Kapitel 12 Elektromagnetische Wellen 12.1 Felder eines bewegten geladenen Drahtes Wir haben in Kap. 11.4.1 das elektrische Feld berechnet, das von einem unendlich langen, geladenen Stab erzeugt wird. Das Feld ist radial und hängt umgekehrt proportional vom Abstand r des Stabes ab: r 2λ 1 ( unendlicher Stab) E ≈ 4πε 0 r wobei λ die Linienladungsdichte ist. Wir betrachten einen positiv geladenen Stab. Das erzeugte elektrische Feld ist in Abb. 1 gezeigt. Physik 559 Elektromagnetische Wellen + + + + + + + + + + Das radiale elektrische Feld, das von einem unendlich langen, geraden, positiv geladenen Draht erzeugt wird. Figur 1. Wir nehmen nun an, dass die positiven Ladungen zur Zeit t=0 anfangen, sich mit einer Geschwindigkeit VD zu bewegen. Zur Zeit t=t1 hält der Draht wieder an. D.h. der Draht bewegt sich während des Zeitintervalls zwischen t=0 und t=t1. Wie wird die räumliche Verteilung des elektrischen Feldes sein? Die elektrischen Feldlinien müssen den Ladungen folgen. Sie müssen immer bei den positiven Ladungen beginnen. Aber das Feld kann sich nicht gleizeitig und spontan in allen Punkten des Raumes ändern! Die Relativitätstheorie sagt voraus, dass die Information, dass der Draht sich bewegt, sich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten kann. Wir nehmen deshalb an, dass die Änderung des Feldes sich mit einer Geschwindigkeit v durch den Raum ausbreitet, wobei die Geschwindigkeit v später bestimmt wird. 560 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Felder eines bewegten geladenen Drahtes Es folgt daraus, dass das Verhalten des elektrischen Feldes wie in Abb. 2 gezeigt ist. Die Ausbreitung der Änderung des Feldes verhält sich wie ein Puls, der sich mit einer Geschwindigkeit v bewegt: 1. 2. 3. In den Punkten mit Abständen grösser als vt entsprechen die elektrischen Feldlinien noch dem Draht, bevor es sich bewegte. Zwischen den Abständen vt und v(t-t1) ändern sich die Feldlinien. Für Abstände kleiner als v(t-t1) entsprechen die Feldlinien der neuen Position des Drahtes. + VD + + + + + t>0 + + + + vt t > t1 + + + + + + + + + + v(t–t1) vt Der positiv geladene Draht bewegt sich zwischen der Zeit t=0 und t=t1. Ein Puls, der sich mit einer Geschwindigkeit v ausbreitet, wird erzeugt. Figur 2. Wir nehmen nun eine Anordnung an, in der zwei Drähte sich nebeneinander befinden. Einer ist positiv geladen und der andere ist mit derselben Ladung, aber negativ geladen. Die elektrostatischen Felder Physik 561 Elektromagnetische Wellen E+ und E– der Drähte werden sich kompensieren und das resultierende elektrostatische Feld verschwindet in jedem Punkt des Raumes. Der positiv geladene Draht bewegt sich nun mit der Geschwindigkeit VD zwischen den Zeiten t=0 und t=t1. Der negativ geladene Draht ruht. Die elektrischen Felder der einzelnen Drähte sind in Abb. 3 gezeigt. Ein Puls, der von der Bewegung der positiven Ladungen erzeugt wird, wird sich ausbreiten. – – – – – – – – – – + + + + + + + + + + Die elektrischen Felder zweier geladener, paralleler Drähte. Der positiv geladene Draht bewegt sich während dem Zeitintervall t=0 und t=t1. Figur 3. 562 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Felder eines bewegten geladenen Drahtes Das resultierende elektrische Feld ist die Vektorsumme der elektrischen Felder der positiv, respektive negativ geladenen Drähte: r r r E = E+ + E− Es verschwindet in jedem Punkt des Raumes ausserhalb des Pulses. Siehe Abb. 4. – + E– E+ E– v E E+ E+ E E– Das resultierende Feld. Die elektrischen Felder, die von den positiven und negativen Ladungen erzeugt werden, kompensieren einander in jedem Punkt des Raumes ausserhalb des Pulses, der sich mit der Geschwindigkeit v bewegt. Figur 4. Es folgt daraus, dass ein Strom, der während einem Zeitintervall nach