Psychotherapiemotivation als vermittelnde Größe zwischen

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Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Institut für Psychologie
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Str. 13
17487 Greifswald
Psychotherapiemotivation als vermittelnde Größe zwischen Traumatischen
Kindheitserfahrungen und Therapieerfolg bei Tagesklinik-Patienten
Diplomarbeit
vorgelegt von
Nadine Zacharias
Erstgutachterin:
Dr. rer. nat. Simone Freitag
Zweitgutachter:
Dr. rer. nat. Thomas Klauer
Alt Ungnade, 21.08.2015
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Zusammenfassung
Es gibt Hinweise darauf, dass fast jeder zweite Patient mit einer psychischen Störung
Missbrauch und Vernachlässigung in seiner Kindheit erfuhr. Solche Traumatischen
Kindheitserfahrungen werden mit einem geringeren Therapieerfolg im Erwachsenenalter
assoziiert. Um die Ergebnisse einer Behandlung für Patienten mit Missbrauchs- und
Vernachlässigungserfahrungen zukünftig zu verbessern, bedarf es der Kenntnis über
Variablen, die den Zusammenhang zwischen den Kindheitserfahrungen und dem
Therapieerfolg vermitteln. Als Mediator wurde hier die Psychotherapiemotivation mit ihren
Konstituenten Behandlungserwartungen, sekundärer Krankheitsgewinn, Leidensdruck und
psychosoziale Laienätiologie diskutiert. Bei 668 Tagesklinik-Patienten wurden vor einer 4 bis
12 Wochen andauernden Behandlung die Traumatischen Kindheitserfahrungen mittels des
Childhood Trauma Questionnaire (CTQ-SF), sowie die Psychotherapiemotivation mittels des
Fragebogens zur Messung der Psychotherapie - 30 (FMP-30) erhoben. Der Therapieerfolg
wurde als Symptomreduktion nach der interdisziplinären Behandlung mit Hilfe der Symptom
Checkliste - 90 (SCL-90-R) erfasst. Im Rahmen einer Partial Least Squares (PLS) Pfadmodellierung korrelierten Traumatische Kindheitserfahrungen und Therapieerfolg nicht
miteinander. Emotionale Vernachlässigung, sowie emotionaler Missbrauch hatten einen
bedeutsamen Einfluss auf die psychosoziale Laienätiologie. Die Psychotherapiemotivation
erklärte hingegen kaum Varianz des Therapieerfolgs. Hier gilt es zukünftig zu erforschen,
inwiefern die vier postulierten Dimensionen der Psychotherapiemotivation tatsächlich
Komponenten des Konstrukts darstellen und den Erfolg einer Therapie vorhersagen können.
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