Geschäftsmodelle

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Die
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Geschäftsideen
Geschäftsideen
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1999 Napster
Plattform für den Tausch
von MP3-Musikdateien
über das Internet.
Geschäftsmodelle
1996 Hotmail
E-Mail-Dienst von
Microsoft.
1999 Blacksocks
Onlineabonnement
für Herrensocken.
1946 Buckaroo
Buffet
In Las Vegas wird
das erste All-youcan-eat-Restaurant
eröffnet. Fixpreis für
das Buffet: 1 Dollar.
dem richtigen Geschäftsmodell. Die wichtigsten
Konzepte und ihre Vertreter.
1880 Standard Oil Company
John D. Rockefeller verkauft günstige Lampen
nach China, die mit teurem Petroleum aus seiner
Raffinerie betrieben werden müssen.
1860
1880
1860 Singer-Nähmaschinen
Isaac Merritt Singer erlaubt fahrenden
Händlern, seine Nähmaschinen auf
eigene Rechnung zu vertreiben.
1. RAZOR AND BLADE
Man kennt das Prinzip von Rasierklingen,
Druckern, Kaffeemaschinen: Das Basis­
produkt wird günstig oder sogar umsonst
angeboten, die Verbrauchs­m aterialien, die
notwendig sind, um das Produkt zu benut­
zen, sind vergleichsweise teuer. Der nied­
rige Preis des Basisprodukts animiert zum
Kauf, die daraus folgenden wieder­k ehrenden
Ausgaben sollen für satte Gewinne sorgen.
Üblicherweise sind das Grundprodukt und
die Verbrauchsmaterialien technologisch
aneinander gebunden.
2. FLATRATE
In diesem Modell wird eine feste Gebühr für
ein Produkt oder eine Dienstleistung verlangt,
die unabhängig ist von der Nutzung oder dem
Verbrauch. Der Konsument profitiert von einer
1900
1920
1904 Gillette
Patentierter Halter für
Rasierklingen.
1898 GA
Das Generalabonnement der
Schweizer Eisenbahnen ist eines
der ältesten Flatrate-Angebote.
einfachen Kostenstruktur, das Unternehmen
von konstant sprudelnden Erträgen.
3. FRANCHISING
Der Franchisegeber besitzt den Marken­
namen, die Produkte und die Corporate Iden­
tity. Diese werden als Lizenz an unabhängige
Franchisenehmer vergeben, die das Risiko
der lokalen Organisation tragen. Der Ertrag
wird aus den Umsätzen der Franchisenehmer
generiert, hinzu kommen die direkten Vergü­
tungen für Franchisedienste. Die Franchise­
nehmer profitieren von der Bekanntheit der
Marke und dem Know-how der Mutterfirma.
4. FREEMIUM
Die Basisversion eines Angebots wird ver­
schenkt in der Hoffnung, irgendwann die
Kunden zu überzeugen, die Premium-Version
NZZ FOLIO 1 / 2016
1981 Sandals Ressort
Auf Jamaika wird das erste
All-inclusive-Hotel eröffnet, um
nach Unruhen den Tourismus
anzukurbeln.
1930 Vorwerk
Der Staubsauger «Kobold» wird
vom Hersteller ohne Zwischen­
händler vertrieben.
1930 King Kullen
Grocer y Company
Nach dem Motto «Hoch stapeln,
zum Tiefpreis verkaufen»
gründet Michael J. Cullen
in einer New Yorker Garage
den ersten Supermarkt.
1960
1956 IKEA
Möbel zum
Selber­
zusammen­
bauen.
des Angebots zu kaufen. Das kostenlose
Angebot zieht die höchstmögliche Zahl von
Kunden an. Die in der Regel kleinere Unter­
gruppe von Premium-Kunden generiert dann
die entsprechenden Einnahmen.
5. PEER-TO-PEER
Dieses Modell basiert auf dem Teilen, Aus­
tauschen, Handeln oder Mieten des Zugangs
zu Angeboten durch die Zusammenarbeit
von Personen, die Teil einer homogenen
Gruppe sind. Das Unternehmen bietet ihnen
eine Plattform, die sie verbindet.
