Qualitätszirkel-Protokoll Name des Qualitätszirkels: QZ Nuklearmedizin Rhein-Main Datum: Mi., 19.11.2008 Ort: DKD Wiesbaden Moderator: Dr. med. Wolfgang Spiegel Von: 18.30 Uhr Bis: 20:30 Uhr Protokollführer: Dr. med. Wolfgang Spiegel Die Teilnehmer bestätigen durch ihre Originalunterschrift auf der beigefügten Teilnehmerliste ihre Anwesenheit. Sitzungsthema Schilddrüsendiagnostik: Lymphknoten bei AIT, Dosisberechnung zur Radiojod-Therapie. Arbeitsmethoden: Fallpräsentationen, interne Referate, Diskussion. Ablauf, Inhalt und Ergebnis der Qualitätszirkel-Sitzung: 1. Dr. R. DYCK (Aschaffenburg) beschäftigte sich zunächst in einem Kurzreferat mit der Sonografie von unklaren Herdbefunden in der Schilddrüsenloge bei der chronischen Autoimmunthyreoiditis (AIT). Anhand mehrerer ausgewählter Patienten mit AIT demonstrierte er echoarme Läsionen, die in der Doppler-Sonografie nur spärlich perfundiert und meist kaudal oder dorsal der Schilddrüsenlappen lokalisiert sind. Hierbei handelt es sich in der Regel um reaktiv vergrößerte Lymphknoten, wie in einem Fall auch mittels der Feinnadelbiopsie belegt werden konnte („unspezifische Lymphadenitis“). Ein Zusammenhang mit der bekannten lymphozytären Infiltration der Schilddrüse bei der AIT wurde hergestellt. In der Diskussion des Beitrages wurde auf ähnliche Beobachtungen vor allem bei Kindern mit Struma lymphomatosa hingewiesen. Auch der Ausschluss von Nebenschilddrüsen-Adenomen, die sich im Ultraschall ähnlich darstellen können, mittels einer Parathormon-Bestimmung sei zu empfehlen, sowie von LymphknotenMetastasen thyreoidaler und craniopharyngealer Malignome mit Hilfe der Feinnadelpunktion. 2. T. van HEES (Wiesbaden) stellte Aspekte der DGN-Leitlinien von Juli 2007 betreffend die Radiojod-Therapie zur Diskussion. Nach seinen Ausführung bieten diese mehrere Angriffsflächen zur Kritik. Nach der MARINELLI-Formel werde oftmals eine unnötig hohe Therapieaktivität ermittelt, das Standarddosiskonzept versagt vor allem bei der disseminierten Autonomie und degenerativ veränderten Adenomen. Zudem lässt ein vorgeschalteter Radiojod-Test die Abschätzung der Therapiedosis nur mit einem beträchtlichen Fehler zu. 3. Dr. R. MAIER (Wiesbaden) stellte im Anschluss sein Konzept zur individuellen Dosisberechnung bei der Behandlung von Schilddrüsen-Autonomien vor. Dieses geht davon aus, dass das Volumen der autonomen Follikel zur Therapieplanung entscheidender sei als das tatsächliche Schilddrüsenvolumen und der J-131-Uptake im Radiojodtest. Mit Hilfe des Tc-Uptakes aus der Szintigrafie, der Sonografie und der Laborwerte kann der Grad einer Schilddrüsen-Autonomie in drei Kategorien eingeteilt werden: Autonomie < 5 ml (klinisch inapparent), 5 – 10 ml (geringe Autonomie, keine Überfunktion) und > 10 ml bis 35 ml (ausgeprägte Autonomie, Hyperthyreose). Diese Zielvolumina und eine Standard-Halbwertszeit werden als Berechnungsgrundlage zur Dosisermittlung herangezogen. Neben einer höheren Erfolgsrate sprechen auch ein geringerer Aktivitätsbedarf für die vorgestellte Methode und eine größere Patientenfreundlichkeit, da auf den aufwändigen Radiojodtest verzichtet werden kann. Beide Vorträge zur Radiojodtherapie wurden lebhaft diskutiert. Dr. BELL wies auf die größere Genauigkeit des Radiojodtests in Problemsituationen hin, z. B. bei Jodbelastung der Schilddrüse. Mehrere Kollegen unterstrichen die Bedeutung einer exakten Bestimmung des tatsächlichen Autonomievolumens. PD Dr. ZIMNY und Dr. SPIEGEL regten die genauere Darstellung des vorgestellten Verfahrens an im Hinblick auf die Zuordnung der genannten Befunde zu den drei Autonomiegraden, möglichst in Form einer mathematischen Ausformulierung. Ein Termin für das nächste QZ-Treffen Ende Januar 2009 soll noch vereinbart und per Mail mitgeteilt werden Ein kommerzielles Sponsoring dieser Qualitätszirkel-Sitzung hat nicht stattgefunden. Ort, Datum: Darmstadt, 20.11.2008 Unterschrift des Moderators: - Dr. med. W. Spiegel -