Neuer Entfernungsrekord Gammastrahlenausbruch 090423 am Rande des Universums Nur 15 Stunden nach der Entdeckungsmeldung des NASA Satelliten Swift über einen Gammastrahlenausbruch am 23. April beobachtete diesen ein Astronomenteam vom MPE. Mit dem am MPE gebauten Instrument GROND, das am MPI/ESO Teleskop auf La Silla Observatorium (Chile) motiert ist, wurde das Nachleuchten gleichzeitig in sieben Spektralbereichen (g'r'i'z'JHK) untersucht. Die Ergebnisse ermöglichten der Gruppe um Jochen Greiner sehr rasch eine Rotverschiebung der Quelle von etwa z = 8 zu berechnen, die sie als das bisher am weitesten entfernteste Objekt am Himmel auswies. [ mehr ] In diesem Bild ist das rote Objekt das Nachleuchten des Gammastrahlenausbruchs, der nur bei grösseren Wellenlängen (Infrarot) sichtbar ist. Bild: GROND/MPE (28. April 2009) Extremster bisher beobachteter Gammastrahlenausbruch mit dem NASA Satelliten Fermi gemessen Der erste Gammastrahlenausbruch der von dem NASA Satelliten Fermi Gamma-ray Space Telescope mit deutlicher Emission im GeV Bereich beobachter wurde, ist auch in anderer Hinsicht bedeutend. Kein Ausbruch davor war so energiereich, zeigte so grosse Geschwindigkeiten des abgestossenen Materials und emittierte zu Begin so hochenergetische Strahlung. [ mehr ] Fermi / NASA Pressemitteilung (in englischer Sprache) Die Online Edition der Zeitschrift Science berichtete am 19. Februar 2009 erstmals über diese Ergebnisse. 31.7 Stunden nach dem Anfang des Gammastrahlenausbruchs GRB 080916C, wurde das Abklingen des Ausbruchs mit dem GammaRay Burst Optical/Near-Infrared Detector (GROND) beobachtet. Bild: MPE / GROND Originalveröffentlichung in Science Express (in englischer Sprache) Die GROND Ergebnisse werden separat in Astronomy & Astrophysics, veröffentlicht. Vorabdruck der GROND Ergebnisse (in englischer Sprache) (19. Februar 2009) GLAST - Erste Beobachtungen GLAST Burst Monitor entdeckt 31 Gammablitze Erstes Bild des gesamten Himmels aufgenommen vom Large Area Telescope des Fermi Gamma-ray Space Telescope Bild: NASA/DOE/International LAT Team Das Gamma-Ray Large Area Space Telescope GLAST hat alle Tests mit Bravour bestanden und erforscht seit zwei Monaten das Universum im Bereich der Gammastrahlung. Der GLAST Burst Monitor (GBM), dessen Detektoren vom Max-PlanckInstitut für extraterrestrische Physik (MPE) entwickelt wurden, hat im ersten Monat seines Betriebs bereits 31 Gammablitze aufgespürt. Zudem hat die NASA heute offiziell bekannt gegeben, dass GLAST in Fermi Gamma-ray Space Telescope umbenannt wird. MPE Pressemitteilung NASA Pressemitteilung (in englischer Sprache) GLAST Burst Monitor am MPE (26. August 2008) GAMMA-RAY-BURSTS Mysteriöse Explosion in großer Ferne von Stefan Deiters astronews.com 9. Januar 2008 Mit Hilfe des NASA-Satelliten Swift und des Gemini-Nord Teleskops haben Astronomen einen kurzen Gamma-Ray-Burst entdeckt, der sich weiter von uns entfernt ereignet hat als jeder andere entdeckte Burst dieser Art zuvor. Die gewaltige Explosion, die vermutlich durch die Verschmelzung zweier Neutronensterne entstand, ereignete sich damit vor 7,4 Milliarden Jahren. "Diese Entdeckung vergrößert die Zeitspanne, von der wir Entstand GRB 070714B durch Kollision zweier Neutronensterne, so wie in dieser künstlerischen wissen, dass sich in ihr kurze Gamma-Ray-Bursts ereignen dramatisch in die Vergangenheit", erläutert John Graham von der Johns Hopkins University, der zusammen mit Kollegen die Darstellung dargestellt? Foto: Entdeckung gestern auf einer Konferenz vorstellte. "Dieser NASA / Dana Berry kurze Burst ist fast doppelt so weit entfernt, wie der bisherige Rekordhalter." Bei Gamma-Ray-Bursts handelt