oben gerichtet fliesst, ein nach unten gerichtetes elektrisches Feld erzeugt. Das elektrische Feld verhält sich wie ein “Puls”, der sich mit einer Geschwindigkeit v radial ausbreitet. Natürlich wissen wir aus der Elektrodynamik, dass ein sich veränderndes elektrisches Feld ein magnetisches Feld erzeugt. Wie muss sich in diesem Fall das magnetische Feld verhalten? Physik 563 Elektromagnetische Wellen Nach den Maxwellschen Gleichungen gilt r r r ∂ ∂ ∂E = ε 0µ 0 ( E x , E y , E z ) = ε 0µ 0 (0, 0, E z ) ∇ × B = ε 0µ 0 ∂t ∂t ∂t wobei wir die z-Koordinate entlang des Drahtes angenommen haben. Es folgt, r r ∂B ∂By r ∂Bz ∂B r ∂By ∂B r ∇× B = z − − x ey + − x ez e − ∂z ∂x ∂y ∂y ∂z x ∂x = ε 0µ 0 ∂ (0, 0, E z ) ∂t Wir bemerken, dass die x- und y-Komponenten der Rotation des Feldes verschwinden. Wir nehmen deshalb an, dass ∂Bx ∂By = =0 ∂z ∂z ⇒ x und y − Komponente unabhängig von z − Koordinate ∂Bz ∂Bz = =0 ∂x ∂y ⇒ z − Komponente unabhängig von x, y − Koordinaten Dass die x- und y-Komponenten des Feldes unabhängig von der zKoordinate sind, wird erwartet, weil wir den Draht entlang der zKoordinate angenommen haben. Das Problem ist deshalb entlang der z-Koordinate symmetrisch. Die z-Komponente des Feldes ist unabhängig von x und y, d.h. vom Abstand r. Sie muss verschwinden: Bz = 0 564 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Felder eines bewegten geladenen Drahtes Eine Lösung, die diese Bedingungen erfüllt, hat die Feldlinien des magnetischen Feldes in konzentrischen Kreisen um den Draht: r y x B( x, y, z, t) = B0 ( x, y, t) − , , 0 r r wobei B0 eine Konstante ist, die bestimmt werden muss. Siehe Abb. 5. B v v v v E E Elektromagnetischer Puls, der erzeugt wird, wenn ein Strom während eines kurzen Zeitintervalls durch den geraden Leiter fliesst. Der Puls breitet sich mit der Geschwindigkeit v radial aus. Figur 5. Physik 565 Elektromagnetische Wellen Ein elektromagnetischer Puls, der einen elektrischen und einen magnetischen Teil enthält, wird deshalb erzeugt, wenn ein Strom während eines kurzen Zeitintervalls durch einen geraden Leiter fliesst. Der elektromagnetische Puls breitet sich mit einer Geschwindigkeit v radial aus. Die elektrischen und magnetischen Felder zeigen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des Pulses . Um die Beziehung zwischen den Feldern zu bestimmen, betrachten wir ein Linienintegral des magnetischen Feldes. Siehe Abb. 6. Es gilt, r r r ∂E ∇ × B = ε 0µ 0 ∂t ⇒ r r r r r ∫∫ (∇ × B) ⋅ dA = ∫ B.dr = ε µ 0 A 0 C r r d E ⋅ dA ∫∫ dt A Wir bemerken, dass r r r r ∂ ∫C B.dr = Bh = ε 0µ0 ∂t ∫∫A E .dA = = ε 0µ 0 ∂ dr ( Ehr) = ε 0µ 0 Eh = ε 0µ 0 Ehv ∂t dt wobei v die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Pulses ist. Es folgt, dass die Beträge der Felder nur von der Feldkonstanten und der Ausbreitungsgeschwindigkeit abhängen: r r 1 r v r B = (ε 0µ 0v ) E = ε 0 v E = 2 E c ε 0c 2 566 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Felder eines bewegten geladenen Drahtes Wir bemerken, dass der Betrag des magnetischen Feldes um den Faktor v/c2 kleiner ist, als der Betrag des elektrischen Feldes. B v Integrationskurve h r E geht in die v Blattebene hinein Integrationskurve für die Bestimmung des magnetischen Feldes. Das elektrische Feld geht in der Blattebene hinein. Der elektromagnetische Puls breitet sich mit der Geschwindigkeit v aus. Figur 6. Physik 567 Elektromagnetische Wellen 12.2 Die elektromagnetischen Wellen Die Maxwellschen Gleichungen sagen die Existenz der elektromagnetischen “Wellen” voraus. Maxwell hat im Jahr 1865 diese Existenz vorhergesagt. Hertz1 hat erst 20 Jahre später einen experimentellen Nachweis der elektromagnetischen Wellen erbracht. Im Allgemeinen werden elektromagnetische Wellen erzeugt, wenn geladene Teilchen beschleunigt werden. 