Die 12 28 29 Geschäftsideen Geschäftsideen w ic n e t s ht ig 1999 Napster Plattform für den Tausch von MP3-Musikdateien über das Internet. Geschäftsmodelle 1996 Hotmail E-Mail-Dienst von Microsoft. 1999 Blacksocks Onlineabonnement für Herrensocken. 1946 Buckaroo Buffet In Las Vegas wird das erste All-youcan-eat-Restaurant eröffnet. Fixpreis für das Buffet: 1 Dollar. dem richtigen Geschäftsmodell. Die wichtigsten Konzepte und ihre Vertreter. 1880 Standard Oil Company John D. Rockefeller verkauft günstige Lampen nach China, die mit teurem Petroleum aus seiner Raffinerie betrieben werden müssen. 1860 1880 1860 Singer-Nähmaschinen Isaac Merritt Singer erlaubt fahrenden Händlern, seine Nähmaschinen auf eigene Rechnung zu vertreiben. 1. RAZOR AND BLADE Man kennt das Prinzip von Rasierklingen, Druckern, Kaffeemaschinen: Das Basis­ produkt wird günstig oder sogar umsonst angeboten, die Verbrauchs­m aterialien, die notwendig sind, um das Produkt zu benut­ zen, sind vergleichsweise teuer. Der nied­ rige Preis des Basisprodukts animiert zum Kauf, die daraus folgenden wieder­k ehrenden Ausgaben sollen für satte Gewinne sorgen. Üblicherweise sind das Grundprodukt und die Verbrauchsmaterialien technologisch aneinander gebunden. 2. FLATRATE In diesem Modell wird eine feste Gebühr für ein Produkt oder eine Dienstleistung verlangt, die unabhängig ist von der Nutzung oder dem Verbrauch. Der Konsument profitiert von einer 1900 1920 1904 Gillette Patentierter Halter für Rasierklingen. 1898 GA Das Generalabonnement der Schweizer Eisenbahnen ist eines der ältesten Flatrate-Angebote. einfachen Kostenstruktur, das Unternehmen von konstant sprudelnden Erträgen. 3. FRANCHISING Der Franchisegeber besitzt den Marken­ namen, die Produkte und die Corporate Iden­ tity. Diese werden als Lizenz an unabhängige Franchisenehmer vergeben, die das Risiko der lokalen Organisation tragen. Der Ertrag wird aus den Umsätzen der Franchisenehmer generiert, hinzu kommen die direkten Vergü­ tungen für Franchisedienste. Die Franchise­ nehmer profitieren von der Bekanntheit der Marke und dem Know-how der Mutterfirma. 4. FREEMIUM Die Basisversion eines Angebots wird ver­ schenkt in der Hoffnung, irgendwann die Kunden zu überzeugen, die Premium-Version NZZ FOLIO 1 / 2016 1981 Sandals Ressort Auf Jamaika wird das erste All-inclusive-Hotel eröffnet, um nach Unruhen den Tourismus anzukurbeln. 1930 Vorwerk Der Staubsauger «Kobold» wird vom Hersteller ohne Zwischen­ händler vertrieben. 1930 King Kullen Grocer y Company Nach dem Motto «Hoch stapeln, zum Tiefpreis verkaufen» gründet Michael J. Cullen in einer New Yorker Garage den ersten Supermarkt. 1960 1956 IKEA Möbel zum Selber­ zusammen­ bauen. des Angebots zu kaufen. Das kostenlose Angebot zieht die höchstmögliche Zahl von Kunden an. Die in der Regel kleinere Unter­ gruppe von Premium-Kunden generiert dann die entsprechenden Einnahmen. 5. PEER-TO-PEER Dieses Modell basiert auf dem Teilen, Aus­ tauschen, Handeln oder Mieten des Zugangs zu Angeboten durch die Zusammenarbeit von Personen, die Teil einer homogenen Gruppe sind. Das Unternehmen bietet ihnen eine Plattform, die sie verbindet. 6. SUPERMARKET Ein Unternehmen verkauft eine Vielzahl von leicht verfügbaren Produkten und Zubehör unter einem Dach. Das Sortiment ist gross, und die Preise sind knapp kalkuliert. Kunden 1983 Grameen Bank Muhammad Yunus gründet ein Finanzinstitut, das auf Mikrokredite für Arme spezialisiert ist. 1971 Starbucks Coffeeshops für die ganze Welt. 1948 McDonald’s Erste Fast-Food-Kette. 1940 2007 Dropbox System für Speicherung und Austausch von Daten. 1998 Google Internet-Suchmaschine. Weltfirmen verdanken ihren Erfolg einer genialen Idee oder Erfindung – und 2008 Airbnb Plattform für das Vermieten und Buchen von Unterkünften. 1960 2006 Spotif y Streaming-Dienst für Musikstücke zahlreicher grosser Plattenlabels. 1997 Priceline Onlineportal für Reisen und Hotels. 1997 Mobility Carsharing Autovermietung. 2003 LinkedIn Soziales Netzwerk für Geschäftskontakte. 1980 2000 1985 Ryanair Irische Billigfluglinie. 2003 Skype Telefondienst via Internet. 1992 SAP Hersteller von Unter­ nehmenssoftware. 7. SELF-SERVICE Der Kunde übernimmt selber einen wesent­ lichen Teil der traditionellen Wertschöpfungs­ kette. Dafür erhält er das Produkt günstiger. 8. AUCTION Ein Produkt oder eine Dienstleistung wird an den Meistbietenden verkauft. Der Preis wird fixiert, wenn eine bestimmte Endzeit erreicht ist oder kein höheres Angebot eingegangen ist. Vorteile: Das Unternehmen schöpft die höchste Zahlungsbereitschaft des Kunden ab. Der Kunde profitiert von der Möglichkeit, den Preis, den er zu zahlen bereit ist, selber festzusetzen. 2020 1995 Ebay Online-Auktionshaus. 1978 The Home Depot Zwei Amerikaner gründen den ersten Baumarkt der Welt. werden durch das breite Angebot angezogen, und das Unternehmen profitiert von Verbund­ effekten. 2009 Tata Nano Billigauto für Inder. 9. TARGET THE POOR Die angebotenen Produkte oder Dienstleis­ tungen sind auf eine Kundschaft ausgerich­ tet, die sich an der Basis der Einkommens­ pyramide befindet. Die Gewinnmargen sind klein, die Verkaufszahlen hoch. 10. SUBSCRIPTION Der Kunde zahlt eine regelmässige Gebühr, um Zugang zu einem Produkt oder einer Dienstleistung zu erhalten. Während Kun­ den vor allem von geringeren Kosten als im ­E inzelverkauf profitieren, haben die Unter­ nehmen eine stetige Einnahmequelle. 11. ADD-ON Das Basisangebot wird zu einem sehr günstigen Preis angeboten, kann aber durch ­z ahlreiche Extras erweitert werden, die den NZZ FOLIO 1 / 2016 2012 Dollar Shave Club Amerikanischer Abodienst für Rasierklingen. 2009 Uber Internetplattform für Taxifahrten. Preis nach oben treiben. Die kann dazu ­f ühren, dass Kunden schliesslich mehr aus­ geben, als ursprünglich vorgesehen. Kunden profitieren vom variablen Angebot. 12. DIRECT SELLING Produkte werden nicht durch Vermittler verkauft, sondern direkt vom Hersteller. Auf diese Weise werden Retail-Margen oder ­z usätzliche Aufwendungen vermieden. Quelle: Oliver Gassmann, Karolin Frankenberger, Michael Csik: Geschäf tsmodelle entwickeln. 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator. Hanser-Verlag, 2013.