Ernährungsregeln für Dialysepatienten

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Selbsthilfe Niere Osthessen e.V. - Vorsorge, Dialyse, Transplantation
Mitglied im Bundesverband Niere e.V. und Landes-Arbeits-Gemeinschaft Hessen (LAGH)
der Dialysepatienten und Transplantierten.
Ernährungsregeln für Dialysepatienten
Dialysepatienten sollten sich bei ihrer Ernährung grundsätzlich nach folgenden Regeln
verhalten:
1. Wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, um nicht zu sehr vom Sollgewicht (Trockengewicht) abzuweichen, da die Harn-Ausscheidung bald nach Einleitung der
Dialysebehandlung in aller Regel abnimmt und somit das Körpergewicht zwischen den Dialysen ansteigt.
2. Möglichst salzarm ernähren, um den Durst möglichst gering und den Blutdruck möglichst niedriger zu halten; Suppen z.B. enthalten viel Salz. Die Umstellung langsam vollziehen, um sich an den anderen Geschmack zu gewöhnen.
3. Kaliumreiche Kost meiden, da zu viel Kalium im Blut zu schweren und z.T.
unmittelbar lebens-bedrohlichen Gesundheitsstörungen (z.B. des Herzens) führt.
4. Phosphatarm ernähren, da ein erhöhter Phosphorgehalt ebenfalls gravierende
Folgen hat, z.B. Schwächung des Knochenbaus oder auch massiven Juckreiz.
5. Trotzdem auf ausreichenden Eiweißgehalt achten, um genügend Energie zu
erhalten und körperlich nicht zu sehr abzubauen.(Hochwertige Eiweiß- (Protein) Träger sind Fisch, Fleisch, Eier oder Quark).
Aufgrund routinemäßiger Blutuntersuchungen erhalten Sie von Ihren Ärzten oder Diätberatern ständig Empfehlungen zu notwendigen Umstellungen Ihrer Ernährung. Möglicherweise werden Sie einige Zeit benötigen, um durch diese Umstellungen zufrieden
stellende Ergebnisse zu erreichen. Mit den nachfolgenden Tipps möchten wir Sie dabei
unterstützen. Selbstverständlich werden wir Sie bei Bedarf persönlich beraten. Sie erhalten von uns auch spezielle Lebensmittel-Tabellen, die Ihnen eindeutige Auskunft über
problematische Inhaltsstoffe geben.
Flüssigkeit / Getränke
Zur Dialysebehandlung legen die behandelnden Ärzte ein individuelles Sollgewicht
(Trockengewicht) fest. Dieses Gewicht sollte der Patient von Dialyse zu Dialyse nur in
geringem Maße durch Flüssigkeitsaufnahme überschreiten. Vor der Behandlung wird
das bestehende Gewicht überprüft, da das durch Flüssigkeitsaufnahme seit der letzten
Dialyse erreichte Mehrgewicht durch die Dialysemaschine abgepresst werden muss.
Patienten, die in der Zeit zwischen den Dialysebehandlungen zu viel trinken, belasten
ihren Körper (Herz, Gefäße) zusätzlich. Zudem muss gegebenenfalls die Dialysezeit
verlängert werden. Vor allem Patienten, deren Urinausscheidung sich bereits eingeschränkt oder gar gänzlich eingestellt hat, sollten sehr diszipliniert mit der Flüssigkeitsaufnahme umgehen.
Geschäftsstelle: Blumenstr. 9 — 36100 Petersberg — Tel: 0661-602549 — Tel: 0661-61300 — Tel: 0661-500381
Otto Gemming — 1. Vorsitzender — 36100 Petersberg — Steinweg 24 — Tel. 0661 / 61300
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Hier einige Tipps:
1.
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4.
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Halten Sie Ihre Lippen feucht, z.B. mit Pflegestift oder Creme.
Spülen Sie den Mund mit Wasser aus, ohne es hinunter zu schlucken.
Stellen Sie sich morgens ihre mögliche Trinkmenge in einem Gefäß zurecht.
Trinken Sie langsam und aus kleinen Gläsern oder Tassen.