12.2.1 Die Wellengleichung und die Ausbreitungsgeschwindigkeit Wir beginnen mit den Maxwellschen Gleichungen im Vakuum (d.h. die Ladungsdichte ρ=0 und die Stromdichte j=0) r r r ∂B ∇ × E = − ∂t r r r ∂E ∇ × B = ε 0µ 0 ∂t Wir bilden die Rotation der beiden Gleichungen: r r ∂B r r r ∂ r r = − ∇× B ∇ × ∇ × E = −∇ × ∂t ∂t r r ∂E ∂ r r r r r ∇× E = B ∇ × ∇ × = ε µ ∇ × ε µ 0 0 0 0 ∂t ∂t ( ) ( 1. H. Hertz (1857-1894). 568 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia ) Die elektromagnetischen Wellen Nun benutzen wir eine mathematische Beziehung für ein beliebiges Vektorfeld F: r r r r r r r r ∇ × ∇ × F = ∇ ⋅ ∇F − ∇ ⋅ ∇ F ( ) ( ) ( ) wobei der Laplace-Operator (eine Skalargrösse) ist gegeben durch r r r 2 ∂2 ∂2 ∂2 ∇⋅∇ = ∇ = 2 + 2 + 2 ∂z ∂y ∂x Laplace − Operator Es folgt, r r r r r r r r ∂2 E ∂ r r ∂ ∂E ⋅ E − ∇ ⋅ ∇ E = − ∇ × B = − ε 0µ 0 = −ε 0µ 0 2 ∇ ⋅ ∇ { { ∂t ∂t ∂t ∂t = 0 ∇r 2 r ∂2B ∂ r r r r r r r ⋅ ∇ B = ε 0µ 0 ⋅ B − ∇ ∇ × E = −ε 0µ 0 2 { { ∇ ⋅ ∇ ∂t ∂t ∇r 2 =0 ( ) ( ) oder die Wellengleichungen der elektromagnetischen Wellen r r r2 r r2r ∂2B ∂2 E ∇ B = ε 0µ 0 2 und ∇ E = ε 0µ 0 2 ∂t ∂t Diese vektoriellen Gleichungen entsprechen einem System von 6 Gleichungen, eine für jede Komponente der Felder r2 ∂ 2ξ 1 ∂ 2ξ ∂ 2ξ ∂ 2ξ ∂ 2ξ = + + ε 0µ 0 2 ≡ 2 2 ∇ξ= 2 ∂t ∂y 2 ∂z 2 ∂x v ∂t wobei ξ(x,y,z,t)=Ex, Ey, Ez, Bx, By, und Bz. Physik 569 Elektromagnetische Wellen Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen, die einer solchen Wellengleichung folgen (Siehe Kap. 5.2.2), ist gleich v2 = 1 = c 2 !!! ε 0µ 0 Wir haben bewiesen, dass sich die elektromagnetischen Wellen mit einer Geschwindigkeit gleich der Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Die Beziehung zwischen den Beträgen der Felder ist die folgende: r v r 1 r B = 2 E = E c c oder r r E =cB für elektromagnetische Wellen 12.3 Ebene Wellen Wir haben bisher angenommen, dass der Strom durch den Draht während eines kurzen Zeitintervalls fliesst. Wir nehmen nun an, dass der Strompuls periodisch ist, und dass er seine Richtung zwischen den Perioden ändert. Siehe Abb. 7. Die resultierende Reihe von elektromagnetischen Pulsen, die erzeugt werden, wenn der Strom fliesst, entspricht einer elektromagnetischen Welle, die sich radial mit der Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. 570 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Ebene Wellen i i0 nach oben t –i 0 nach unten c E B c E Der resultierende elektromagnetische Puls, der durch einen “nach oben und nach unten” oszillierenden Strom erzeugt wird. Figur 7. Weit entfernt vom Draht kann die Krümmung der radialen Wellenfront nicht mehr beobachtet werden. Die elektromagnetische Welle erscheint als eine ebene Welle. Siehe Abb. 8. Physik 571 Elektromagnetische Wellen B Vertikaler Draht Ebene Welle Ebene elektromagnetische Wellen. Weit entfernt von der Quelle erscheinen die gekrümmten Wellen als eben. Figur 8. In der ebenen elektromagnetischen Welle bewegen sich die elektrischen Felder zueinander parallel. Sie sind senkrecht zu den magnetischen Feldern. Siehe Abb. 9. c E B c Elektrisches Feld Magnetisches Feld Figur 9. 572 Die Ausbreitung von ebenen elektromagnetischen Wellen. Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Ebene Wellen Die elektrischen und magnetischen Felder bilden eine Ebene, die immer senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Welle ist. 12.3.1 Harmonische ebene Wellen Die ebenen Wellen breiten sich in einer Richtung aus, die immer senkrecht zu den elektrischen und magnetischen Feldern ist. Die Ausbreitungsrichtung kann mit Hilfe des Wellenvektors k ausgedrückt werden: r k ≡ kx , ky , kz = Wellenvektor ( ) Die Felder einer harmonischen, ebenen, elektromagnetischen Welle werden dann geschrieben als (Siehe Kap. 5.4) r r r E ( rr, t) = E 0 sin( k ⋅ rr − ωt) r r r r r B( r , t) = B0 sin( k ⋅ r − ωt) wobei E0 und B0 die Amplitudenvektoren sind. Sie besitzen einen Betrag und eine Richtung, die der Polarisation der Welle entspricht. Eine Beziehung zwischen k und ω haben wir in Kap. 5.4 hergeleitet: r ω oder c= r ω= kc k Aus den Maxwellschen Gleichungen r r r r ∇ ⋅ E = 0 und ∇ ⋅ B = 0 Physik 573 Elektromagnetische Wellen folgt r r ∂E r r r ∂E y ∂E z + ∇⋅ E = x + wobei E = E 0 x , E 0 y , E 0 z sin( k ⋅ r − ωt) ∂x ∂y ∂z r r = E 0 x kx + E 0 y ky + E 0 z kz cos( k ⋅ r − ωt) r r r r = k ⋅ E 0 cos( k ⋅ r − ωt) = 0 ( ( ( ) ) ) und r r r r r r ∇ ⋅ B = k ⋅ B0 cos( k ⋅ r − ωt) = 0 Wie schon erwähnt, müssen die Felder senkrecht zur Ausbreitungsrichtung sein: r r r r r r r r k ⋅ E 0 = k ⋅ B0 = 0 ⇒ k ⊥E 0 und k ⊥B0 Und aus der Maxwellschen Gleichung r r r ∂B ∇× E = − ∂t folgt r r r r r r r r r ∂B ∇ × E 0 sin( k ⋅ r − ωt) = k × E 0 cos( k ⋅ r − ωt) = − ∂t ( ) und deshalb r r r 1 r r 1 r r B = k × E 0 sin( k ⋅ r − ωt) = k×E ω ω ( 574 ) Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia ( ) Das elektromagnetische Spektrum Das magnetische Feld ist gleich dem Vektorprodukt des Wellenvektors und des elektrischen Feldes. Er ist deshalb, wie erwartet, senkrecht zum elektrischen Feld und zur Ausbreitungsrichtung. Der Betrag dieses Vektors ist gleich B= 1 E kE = c ω wie erwartet. Eine solche ebene, harmonische, elektromagnetische Welle wird in Abb. 10 dargestellt. c Figur 10. c Ebene, harmonische, elektromagnetische Welle. Eine solche Welle kann z.B. beobachtet werden, wenn ein sinusförmiger Strom durch einen langen geraden Draht fliesst, und wir weit entfernt vom Draht die erzeugte Welle beobachten. 12.4 Das elektromagnetische Spektrum Elektromagnetische Wellen treten auf in Form von 1. 2. Radiowellen, Mikrowellen, Physik 575 Elektromagnetische Wellen 3. 4. 5. 6. 7. Infrarotstrahlung, sichtbares Licht, Ultraviolettstrahlung, Röntgenstrahlung, und Gammastrahlung. Diese verschiedenen Arten elektromagnetischer Strahlung unterscheiden sich nur durch ihre Frequenz ν (und ihre Wellenlänge λ): c = λν In Abb. 11 ist das elektromagnetische Spektrum gezeigt. Die Frequenzen zwischen ungefähr 4 und 8x1014 Hz entsprechen dem sichtbaren Spektrum. Diese elektromagnetischen Wellen werden als sichtbares Licht bezeichnet. Die Farben hängen von der Frequenz ab. Für einen Durchschnittsmenschen entsprechen sie den Bereichen, die in Tab. 1 angegeben sind. TABLE 1. Frequenzen 576 und Wellenlängen des sichtbaren Lichts. Farbe Wellenlänge (m) Frequenz (Hertz) Violett 3,99-4,55x10–7 7,69-6,59x1014 Blau 4,55-4,92x10–7 6,59-6,10x1014 Grün 4,92-5,77x10–7 6,10-5,20x1014 Gelb 5,77-5,97x10–7 5,20-5,03x1014 Orange 5,97-6,22x10–7 5,03-4,82x1014 Rot 6,22-7,80x10–7 4,82-3,84x1014 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Die Polarisation Figur 11. Das elektromagnetische Spektrum. 12.5 Die Polarisation Wir definieren die Polarisation der Welle als die Richtung des elektrischen Feldes. Physik 577 Elektromagnetische Wellen Siehe Abb. 12. Elektrisches E Feld Magnetisches Feld B c c a) Vertikal polarisierte elektromagnetische Welle Magnetisches B Feld Elektrisches Feld E c Figur 12. c b) Horizontal polarisierte elektromagnetische Welle Die horizontale und vertikale Polarisation der Welle. Weil das elektrische Feld in der Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung liegen muss, gibt es nur zwei unabhängige Komponenten des elektrischen Feldes einer elektromagnetischen Welle. Siehe Abb. 13. Die Zerlegung des elektrischen Feldes in diese zwei Richtungen ergibt zwei Komponenten des Feldes, die als Ex und Ey bezeichnet werden können. 