6. SUPERMARKET
Ein Unternehmen verkauft eine Vielzahl von
leicht verfügbaren Produkten und Zubehör
unter einem Dach. Das Sortiment ist gross,
und die Preise sind knapp kalkuliert. Kunden
1983 Grameen Bank
Muhammad Yunus gründet
ein Finanzinstitut, das
auf Mikrokredite für Arme
spezialisiert ist.
1971 Starbucks
Coffeeshops für die
ganze Welt.
1948 McDonald’s
Erste Fast-Food-Kette.
1940
2007 Dropbox
System für Speicherung und
Austausch von Daten.
1998 Google
Internet-Suchmaschine.
Weltfirmen verdanken ihren Erfolg einer
genialen Idee oder Erfindung – und
2008 Airbnb
Plattform für das Vermieten
und Buchen von Unterkünften.
1960
2006 Spotif y
Streaming-Dienst für Musikstücke
zahlreicher grosser Plattenlabels.
1997 Priceline
Onlineportal für Reisen
und Hotels.
1997 Mobility Carsharing
Autovermietung.
2003 LinkedIn
Soziales Netzwerk für
Geschäftskontakte.
1980
2000
1985 Ryanair
Irische Billigfluglinie.
2003 Skype
Telefondienst
via Internet.
1992 SAP
Hersteller von Unter­
nehmenssoftware.
7. SELF-SERVICE
Der Kunde übernimmt selber einen wesent­
lichen Teil der traditionellen Wertschöpfungs­
kette. Dafür erhält er das Produkt günstiger.
8. AUCTION
Ein Produkt oder eine Dienstleistung wird an
den Meistbietenden verkauft. Der Preis wird
fixiert, wenn eine bestimmte Endzeit erreicht
ist oder kein höheres Angebot eingegangen
ist. Vorteile: Das Unternehmen schöpft die
höchste Zahlungsbereitschaft des Kunden
ab. Der Kunde profitiert von der Möglichkeit,
den Preis, den er zu zahlen bereit ist, selber
festzusetzen.
2020
1995 Ebay
Online-Auktionshaus.
1978 The Home Depot
Zwei Amerikaner gründen den
ersten Baumarkt der Welt.
werden durch das breite Angebot angezogen,
und das Unternehmen profitiert von Verbund­
effekten.
2009 Tata Nano
Billigauto für Inder.
9. TARGET THE POOR
Die angebotenen Produkte oder Dienstleis­
tungen sind auf eine Kundschaft ausgerich­
tet, die sich an der Basis der Einkommens­
pyramide befindet. Die Gewinnmargen sind
klein, die Verkaufszahlen hoch.
10. SUBSCRIPTION
Der Kunde zahlt eine regelmässige Gebühr,
um Zugang zu einem Produkt oder einer
Dienstleistung zu erhalten. Während Kun­
den vor allem von geringeren Kosten als im
­E inzelverkauf profitieren, haben die Unter­
nehmen eine stetige Einnahmequelle.
11. ADD-ON
Das Basisangebot wird zu einem sehr
günstigen Preis angeboten, kann aber durch
­z ahlreiche Extras erweitert werden, die den
NZZ FOLIO 1 / 2016
2012 Dollar
Shave Club
Amerikanischer
Abodienst für
Rasierklingen.
2009 Uber
Internetplattform
für Taxifahrten.
Preis nach oben treiben. Die kann dazu
­f ühren, dass Kunden schliesslich mehr aus­
geben, als ursprünglich vorgesehen. Kunden
profitieren vom variablen Angebot.
12. DIRECT SELLING
Produkte werden nicht durch Vermittler
verkauft, sondern direkt vom Hersteller. Auf
diese Weise werden Retail-Margen oder
­z usätzliche Aufwendungen vermieden.
Quelle: Oliver Gassmann, Karolin Frankenberger, Michael Csik:
Geschäf tsmodelle entwickeln. 55 innovative Konzepte mit dem
St. Galler Business Model Navigator. Hanser-Verlag, 2013.
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