Alltagsheld Nov.indd - LandPark Lauenbrück

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MeinE alltagsheldin
MeinE alltagsheldin
... und das ist auch kein Wunder: Die Umweltpädagogin Eva Klostermeier ist schon mit drei Jahren die meiste Zeit mit ihrem Opa im Wald herumgestromert.
Später, nach einem Studium der Forstwissenschaft,
schlossen sich zwei Jahre Ausbildung zur Umweltpädagogin in Freiburg an. „Schon mit zehn Jahren war
ich mir sicher, dass ich Försterin werden will – die Arbeit hier im Landpark Lauenbrück ist mein absoluter
Traumjob!“
Soviel Begeisterung ist ansteckend, und Thassilo ist
ebenso angetan von Wald und Wiese wie Eva: „Ich will
den Park hier mal leiten, wenn ich erwachsen bin!“
Thassilo ist acht Jahre alt und kennt Eva seit drei Jahren. Der Glückliche wohnt auf dem Parkgelände und
verbringt viel Zeit mit der Umweltpädagogin. „Frau
Klostermeier führt oft Kinder hier herum – sie ist eigentlich eine Kinderführerin.“ Evas Aufgabe hier im
Park ist es, den Besuchern die Tiere und Pflanzen sowie die Ökologie der Region zu erklären. Sie führt
Schulklassen, veranstaltet Rallyes, führt Gruppen von
Erwachsenen herum und denkt darüber nach, wie man
den Menschen die Natur näherbringt. Thassilo und
Eva verstehen sich blendend und nehmen uns mit auf
einen Spaziergang durch den Landpark Lauenbrück.
Dieses eingespielte Team kennt, so hat es den Anschein, jeden Grashalm auf dem 25 Hektar großen Gelände. Die Tiere im Park sind besonders wichtig. Vor
allem die Esel sind beliebt: „Man kann auf ihnen durch
den Park reiten!“, erzählt Thassilo begeistert. Und das
wuschelige Eselbaby hat den Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala belegt – mit Abstand.
Rülpsartige Liebeslaute
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Damwild ist im Park natürlich auch anzutreffen: Im
Park-Prospekt ist die Rede von „gurgelnden, rülpsartigen Liebeslauten“, die im Park im Oktober und November erschallen. Leider hören wir gerade nichts, aber
Eva Klostermeier warnt: „Jetzt ist Brunftzeit, da reagieren die Tiere auch schon mal aggressiv und schlagen
aus.“ Na dann, lieber Abstand halten, obwohl man hier
ohne zooartige Zäune die Wildtiere ganz nah erleben
kann. Aber einem liebestollen Geweih möchten wir
nicht in die Quere kommen ...
„Die Malamuts sind auch ganz super“, sagt Thassilo.
Die was?! Souverän erklärt er: „Das sind eine Art große
Schlittenhunde; eine Mischung aus Husky und Wolf,
aber zahm“, – und hier zu bestaunen.
Seit 1969 existiert dieser besondere Landschaftspark.
Entstanden aus einer Privatinitiative der Familie von
Schiller, die auch heute noch der gemeinnützigen Stiftung vorstehen, wird hier besonderen Wert auf das Naturerlebnis mit allen Sinnen gelegt. „Das Konzept basiert auf vier Säulen: Tier- und Artenschutz,
Umweltpädagogik, die Erlebbarkeit des Parks auch für
Menschen mit Behinderung sowie der Kultur: Konzerte, Lesungen und andere kulturelle Aktionen finden
hier statt“, erzählen Eva Klostermeier und Geschäftsführer Friedrich-Michael von Schiller. Hören, Sehen
Riechen und Schmecken – so erklären sie das ganzheitliche Naturerlebnis, das den Park auch pädagogisch
unterscheide. Dieses Konzept, das beispielsweise auch
blinden Menschen mit Klopflaut-Führungen oder besonders gestalteten Aufmerksamkeitsfeldern Naturerlebnisse zugänglicher macht, wird auch durch Fördergelder der EU mitfinanziert.
Schaukeln für alte Leute
Geld interessiert Thassilo wenig, er findet die Spielbereiche auf dem Parkgelände viel erwähnenswerter:
„Hier gibt es sogar Schaukeln für alte Leute!“ Dass
auch Erwachsene gerne mal schaukeln, balancieren
und rumtoben, ist zwar relativ unglaublich, aber im
Landpark Lauenbrück an der Tagesordnung. „Generationsübergreifend“, so Eva Klostermeier, solle es sein –
damit von der Oma bis zum Kleinkind alle gern den
Park besuchen. Das ist auch gut so, denn dann kann
Thassilo auch später, wenn er der Parkdirektor ist, auf
der Schaukel richtig Gas geben.
Text und Foto: Julia Schulze-Windhoff
Landpark Lauenbrück gemeinnützige GmbH, Wildpark 1, 27 389 Lauenbück. Tel.: 04267 / 95 47 60
Öff nungszeiten: ganzjährig von 8 bis etwa 18 Uhr
Auch für Kindergeburtstage und Feierlichkeiten:
Angebote und Preise sowie weitere Infos zum Park
im Internet unter www.landpark.de
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