578 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Die Polarisation E Ey Ex E a) Vertikale Polarisation Figur 13. b) Horizontale Polarisation E c) Kombination Definition der Polarisation. Der Polarisator: es gibt bestimmte Platten aus einem polarisierenden Material, die nur die Wellen hindurchlassen, die parallel zu einer bestimmten Transmissionsrichtung sind. Die Wellen, die senkrecht zu dieser Richtung polarisiert sind, werden von der Platte absorbiert. Experiment: Polaroidfolie mit sichtbarem Licht Wir benutzen zwei Polarisationsfolien hintereinander. Die erste Folie wirkt als Polarisator und die zweite als Analysator. Wenn die beiden Transmissionsrichtungen senkrecht zueinander sind, gelangt keine Welle durch die Anordnung. Wenn der Winkel zwischen den Transmissionsrichtungen gleich θ ist, ist die Intensität der durchgelassenen Welle (Gesetz von Malus2) I = I 0 cos2 θ wobei I0 die Intensität der ursprünglichen Welle ist. Experiment: Gitter mit 3cm elektromagnetischen Wellen. 2. E.L. Malus (1775-1812). Physik 579 Elektromagnetische Wellen 12.6 Energie und Impuls der elektromagnetischen Wellen Es ist uns vertraut, dass durch elektromagnetische Wellen Energie transportiert wird, z.B. 1. 2. von der Sonne zur Erde, oder von einem Feuer auf unsere Hand, wenn die Hand sich in der Nähe des Feuers befindet. Die Energiestromdichte (oder Leistungsdichte) der Wellen wird definiert als die transportierte Energie pro Zeiteinheit und Flächeneinheit. Einheit: [ Energie] [Zeit][Fläche] = J W 2 = s.m m2 wobei W=J/s das Watt ist. 12.6.1 Der Poynting-Vektor Die Energiestromdichte wird durch den Poynting3-Vektor S beschrieben: r 1 r r S≡ E×B µ0 3. J.H. Poynting (1852-1914). 580 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Energie und Impuls der elektromagnetischen Wellen Er zeigt in die Richtung, in der die Energie transportiert wird. Er zeigt z.B. im Fall der ebenen harmonischen Wellen in die Richtung des Wellenvektors k. Die Einheit ist gleich Watt/m2 und kann als das Produkt der Energiedichte und der Geschwindigkeit der Welle ausgedrückt werden r J J m = [ Energiedichte][Geschwindigkeit] S = 2 = s.m m3 s [] Beispiel: ebene harmonische Welle Der Betrag des momentanen Poynting-Vektors ist gleich r r 1 1 S= EB = E 0 B0 sin 2 ( k ⋅ r − ωt) µ0 µ0 Oft ist man am mittleren Betrag des Vektors über mehrere Periodendauern interessiert. Die Intensität der Welle wird definiert als der mittlere Wert des Betrags des Poynting-Vektors r 1 I≡ S = EB für harmonische Wellen 2µ 0 0 0 wobei wir den Mittelwert der Sinus-Funktion im Quadrat durch 1/2 ersetzt haben. Beispiel: ein Beobachter befindet sich in einer Entfernung r von einer Punktquelle der Energie pro Zeiteinheit (die Strahlungsleistung) P0. Die Quelle ist isotrop, d.h. sie sendet Wellen gleichmässig in alle Richtungen aus. Physik 581 Elektromagnetische Wellen Energie durch eine Kugel mit Radius r: S ( 4πr 2 ) wobei S = Mittelwert auf der Oberfläche der Kugel Weil diese Leistung genau so gross wie die Leistung P0 sein muss, gilt P0 = S ( 4πr 2 ) = 1 1 E 0 B0 ( 4πr 2 ) = E 02 ( 4πr 2 ) 2µ 0c 2µ 0 Es folgt, E0 = 1 P0µ 0c 2π r und B0 = E 0 / c Für P0=1000 W und r=1 m, finden wir E 0 ≈ 240 V / m und B0 = 8 × 10 −7 T Ein solches elektrisches Feld findet man oft im Labor. B0 ist sehr klein. 12.6.2 Elektromagnetischer Druck Weniger bekannt ist die Tatsache, dass elektromagnetische Wellen auch Impuls transportieren. D.h., elektromagnetische Wellen können auf einen Körper oder eine Fläche Druck ausüben: der Strahlungsdruck. Dieser Effekt wurde von Maxwell theoretisch vorausgesagt. Er betrachtete die Kraft, die die elektromagnetischen Felder der Welle auf ein geladenes Teilchen ausüben. Er konnte beweisen, dass die resultierende Kraft wie ein Druck wirkt. 