Zikavirus FAQ Was ist das Zikavirus? Das Zikavirus ist der Auslöser des Zikafiebers und eng verwandt mit dem Denguevirus und dem Gelbfiebervirus. Diese Viren werden hauptsächlich durch Tigermücken übertragen. Tigermücken (Aedes aegyptii) sind vorwiegend in den (Sub-)Tropen heimisch, breiten sich aber zunehmend in weitere Gebiete aus. Wie wird das Zikavirus übertragen? Die Übertragung durch die Tigermücke stellt die Hauptausbreitungsursache dar. Es wurden auch Fälle sexueller Übertragung beschrieben. Die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung des Zikavirus‘ in Deutschland gilt als sehr gering, da die Tigermücke Aedes aegyptii hier nicht vorkommt. Allerdings ist die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) durchaus in Süddeutschland zu finden, die als potentieller Überträger eingeschleppter Zikavirus-Infektionen dienen kann. Dennoch ist eine Ausbreitung gerade im Winter nicht sehr wahrscheinlich (http://www.deutschlandfunk.de/zika-virusauch-bei-uns-kann-es-zu-uebertragungen-kommen.676.de.html?dram:article_id=343805). Welche Symptome löst die Zikavirus-Infektion aus und welche Komplikationen können auftreten? In etwa vier von fünf Fällen führt eine Infektion mit dem Zikavirus zu keinerlei Symptomatik. Kommt es zu Symptomen, nimmt die Infektion in der Regel einen eher milden Verlauf, der unter anderem mit Hautausschlag, Fieber, geröteten Augen und Gelenk- und Muskelschmerzen einhergeht. Aktuell wird ein Zusammenhang der Zikavirus-Infektion mit dem Guillain-Barré-Syndrom vermutet, das mit einer vorrübergehenden Muskelschwäche oder- lähmung als Folge einer Nervenentzündung, einhergeht. Außerdem wird diskutiert, ob die momentan in Brasilien scheinbar häufiger auftretenden Entwicklungsstörungen des Kopfes/Gehirns bei Babys (Mikrozephalie) mit einer Zikavirus-Infektion der Mutter während der Schwangerschaft in Verbindung steht. Warum wird ein Zusammenhang zwischen Zikavirus und Mikrozephalie oder Guillain-Barré Syndrom vermutet? In den letzten Jahren wurde ein Anstieg an Zikavirus-Infektionen auf einigen pazifischen Inseln und in Mittel- und Südamerika beobachtet. Besonders zahlreich sind die Infektionen im Moment in Brasilien. Gleichzeitig stieg die Zahl an Fällen des Guillain-Barré Syndroms an. Des Weiteren wurde in Brasilien in den letzten Monaten ebenfalls ein Anstieg an Fällen von Mikrozephalie beobachtet. Ein Zusammenhang zwischen Zikavirus-Infektionen schwangerer Frauen und Mikrozephalie wird vermutet, da in einigen Fällen die Mütter der betroffenen Babys eine Zikavirus-Infektion während der Schwangerschaft durchgemacht hatten. Auch in betroffenen Föten bzw. Neugeborenen wurde das Virus mittlerweile nachgewiesen (http://www.cdc.gov/mmwr/volumes/65/wr/mm6506e1er.htm). Wissenschaftlich jedoch ist ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Zikavirus und Mikrozephalie noch nicht nachgewiesen. Da das Zikavirus vor dem Ausbruch in Brasilien nicht mit Mikrozephalie in Verbindung gebracht wurde, könnten weitere Faktoren und Umwelteinflüsse für den Anstieg an Mikrozephalie in diesem Ausbruch verantwortlich sein. In den Nachrichten ist aktuell die Vermutung südamerikanischer Ärzte zu finden, dass möglicherweise ein Larvizid für Fälle von Mikrozephalie verantwortlich sein könnte, was laut CNN von der WHO aber zurückgewiesen wurde (http://edition.cnn.com/2016/02/17/health/brazil-who-pesticide-microcephaly-zika/ - Englisch). Sollten Reisen in betroffene Länder abgesagt werden? In Übereinstimmung mit dem Robert-Koch-Institut und dem Auswärtigen Amt rät die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin Schwangeren von vermeidbaren Reisen in betroffene Gebiete ab, da das Risiko frühkindlicher Fehlbildungen durch eine Zikavirus-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann (http://www.dtg.org/24.html?&tx_ttnews[tt_news]=135&cHash=a1472a41911d6bb4ecec2bbbc7cc5 5d4). Grundsätzlich besteht wegen des Zikavirus‘ allerdings keine Reisewarnung. Es wird jedoch empfohlen, sich vor Reiseantritt in betroffene Länder zu informieren und beraten zu lassen. Außerdem sollten Vorkehrungen gegen Mückenstiche getroffen werden. Dazu gehört entsprechende Kleidung und Mückenspray. Beim Auftreten von Symptomen nach der Rückkehr aus Gebieten in denen Zikavirus-Infektionen vorkommen, sollte die Reise dem behandelnden Arzt gegenüber erwähnt werden. Wo kann ich mich zusätzlich informieren? Deutsches Zentrum für Infektionsforschung: http://www.dzif.de/news_mediathek/news_pressemitteilungen/ansicht/detail/artikel/zika_viren_ko ennten_sie_bald_auch_in_europa_und_deutschland_auftauchen/ Robert Koch Institut: http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/Z/Zikaviren/Zikaviren.html Bundesministerium für Gesundheit: http://www.bmg.bund.de/ministerium/meldungen/2016.html World Health Organization (Englisch): http://www.who.int/mediacentre/factsheets/zika/en/ Centers for Disease Control and Prevention (Englisch): http://www.cdc.gov/zika/ Zeitungsartikel zum Thema: Hinterländer Anzeiger: http://www.uni-marburg.de/fb20/virologie/pressespiegel/040216anzeiger.pdf Oberhessische Presse: http://www.uni-marburg.de/fb20/virologie/pressespiegel/op030216.pdf Süddeutsche Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/infektionskrankheiten-was-ueber-das-zika-virus-bekanntist-1.2823370