% 64,0% 67,5% 71,0% 74,5%
78,0% 81,5% 85,0% 88,5% 92,0% 95,5% 99,0%
2,2
17°
1,85
1,5
1,15
0,8
0,45
0,1
2,55
100%
0
Der zweite Teil der Steuerung ist die
Funktionsweise Kachelofen
Im Kachelofen ist ein Register integriert, in dem Wasser erhitzt werden kann.
Somit ist die Regelung der Wärmeabfuhr vom Kachelofen identisch mit der der
Sonnenkollektoren.
Steuerung Fußbodenheizung
Die Fußbodenheizung wird über die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der
Außentemperatur geregelt. Als Stellglied kommt ein Mischer zum Einsatz.
Dieser besitzt vier Anschlüsse mit folgender Wirkung:
VTH Vorlauftemperatur höher
VTN Vorlauftemperatur niedriger
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AMAX
AMIN
Anschlag maximale Temperatur
Anschlag minimale Temperatur
Liegt an VTH ein Signal an, so wird der Mischer mithilfe eines Motors geöffnet.
Der Öffnungswinkel ist dabei abhängig von der Dauer des anliegenden
Impulses. Hierbei ist eine Totzeit von ca. 2 Sekunden zu berücksichtigen. Die
Einstellzeit der Vorlauftemperatur beträgt ca. 1,5 Minuten für den maximalen
Einstellwinkel von 90°.
Um nun die Vorlauftemperatur zu regeln, ist ein Iterationsverfahren zu
entwickeln, dass den Mischer je nach Bedarf öffnet oder schließt.
Der Bezug zwischen Außentemperatur und Vorlauftemperatur ist durch eine
Formel gegeben.
Tvor = Tvormax – ((Tvormax – Tsoll) * (Tvormax / (Tsoll – Taus)) *K)
Hierbei bedeuten:
Tvor:
Vorlauftemperatur Heizung
Tvormax:
Maximale Vorlauftemperatur (hier 33°C)
Tsoll:
Sollraumtemperatur
Taus:
Außentemperatur
K:
Heizkurvenkonstante (Werte 1/8, 1/16, 1/32)
K ist eine Gebäude- und Anlagenkonstante, die fest eingestellt wird.
Regelung der Radiatoren
Da bei der Fußbodenheizung auf eine möglichst niedrige Temperatur geachtet
werden soll, außerdem diese in der Übergangszeit nicht betrieben wird, ist als
Ergänzung eine Radiatorenheizung vorgesehen.
Für die Radiatorenheizung wird aus Effizienzgründen auf eine Mischersteuerung verzichtet. Der eingezeichnete Mischer wird nur dazu verwendet,
die Heizkreise komplett abzuschalten. Um nun eine möglichst niedrige
Temperatur im Gesamtheizkreis Radiatoren zu erhalten, werden die einzelnen
Pumpen periodisch eingeschalten. Da hierbei die Vorlauftemperatur immer der
maximalen Kesseltemperatur entspricht, ist als Maß für den Wärmeverbrauch
die Differenz zwischen Vor- und Rücklauf zu nehmen. Ist diese größer als ein
vorgegebener Wert, so sind die Pumpen einzuschalten, andernfalls
abzuschalten.
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Hierbei ergibt sich folgende Zuordnung zwischen Temperaturdifferenz und
Pumpenansteuerung:
Tvor - Trück
<5°
5°
7°
9°
11°
13°
15°
17°
19°
Laufzeit in s
0
60
120
180
240
300
360
420
480
Tvor - Trück
21°
23°
25°
27°
29°
31°
33°
35°
Laufzeit in s
540
600
660
720
780
840
900
960
Steuerung der Wärmespeicherung
Diese Steuerung besteht aus der Abfrage des Wärmeprofils im Speicherkessel. Ist
dies zu niedrig (<60°C), so wird überprüft, ob Sonnekollektoren oder Kachelofen in
Betrieb ist. Ist dies der Fall, so wird der Brenner noch nicht dazugeschaltet.
Sinkt die Temperatur allerdings unter den minimalen Wert von 57°C, so reicht die
über Kachelofen und Sonnenkollektoren bereit gestellte Energie nicht aus und muss
durch den Brenner solange unterstützt werden, bis der Speicher wieder auf 60°C
erwärmt ist.
Steuerung des Brauchwassers
Für die Brauchwassererzeugung steht ein eigener Kessel zur Verfügung. Somit
reduziert sich die Regelung auf eine Abfrage der Kesseltemperatur und der
Ansteuerung einer Ladepumpe.
Ist die Temperatur zu niedrig, so wird die Ladepumpe eingeschaltet, ist sie erreicht,
so wird sie wieder ausgeschaltet. Die Hysterese beträgt 3°C.
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Anlage Übersichtspläne der Heizungsanlage
Verwendete Symbole
Mischer
Rückflussverhinderer mit
Richtungsangabe
Zirkulationspumpe,
Eingang breite Öffnung,
Ausgang schmale Öffnung
Funktionsweise Mischer
Vorlauf
Heizung
Vorlauf
Heizung
Rücklauf
Heizung
Rücklauf
Heizung
Vorlauf
Speicher
Vorlauf
Speicher
Mischerstellung links
Rücklauf
Speicher
Rücklauf
Speicher
Vorlauf
Heizung
Vorlauf
Speicher
Rücklauf
Heizung
Rücklauf
Speicher
Mischerstellung rechts
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Mischerstellung Mitte
Temperatur
abhängig
von Stellung
Flussrichtung bei Speicherbetrieb
Mischeranschlag rechts
Pumpe aus
Speicher
Radiatoren
Brenner
Fußboden
Warmwasserspeicher
Flussrichtung bei Brennerbetrieb
Mischeranschlag links
Pumpe ein
Vorlauf
Speicher
Radiatoren
Brenner
Fußboden
Warmwasserspeicher
Rücklauf
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Fußbodenkreise
Hauptwohnung EG
Hauptwohnung DG
Einliegerwohnung
Vorlauf
Rücklauf
Radiatorenkreise
Hauptwohnung EG
Hauptwohnung DG
Einliegerwohnung
Keller
Vorlauf
Rücklauf
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