582 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Energie und Impuls der elektromagnetischen Wellen Nichols und Hull (Dartmouth) und Lebedev (Russland) haben in den Jahren 1901-1903 den Effekt erfolgreich experimentell nachgewiesen. Wir betrachten eine elektromagnetische Welle, die auf eine Fläche fällt und vollständig absorbiert wird. Wir nehmen an, dass die absorbierte Energie (während einem Zeitintervall) gleich E ist. Nach Maxwell ist der auf die Fläche übertragene Impuls gleich: pem − Druck = E c (Totalabsorption) wobei c die Lichtgeschwindigkeit ist. Die Richtung des übertragenen Impulses ist durch die Ausbreitungsrichtung der Welle bestimmt. Einheit: [ p] = [ Energie] [Geschwindigkeit] = [Impuls] = m J Nm = = ( kg m / s2 ) s = kg. s m /s m /s Wird die Welle vollständig von der Fläche reflektiert, so ist der übertragene Impuls doppelt so gross pem − Druck = 2E c (Totalreflexion) In Analogie ist der übertragene Impuls eines elastich reflektierten Balls auf eine Wand doppelt so gross, wie der eines inelastisch absorbierten Balls. Wir bemerken, dass der Impuls einer elektromagnetischen Welle im Vergleich zu den im Alltag beobachteten Impulsen sehr klein ist. Physik 583 Elektromagnetische Wellen Beispiel: Licht mit der Energiestromdichte S = 10 W/cm2 fällt eine Stunde lang auf einen vollständig reflektierenden Spiegel mit der Fläche 1 cm2. Reflektierte Energie E: E = (10 W / cm 2 )(1 cm 2 )( 3600 s) = 36000 J Übertragener Impuls p p= m 2U 2( 36000 J ) = = 2, 4 × 10 −4 kg. 8 s c 3 × 10 m / s Die mittlere Kraft, die auf den Spiegel wirkt F= dp = dt 2, 4 × 10 −4 kg. 3600 s m s = 6, 7 × 10 −8 N (Der Spiegel wird wegen dieses Impulses nicht zerbrechen!). 12.7 Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Grundsätzlich kann die “Theorie der elektromagnetischen Wellen” aus den Maxwellschen Gleichungen hergeleitet werden. Wir haben z.B. mit diesen Gleichungen die Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen bestimmt. Huygens4 hat im Jahre 1678 einen einfachen Mechanismus entwickelt, um die Ausbreitung des Lichts zu verfolgen. 584 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Er kannte die Natur des Lichts nicht: insbesondere wusste er nicht, dass das Licht eine elektromagnetische Welle ist. Er wusste nur wenig über die Frequenzen oder die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts. Dennoch war seine Theorie eine wertvolle Theorie für das Verständnis optischer Phänomene, wie z.B. die Beugung. 12.7.1 Das Prinzip von Huygens Die Theorie basiert auf einer geometrischen Konstruktion (das Huygenssche Prinzip): Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt für eine kugelförmige Elementarwelle betrachtet werden. Mit dem Prinzip können wir die Wellenfront zu einer späteren Zeit voraussagen. Nach einer Zeit t wird die neue Position der Wellenfront durch die Summe der einzelnen Elementarwellen gegeben. Siehe Abb. 14. 4. C. Huygens (1629-1695). Physik 585 Elektromagnetische Wellen Ausbreitungsgeschdinwigkeit v Wellenfront zur späteren Zeit Figur 14. Wellenfront Die Huygenssche geometrische Konstruktion. Wir betrachen z.B. eine ebene Welle der Wellenlänge λ, die auf einen Spalt mit einer Breite a fällt. Der Spalt ist etwa so gross wie die Wellenlänge: a≈λ Abb. 15 zeigt z.B. Wasserwellen in einer flachen Wellenwanne, die dadurch erzeugt werden, dass man einen Stab periodisch in die Wasseroberfläche eintauscht. 586 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen λ undurchsichtiger Schirm a Spalt der Breite a Figur 15. a ≈ λ. Wasserwellen in einer Wellenwanne fallen auf einen Spalt. Es gilt Nach dem Prinzip von Huygens wirkt jeder Punkt des Spalts als eine Quelle einer sich ausbreitenden Elementarwelle. Weil die Breite des Spaltes ungefähr so gross wie die Wellenlänge ist, entspricht der Spalt einer einzelnen Quelle. Es folgt daraus, dass die ebene Welle, die auf den Spalt fällt, sich nachher als konzentrische Kreise ausbreiten wird. Physik 587 Elektromagnetische Wellen Dieses Phänomen wird als Beugung der Welle bezeichnet. Sie wurde von F. Grimaldi5 entdeckt. Im Allgemeinen versteht man unter der Beugung die Ablenkung der Wellen an einem Hindernis, wie z.B. an der Kante eines Spalts. 