es sich um gewaltige Explosionen, bei denen große Mengen an Energie im Röntgen- und Gammastrahlen-Bereich frei werden. Die Astronomen unterscheiden zwei Gruppen von Gamma-Ray-Bursts: Kurze Burst bis drei Sekunden und längere Ausbrüche von über drei Sekunden. Lange Ausbrüche, so die bisherige Theorie, sind auf den Kollaps äußerst massereicher Sterne zurückzuführen. Für kurze Bursts gibt es verschiedene Entstehungsmodelle. Die populärste Theorie ist aber die Verschmelzung von zwei Neutronensternen zu einem Schwarzen Loch. Der neue Rekordhalter trägt den Namen GRB 070714B und war, wie die Bezeichnung verrät, der zweite Gamma-Ray-Burst, der am 14. Juli des vergangenen Jahres entdeckt wurde. Mit einer Dauer von nur drei Sekunden gehört der Burst in die Kategorie der kurzen Ausbrüche. Verschiedene Teleskope machten sich nach der ersten Entdeckung daran, ein Nachglühen der Explosion zu suchen und wurden fündig: So entdeckten sie die Galaxie, in der sich der Burst vermutlich ereignet hat. Doch wie weit war diese Galaxie von uns entfernt? Das versuchten Graham und seine Kollegen mit dem 8-Meter-Gemini-Nord-Teleskop auf Hawaii herauszufinden. Sie entdeckten in der Galaxie eine bestimmte Spektrallinie, mit deren Hilfe sie die Rotverschiebung der Galaxie und somit deren Entfernung bestimmen konnten: 7,4 Milliarden Lichtjahre. Damit ereignete sich die Explosion also vor 7,4 Milliarden Jahren. "Die Tatsache, dass dieser kurze Burst so weit entfernt ist, bedeutet, dass diese Unterklasse in einer sehr großen Bandbreite von Entfernungen vorkommt, obwohl sie im Durchschnitt uns immer noch etwas näher zu sein scheinen als die langen Gamma-Ray-Bursts", so Neil Gehrels vom NASA Goddard Space Flight Center, leitender Wissenschaftler von Swift. Bemerkenswert sei auch die Energie des Bursts, die etwa 100-mal über der Energie eines kurzen Bursts liegen und damit mehr der Energie eines langen Bursts entsprechen würde. "Es ist noch nicht klar, ob man nicht vielleicht ein anderes Modell benötigt, um diesen Burst zu erklären, etwa die Verschmelzung eines Neutronensterns mit einem Schwarzen Loch. Es könnte aber auch sein, dass es eine große Bandbreite von Energien gibt, die bei der Verschmelzung von Neutronensternen frei werden, aber das ist eher unwahrscheinlich." Eine alternative Erklärung wäre, dass die Energie des Bursts nicht gleichförmig in alle Richtungen abgestrahlt wurde, sondern nur in einem sehr eng gebündelten Strahl, der zufällig in Richtung Erde zeigte. Das würde den Burst energiereicher erscheinen lassen als er eigentlich ist. Nur eines, so die Forscher, sei derzeit klar: Wie genau es zu den kurzen Gamma-Ray-Bursts kommt, weiß eigentlich noch niemand so genau. Entstehung eines Schwarzen Lochs beobachtet 10. Mai 2005. Astronomen haben gestern früh ein kosmisches Ereignis beobachtet. Sie glauben die Geburt eines Schwarzen Lochs aufgenommen zu haben. Künstlerische Darstellung einer Verschmelzung zweier NeutronensterneVergrößerung (39k) (Quelle:NASA). Ein schwacher Blitz im Bereich des sichtbaren Lichts Augenblicke nach einem hochenergetischen Gammastrahlenausbruch könnte die Verschmelzung zweier dichter Neutronensterne bedeuten, die dann ein Schwarzes Loch mit relativ geringer Masse formten, erläuterte Neil Gehrels vom Goddard Space Flight Center. Es ist das erste Mal, dass ein optisches Gegenstück zu einem sehr kurzen Gammastrahlenausbruch entdeckt wurde. Gammastrahlen sind die energiereichste Form von Strahlung im elektromagnetischen Spektrum, zu dem auch Röntgenstrahlen, Radiowellen und Licht gehören. Die Verschmelzung ereignete sich in einer Entfernung von 2,2 Milliarden Lichtjahren, also 2,2 Milliarden Jahre, bevor