EMBAIXADA DO BRASIL EM BERLIM Berlin, 05.02.2016 PM 1/2016 Informationsblatt Das Zika-Virus und Mikrozepahlie in Brasilien Quelle: Regierung der Föderativen Republik Brasilien I. Das Zika-Virus Was ist das Zika-Virus? Es handelt sich um einen Arbovirus, der durch den Stich des Moskitos Aedes aegypti übertragen wird. Dieser Moskito ist ebenfalls verantwortlich für die Übertragung von Dengue und dem Chikungunya-Virus. Das Zika-Virus ist in Brasilien zum ersten Mal im April 2015 aufgetreten. Es ist nach dem Zikawald in Uganda bennannt, wo es 1947 erstmals bei Affen diagnostiziert wurde. Was sind die Symptome? Ca. 80% der infizierten Menschen, obgleich Erwachsene oder Kinder, entwickeln keine klinischen Symptome. Die häufigsten Beschwerden sind Kopfschmerzen, niedriges Fieber, leichte Gelenkschmerzen, rötliche Flecken auf der Haut sowie gerötete und trockene Augen. Weniger häufige Symptome sind Schwellungen am Körper, Halsschmerzen, Husten und Erbrechen. Allgemein verläuft die Krankheit gutartig und die Symptome verschwinden nach 3 bis 7 Tagen. Gelenkschmerzen können bis zum einem Monat andauern. Schwere und atypische Beschwerden treten nur selten in Erscheinung. Wenn diese, wie erstmals im November 2015, doch auftreten, können sie zum Tode führen. Wie wird das Virus übertragen? Hauptsächlich wird das Virus durch den Stich des Aedes aegypti übertragen. Weitere mögliche Übertragungsformen müssen wissenschaftlich untersucht werden. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das Virus über Muttermilch, Urin oder Spucke übertragen werden kann. Gibt es eine Impfung gegen Zika? Gegen Zika existiert kein Impfstoff. Teil des staatlichen Programms zur Bekämpfung von Aedes aegypti in Brasilien ist die Erforschung von Impfstoffen. In Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten von Amerika forscht Brasilien derzeit an einem Impfstoff. EMBAIXADA DO BRASIL EM BERLIM Wie ist die Behandlung? Es existiert keine spezielle Behandlung bei der Infektion mit dem Zika-Virus. Empfohlen wird die Einnahme von Acetaminophen (Paracetamol) oder Metamizol, um das Fieber und Schmerzen zu lindern. Bei Hautirritationen können Antihistaminika eingenommen werden. Abgeraten wird die Einnahme von Acetylsalicylsäure und anderen Entzündungshemmern aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos. Welche Vorkehrungen sollten von der Bevölkerung getroffen werden? Fenster und Türen abdichten und geschlossen halten, lange Kleidung anziehen und Mückenschutzmittel auf die freiliegende Haut auftragen. Bevorzugt sich in geschlossenen Räumen und unter Moskitonetzen aufhalten. Sobald Zeichen wie rote Stellen auf der Haut, gerötete Augen oder Fieber beobachtet werden, umgehend einen Arzt aufsuchen. Keine Eigenmedikation betreiben. Beratungsstellen zu Schwangerschaft und Verhütungsmethoden aufsuchen. Werden Zika-Fälle in anderen Ländern registiert? Nach dem Bericht der Weltgesundheitsorganisation haben bereits 22 Länder und Regionen eine autochthone Übertragung des Zika-Virus‘ aufgezeigt. Dazu zählen Barbados, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ekuador, El Salvador, Guadalupe, Guatemala, Guiana, FranzösischGuiana, Haiti, Honduras, die amerikanischen Jungferninseln, Martinique, Mexiko, Panama, Paraguay, Puerto Rico, die Dominikanische Republik, San Martin, Surinam und Venezuela. II. Das Zika-Virus und Mikrozephalie Was ist Mikrozephalie? Mikrozephalie ist eine genetische Fehlbildung, bei der das Gehirn sich nicht auf normale Weise entwickelt. Betroffene Neugeborene weisen einen unterdurchschnittlichen Kopfumfang auf (kleiner oder gleich 32cm). Diese angeborene Fehlbildung kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie chemische Substanzen und biologisch – infektionöse Erreger wie Bakterien, Viren und Strahlungen. Gibt es eine Bestätigung dafür, dass das erhöhte Vorkommen von Mikrozephalie in Brasilien durch das Zika-Virus kommt? Untersuchungen des Institut Osvaldo Cruz an zwei schwangeren mit dem Zika-Virus infizierten Frauen haben ergeben, dass eine Verbinung zwischen Zika und Mikrozephalie besteht. EMBAIXADA DO BRASIL EM BERLIM Welche Phase der Schwangerschaft ist besonders anfällig für das Virus? Bei den bis heute festgestellten Mikrozephaliefällen wiesen die Mütter vorallem im ersten Drittel der Schwangerschaft Anzeichen des Zika-Virus‘ auf. Wie lauten die momentanen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums für Schwangere? Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, keine Medikamente einzunehmen, die nicht von Fachärzten verschrieben wurden, sowie Voruntersuchungen während der Schwangerschaft wahrzunehmen. Sobald Veränderungen während der Schwangerschaft auftreten, sollten diese unverzüglich einem Arzt gemeldet werden. Schwangere sollten sich während der gesamten Zeit gegen Mückenstiche schützen. Unabhängig vom Ziel sollte jede Schwangere vor einer geplanten Reise einen Arzt aufsuchen. Wie wird Mikrozephalie behandelt? Für Mikrozephalie existiert keine spezifische Behandlung. Verschiedene Maßnahmen zur Entwicklungsunterstützung des betroffenen Kindes können angeboten werden, welche in Brasilien von SUS empfohlen werden. Verschiedene Komplikationen bei der Atmung, sowie neurologischer oder motorischer Art können bei den Kindern auftreten, weshalb eine qualifizierte Begleitung von verschiedenen Fachärzten von Nöten ist. Es wird empfohlen, die Beratungen von Hausärzten, speziellen Rehabilitationsärzten und Analysten sowie Orthopäden in Anspruch zu nehmen. Können Neugeborene und Kinder, die das Zika-Virus tragen, neurologischen Schaden nehmen? Es ist wichtig, Gerüchte und Spekulationen zu vermeiden. Es gibt keine dokumentierten Fälle, in denen Kinder, die nach der Geburt durch Zika infizierten wurden, Schaden genommen haben. Menschen jeden Alters können sich mit Zika anstecken. Mikrozephalie ist eine Anomalie, die sich während der Schwangerschaft entwickelt. Aktuelle Lage in Brasilien Das Gesundheitsminsterium untersucht 3.670 Verdachtsfälle auf Mikrozephalie im ganzen Land. Eine Pressemitteilung vom 2. Feburar informiert über 404 bestätigte Mikrozephaliefälle, von denen 17 in Zusammenhang mit dem Zika-Virus gebracht werden. Für weitere 709 registrierte Fälle konnte Entwarnung gegeben werden. Insgesamt wurden bis zum 2.Feburar 4.783 Verdachtsfälle auf Mikrozephalie registiert. Presseabteilung - Brasilianische Botschaft in Berlin