12.7.2 Interferenz der elektromagnetischen Wellen In Kap. 5.5 haben wir gesehen, dass Interferenzeffekte in mechanischen Wellen aus dem Prinzip der Superposition (Siehe Kap. 5.3) folgen. Wir haben dort die Überlagerung zweier mechanischer Wellen derselben Frequenz und mit einer zeitlich konstanten Phasendifferenz betrachtet. Wir hatten festgestellt, dass als Folge der Interferenz die resultierende Welle nicht gleichförmig im Raum verteilt ist, sondern an bestimmten Bereichen des Raumes Maxima und Minima auftreten (Konstruktive und destruktive Interferenz). Der experimentelle Nachweis von Interferenzeffekten für Licht gelang T. Young6 im Jahre 1801. Damit konnte die Wellentheorie des Lichts auf eine feste experimentelle Basis gestellt werden. Bei seinen Versuchen konnte Young auch als Erster die Wellenlänge des Lichts messen. 5. F. Grimaldi (1618-1663). 6. T. Young (1773-1829). 588 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Young liess durch zwei kleine Löcher in einem Schirm Sonnenlicht fallen (Youngsches Experiment). Dadurch entstanden auf der anderen Seite des Schirms zwei sich überlagernde Kugelwellen. Die Löcher beim Youngschen Experiment sollten sehr klein sein, etwas so gross wie die Lichtwellenlänge, so dass die Löcher als einzelne Quellen für Huygenssche Elementarwellen wirken: a ≈ λ ≈ 0.5 µm = 5 × 10 −7 m Wenn diese Bedingung erfüllt ist, können wir beide Löcher als Quellen einzelner Elementarwellen, die sich ausbreiten, betrachten. Die resultierende Welle ist in jedem Punkt gleich der Summe der einzelnen Wellen. Experiment: Interferenz von Wasserwellen in einer Wasserwanne. Das resultierende Muster können wir mit Hilfe der Interferenz von Wasserwellen in einer Wasserwanne herleiten. Hier werden kreisförmige Wasserwellen durch die periodische Bewegung zweier synchroner Stäbe erzeugt, die ins Wasser eingetauscht werden. Siehe Abb. 16. Physik 589 Elektromagnetische Wellen Knotenlinie Linie von Bäuchen Knotenlinie Linie von Bäuchen Knotenlinie Linie von Bäuchen Knotenlinie Interferenz von Wasserwellen in einer Wasserwanne. Entlang der Knotenlinien findet Auslöschung statt, und dazwischen liegen die Bäuche, in denen sich die zwei Wellen verstärken. Figur 16. 12.7.3 Beugung am Doppelspalt Wir studieren die Beugung des Lichts beim Youngschen Experiment. Wir nehmen an, dass die Breite der Löcher viel kleiner als die Wellenlänge sind: a << λ 590 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Wenn diese Bedingung erfüllt ist, können wir beide Löcher als Quellen einzelner Elementarwellen, die sich als Kugelwellen ausbreiten, betrachten. Die resultierende Welle ist in jedem Punkt gleich der Summe der einzelnen Wellen (Interferenz des Lichts). Wenn wir in den Bereich, wo die Wellen interferieren, einen Schirm bringen, so erwarten wir, dass auf ihm dunkle (Minima der Intensität) und helle (Maxima der Intensität) Stellen entstehen. Siehe Abb. 17. Intensität erstes Nebenmaximum a << λ zentrales Maximum erstes Nebenmaximum Schirm Figur 17. Physik Die Intensitätsverteilung auf einem Schirm. 591 Elektromagnetische Wellen Wir nehmen an, dass der Abstand D zwischen den Schirmen viel grösser als der Abstand d zwischen den Löchern ist. Siehe Abb. 18. P θ θ d ∆x D Figur 18. 592 Bestimmung des Winkels des ersten Maximums. Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Wir betrachten einen Punkt P auf dem Schirm. Um eine konstruktive Interferenz in diesem Punkt zu beobachten, muss der Gangunterschied ∆x so sein, dass gilt (Siehe Kap. 5.5): 1 k∆x = nπ 2 n = 0,1, 2,... In diesem Fall ist der Gangunterschied so, dass die beiden Wellen in Phase sind, weil der Gangunterscheid gleich einer ganzen Anzahl von Wellenlängen ist: ∆x = 2πn = nλ k n = 0,1, 2,... Damit im Punkt P ein Maximum der Intensität entsteht, muss gelten ∆x = d sin θ = nλ n = 0,1, 2,... ( Maxima) wobei θ der Winkel zwischen dem Lichtstrahl und der Normalen auf den Schirm ist. Für ein Minimum in P muss der Gangunterschied ein halbzahliges Vielfaches von Wellenlängen enthalten 1 ∆x = d sin θ = n + λ 2 n = 0,1, 2,... ( Minima) 12.7.4 Beugung am Einzelspalt Wir studieren die Beugung an einem Einzelspalt als Funktion der Breite des Spalts. Wir nehmen an, dass eine ebene Welle auf einen langen und engen Spalt mit der Breite a fällt. Physik 593 Elektromagnetische Wellen a << λ a ≈ 2λ a ≈ 6λ Figur 19. 594 Beugung an einem Einzelspalt. Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Wenn die Breite a viel kleiner ist als die Wellenlänge λ, können wir den Spalt als einzelne Quelle von Elementarwellen betrachten. a << λ Wenn die Breite a nicht mehr viel kleiner als die Wellenlänge λ ist, können wir jeden Punkt des Spalts als Quelle von Elementarwellen betrachten: Einzelspalt mit a≈λ oder a>λ Siehe Abb. 19. Diese Elementarwellen, die einen Punkt P erreichen, unterscheiden sich in der Phase voneinander. Experiment: Ausbreitung des Lichts durch einen Einzelspalt. Licht von einem Laser wird durch einen Spalt der Breite ≈10µm durchgelassen. Die Intensitätverteilung des Lichts wird mit Hilfe eines Empfängers gemessen und projiziert. Wir beobachten Interferenzstreifen. Die beobachtete Intensitätsverteilung wird in Abb. 20 gezeigt. Wir bemerken, dass der Hauptteil der Intensität sich beim Winkel θ=0 befindet (das zentrale Beugungsmaximum). Auf beiden Seiten des zentralen Maximums finden wir andere, sehr viel schwächere, Nebenmaxima. Die Intensität der Nebenmaxima nimmt mit der Ablenkung ab. Zwischen den Maxima gibt es Minima. Physik 595 Elektromagnetische Wellen Figur 20. Gemessene Intensitätsverteilung bei der Einzelspaltbeugung. Wir bestimmen die Position des ersten Minimums. Wir können den Spalt in kleine Teile unterteilen, die als Quelle für eine Elementarwelle wirken. Wir können z.B. 1000 Teile betrachten. Siehe Abb. 21. 596 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen Wir betrachten die Quelle #1, die sich oben am Spalt befindet und die Quelle #501, die sich in der Mitte des Spalts befindet. Wenn der Gangunterschied zwischen diesen Quellen gleich einer halben Wellenlänge ist, werden die Wellen sich auslöschen. 1 2 3 4 5 6 a 499 500 501 502 503 998 999 1000 n htu ic in R ms imu n i es M gd λ/2 λ Bestimmung des Winkels eines Minimums in der Beugung durch einen Einzelspalt der Breite a. Figur 21. Entsprechend gilt dies auch für die Quelle #2 und die Quelle #502. Sie werden sich auslöschen. Und so weiter mit den Quellen #3, #4, .. bis #499. Physik 597 Elektromagnetische Wellen Aus der Abb. 21 erhalten wir die gesamte Bedingung für das erste Minimum λ a sin θ = 2 2 a sin θ = λ ⇒ ( Erstes Minimum) Wir bemerken, dass wenn a << λ ⇒ sin θ = λ →∞ a Kein Minimum Siehe Abb. 19. Wenn die Breite viel grösser als die Wellenlänge ist, verschwindet der Beugungseffekt und ist nur an den Rändern des Spalts sichtbar: a >> λ ⇒ sin θ = λ →0 a ⇒ Siehe Abb. 22. 598 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia Beugung verschwindet Wellentheorie der elektromagnetischen Wellen a >> λ Beugungmuster wenn die Breite viel grösser als die Wellenlänge ist. Der Beugungseffekt verschwindet und ist nur an den Rändern des Spalts sichtbar. Figur 22. Physik 599 Elektromagnetische Wellen 600 Physik I&II, WS 00/01-SS01, Prof. A. Rubbia