Nehmen Sie die Getränke nur in kleinen Schlucken zu sich, am besten kalten
Tee oder Mineralwasser.
6. Lutschen Sie z.B. einen Eiswürfel, evtl. aus Tee oder Wasser mit Zitronensaft,
anstatt zu trinken.
7. Bedenken Sie, dass auch „ganz normale“ Speisen Flüssigkeit enthalten; Obst
oder Joghurt z.B. haben einen hohen Flüssigkeitsgehalt.
8. Nehmen Sie Medikamente mit dem Essen ein, nicht mit separater Flüssigkeit.
Phosphat
ist stärker enthalten z. B. in
- allen Tierprodukten wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Käse, Milch
- und in Fertigprodukten wie Fertigsoßen, Fertigsuppen, Pudding, Fertigkartoffelpüree, etc.
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Wie kann man Phosphat in der Nahrung reduzieren?
1.
Fleisch-, Wurst- oder Eierportionen z.B. gegenüber der bisherigen Gewohnheit
verringern (Fleischportion z.B. 100 Gramm, keine Innereien essen, Wildfleisch
beinhaltet weniger Phosphat).
2. Besonders Wiener- und Frankfurter Würstchen, Bratwürste, Leber- und
Fleischkäse, Leber- und Schinkenwurst meiden.
3. Immer zwischen einer Fleisch- oder Eierspeise und einem fleischlosen Menü
wechseln.
4. Statt reinen Fleischportionen mehr Gehacktes in Mischung mit anderen Lebensmitteln, z.B. Gemüse einsetzen (Kraut mit untergemischtem Hackfleisch,
Nudelaufläufe mit etwas Hackfleisch oder Schinkenwürfeln).Anstatt Milch ein
Wasser-Sahne-Gemisch benutzen.
5. Keine Eiernudeln sondern Hartweizengrieß-Nudeln essen.
6. Vom Ei möglichst nur das Eiweiß nehmen. Wenn das Eigelb
7. (auch wegen der Farbe) eingesetzt werden soll, dann eben z.B. bei Einsatz von
2 Eiern nur 1 Eigelb nutzen.
8. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Haferflocken, Nüsse und Müsli möglichst
meiden.
9. In den Kaffee keine Kondensmilch sondern Kaffeesahne beimischen.
10. Fetten Käse essen! Fettarmer Käse wie Edamer, Schmelz- oder Hartkäse enthält mehr Phosphat.
11. Generell mehr Reis und Salate essen.
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Kalium
ist stärker enthalten z. B. in
- Kakaoprodukten und Süßigkeiten,
- Südfrüchten, vor allem in Bananen und Aprikosen,
- getrockneten Früchten und Nüssen,
- Gemüse, z.B. in Blumenkohl, Broccoli, Rosenkohl und Kartoffeln.
Wie kann man Kalium in der Nahrung reduzieren?
1. Durch Kleinschneiden, Wässern und Erneuern des Kochwassers sowie längeres
Kochen
2. von Kartoffeln und Gemüse wird der Kaliumgehalt gemindert.
3. Auch Kartoffelpüree´ z. B. mit gewässerten Kartoffeln zubereiten.
4. Einheimisches Obst, wie Äpfel oder Birnen z. B., sind nicht so kaliumreich. Bei
Dosenobst ist ein deutlicher Anteil des Kaliums durch die Flüssigkeit entzogen.
Nach Wegschütten der Flüssigkeit ist das Verzehren von Dosenobst daher akzeptabel. Gefrierobst und –gemüse dagegen ist mit frischem Obst und Gemüse
vergleichbar.
Wässern: (z. B. von Kartoffeln)
Geschälte und in Scheiben geschnitte ne Kartoffeln in größerer Menge Wasser über
Nacht wässern, Wasser abschütten und mit neuem Wasser kochen.
Tipps:
Wenn Ihnen Ihr Dialysearzt die Notwendigkeit bescheinigt, so können Sie drei Diätberatungen bei nur 15% Eigenanteil der Kosten (85% Kassenanteil) in Anspruch nehmen!
Lebensmittel-Tabellen sowie Rezepte erhalten Sie über unsere Geschäftsstelle.
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"Bewusst und lecker ernähren"
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