es gestern früh die Erde erreichte. Der Ausbruch wurde vom Weltraumteleskop Swift entdeckt. Innerhalb von 50 Sekunden drehte Swift seine Position, um diesen Teil des Himmels auch mit seinem Röntgenteleskop beobachten zu können. Im Röntgenbereich war ein Nachglühen des Ausbruch nur sehr schwach erkennbar. Per email wurden außerdem weltweit Astronomen benachrichtigt und große Observatorien waren in der Lage, ein schwaches Nachglühen im sichtbaren Licht zu beobachten. Gammastrahlenausbrüche sind rätselhafte Gesellen. Sie werden im gesamten Universum beobachtet. Lang anhaltende Ausbrüche von mehreren Sekunden Dauer werden mit der Entstehung von Schwarzen Löchern durch die Explosion eines massiven Sterns in Verbindung gebracht. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler einige Male das Nachglühen dieser langen Ausbrüche im Röntgenund sichtbaren Licht beobachten können. Sehr kurze Ausbrüche wie der jetzt beobachtete dauern nur Bruchteile von Sekunden. Bis jetzt konnte kein Nachglühen im optischen Bereich festgestellt werden. Theoretiker gehen davon aus, dass diese Form des Ausbruchs die Entstehung eines Schwarzen Loches von mehreren Sonnenmassen anzeigt, aber dann müssten auch Blitze im Röntgen- und sichtbaren Licht beobachtbar sein. Der Ausbruch trägt die Bezeichnung GRB050509b. GRB steht für Gamma Ray Burst. Was ist passiert? Steinn Sigurdsson von der Penn State University war nicht an der Entdeckung beteiligt, zeigte sich aber begeistert von den Ergebnissen und erläutert was geschehen sein könnte. Über einen langen Zeitraum von mindestens 100 Millionen Jahren und vielleicht auch einigen Milliarden Jahren umkreisten sich die beiden Neutronensterne auf immer enger werdenden Bahnen. „Einen Bruchteil einer Sekunde vor dem Kontakt wird der leichtere der beiden Neutronensterne auseinander gerissen und bildet eine Akkretionsscheibe um den massiveren Stern,“ sagte Sigurdsson. „Dieser implodiert unter dem zusätzlichen Gewicht und bildet ein sich schnell drehendes Schwarzes Loch von vergleichsweise geringer Masse.“ Astronomen können Schwarze Löcher nicht direkt beobachten, da sie Licht und alles andere was auf sie trifft verschluckt wird. Aber Augenblicke bevor Material in ein Schwarzes Loch fällt, wird ein Teil des Materials mit hoher Geschwindigkeit in den Weltraum geschleudert. „Der Gammastrahlenblitz signalisiert die Entstehung eines heißen Gasstroms der aus der Region um das Schwarze Loch mit annähernd Lichtgeschwindigkeit herausgeschleudert wird,“ sagte Sigurdsson. Der erste Gammastrahlenausbruch wurde 1967 durch Zufall durch US Satelliten entdeckt, die die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrages überwachen sollten. Wissenschaftler wissen nun, dass durchschnittlich täglich ein Gammastrahlenausbruch irgendwo im Universum stattfindet. Die meisten von ihnen sind Milliarden von Lichtjahre entfernt. Ausbrüche in unserer eigenen Galaxie sind sehr selten. Einige Wissenschaftler spekulieren über einen Zusammenhang zwischen Gammastrahlenausbrüchen in der Milchstraße und Massensterben auf der Erde. Sterne und Weltraum | Infrarotastronomie Blick auf eine der ersten Großgalaxien im Universum 04.09.09 | Eine neue Infrarotkamera ermöglichte Astronomen einen sehr tiefen Blick in die Anfangszeit des Universums: Sie bildet Details einer Protogalaxie ab, wie sie nur 800 Millionen Jahre nach dem Urknall aussah. Das Sternsystem ist annähernd so groß und massereich wie unsere Milchstraße, das Schwarze Loch in seinem aktiven Zentrum schätzen Forscher jedoch auf die 200-fache Masse des Exemplars in unserer Galaxis. Extrem massereiche Schwarze Löcher könnten demnach tatsächlich die Keime der ersten...